Hi,
@Norbert: verdammt guter Witz, ich kenne jemanden, dem würde der mehr als gut gefallen

. Ich selbst bin nicht solch eine krasse Atheistin, aber doch eher auf der Seite der Atheisten als auf der anderen. Aber ich verurteile keine religiösen Menschen, solange sie nicht missionieren bzw. selbst alles außerhalb ihrer Religion abwerten. Ich finde daher auch Marikas Einstellung
Marika hat geschrieben:Was sich für mich aber jetzt verschärft hat: ich ertrage fromme Sprüche noch weniger als vorher! Und erst recht nicht die vielen Versuche (v.a. von Kollegen) darin irgendeinen Sinn erkennen zu wollen. Denen würde ich am liebsten ins Gesicht sagen: Hei, so ne Krankheit hat schlichtweg keinen "Sinn" - es ist einfach Pech. Und es gilt, dadurch zu gehen, wie durch gute Tage auch. Marika
mehr als gesund.
Aber weil es ja hier ein Forum über Jobs ist:
Ich bin Arbeitsvermittlerin bei der Agentur für Arbeit. Noch nicht mal allzulange, klassische Quereinsteigerin, weil als Kulturwissenschaftlerin für mich auf dem Arbeitsmarkt nicht viel zu holen war (leider).
In diesem Beruf bin ich auch noch nicht mal allzulange. Habe etwa ein halbes Jahr gearbeitet, als mich diese Erkrankung für's Erste ins Abseits katapultiert hat. Schade eigentlich, denn mir fing es an, richtig Spaß zu machen in dem Job.
Wie es aussieht hat sich bereits zu Beginn meiner Tätigkeit als Arbeitsvermittlerin der besch... MH bei mir breitgemacht, ohne dass ich es ahnte. Die Ironie an der Geschichte: in meinem Büro sind viele Schicksale ein und ausgegangen und ich habe oft gedacht: wie gut, dass ich (und meine Kollegen etc) gesund bin, mir geht es so verdammt gut, dass ich ein gesundes Leben führen kann, arbeiten und meine Zeit genießen kann.
Das habe ich schon vorher immer gedacht, habe schon vorher oft den Kopf darüber geschüttelt wie schwer sich manche Menschen das Leben u.a. mit ihrer schlechten Laune machen, obwohl sie keinen Grund dazu haben, aber dort eben wurde mir mein Glück umso deutlicher.
Tja und schwupps hängt man selbst so da und kann gar nicht fassen, was mit einem passiert.
Die Frage allerdings: warum ich, die habe ich mir nie gestellt. Eher die anderen und denen habe ich immer die Gegenfrage gestellt: warum nicht ich? Es kann doch jeden treffen, oder?
Nächste Woche bin ich durch mit der Therapie und gespannt wie mein Wiedereinstieg nach der Reha aussieht. Ich fühl mich eigentlich fit genug, wieder ganz normal einzusteigen, gehe aber den Weg der gestaffelten Wiedereingliederung, weil es eben doch schwer ist, seine "Kräfte" einzuschätzen. Und da ich in dem Job ja "durchterminiert" bin, muss ich auch funktionieren. Ich kann ja schwerlich dem vierten Kunden am Tag sagen: "Sorry, aber ich kann mich jetzt nicht mehr konzentrieren, gehen sie mal wieder nach Hause, ich lade sie dann zum nächsten freien Termin in einem Monat wieder ein"..
Aber ich freu mich drauf, ich freu mich drauf, wieder einen stinknormalen Alltag zu haben
Liebe Grüße,
Katja