Hallo!
Also, da in Deutschland ca. 99,999% der Menschen
- ein Handy haben
- Abgase einatmen
- sich ungesund ernähren (inkl. e- und Farbstoffe, Hormonfleisch, GAmmelfleisch usw)
- durchzechen und Bier trinken
sowie
- depressive Gedanken haben
- Schicksalsschläge erlitten haben
usw. usf. können das ja wohl keine Ursachen für MH und andere Krebsarten sein. Die Hauptursache dafür, dass es immer mehr Krebskranke gibt und zwar speziell in den Industrieländern ist, dass die Leute älter werden und Krebs nun mal in erster Linie eine Alterskrankheit ist. Die Anzahl von jungen Menschen, die Krebs bekommen, ist meines Wissens seit vielen Jahren konstant. Bisher sind nur sehr wenige Auslöser für Krebs sicher identifiziert, z.B. Rauchen. Für MH tappt man völlig im Dunkeln. Dass wir Krebs bekommen haben ist aller Wahrscheinlichkeit nach einfach (statistisches) Pech. Es gibt übrigens sogar psychologische Studien zu dem Thema, dass Menschen eher bereit sind, eine völlig absurde (nicht zutreffende) Erklärung für ein Ereignis anzunehmen - als (zutreffend) einfach dem blöden Zufall "die Schuld" zu geben. Menschen suchen nach Bedeutung, nach Vorhersehbarkeit, was ja auch Sinn macht. In Bezug auf Krebs ist es aber leider ein Irrweg und auch gefährlich, wenn man sich nämlich die Schuld für diese Krankheit gibt oder panisch irgendwelche vermeindlichen Auslöser zu meiden sucht.
Kathi, ich finde, nach 2,5 Jahren noch so massive Angst zu haben ist etwas, was du nicht aushalten musst und solltest. Die Frage, ob ein Psychologe zum Psychologen gehen kann ist genauso leicht zu beantworten wie die Frage, ob ein Zahnarzt zum Zahnarzt gehen muss. Wenn du zu einem Psychologen gehst, bist du Klient und es ist völlig egal, was deine Vorbildung ist. Da werden schließlich keine Geheimrituale gemacht oder mystische Formeln gemurmelt

Es geht nur darum, dass hier jemand ist, der sich um DICH kümmert und sich gemeinsam mit dir Gedanken um DICH macht, zum Beispiel mit dem Ziel, dass du irgendwann besser mit deiner Angst umgehen kannst oder sie irgendwann ganz verschwindet.
Viel wichtiger ist die richtige Wahl. Du kannst zu einem Psychoonkologen gehen aber auch zu jemandem, der sich speziell mit Angst auskennt. Um einen wirklich guten Psychologen zu finden musst du ein bisschen herumforschen (vielleicht kannst du deine Profs an der Uni fragen, musst ja nicht sagen, dass es für dich ist) und auch mal 2-3 verschiedene testen. Wenn du nach 3 Stunden das Gefühl hast, hier geht nix voran, dann hast du den (für dich) Falschen erwischt. Wenn du keine Lust hast, zu ihm zu gehen oder ihm Sachen nicht sagen magst, ist er auch der Falsche. Wenn du das Gefühl hast, er hört nicht richtig zu oder erinnert sich nicht an das BEsprochene, wenn er unzuverlässig ist oder Sachen sagt, die du überwiegend blöd oder verletztend findest oder du ihn einfach nicht magst - ist er der Falsche. I.d.R. solltest du dich auf die Termine freuen und dich danach erleichtert fühlen bzw. hilfreiche Denkanstöße mitnehmen. Du kannst ruhig hohe Ansprüche stellen, denn es geht ja nur um dich.
Ehrlich gesagt hab ich oft den Eindruck, dass sich Leute bei der Wahl des Friseurs oder eines Paars neuer Schuhe mehr Zeit nehmen, als bei der Wahl eines Arztes oder Therapeuten. Und natürlich gibt es genausoviele blöde T'herapeuten, wie es häßliche Schuhe gibt

- bzw. Schuhe gibt, die MIR einfach nicht gefallen oder passen.
Bei den Vorurteilen gegenüber Therapeuten muss ich mir manchmal schon an den Kopf greifen. Das sind Leute mit einer langjährigen, teuren Ausbildung, die man nur durchzieht, wenn man mit sehr viel Enthusiasmus an diesen Bereich herangeht. Wenn man die BEiträge hier im Forum liest oder auch anderswo, könnte man meinen, das sind alles nur Schwachmaten. Interessanterweise werden diese Vorurteile zumeist von Menschen verbreitet, die noch nie bei einem waren, denn der überwiegende Teil, der schon mal eine Therapie gemacht hat, empfindet diese als hilfreich. Ich selbst eingeschlossen.
Herzlichen Gruß
Frü*