Angst, dass andere in der Familie erkranken :(

Hier kann nach Herzenslust geklönt werden. Alles, was nicht unbedingt mit Morbus Hodgkin zu tun hat, gehört hier rein.
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Droschelchen
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Angst, dass andere in der Familie erkranken :(

Beitragvon Droschelchen » 03.06.2012 10:36

Ach Mensch, ich bin jetzt mit meiner Behandlung durch und am Mittwoch habe ich mein (hoffentlich beruhiendes) abschlussgespräch.
Aber irgendwie ist und bleibt der Hodgkin allgegenwärtig. Nicht bei mir, da mach ich mir keine Sorgen mehr. Aber in meiner Familie.

So hat meine Jüngste (4 Jahre) seit Dezember einen fetten Lymphknoten am Kiefergelenk. Der ist bestimmt 3cm lang, länglich, verschieblich und tut wenn man draufdrückt auch ein bisschen weh. Ich weiß, dass meine älteren Kinder das auch hatten, sie ist auch seit Monaten mit irgendwelchen kleineren Infekten belegt (wie alle Kinder in dem Alter). Ihre Kinderärztin sagte, der Knoten sei völlig unauffällig und das käme bei Kindern nicht selten vor, dass sie über einen Zeitraum von Monaten geschwollen sind. Trotzdem hab ich Angst :(

Und dann hat gestern meine Mama erzählt, dass mein Papa an der gleichen Stelle einen haselnussgroßen Knoten hat. Seit dem hat er auch dauernd eine belegte Stimme. Ok, er ist auch heftig auf Pollen allergisch. Aber er war auf ihr Drängen beim Arzt und als die meine Geschichte hörten meinten sie, der Knoten muss raus. Das soll in etwa 4 Wochen geschehen. Auch da hab ich Angst.

Kann doch alles gar nicht sein :( Kann mich jemand beruhigen? Habt ihr auch solche Angst und seht überall Hodgkin?
Liebe Grüße, Droschel


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Diagnose MH: 7.10.2011
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Aquarius
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Beitragvon Aquarius » 03.06.2012 13:07

Hodgkin seh ich eigentlich net überall, aber wenn mir jemand was von Lymphknoten und/oder komischer, unerklärlicher Juckreiz erzählt, werd ich auch hibbelig^^

Bei deiner Tochter hört sichs klar nach nem Infekt-Lymphie an. Der bei deinem Vater klingt net so toll, aber auch da is ja lang net gesagt, dass es dann Hodgkin ist. Und wenn, siehts bisher wohl nach nem niedrigen Stadium aus. Ich finde es zwar am besten, wenn man relaistisch bleibt und alle Fälle + die jeweilige Eintrittswahrscheinlichkeit bedenkt, aber auch im Kopf hat, dass es sehr warhscheinlich ist, dass alles gut geht. (Ich hoff mal, du kannst mit so knallharten, statistischen Denkweisen überhaupt was anfangen :) )
10.5.2011: Erster Arztbesuch
19.5.2011: Diagnose: MH Stadium 3 AE mit 4 RF, Lungenbefall und 16-cm-Bulk.
24.5.2011: Start der Chemo: 8xBEACOPP esk
Sept. 2011: Pneumocystis-Lungenentzüngung (PCP) zw 5. und 6. Zyklus
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tanja
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Beitragvon tanja » 04.06.2012 00:07

hallo droschelchen,

ich kann mir beim besten willen nicht vorstellen das es drei personen in einer familie fast zeitgleich trifft.

mach dich nicht verrückt, bei meiner kleinen waren die lymphknoten nach einem infekt auch immer ganz schön lang geschwollen.

ich hatte so etwas ähnliches wärend meiner chemozeit mit meiner tochter....ich dachte ich dreh durch..... versuch ganz unbefangen an die sache ranzugehen.

vielleicht hilfts dir ein bisserl.
MORBUS HODGKIN STADIUM 1A/MEDIASTINUM/ 2 ZYKLEN ABVD
ZYKLUS 1 - 06.02.12 UND 23.02.12 / ZYKLUS 2 - 08.03.12 UND 22.03.12
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yoda
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Beitragvon yoda » 04.06.2012 11:54

Sorry, doch ich werde jetzt mathematisch. Einfach um euch die Chancen aufzuzeigen, ob eines unserer Kinder an Hodgkin erkrankt.

Erst in den letzten Jahren konnte man überhaupt eine Häufung innerhalb der Familie feststellen. Zuvor galt der Hodgkin - anders als z.B. Brustkrebs - als nicht relevant für das Erbgut. Mittlerweile konnte man eine statistische Häufung nachweisen. Und dies wohl nur, weil man so lange Jahre Daten ausgewertet hat. Hodgkin ist sehr selten. Und laut Theorie erkranken in Zentraleuropa pro Jahr 0.003% aller Einwohner an Morbus Hodgkin. Mit einer Lebenserwartung von 85 Jahren wäre die Chance an Hodgkin zu erkranken rund 0.255%.

Laut Studien sind vor allem eineiige Zwillinge akut gefährdet beide zu erkranken. Sonstige direkte Nachkommen oder Geschwister von an Hodgkin Erkrankten weisen zwar ein 20 Mal höheres Risiko auf. Jedoch beträgt dieses in Anführungszeichen auch nur "5%" aufs ganze Leben betrachtet. Gewisse Spezialisten gehen zusätzlich davon aus, dass eher Geschwister betroffen sind, als die direkten Nachkommen.

Klar macht man sich Sorgen und bei gewissen Symptomen sollte man auch hellhörig werden. Aber diese Zahlen sollen dir zeigen, dass die Wahrscheinlichkeit wirklich sehr klein ist.
Morbus Hodgkin Stadium 4B mit Milz-, Leber- und multipler Knochenbefall; Therapieschema: BEACOPP 8x eskaliert
Therapiebeginn: 08.04.09; Therapieende: 16.09.09; alle Nachsorgeuntersuchungen bis 02.04.14 ok Vorstellung/Krankheitsgeschichte

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Droschelchen
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Beitragvon Droschelchen » 04.06.2012 17:18

Danke euch. Eigentlich bin ich ja mit Zahlen immer ganz gut zufrieden zu stellen. Trotzdem ist es schwierig, wenn der Verstand was anderes sagt als das Gefühl. Aber das wisst ihr ja sicher auch alle...
Ich muss wohl einfach abwarten, wie es sich bei meinem Vater entwickelt und meine kleine Maus zwar beobachten, aber versuchen, das Gedankenkarrussell auszuschalten.
Liebe Grüße, Droschel





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Beitragvon Marion1970 » 06.06.2012 16:48

Liebe Droschel,

schön, dass es noch andere Angsthasen gibt außer mir, blöd aber für Dich, dass Du nun auch Angst um Deine Lieben haben musst. Ich kenne das und habe das auch schon mal gepostet, dass irgendwann mal meine Tochter angetippelt kam, das war kurz nach Ende meiner Behandlung, und meinte, sie habe einen schmerzhaften Knoten in der Brust. Mein Mann und ich haben uns nur angeguckt und natürlich versucht, die Nerven zu behalten und haben der Kleinen gegenüber abgewiegelt, dass es ja nichts Schlimmes sein könne.
Am nächsten Morgen bin ich natürlich gleich mit meiner Tochter zu meiner Frauenärztin, die uns beruhigen konnte und meinte, Ninas Brust würde anfangen zu wachsen. Klar, ohne den Hodgkin hätte ich mir das so auch zusammengereimt, aber mit DER Erfahrung malt man ja gleich den Teufel an die Wand.
Du, Droschel, warst ja mit Deiner Tochter bei der Ärztin, die wohl auch Deine Krankengeschichte kennt und mit Sicherheit nicht Entwarnung gegeben hätte, wenn sie nicht sicher gewesen wäre. Von Deinen anderen Kindern kennst Du das auch und klar hast Du Dir "vorher" nie Gedanken gemacht, aber jetzt ist nun einmal "nachher" und da ticken die Uhren anders.
Ich denke, es war gut, dass Du gleich die Ärztin aufgesucht hat, eine solche Angst (insbesondere die um das eigene Kind) raubt einem den Verstand, also heißt es wirklich, um Rat fragen. Was Deinen Vater betrifft, so spricht die Wahrscheinlichkeit definitiv dagegen, aber am besten ist es wohl wirklich, den LK zu entfernen, dann hast Du Ruhe und er erst recht.

Ich drücke Euch ganz fest die Daumen!!!
Liebe Grüße, Marion
MH IIa, Behandlung nach Studie HD 13 (2 x ABVD + 30 Gray Bestrahlung): Aug - Nov 2009

serengeti17
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Beitragvon serengeti17 » 07.06.2012 15:40

Ultraschall ist eine hervorragende Möglichkeit vergrösserte Lymphknoten abzuklären. Diagnostisch sogar besser als das CT. Funktioniert natürlich nur, wenn der Knoten von aussen zugänglich ist (Hals, Achsel, Leiste).

Einfach die Familienmitglieder US untersuchen lassen. Ein guter US-Arzt kann eine entzündlichen von einem verkrebsten Lymphknoten unterscheiden.

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Droschelchen
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Beitragvon Droschelchen » 13.06.2012 20:57

Sooo, jetzt hab ich zumindest von meinem Vater ein Ergebnis. Der war gester zu US und Biopsie des Knotens. Der Arzt meinte, das Dinf sei ziemlich hart und schickte ihn zum CT. Da ware er heute und wurde beruhigt: Sonst gibt es nirgends Knoten und dieser eine sieht ganz nach einer verkapselten Drüse aus.
Die soll zwar vorsichtshalber raus, aber die Ärzte gaben jetzt Entwarnung.

Und mit meiner Kleinen geh ich am Montag zum US bei dem Internisten, der meinen MH erkannt hat. Bin aber eigentlich schon nicht mehr ganz so besorgt.
Liebe Grüße, Droschel





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tanja
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Beitragvon tanja » 13.06.2012 21:06

na siehste,
alles klärt sich auf, bei deiner kleinen wird ganz sicher auch nichts schlimmeres sein.

freu mich für dich.
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tanja
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Beitragvon tanja » 01.07.2012 15:22

hallo droschelchen,

sag mal, was kam dem bei der untersuchung von deiner kleinen raus, ich gehe davon aus nichts......nachdem du dich zu diesem thema nicht mehr gemeldet hast.

ich bin jetzt nur so neugierig weil ich bei meiner tochter jetzt auch einen lymphknoten am hals ertastet habe und mir jetzt natürlich sorgen machen.
ich bin dann gleich am donnerstag zum kinderarzt um das abzuklären, die kinderärztin meinte ich soll mir nicht so viele sorgen machen und wir könnten wenn es nach einer woche nicht weg ist mal blut abnehmen.


bei uns ist es im moment auch ganz schön viel..... ich grad fertig mit meiner krankheit und mein schwiegervater noch mitendrin in der chemo.....er hat lungenkrebs...... aber wem erzähl ich das, du weißt es ja selbst ......

ich würde mich freuen wenn du mir nachricht geben könntest.
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