Hi Tintin, Hi Rösti,
danke für Eure aufmunternden Worte, es ist nicht einfach zur Zeit. Ich habe direkt nach der Reha wieder mit dem Arbeiten begonnen, was ich auch so wollte, zwecks Abwechslung und neue Eindrücke usw. Aber die Nachwirkungen sind halt noch da und das "schlimme" ist, dass diese niemand so richtig ernst nimmt. Das fängt mit der Hausärztin an, die meint "Müssen wir wirklich noch immer einmal pro Woche das Blut kontrollieren" (JA WIR MÜSSEN!

) und ansonsten der Meinung ist, dass alle Nebenwirkungen von der Chemo kommen und sich erledigen werden. Die Damen und Herren Ärzte von der Reha sahen das genau andersrum. Aktuell habe ich noch ein wenig (weniger) Wasser in den Beinen und am Abend in der Lunge, kleine Pleuraergüsse, einen Blutdruck in der 140-150/95/90er Region, einen Tinnitus im linken Ohr (zum Glück leise), am Abend Panikattacken (dass ich mal wieder zu Gott bete, hätte ich mir auch nicht träumen lassen), immer noch halbwegs kaputte Fingernägel (wird besser).
Auf der positiven Seite wachsen alle (:-)) Haare wieder, ich schwimm fast jeden Tag am Morgen langsam aber ohne Pause 30 Bahnen a 50 Meter im Freibad und der Hb-Wert war immerhin schon wieder mal bei 11,4; Thrombo, Leuko, Kalium, Calcium sind ok, Kreatinin bei 1,2 bis 1,3, also im Prinzip in Ordnung. Und ich hab seit Beginn der Reha fast zehn Kilo abgenommen (aktuell noch 94 bei 1,74, I know, da muss noch was passieren

)
Schlimmer ist letztlich, dass mir die Zuversicht fehlt, ich denk mir im Moment eher "Warum sollte ich unter den Geheilten sein" als dass ich den Dreckskrebs besiegt habe. Aussagen meiner betreuenden Ärztin im Uniklinikum ala "Ein PET zeigt nur alles an, was mehr als 1 Million Krebszellen ist" bzw. "naja, klar kann man von einer kompletten Remission sprechen, aber das heißt nicht wirklich was" tragen natürlich auch dazu bei. Wenigstens hat man mir für 10. September (NU) ein CT vom Hals bis zum Becken versprochen und ein Abtasten. BSG CPR und TSH kann ich beim Hausarzt-Blutabnehmen mir quasi selbst wünschen, da frage ich nicht lange. Und dann sehen wir weiter.
Und bei jedem Reizhusten und jedem Nackenschmerz denkt man das Schlimmste ...
Danke für's Zuhören, das musste ich loswerden. LG
Karl
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- 25.01.12: Diagnose MH, Stadium 4B
* Teilnehmer in HD18
* 29.02. Port-OP
- 09.02. 1. Zyklus BEACOPP esk., 01.03. 2. Zyklus, 21.03. 3. Zyklus, 11.04. 4. Zyklus, 02.05. 5. Zyklus, 23.05. 6. Zyklus.
01.07. PET/CT negativ, Vollremission
10.09. 1. NU negativ, 04.12. 2. NU negativ, 05.03.13 3. NU negativ, August 13 4. NU negativ, Januar 14 5. NU negativ
März 14 Port-Ex Mai 14 6. NU negativ
... und so ging es dann auch weiter bis Stand heute, Dezember 2015.
siehe auch
http://forum.hodgkin-info.de/viewtopic.php?t=5321