nun ist es an der Zeit mich vorzustellen. Vorab erst einmal an Axel und seinen Mitstreitern DANKE für die tolle Seite mit den vielen Informationen, die mir den Weg erleichtert haben.
Ich heiße Torsten, bin 41 Jahre , verheiratet einen Sohn 15 und bis Mai 11 war die Welt noch in Ordnung. Familie-Kind, Beruf, Häuschen usw. alles schicke….
Im Februar war ich zur jährlichen Untersuchung (seit 5 Jahren) der Schilddrüse, eigentlich reine Routine, dachte ich. Meine bekannten Knoten hatten sich um ein Drittel vergrößert und sie rieten mir zu OP. Allerdings sollte der Lymphknoten an der linken Seite mit entfernt werden, der schon auf den linken Schilddrüsenlappen drücke. Ich selbst hatte es nie bemerkt. Jetzt weiß ich dass der Knoten hätte schon längst entfernt werden müssen, denn er war Tennisball groß. Der Knoten wurde aber vor drei Jahren zweimal punktiert und es wurde eine abgekapselte Toxoplasmose diagnostiziert.
Gesagt getan, aller Dings habe ich mir den Termin erst in 4 Wochen geben lassen, da ich noch meinen Marathonlauf vor hatte. Schließlich hatte ich ja wiedermal ein halbes Jahr dafür trainiert und dann war es auch noch Teammartahon. Also drei Läufer mussten die Strecke zusammen bleiben und ich konnte meine Kumpels nicht im Stich lassen. Mir ging es ja körperlich gut, da ich auch B-Symptome hatte. Schilddrüse blieb komplett drin, da es sich nur um ein größere Zyste handelte die direkt am Stimmbandnerv liegt. Knoten war raus, Diagnose kam 6 Wochen später. Ich war wieder voll in meiner heilen Welt….dann kam der Tag X. Es war der 13 Mai, ein Freitag. Eigentlich glaube ich nicht an so einen Quatsch, aber im Laufe der Zeit sollte es wohl Bestimmung werden. Das schärfste war, dass der AB besprochen wurde, ich sollte mich mal im Krankenhaus melden der Befund ist nicht in Ordnung und es sehe nicht so gut aus. Ich soll in nächster Zeit mir nichts vornehmen…grübel grübel das ganze Wochenende. Es folgten alle üblichen Untersuchungen….HL zervical Stadium IIARF (Abgleich mit UNI Köln….diese haben dann auf mit Risikofaktor erweitert, vorher war ich ohne)
Nun bin ich bei der zweiten Chemo im Krankenhaus. Habe diese besser vertragen als die Erste.
Ich habe bei den Nebenwirkungen auch ganz laut hier gerufen… Meine Haare habe ich nach dem 16 Tag verloren. Das ist komisch, da ich immer so 5-7 cm getragen habe. Hatte Schwierigkeiten mir auf den Kopf zu fassen.
Ich litt auch Jahre unter Neurodermitis auf der Kopfhaut, diese ist jetzt komplett weg. Hier habe ich allerdings noch nichts gelesen ob das so bleibt. Musste auch feststellen, da ich nach der ersten Chemo besser durch die Nase atmen kann und das Kloßgefühl im Hals weg ist. Hier liegen die weiteren betroffenen Lymphknoten. Ich hoffe das es nicht nur die Schleimhäute sind die sich da „dünne“ macht. Es wäre mal ein angenehmer Nebeneffekt.
Meine Familie und Freunde, Kollegen und Chefs stehen mir sehr zur Seite. Das war auch so ein Thema: Wie sage ich es meinem Umfeld! Ich bin sehr stolz auf meinem Sohn, der voll in Pubertät drin steckt, wie er mit der Situation umgeht.
Irgendwie nutze ich auch die Zeit mein Leben neu zu ordnen, ich lebe intensiver….Cape diem
Da ich immer ein sehr plosiv eingestellter Mensch bin, fällt es mir relativ leicht mit meiner Situation umzugehen. Klinkt komisch ist aber so….denn ich liebe das Leben ...mein neues Ziel ist der 40. Rennsteiglauf 2012 im Mai
Gruß Anikan
