Kinder nach MH - bei Männern

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Beagle
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Beitragvon Beagle » 19.01.2007 20:36

Hallo Jose!

Ich hab a bisserl suchen müssen, aber ich hab den Artikel wieder gefunden. Hab mich allerdings falsch erinnert, was die Dosis betrifft. Es waren nicht 7,5g sondern 7,5g/m2, also etwa das doppelte.

Hier ist der abstract zu lesen
Meistrich 1992

Und hier hab ich noch einen Artikel zum Thema Cyclophosphamid.
Wetzels 2004

Das Procarbazin darf man aber auch nicht vergessen:
Bokemeyer 1994

SG
Line
Mein Mann: 10/2006, MH IIIA nod.skler.
10/06 - 04/07: 4xBEACOPP esk. + 4xBEACOPP basis, keine Bestrahlung
nach 2. Zyklus: CT: Rückgang, PET: negativ
Restaging 05/07: CT: weiterer Rückgang, PET: negativ
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Pan
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Beitragvon Pan » 07.02.2007 18:47

Hallo Freunde,

also nach meiner 8x BEACOPP Therapie (Stadium 2B) vor 14 Jahren sind bei mir immer noch keine Spermien nachweisbar.

Wir haben natürlich auch Spermien einfrieren lassen, diese waren leider auch
vom MH angegriffen gewesen und somit von etwas schlechteren Qualität.

Meine Frau und ich haben nun auch einen Kinderwunsch und haben über
künstlichen Befruchtung (ICSI) versucht, Kinder zu zeugen.

Leider jedesmal ohne Erfolg. Das war bereits das 4 Mal. Diese künstliche
insermination geht richtig ans Geld. Wir haben es auch im Ausland versucht
aber auch dort ohne Erfolg.

Ich verliere langsam die Hoffnung, das wir jemals Kinder bekommen werden.

[/b] Wie heist der Produktname von diesen besonders schädigenden Wirkstoffen?

Ich z.B habe erhalten: Natulan 200mg/d, Decortin 80 mg/d, Bleomycin
20mg i.v., Vincristin 2mg i.v., Allopurinol 300mg/d, Bactrim, Polymyxin.

Kennt sich da jemand aus?

Friede sei mit euch !

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Beagle
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Beitragvon Beagle » 07.02.2007 19:04

Hallo Pan!

Natulan ist der Handelsname für den Wirkstoff Procarbazin, der verantwortlich gemacht wird für Langzeit-Unfruchtbarkeit bei Männern.
Bleomycin und Vincristin sind in diesem Zusammenhang relativ harmlos. Die anderen Substanzen sagen mit leider nichts.

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Jose
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Beitragvon Jose » 07.02.2007 20:05

Hallo Pan,


wir stecken auch gerade in der KIWU-Behandlung (ICSI). Bei so vielen negativen Versuchen (wir hatten auch schon fünf 2x ICSI, 3x Kryo)) kommt es immer auf die Ursachen an. Unser Doc meint das wir noch gute Chancen haben, da wir eine hohe Befruchtungsrate haben und sich Embryonen wie aus dem Lehrbuch bilden. Aber ich kann Deinen Frust gut verstehen die ganze Behandlung hat uns auch schon sehr viel Tränen, Nerven und Geld gekostet.

Wie alt bist Du zum Zeitpunkt der Therapie gewesen?
Du kannst mir gerne bei Fragen eine PN schicken.

Viele Grüße jose
Diagnose MH 03/91, IIIB, HD6, 4x COPP/ABVD, 30 Gy IF, CR seit 02/92

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Holger
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Beitragvon Holger » 07.02.2007 22:24

Beihilfe für Spermienaufbewahrung bei medizinisch erforderlicher Operation, die zur Zeugungsunfähigkeit führen kann
BVerwG, Urteil vom 07.11.2006, Az. 2 C 11.06
... Blaaah...


Inzwischen hat sich meine Krankenkasse telefonisch dazu geäußert. Leider ist es ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichtes und bezieht sich nur auf Beihilfen. Für die Krankenkassen hat es also keine Relevanz und alles bleibt beim alten. Für die KK wären nur Urteile des Bundessozialgerichtes interessant.

(Ich hoffe, das habe ich mir jetzt halbwegs richtig gemerkt; war gerade etwas im Projektstreß als der Anruf kam. Außerdem wußte ich gar nicht, daß es diese Gerichtssorten überhaupt gibt. :oops: )

Holger
25.08.05: Diagnose MH, Mischtyp, Stadium IVa (Milz- und KM-Befall)
Therapie: 8 x BEACOPP eskaliert, recht gut vertragen
Nachwirkungen: z.T. Gelenkschmerzen u.ä.
11.04.2006: Laut PET-CT alles wieder weg!
...
2009: nächste Kontrolle im Dezember
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Judith
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Beitragvon Judith » 08.02.2007 08:39

Holger hat geschrieben:bezieht sich nur auf Beihilfen

d.h. für die Beihilfeberechtigten unter uns wäre es vielleicht doch interessant... :think2:
MH IIIA, nod.skler., HD15-Studie: 8xBEACOPP-14 von 5-9/04; 10/05 alte Stellen wieder aktiv, 22 Bestrahlungen 2/06, dann alles OK; seit 1992 kutanes T-Zell-Lymphom; 4/06 LK an neuer Stelle, 7-10/06 HD mit autologer Stammzelltransplantation SO FING'S AN und SO GING'S WEITER

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Betti
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Beitragvon Betti » 08.02.2007 20:47

@Pan: Die anderen Medikamente, die Line nicht erwähnt hat, machen nix in punkto Zeugungsfähigkeit!
Decortin ist ein Glukokortikoid (also so in Richtung Kortison), Allopurinol ein Antigichtmittel (gegen zuviel Purine, die beim Zellzerfall entstehen), Bactrim und Polymyxin Antibiotika.
Liegt schon am Procarbazin... :bash:

Ich wünsch Euch viel Glück bei den weiteren "Versuchen"!
Das wird schon, immer positiv denken!!!!!!!!!!
:cool_wink:
Mb.Hodgkin Stad. IA 09/2006
2 Zyklen ABVD + 30 Gy IF bis 12/2006
seitdem in Remission

Pan
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Beitragvon Pan » 11.04.2007 21:50

Hallo liebe Freunde,

vielen Dank für die Infos und eure Beiträge diesbezüglich!

Was meint Ihr? Besteht die Chance bei einem Mann auf irgend eine weise
wieder Zeugungsfähig zu werden???

Schönen Gruß an alle!
Friede sei mit euch !

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Beitragvon Beagle » 11.04.2007 23:19

Hallo Pan!
Besteht die Chance bei einem Mann auf irgend eine weise wieder Zeugungsfähig zu werden?


Bei ABVD ja, bei 8 x BEACOPP eher nein.

Line
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Jose
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Beitragvon Jose » 12.04.2007 11:05

Hallo Pan,

ich sehe das so wie Line - eine Zeugungsfähigkeit wird sich wohl nicht mehr einstellen, aber bei 8x BEACOPP basis besteht die Hoffnung, dass sich sehr viele Jahre nach Therapieende wieder einige wenige Spermien finden lassen, die für eine ICSI ausreichen würden. Aber zunächst einmal wünsche ich dir , dass Ihr mit Eurem kryokonserviertem Material Erfolg haben werdet. Leider (und ich spreche da aus Erfahrung) muss man sich bei einer künstlichen Befruchtung auf einen langen Atem einstellen, nur wenige Paare haben das Glück, dass es gleich bei den ersten Versuchen klappt. In der Regel dauert es schon mehrere Jahre bis zum ersehnten Wunschkind.

Viele Grüße

jose
Diagnose MH 03/91, IIIB, HD6, 4x COPP/ABVD, 30 Gy IF, CR seit 02/92

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Beitragvon Pan » 27.04.2007 16:58

Vielen Dank für eure ehrliche Meinungen!
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schmu
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Beitragvon schmu » 05.02.2008 06:49

Hallöchen,

zum Thema hab ich auch ne Frage, die hier im Forum glaube ich noch nicht beantwortet wurde:
Gesetz dem Fall, Spermien sind nach der Chemo normal (oder auch halbwegs normal) vorhanden, sind dann diese auch gesund, will sagen, tragen die auch vergleichbar mit gesunden Männern alle Erbinfos in sich, so dass auch gesunde Kinder rauskommen, oder besteht da ein Risiko, so dass man lieber auf die Frostkonserve zurückgreifen sollte?

schmu
geb. 29.08.70, Diagnose MH 10/2007, 2A - lymphozytenreicher Typ NLPHL, keine RF, 4 x ABVD, nach 4 Zyklen im CT/PET kaum Veränderung, dann Antikörpertherapie mit Rituximab, danach im CT/PET fast alles tot bis auf 2 LK, danach 20x Bestrahlung mit 40 bzw. 30 Gy., GEWONNEN am 07.08.2008! 1.,2.,3.,4. Nachsorge ok.

Link zu meiner Mitgliedervorstellung: http://forum.hodgkin-info.de/viewtopic.php?t=2996

reni06
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Beitragvon reni06 » 05.02.2008 09:03

Hallo schmu!
Ich antworte dir als Weiblein, aber viell. hilft es dir trotzdem. Ich bekam auch ABVD (2Zyklen) und hatte das Glück das sich die Chemo nicht auf den Hormonzyklus ausgewirkt hatte. Trotzdem machte ich mir nat. Sorgen, das meine Eizellen viell. eine Schädigung hätten. Mein Frauenarzt gab mir daraufhin die Tel.Nr. der genetischen Beratungsstelle in München und die meinten, dass ich mir keine Sorgen machen bräuchte. Es wäre kein erhöhtes Risiko für Erbschäden, Fehlbildungen oder andere geistige und körperliche Behinderungen. Natürlich kann es auch zu Störungen kommen, wie bei jedem, aber diese könnte man nicht in Verbindg. mir der Chemo bringen. Ich denke, dass ist bei Männer ähnlich.
Da du ja aus der Nähe von DD bist- erkundige dich mal an der Uni. Ich bekam dort meine Rez.therapie und habe mich vorher in der Kinderwunschsprechstunde beraten lassen in bezug auf Kinder nach HD. Die Ärztin meinte auch durch eine HD gibt es kein erhöhtes Risiko und mein Onkol. an der Uni gab grünes Licht für ein 2.Kind.
Ach so nach ABVD habe ich einen gesunden Jungen bekommen auf ganz nat. Weise! Ich hoffe, mein Posting hat dir etwas geholfen. Viell. meldet sich ja auch noch ein Mann. Ansonsten alles Gute und viel Spaß beim Üben :wink2:
Liebe Grüße reni

Hans08
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Beitragvon Hans08 » 05.02.2008 12:52

Hallo!

Bei mir hat das mit dem Einfrieren vor der Chemo leider nicht mehr geklappt.

War aber dann bei einem Urologen und auch mein Onkologe meinte, dass es auch nach Beacopp noch möglich ist wieder zeugungsfähig zu werden. In den neueren Studienprotokollen wird ja immer mehr versucht die Nebenwirkungen zu verringern.

Als kleiner Hoffnungsschimmer für alle Jungs...

VG
Morbus Hodgkin IVB- März 07-Juli 07 8x Beacopp-14
http://forum.hodgkin-info.de/viewtopic.php?t=3100

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swefan
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Beitragvon swefan » 12.02.2008 23:01

Hallo,

>Gibt es hier eigentlich Erfahrungen von Männern bezüglich der Zeugungsfähigkeit nach der Chemo? Oder mit der Verwendung von "Eingefrorenem"?

Das sind meine:
Kryokonservierung vor Ersttherapie 1997 (dank weitsichtiger Ärzte)
2x COPP/ABVD + IF-Bestrahlung für Stadium 2A
4x BEACOPP + IF-Bestrahlung (andere Stelle) für Rückfall 1999
seitdem Remission (mit Tücken, ist 'ne andere Geschichte)
Zeugungsfähigkeit 2005 getestet: '0'

2006 zwei Versuche zur künstliche Befruchtung, per ICSI mit den 'Eingefrorenen'

.....und unser Sohn wird im April 1 Jahr alt.... :D :D :D

Falls jemand näheres wissen will schreibt am besten eine PN.

Grüße,
Swefan


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