Gerade wollte ich hier antworten, da höre ich, wie meine Kleine (5) spielt: "Mama ist krank. Es ist zwar was Schlimmes und keiner kann ihr helfen, ber der Doktor kann sie wieder gesund machen."
Unglaublich, sie hat in den 1,5 Jahren seit die Geschichte hier begann noch NIE irgendwas dazu gesagt. Und dann gerade jetzt *staun*.
Was ich schreiben wollte: Meine Kinder waren 3,5 Jahre, 10 und 14 Jahre als ich krank wurde. Der Kleinen haben wir genau das gesagt, was sie nun im Spiel sagt. Dass ich sterben könnte haben wir ihr nie gesagt, wohl aber, dass ich sehr krank bin, ins Krankenhaus muss, es mir schlecht gehen wird, mir die Haare ausfallen...aber dass ich danach wieder gesund bin.
Das hat ihr gereicht. Die Haare durfte sie mir dann übrigens abschneiden als es mit dem Ausfallen losging. Ich wollte nicht, dass sie mich plötzlich mit Glatze sieht und dann geschockt ist. So war es ein lustiges Spiel für sie und ich sagte auch immer, dass meine Haare wieder wachsen werden...im Gegensatz zu Opas
Für die Großen war es verständlicherweise schwerer, die wissen ja schon, was Krebs ist. Ihnen erklärte ich von Anfang an, dass ich die Variante habe, die sehr gut heilbar ist und dass ich aller Wahrscheinlichkeit nach wieder gesund werde. 100%ig versprochen hab ich es ihnen aber nicht, dabei dennoch immer ausgestrahlt, dass ich selbst überzeugt bin, gesund zu werden.
Beide zogen sich erstmal ein wenig zurück. Die Große wurde irgendwann ziemlich zickig und als ich mit ihr redete begann sie zu weinen und meinte, dass sie viel Angst hat, mich mit irgendwelchen Erkältungen anzustecken und damit für Schlimmeres verantwortlich zu sein. Da half es, dass ich sie darauf hinwies, dass in erster Linie ich selbst dafür verantwortlich bin, mich vor Keimen zu schützen (Mundschutz, häufig Hände waschen und desinfizieren.)
Der Mittlere hat bis heute alles mit sich alleine ausgemacht. Ich glaube, er hat ziemlich viel verdrängt, denn er benimmt sich genau wie vorher auch.
Ich würde dir auf jeden Fall zu einem offenen Umgang mit der Krankheit raten! Kinder sind nicht doof, die spüren ganz genau, wenn was nicht stimmt. Und eine Siebenjährige weiß sehr wohl, was Krebs ist und selbst wenn du ihr nicht sagst dass du Krebs hast wird sie es aufschnappen. Und was dann passiert ist richtig schlimm, denn das was der Mensch sich in seinem Kopf ausmalt ist immer viel viel schlimmer als es wirklich ist! Sie wird sich ihre Gedanken machen und sie wird spüren, wenn du sie schützen willst. Und dann bekommt sie wirklich Angst.
Sei authentisch! Sei zuversichtlich und zeig ihr das auch, aber an Tagen wo es dir schlecht geht, spiel den Kindern nichts vor. Es verwirrt sie zu sehr, wenn ihre Wahrnehmung und das was die Eltern sagen nicht überein stimmt.