
bin wieder da... seit Donnerstag, gestern musste ich mich erst mal durch tausend Beiträge ackern
Am Freitag bin ich wieder stationär aufgenommen worden, ich dachte eigentlich sie würden gleich Stammzellen sammeln und spätestens am nächsten Tag darf ich heim.
Die Blutuntersuchung ergab einen Leuko-Wert von 600, zwei Tage vorher war's noch bei 6500. Obwohl ich schon am Dienstag anfing Neupogen zu spritzen, haute die Chemo noch ordentlich rein. Auf meine Frage hin, was ich hier eigentlich soll, hieß es "Stammzellen produzieren und kein Fieber kriegen".
Am Sonntag die Leukos bei popeligen 340, also tief in der Aplasie, dazu kam noch leichtes Fieber (gilt erst ab 38° als solches), der Chef hat eine Bakterienkultur (aus dem Blut) angeordnet, dafür haben sie mir beide Armbeugen grün und blau gestochen, obwohl - wie bei Angie - diese Venen für die SZ-Entnahme geschont werden sollten. OK, die Thrombos lagen bei mickrigen 16, ich habe dem Arzt mittlerweile verziehen
Sonntagabend war ich wirklich

, ich dachte sch.... es funktioniert nicht.
Am Montag Leukos bei 570, na ja, der Tiefstpunkt war wenigstens überwunden, das Neupogen hatte sich gegen die Chemo durchgesetzt, auch die Knochenschmerzen nahmen zu, das Fieber war weg.
Am Dienstag Leukos bei 2310, tierische Knochenschmerzen, am Mittwoch strahlende Gesichter bei der Visite, Leukos auf 7660

heute wird gesammelt. Dann überschlugen sich die Ereignisse: da die Thrombos immer noch bei 44 rumdümpelten und für die Sammlung dürfen sie nicht unter 50 sein, bekam ich nach langer Suche in die linke Armbeuge eine Braunüle und eine Thromboinfusion (mit Aufklärung über Fremdblutgabe, hatte ich ja bisher noch nie

)
Dann, um die Mittagszeit ab zur Stammzellsammlung. Der Arzt hat sich erst mal über meinen soeben gelegten Zugang geärgert, er hätte das gerne selbst gemacht. Erst Auflärung über die Stammzellsammlung, dann stellte er fest, dass er in der rechten Armbeuge die notwendige dicke Stahlnadel nicht reinkriegt, also ZVK.
Dann schlappte er mit mir wieder zurück auf Station, klärte mich über die Katastrofen auf, die dabei passieren können und legte bravurös den ZVK in die rechte Halsvene (war nicht annähernd so schlimm wie ich es mir vorgestellt hatte!) und zurück zur Leukapherese.
Endlich an die Maschine angeschlossen, ich hatte die Arme frei zum Lesen, endlich Ruhe!
Die Blutwäsche ging los und mir war's bitterkalt, trotz Decke (kommt vom unterkühlten Blut, das aus dem Gerät zurück in den Körper fließt).
Nach 1 Stunde beäugte die Frau, die das Ganze bediente, mißmutig das Gerät, Getuschel mit dem Doc, skeptische Blicke. Stimmt was nicht?
Es sammelt nur Plasma.... sehen sie, hier im Beutel, das müsste ein bißchen blutiger aussehen...

Das liegt am Set, kommt ungefähr bei tausend Sets einmal vor.... na toll, fast wie ein Lottogewinn
Unter Set versteht man das Schlauchsystem, das bei jedem Patienten neu in das Gerät eingefädelt wird.
Also Abbruch, mittlerweile war's halb 4, wir wären heute eh nicht fertig geworden....
Ich bin zurückgelatscht auf mein Zimmer bin erst mal über mein Mittagessen hergefallen, das sie mir aufgehoben hatten.
Mit der Zimmernachbarin hatte ich wieder Mordsglück, eine sehr angenehme 10 Jahre ältere Leukämie Patientin in der Erholungsphase nach der Chemo, es ging ihr von Tag zu Tag besser, wurde am Dienstag entlassen. Eine Nacht war ich allein, am Mittwoch zog eine 9 Jahre Jüngere ein, ebenfalls AML für eine Erhaltungschemo, das war an diesem ereignisreichen Tag.
Sie schnarchte fürchterlich, aber ich wußte, dass ich es nur 1 Nacht ertragen muss.
Am Donnerstag Morgen sollte ich um halb 9 zum nächsten Versuch antanzen, der ZVK machte mir wider Erwarten beim Schlafen absolut keine Probleme, vor alleim hat er mir jegliches Piesacken erspart, eine feine Sache!!!!
Der Doc empfing mich mit einem breiten Grinsen, später wußte ich warum, die Leukos waren bei stolzen 15160 (5000 braucht man, um sammeln zu können), die Sammlung lief wie's Katzenmachen (3 Stunden lang), ich war diesmal wärmer angezogen und habe die ganze Zeit gelesen.
Dann wurde nochmal Blut genommen, der ZVK gezogen (auch kein Thema) und als das Ergebnis vom Blut da war, durfte ich heim.
Nach der Sammlung lagen die Leukos immer noch bei feudalen 11880, was will man mehr
Nur mein Hb-Wert hat gelitten, er ist von 12,4 auf 9,8 gefallen, kein Wunder, wenn man so vampirmäßig ausgelutscht wird.
Die Woche kam mir vor wie ein Kuraufenthalt, ich habe gegessen wie ein Scheunendrescher, war oft in der Cafeteria (Kuchen, hmmmm!) und hab's mir richtig gut gehen lassen.
Nächste Woche ist Pause, übernächsten Montag geht's mit dem 2. DHAP weiter.
Liebe Grüße an Euch alle und danke fürs viele Daumendrücken und Anmichdenken
Judith