die Zeit danach

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sassi
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Beitragvon sassi » 08.04.2008 08:21

bin das mal schnell überflogen.........und frag mich grad........bin ich ANDERS :shock: ? :blaa:

oder noch schlimmer.......bin ich wie armin? :twisted:

:yeah:

also bei mir ist es genau umgekehrt. ich seh jedes wehwechen als nicht so schlimm an. ein bissi fieber oder halsweh? mein gott-ist doch nicht schlimm, davon sterb ich nicht und muss auch keine chemo machen.

als anzeichen von einem rezidiv seh ich solche sachen gar nicht. wenn ein lypmphie mal anschwillt, dann mach ich mir auch mal den einen oder anderen gedanken-ja. :think2:
ich bin auch anderen gegenüber viel unsensibler geworden,wenn mal jemand zb. drüber klagt dass er wegen seines operiertes knies nicht mehr sport machen kann. da denk ich mir echt "warum regt man sich da so auf?" daran stirbt man doch nicht. :oops: :oops:

also diese sachen - nicht mit handy telefonieren usw. das finde ich jetz schon sehr übertrieben. ich ess auch schon mal einen apfel den ich nicht gewaschen hab und mach mir keine gedanken darüber. versuch im allgemeinen mich einigermassen gesund zu ernähren und beim einkauf schon drauf zu achten was ich kauf, das wars dann auch schon.
vielleicht liegts aber auch daran, dass ich genug nachwirkungen habe,die mich plagen sodass ich mich nicht mit einem rezidiv auch noch verrückt machen lassen kann.

jedenfalls fände ich es - gerade wenn du psychologin werden willst - sehr wichtig für dich das alles mal aufzuarbeiten. wie willst du anderen helfen,wenn du selbst keine lösung für dich hast und soviel altlasten mitschleppst? :shock: ehrlich gesagt wäre ich selbst schockiert, wenn ich zu einem psychologen gehe und irgendwann erfahre, dass der selbst ängste hat,die über das norm rausgehen :shock:
wobei :think2: psychologen sind ja sowieso nicht so mein ding(nicht alle in einen topf schmeisse-es gibt auch gute//irgendwo)-ich glaub da haben einige so einiges zu verarbeiten :weird:

gruss sassi
Diagn.7/99:MH 4b,BEACOPP,.Bestrahlung, 2010-Brustkrebs

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SASSIS HP

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speedy
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Beitragvon speedy » 08.04.2008 09:51

ja jeder Mensch scheint anders zu sein!!
Ich bin etwas panischer als Joachim (da bin ich nicht unbedingt stolz drauf)
Joachim geht mit seinen Nachsorgen sehr besonnen um. Er sagt er wär gesund und basta fertig. Er fühlt sich gesund und könnte daher gar nicht krank sein :roll:
Als er krank war war es umgekehrt, da war ich die Besonnene 8) und er in Panik......

Deswegen mach ich ja jetzt das autogene training und er macht Muskelaufbautraining (1x die Woche) + mindestens 200 km Fahrradfahren
(die Woche). Es bekommt ihm gut und scheint gut gegen Angst zu sein.
Ich bin mit dem autogenen training ganz zufrieden. Der Kurs ist vorbei und ich mach es jetzt alleine weiter (mit CD). Joachim macht am Wochenende oft mit.

@kathi: vielleicht ist es ganz was anderes wenn Du ohne das es was mit der Uni zutun hat, also ganz privat und für Dich allein was machst. (Therapie, autogenes training, Meditation etc) Vielleicht kannst Du es trennen und dann kann es auch eher in die Tiefe gehen. Bei den Fantasiereisen war es bei mir so gemischt: Mal hab ich abgeblockt und bin in so eine Art Halbschlaf gefallen und mal hab ich mich drauf eingelassen.
Hing auch ein bisschen von meiner Tagesform ab und um welches Thema es ging. Weil, jetzt irgendwelche Probleme aus meiner Kindheit auch noch aufzuarbeiten, das wird mir zuviel......das schaff ich zur Zeit nicht :roll:
Kathi ich denke Du solltest Dir Zeit lassen!!

Liebe Grüsse Gabi
Mein Mann (Joachim) Diagnose MH I/IIA - LPHL im Februar 07, 2 x ABVD bis 9.5.07, 30 gray (17x1,8 gray) bis 19.07.07, PET - 14.06.07 negativ, 1.-8. NU ok, VOLLREMISSION, jetzt nur noch halbjährliche NUs :sunny:

Wer Schmetterlinge lachen hört, der weiß wie Wolken schmecken.....

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armin
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Beitragvon armin » 08.04.2008 11:42

sassi hat geschrieben:bin das mal schnell überflogen.........und frag mich grad........bin ich ANDERS :shock: ? :blaa:

oder noch schlimmer.......bin ich wie armin? :twisted:

:yeah:


gruss sassi


Ich komme gleich in die Steiermark gefahren :nawarte: :41533:

Gruß Armin
Diag. 2/2004 ,MH 2a (Mischtyp) mit Risikofaktor (Bulk im Mediastinum 6,5x4,3x4,4cm und 3 Areale befallen) 1xABV Rest ABVD (4 Zyklen) ,30 Gy, Totale Vollremission , offiziell geheilt

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Jason
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Beitragvon Jason » 08.04.2008 12:39

Hm, mir gehts auch eher eher wie Armin/Sassi/Joachim.

Vielleicht liegts am Alter? Wir 4 sind ja nun alle schon deutlich über 30 (ausser Sassi, die schon seit 7 Jahren 29 ist :) ) und ich denke, da hatte das Leben schon genug Zeit, eventuelle Idealvorstellungen auf das Normalmass zurechtzuzupfen. Will sagen: je mehr man die Tatsache, dass das Leben kein Ponyhof ist verinnerlicht hat, desto weniger Bereitschaft entwickelt man auch, sich aus Kleinigkeiten wie Schnupfen, schlechter Laune, zuckerhaltigen Nahrungsmitteln oder Handygesprächen ein Rezidiv zu basteln.

Da ich beruflich öfter mal mit Psychologen zu tun habe, hier noch ein 3 Punkte zu dieser Berufsgattung:

I)
Die Annahme, Psychologen dürften keine Klatsche haben ist falsch. Ich habe da schon einige seeeehr strange Exemplare erlebt, die dennoch gute Arbeit geleistet haben. Und wenn man psychische Probleme hat, die einen konkret im Alltagsleben behindern, sollte man da ruhig auch hingehen. Mit Lungenentzündung/Beinbruch geht man ja auch zum Arzt. Allerdings würde ich nach Möglichkeit versuchen, einen Psychiater zu erwischen (die haben nämlich im Gegensatz zu Psychologen auch noch Medizin studiert und können einem ggf. auch was verschreiben).

II)
Sehr erheiternd -sorry Kathi- finde ich im Moment gerade die Vorstellung, dass ein Psychologe(Patient) zum Psychologen(Therapeut) geht und die zwei sich jetzt gegenseitig umschleichen & belauern, um, wenn der Gegner mürbe wird, blitzschnell in den Therapieansatz einzubrechen...

III)
"Herr Doktor, wir können über alles reden, ABER LASSEN SIE MEINE MUTTER AUS DEM SPIEL!!!"


Jason
IIa/IIIa, Diagnose 06.2004, 8 X BEACOPP esk. 08.2004-03.2005, Remission 04.2005
MH 2004
Rezidiv 08.2012, 2 x R-DHAP, anschl. Hochdosis & Stamzelltransplantation
MH 2012

R-DHAP - Blog

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And your ass will follow...''
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Sane
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Beitragvon Sane » 08.04.2008 16:24

Rene, ich werde ganz gezielt nach Deinen Beiträgen fahnden!!! :pc4:

Traumreisen, Meditationen und ähnliches habe ich während meiner Ausbildung auch gemacht. Sehr zu empfehlen. So gut habe ich nie wieder geschlafen. Meine Psychologielehrerin war ganz verzweifelt und ich ganz entspannt danach. :schlafen:

... ob das mit meiner Mutter zu tun hatte??? :yeah:

Sane
Morbus Hodgkin 2a
8x Beacopp eskaliert 2o.8.07 bis 11.2.08
CT am 22. 2. 2008 zeigt Narbengewebe
PET am 26.3. negativ
Mrt im Dezember zeigt Vergrößerung
CT am 16.4. zeigt \\\"allgemeinen Rückgang aller Lymphomreste\\\"
Seitdem alle NU in Ordnung- Vollremission!

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kathi
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Beitragvon kathi » 09.04.2008 07:34

Also erstmal danke für die zahlreichen Rückmeldungen!!

es werden sich sicher einige wiundern aber bei mir is MH schon 2 1/2 jahre her.

renben:

das was du schreibst könnte meine story sein!!
ach und du siehst wirklich jünger aus :wink2:

ich weiß nicht aber ich hab manchmal das gefühl das mich die angst nicht mehr in ruhe läßt ist echt schlimm.
mein freund hat sich nach 4 jahren von mir getrennt wiel alles nur noch scheiße lief nach mh.

auf der anderen seite lebe ich jetzt ein neues leben... bin für jeden tag dankbar und sehe alles ganz anders wenn nicht immer diese angst wäre


liebe grüße kathi
MH 2A ohne Risikofaktorn
2 mal ABVD und 30 gy Bestrahlung

motte
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Beitragvon motte » 26.04.2008 13:08

hallo,

ich hoffe ich bin hier richtig, auch wenn es um ein nhl geht.
vielleicht könnt ihr mir weiterhelfen.unser sohn, 16 jahre, erkrankte letztes jahr an einem diffusen grosszelligen B-NHL Lymphom.festgestellt wurde es nach einer lymphknotenentnahme.über die weiteren untersuchungen brauche ich euch bestimmt nichts zu erzählen.er hatte stadium II.der prof sagte damals zu ihm: mein lieber junge, bei allem mist haste dir noch was gutes ausgesucht.es wurde ja auch früh erkannt.dann folgten vier blöcke chemo und im abschlussbericht hiess es dann : der patient befindet sich in anhaltender vollremission.
ihm geht es gut, das sehn wir ja.alle drei monate muss er zum mrt und ct , sowie gründliche körperliche untersuchung und blutbild.ich spüre jedesmal seine ängste.udn dieses mal ist es ganz fürchterlich.normal hätten wir am 16. mai einen termin.aaaber, seit einer woche, fasst er sich nur noch an den hals und behauptet uns gegenüber da sei was geschwollen, und zwar auf der seite, wo ihm auch die lymphknioten entnommen wurden, das ist ja auch die seite wo er diesen tischtennisballgrossen knubbel hatte.der macht uns im moment irre, die ganze familie leider darunter.ich weiss nicht wie ich ihm noch helfen soll.ich habe in die klinik angerufen und ihnen gesagt dass er meint dass da was geschwollen wäre.wir sollen nun schon an mittwoch kommen, also quasi eine vorgezogene kontrolluntersuchung,ich taste ihm den hals ab, ich stelle keine schwellung fest, bin aber auch kein arzt.inzwischen sind wir nur noch nervenbündel, es betrifft die ganze familie.kann es wirklich sein dass er vor lauter angst einen rezidives sich das alles nur einbildet???????gibt es sowas?????ich sehe keine veränderung an ihm.vor der diagnose war er oft müde, schlapp erkältungserscheinungen, das ist alles nicht der fall.er ist sooo fit.
ich würde mich über eine antwort freuen

liebe grüße

motte

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sparklingmarc
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Beitragvon sparklingmarc » 26.04.2008 13:32

Hi Motte, ich habe deine Frage mal als neuen Thread kopiert. Hier findet dich sonst vielleicht keiner... :D

... ach so: Herzlich Willkommen! :blumen:
Ahoi Marc

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Boa
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Beitragvon Boa » 26.04.2008 17:24

bin auch ein sassi/arnim/jason/joachim typ (wie wir so wild durcheinandergemixt wohl aussehen würden?)


kleine zipperlein beunruhigen mich überhaupt nicht, große zipperlein hatte ich bisher noch nicht. an mh denke ich so gut wie nie, hab erstens mal einen sack voll zu tun und zweitens keinen bock auf schlechte und dunkle gedanken. läuft einfach alles zu gut!

vielleicht liegts auch daran, dass ich einfach genauso lebe wie vor dem hodgkin, eigentlich hat sich nämlich nur meine einstellung zu mir selbst geändert. nein bleibt nein und wenn ich keine lust zu etwas habe mache ich mir selbst nicht mehr so ein schlechtes gewissen wie früher
8)


that´s it. und wie ich gerade an meiner signatur erkenne hab ich vergessen dieses monat zur nachsorge zu gehen. shit. muß am montag gleich anrufen :D

so long, keine panic auf der titanic

grüße aus wien
April 2005_MH 2B-8xBeacopp, 17 Bestrahlungen. 1.+2.+3.+4.+5.+6. NU(Juni 08) - TUTTO PERFETTO

"If life gives you lemmons, ask for Tequila and salt."

EsI
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Beitragvon EsI » 05.05.2008 16:57

hallo zusammen,

hab jetz schon länger nix mehr hören lassen, aber hier kann ich auch wieder mal meinen senf dazu geben.

also ich bin nun schon ca. 2 jahre befreit von Mr. H.

sowas wie handytelefonieren und co schockt mich nich, ernähren tu ich mich bio und da braucht man dann auch keine angst haben vor schrott im essen (und nich irgendein bio sondern in einem richtigen bio-markt :)).
hab ich aber davor auch schon gemacht...

meine lebensweise ansonsten könnte man teilweise wohl eher auch party-lastig nennen. es macht mir einfach so viel spaß und außerdem schmeckt mir bier ganz gut :)

nach so einer durchgefeierten nacht denk ich mir dann auch öfter - muss denn des sein du depp - aber des is halt mein leben und ich hab keine lust in ner grauen zelle vor mich hin zu vegitieren.

klar hab ich keinen bock auf die scheiße nochmal aber ich will auch so leben wie ich grad lust hab und mich nich von einer angst beherrschen lassen.

auch das abtasten der lks kommt bei zeiten noch vor und bei jeder nachsorge bin ich auch etwas aufgeregt um dann im anschluss froh zu sein und mich freuen zu können.

ich glaub ne große rolle spielt auch, dass man mit der frage - warum ich? - und so abschließt und da nich zu viel rumgrübelt. des bringt meiner meinung nach nix.

wünsch euch allen nur das beste!

EsI
MH 2B , RF > 3 Lymphknotenareale, hohe BSG , Diagnose 06.2005, Therapie 7.07.05-6.12.05, 2xBEACOPP + 2xABVD + Bestrahlung 30 Gy- Vollremission nach Studie HD14 -

I miss Ingo :cry:

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frühling06
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Beitragvon frühling06 » 06.05.2008 00:49

Hallo!
Also, da in Deutschland ca. 99,999% der Menschen
- ein Handy haben
- Abgase einatmen
- sich ungesund ernähren (inkl. e- und Farbstoffe, Hormonfleisch, GAmmelfleisch usw)
- durchzechen und Bier trinken
sowie
- depressive Gedanken haben
- Schicksalsschläge erlitten haben
usw. usf. können das ja wohl keine Ursachen für MH und andere Krebsarten sein. Die Hauptursache dafür, dass es immer mehr Krebskranke gibt und zwar speziell in den Industrieländern ist, dass die Leute älter werden und Krebs nun mal in erster Linie eine Alterskrankheit ist. Die Anzahl von jungen Menschen, die Krebs bekommen, ist meines Wissens seit vielen Jahren konstant. Bisher sind nur sehr wenige Auslöser für Krebs sicher identifiziert, z.B. Rauchen. Für MH tappt man völlig im Dunkeln. Dass wir Krebs bekommen haben ist aller Wahrscheinlichkeit nach einfach (statistisches) Pech. Es gibt übrigens sogar psychologische Studien zu dem Thema, dass Menschen eher bereit sind, eine völlig absurde (nicht zutreffende) Erklärung für ein Ereignis anzunehmen - als (zutreffend) einfach dem blöden Zufall "die Schuld" zu geben. Menschen suchen nach Bedeutung, nach Vorhersehbarkeit, was ja auch Sinn macht. In Bezug auf Krebs ist es aber leider ein Irrweg und auch gefährlich, wenn man sich nämlich die Schuld für diese Krankheit gibt oder panisch irgendwelche vermeindlichen Auslöser zu meiden sucht.

Kathi, ich finde, nach 2,5 Jahren noch so massive Angst zu haben ist etwas, was du nicht aushalten musst und solltest. Die Frage, ob ein Psychologe zum Psychologen gehen kann ist genauso leicht zu beantworten wie die Frage, ob ein Zahnarzt zum Zahnarzt gehen muss. Wenn du zu einem Psychologen gehst, bist du Klient und es ist völlig egal, was deine Vorbildung ist. Da werden schließlich keine Geheimrituale gemacht oder mystische Formeln gemurmelt :) Es geht nur darum, dass hier jemand ist, der sich um DICH kümmert und sich gemeinsam mit dir Gedanken um DICH macht, zum Beispiel mit dem Ziel, dass du irgendwann besser mit deiner Angst umgehen kannst oder sie irgendwann ganz verschwindet.

Viel wichtiger ist die richtige Wahl. Du kannst zu einem Psychoonkologen gehen aber auch zu jemandem, der sich speziell mit Angst auskennt. Um einen wirklich guten Psychologen zu finden musst du ein bisschen herumforschen (vielleicht kannst du deine Profs an der Uni fragen, musst ja nicht sagen, dass es für dich ist) und auch mal 2-3 verschiedene testen. Wenn du nach 3 Stunden das Gefühl hast, hier geht nix voran, dann hast du den (für dich) Falschen erwischt. Wenn du keine Lust hast, zu ihm zu gehen oder ihm Sachen nicht sagen magst, ist er auch der Falsche. Wenn du das Gefühl hast, er hört nicht richtig zu oder erinnert sich nicht an das BEsprochene, wenn er unzuverlässig ist oder Sachen sagt, die du überwiegend blöd oder verletztend findest oder du ihn einfach nicht magst - ist er der Falsche. I.d.R. solltest du dich auf die Termine freuen und dich danach erleichtert fühlen bzw. hilfreiche Denkanstöße mitnehmen. Du kannst ruhig hohe Ansprüche stellen, denn es geht ja nur um dich.

Ehrlich gesagt hab ich oft den Eindruck, dass sich Leute bei der Wahl des Friseurs oder eines Paars neuer Schuhe mehr Zeit nehmen, als bei der Wahl eines Arztes oder Therapeuten. Und natürlich gibt es genausoviele blöde T'herapeuten, wie es häßliche Schuhe gibt :) - bzw. Schuhe gibt, die MIR einfach nicht gefallen oder passen.

Bei den Vorurteilen gegenüber Therapeuten muss ich mir manchmal schon an den Kopf greifen. Das sind Leute mit einer langjährigen, teuren Ausbildung, die man nur durchzieht, wenn man mit sehr viel Enthusiasmus an diesen Bereich herangeht. Wenn man die BEiträge hier im Forum liest oder auch anderswo, könnte man meinen, das sind alles nur Schwachmaten. Interessanterweise werden diese Vorurteile zumeist von Menschen verbreitet, die noch nie bei einem waren, denn der überwiegende Teil, der schon mal eine Therapie gemacht hat, empfindet diese als hilfreich. Ich selbst eingeschlossen.
Herzlichen Gruß
Frü*
http://forum.hodgkin-info.de/viewtopic.php?t=2854
MH II B E 3 x RF (12.04.06), AK St. Georg HH, HD15, 8xBEACOPP esk. 18.04.-26.09.06, Bestrahlung 27.11.-19.12.,
Progress (25.01.07), UK Köln, HDR-2 (Arm B) inkl. autologer Transpl. 02.02.-14.05., Bestrahlung 05.06.-03.07.
Progress (17.07.07), IGEV 25.07.-10.09., allogene TP 01.-29.10., 08.10.08: Mein 1. Geburtstag und immer noch Hodgkin-frei :) **************
2013: Weiterhin gesund!

renben
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Wohnort: bei Berlin

Beitragvon renben » 06.05.2008 06:37

komplett guter beitrag. Es ist nur schwierig den richtigen Psychologen zu finden. Als erstes würd ich die Frage stellen: haben sie aufgrund eigener Probleme entschieden, Psychologie zu studieren?
März 07: Diagnose Hodgkin IVEB nod.skler.
April 07 - Okt. 07: 8x beacopp eskaliert
Okt. 07 - Nov. 07: atypische Lungenentzündung (PCP)
Jan. 08: 15x 2Gy Restgewebe Bestrahlung


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