Ein Frühlingsalpmärchen ...

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frühling06
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Ein Frühlingsalpmärchen ...

Beitragvon frühling06 » 28.08.2007 18:44

Hallo,
besser spät als nie, sagte ich mir und mache mich daran, meine Geschichte zu erzählen.

Die ersten Vorboten des bösen H verspürte ich Januar 2006, als ich gerade durch türkisblaues Wasser in Thailand tauchte. Ein Stechen vorne am Brustbein. Ein paar Tage später hatte ich plötzlich eine kleine Beule links vom Brustbein und stechende Schmerzen an den Rippen. Gleichzeitig bemerkte ich unter dem linken Arm einen tischtennisballgroßen Knoten.

Zurück in Deutschland begab ich mich Anfang Februar zum Frauenarzt, weil ich dachte, der Schmerz gehe von der Brust aus. "Ist nur ne Zyste", sagte die, "und wegen der Beule gehen sie mal zum Orthopäden. Aber machen sie sich keine Sorgen, das ist nichts Schlimmes". Der Orthopäde "Hm, hatten Sie einen Unfall? Nein? Komisch. Naja, egal, dann nehmen sie mal dieses Schmerzmittel, das wird mit der Zeit wieder weg gehen, kann aber ein paar Wochen dauern." 6 Wochen fleißiges Schmerzmittelnehmen später ist der Schmerz immer noch nicht weg, die Beule weiter gewachsen und von einem Tag auf dem anderen hab ich auch dicke Lymphknoten am Hals und am Schlüsselbein. Mein Chef rettet mich, indem er mir empfiehlt, zum Tropeninstitut zu gehen. Die dortige Ärztin erfasst die Lage innerhalb weniger Minuten und so werde ich zur Entnahme eines LK ans UKE geschickt. Wo gerade gestreikt wird. Eine Erfahrung, die ich niemandem gönne, wenn man Angst vor einer schweren Krankheit hat und in einem streikenden Krankenhaus liegt. Wenn ich nicht irgendwann persönlich den Chef der Chirurgie aufgesucht hätte und um eine Entnahme geradezu angebettelt hätte, würde ich vermutlich heute noch dort rumliegen und warten.

Diagnose MH 2 BE mit Risikofaktoren erhöhter BSG, Extranodalbefall (Knochen und Haut), mehr als drei Areale. Daher wurde ich dann auch der fortgeschrittenen Fraktion zugeordnet. Die Beule auf der Brust kam von einem Lymphknoten, der durch die Rippen wuchs. Schon ein eigenartiges Verhalten für einen Lymphknoten, das sollte einem zu denken geben :)

Meine Erfahrungen im Uniklinikum brachten mich zum Krankenhaus St. Georg (Dr. Stuhlmann). Dort erhielt ich 8 x BEACOPP esc. nach HD15, Dosisstufe 4 (warum Dosisstufe 4 und nicht 5 weiß ich bis heute nicht). Zusätzlich bekomme ich eine ganze Armee von Antiübelkeitsmitteln und anderen Medikamenten, um Nebenwirkungen zu verhindern: Emend, Kevatril, Fortecortin, MCP, Fenistil, Ronitidin, Uromitexan, Ampho Moronal, Pantozol, zusätzlich zur Verwendung bei Bedarf MCP-Tropfen und Zofran. Und natürlich Neupogen. Aber es hilft: Ich habe – außer ganz selten etwas Mattigkeit – keine Nebenwirkungen.

Gleich nach dem ersten Zyklus kleiner Schock: An Tag 1 von Zyklus zwei entwickele ich eine Lungenentzündung - leider nachdem die Medikamente bereits verabreicht waren. Zum Glück heilt das Ganze ohne weitere Komplikationen ab. Nur muss ich dadurch 2 Wochen pausieren, bevor es dann mit Zyklus 3 weiter geht.

Die Therapie verläuft ansonsten ohne irgendwelche Zwischenfälle, ich fühle mich durchgängig fit und bin aktiv, besuche Kurse, genieße den Sommer. Nach dem vierten Zyklus wird auf Dosisstufe 3 reduziert, weil sich meine Blutwerte zu langsam erholen.

Am Ende von BEACOPP Ende September 2006 habe ich lediglich Restgewebe von max. 2,5 x 2 cm Größe und meine Ärztin betrachtet mich schon als geheilt. Die PET bringt dann überraschenderweise ein unvermutetes Leuchten unter der linken Achsel in einem nur 1 cm großen Knoten. Zur Sicherheit wird dieser bestrahlt. Das Restgewebe im Mediastinum (wo auch der Knochenbefall liegt) jedoch nicht, da dort auch nichts leuchtet.

Tja. Das war leider ein Fehler. Schon etwa einen Monat nach Ende der Therapie hab ich das Gefühl „da wächst wieder was im Mediastinum“. Meine Ärztin beruhigt mich: „Frau ..., ALLE Patienten haben das Gefühl, da wächst wieder was.“ Endlose Beschwichtigungen später habe ich Ende Dezember dann auch Alkoholschmerzen, Mitte Januar eine erhöhte BSG – tja und bei der ersten Nachsorge Ende Januar wird deutlich, dass im Mediastinum neben einigen kleineren Knoten ein Knoten von 7,5 x 4 cm Größe sitzt. Nachdem vorher alle die Ruhe weg hatten soll es nun plötzlich wieder alles ganz schnell gehen und meine Ärztin bucht sofort ein Bett für mich. Obwohl ich mittlerweile das gesamte Paket an Symptomen hab – insbes. hohes Fieber – entscheide ich mich, noch eine zweite Meinung in Köln einzuholen. So fahre ich mit meinem Vater in einer Blitzaktion nach Köln. Die Kölner tragen unseren Überfall echt mit Fassung und nehmen sich spontan Zeit für uns (Dr. Borchmann). Dann schaue ich mir die Station an – und entscheide nach einem Gespräch mit Dr. Elter spontan, mich in Köln weiterbehandeln zu lassen (wer Dr. Elter kennt wird wissen, warum :)).

Ich bekomme in Anlehnung an die HDR-2-Studie (Arm B) zwei Zyklen DHAP, dann in der sequentiellen Hochdosistherapie Etoposid und Cyclophosphamid, anschließend BEAM mit einer autologen Stammzellentransplantation. Nach den ersten beiden Zyklen DHAP wird die erste PET gemacht und die verheißt nichts Gutes: Der Lymphknoten im Mediastinum strahlt noch mit voller Kraft (6,8 SUVmax). Außerdem hab ich immer noch B-Symptome. Nach der sequentiellen Hochdosis ist das Leuchten deutlich weniger geworden (3,0 SUVmax) und man entscheidet sich, die Hochdosistherapie zu machen. Entgegen meinem Gefühl, welches mir sagt: Es wird nicht reichen. Leider höre ich auf meinen Arzt (Prof. Engert) entgegen meiner Intuition. Wieder läuft alles sehr glatt, ich hab zwar zwischendurch immer mal etwas Fieber und als einzige echte Komplikation eine Gürtelrose auf dem Arm, wegen der eine Woche pausiert werden muss - aber mir geht's ansonsten echt gut, weiterhin keine Nebenwirkungen außer schlapp hier und da. Anschließend wird der Lymphknoten im Mediastinum noch bestrahlt. Schon während der Bestrahlung geht es wieder mit Juckreiz los und ich ahne es schon. Zwei Wochen nach Bestrahlung dann von einem Tag auf den anderen wieder ein dicker Lymphknoten unter dem rechten Arm. Tja. Ein paar Tage später die traurige Gewissheit: Es ist wieder was gewachsen.

Neben zwei Lymphknoten in der Achsel hab ich auch noch ein paar neue im unteren, nicht bestrahlten Mediastinum. Der bestrahlte Knoten scheint „ruhig“ zu sein. Glücklicherweise wurde dieser erneute Progress aber so früh erkannt, dass die Knoten noch verhältnismäßig klein sind, maximal 4x2 cm. Es wird ein Knoten unter der Achsel entnommen, weil ich das möchte. Ergebnis: Es ist weiterhin MH, mittlerweile allerdings ein lymphzytenarmer Typus (vorher nodulär-sklerosierend). Man eröffnet mir, dass die allogene Transplantation meine einzige reelle Chance ist, geheilt zu werden. Alternativ könnte ich in einer Phase 1 Studie eines neuen Medikamentes mitmachen, Lenaliddormide. Spontan bin ich wenig begeistert. Doch 2 Tage Internetrecherche verdeutlichen mir, dass es wirklich meine einzige echte Chance ist. Insofern stimme ich zu.

Ich bekomme ein „neues“ Regime, IGEV mit Gemcitabine und Iphosphamid. Dieses erscheint mir im Vergleich zu den Vortherapien recht milde. Trotzdem bin ich 5 Tage in Aplasie und erhole mich recht langsam, weshalb zunächst entschieden wird, die Dosis vom Iphosphamid zu halbieren. Jetzt verlasse ich mich aber auf meine Intuition und so bekomme ich 7/8 der normalen Dosis – die ich sehr gut vertrage – ich bin keinen Tag in Aplasie. Der dritte Zyklus wird dann wieder mit voller Dosis durchgezogen. Nach jedem Zyklus wird eine PET gemacht und nach dem zweiten Zyklus zusätzlich ein CT. Bereits nach dem ersten Zyklus sieht man eine Verminderung der Aktivität und so geht es weiter. Nur kleiner werden wollen die Knoten nicht. Nach dem dritten Zyklus wird entschieden, dass die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Transplantation gegeben sind und dass man nicht länger warten will.

Ich entscheide mich, die Transplantation in Hamburg zu machen, 1. weil ich Heimweh hab, 2. weil die Komplikationen i.d.R. nach der Transplantation kommen und ich dann die „rettende“ Klinik in der Nähe haben will und 3. weil Hamburg einen guten Eindruck macht.

Da stehe ich jetzt, Stand Ende September 2007.
Zuletzt geändert von frühling06 am 26.09.2007 22:06, insgesamt 3-mal geändert.
http://forum.hodgkin-info.de/viewtopic.php?t=2854
MH II B E 3 x RF (12.04.06), AK St. Georg HH, HD15, 8xBEACOPP esk. 18.04.-26.09.06, Bestrahlung 27.11.-19.12.,
Progress (25.01.07), UK Köln, HDR-2 (Arm B) inkl. autologer Transpl. 02.02.-14.05., Bestrahlung 05.06.-03.07.
Progress (17.07.07), IGEV 25.07.-10.09., allogene TP 01.-29.10., 08.10.08: Mein 1. Geburtstag und immer noch Hodgkin-frei :) **************
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bunny
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Beitragvon bunny » 28.08.2007 19:15

Hallo Esther,

dann mal willkommen hier im Forum ;-)

Mittlerweile hast Du ja ein kleines Medizinstudium hinter Dir. Kann das gut nachvollziehen und hab auch schon eine umfangreiche onkologische Weiterbildung hinter mir (zum Glück aber mit Schwerpunkt Ersttherapie und ich hoffe mal, es bleibt dabei).

Wahnsinn auch Deine Ärzteodyssee. Bin echt froh, dass ich an einen schnell reagierenden Hausarzt geraten bin - allerdings hatte ich mich auch schon übers Internet wegen der Alkoholschmerzen selbst diagnostiziert... aber gerade dann ist ja auch die Gefahr groß, dass man nicht ernstgenommern wird.

Hab mal bei Dir gelesen, dass Du auch Alkoholschmerzen hattest. Auch schon bei der Erstdiagnose? Was waren denn Deine B-Symptome und was versteht man unter Hautbefall? Sorry fürs Löchern, aber ich merke, ich hab noch Lücken in meiner Weiterbildung ;-)

Drücke Dir ganz fest weiter die Daumen! Alles Gute!
Bunny
Diagnose Ende März; Chemobeginn Ende 04.07; HD14-Studie, Arm B (2x Beacopp esk; 2x ABVD-Doppelzyklus), Bestrahlung bis Ende September 07, Abschlussuntersuchung Nov 07: Restgewebe, aber negatives PET; 1. NU Februar 08: laut CT "größenregredientes" Narbengewebe - welch kleines Wort, aber eine soooo schöne Bedeutung!; 2. + 3. NU: alles o.k.
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frühling06
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Beitragvon frühling06 » 26.09.2007 22:00

Hi Bunny,
ich hab deine Antwort jetzt erst gesehen, sorry!

Bei mir war es so, dass der Lymphknoten durch die Rippen gewachsen ist. Das nennt man dann Extranodalbefall.
Zitat (von Armin geklaut):
Extranodalbefall
(lat. extra = außerhalb, nodus = Knoten) Eine umschriebene Beteiligung von nichtlymphatischem Gewebe, entweder durch direktes Einwachsen aus einem benachbarten Lymphknoten oder mit engem anatomischen Bezug dazu, sofern eine Strahlentherapie im Prinzip sinnvoll wäre. Das Stadium erhält den Zusatz E.

Da bei mir die Lympknoten quasi mit dem Knochen "verwachsen" waren, wurde diese Bezeichnung verwendet. Um die Beule herum (da, wo der LK durch die Rippen gebrochen ist) hatte ich einen ca. 5 x 3 cm großen "flammend roten" Fleck auf der Haut. Ich weiß nicht, ob da wirklich Krebszellen in der Haut waren, es gibt glaube ich sehr seltene Non-Hodgkin-Lymphome, die auch die Haut befallen können, dann hat man aber wohl auch Knoten in der Haut, aber ich hab noch nie von MH gehört, der die Haut befällt im eigentlichen Sinne. Von daher wollte man damit glaub ich nur zum Ausdruck bringen, dass irgendwie auch was mit der Haut ist bzw. dass da ein "enger anatomischer Bezug" ist. Mir haben mehrere Ärzte versichert, dass sowohl das mit dem durch die Rippen wachsen als auch das mit der Haut etwas ist, was sie noch nie gesehen haben. Die Arschkröten haben sich also von Anfang an auffällig verhalten ich hätte wissen sollen, dass man denen nicht trauen kann und die sich nicht so verpissen wie es sich gehört :) (Huch, was für eine unmögliche Wortwahl)

Ich hatte den Alkoholschmerz auch von Anfang an und ich hatte Nachtschweiß. Mein damaliger Freund hatte schon in Thailand aufgrund vom Alkoholschmerz nach kurzer Internetrecherche den richtigen Verdacht - nur leider hat er mir davon nichts erzählt, um mich nicht zu beunruhigen ... Das war's aber auch schon, Fieber und Juckreiz hab ich erst beim Rezidiv bekommen.

Lieben Gruß
Frü*
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Judith
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Beitragvon Judith » 27.09.2007 08:01

frühling06 hat geschrieben:es gibt glaube ich sehr seltene Non-Hodgkin-Lymphome, die auch die Haut befallen können, dann hat man aber wohl auch Knoten in der Haut, aber ich hab noch nie von MH gehört, der die Haut befällt im eigentlichen Sinne

Diese sehr seltene, dafür aber zum Glück niedrig maligne Form (kutanes T-Zell-Lymphom oder auch Mycosis fungoides genannt) habe ich seit 1992, in Form von Hautrötung und gelegentlichem Ausschlag (ohne Juckreiz) im befallenen Bereich, richtig diagnostiziert wurde es aber erst 2005. Ein Vergleich der Biopsien (1992 und 2005) hat ergeben, dass es damals schon dasselbe war, nur hatte sich der Pathologe nicht so eindeutig festgelegt und Verlaufsbiopsien empfohlen, was meine damalige Hautärztin einfach ignorierte.
So breitete sich die Sache langsam aber beständig aus und als der Hodgkin 2004 ausbrach, wurde auch die Haut deutlich schlimmer.

Obwohl bei mir ein Hautbefall des Hodgkins (gibt's auch :!: ) klar ausgeschlossen wurde, hat mir Prof.Ho (Chef der Hämatologie an der Uniklinik Heidelberg) gesagt, dass sich die Tumoraktivität beim Hodgkin sehr nachteilig auf die Haut auswirken kann... und ich würde schon sehen, dass meine Haut nach der Hochdosis (d.h. wenn der MH platt ist) besser werden würde. Sie hat zunächst mal sehr unter der Chemo gelitten, aber jetzt, ein Jahr danach, muss ich sagen... er hatte recht.

Das T-Zell-Lymphom wird durch die Hogkin-Rezidivtherapie nicht geheilt, kriegt aber ordentlich eins auf den Deckel und gibt hoffentlich 'ne Weile Ruhe. Wie es weiter geht, kann mir niemand sagen, weil die Kombination von beiden Krankheiten sowas von selten ist, dass es keine Erfahrungswerte dazu gibt. Man weiß auch nicht ob und wie sie sich gegenseitig beeinflussen... also abwarten.

Liebe Grüße, Judith
MH IIIA, nod.skler., HD15-Studie: 8xBEACOPP-14 von 5-9/04; 10/05 alte Stellen wieder aktiv, 22 Bestrahlungen 2/06, dann alles OK; seit 1992 kutanes T-Zell-Lymphom; 4/06 LK an neuer Stelle, 7-10/06 HD mit autologer Stammzelltransplantation SO FING'S AN und SO GING'S WEITER

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Matthias
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Beitragvon Matthias » 27.09.2007 09:06

hai frü*,

ich schließe mich den ausführungen von judith an... MH kann sich schon an/in der haut breit machen, was aber in der tat super selten ist. meistens handelt es sich um kutane t-zell-lymphome und dabei handelt es sich dann um die zweithäufigsten extranodalen non-hodgkin-lymphome. das kann (wie bei judith) die mycosis fungoides sein oder wie bei mir die lymphomatoide papulose, die dann auch mit kleinen oder (leider auch) größeren knoten (papeln) daherkommt.

wie schwierig die diagnose sein kann, hat judith ja nun in einer 13-jährigen spanne erfahren müssen. das problem liegt wohl daran, dass alle lymphome zunächst mal CD-30 positiv sind, MH wie auch kutane lümfies. MH ist darüber hinaus noch CD-15 positiv, aber selbst dann gibt es immer noch abgrenzungsschwierigkeiten, da sich beide (MH und t-zell-lümfie) unter dem mikroskop recht ähnlich darstellen und es braucht schon einige erfahrung, um beide von einander zu unterscheiden.

bis dahin
lg matze
07/1985 - Stadium PS IIa - 40 Gy, danach 6 Zyklen COPP
07/1993 - Rezidiv Stadium IIIb - 4 Zyklen COPP-ABV-IMEP
16 Jahre in Remission
05/2009 Hinterwandinfarkt
12/2009 schwere Mitralklappen- und Trikuspidalklappenrekonstruktion
03/2010 Neuerkrankung hochmalignes NHL, schnellwachsend, aber gut auf die Therapie ansprechend. Geplant 4 Zyklen DEXA-BEAM, gerade mitten im dritten Zyklus.

carpe diem

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bonny0404
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Beitragvon bonny0404 » 27.09.2007 09:34

wenn ich gerade mal so zurück denke und das hier so lese... :think2:

bei mir fing zwar alles mit "verspannungen" an,aber dann hatte ich auch dieses wahnsinnige stechen links und rechts neben dem brustbein und obwohl mein brustkorb schon gewölbt aussah,hat ja mein hausarzt nicht reagiert (hat er wohl öfter mal in seiner praxis :roll: ).genau an der stelle der wölbung bildete sich dann ein großer lila-rötlicher fleck,ähnlich wie ein hämatom,aber halt in anderen farben.

da mein arzt sowas ja auch nicht schlimm fand,hatte ich das später auch nicht weiter bei den behandelnden ärzten erwähnt und als ich nacht der intensivstation wieder auf der INNEREN lag,war davon nichts mehr zu sehen.

ich hab das auch noch nie weiter gehört,das die haut befallen sein kann,außer dann später bei judith...sachen gibt´s :idea:
man muss die Welt nicht verstehen,man muss nur in ihr zurecht kommen!

Diagnose: Dez.2003
NHL Stadium III-IV,
3 Monate stationäre Behandlung
Therap.:Hochd.Chemo+2x autol.SZT+36 gy mehr über mich
letzte NS 09/2010 alles i.O. Bild

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Judith
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Beitragvon Judith » 28.09.2007 07:36

Matthias hat geschrieben:es braucht schon einige erfahrung, um beide von einander zu unterscheiden

genau.... und da ist das Labor von Prof. Müller-Hermelink in Würzburg die allererste Adresse!
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