Ist eine Kur/Rehab notwendig?

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Mop
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Ist eine Kur/Rehab notwendig?

Beitragvon Mop » 24.10.2007 16:36

Liebe Leute!
Nachdem mein Mann nun mit der Therapie fertig ist, stellt sich nun die Frage, ob er auf Kur gehen soll oder nicht. Die Ärzte lassen ihm das selber entscheiden. Nur ist er sich nicht darüber im Klaren, ob er soll oder nicht. Was meint ihr? Wie notwendig ist eine anschließende Kur? Trägt das zur "Gesundwerdung" bzw. "Gesunderhaltung" einen großen Teil bei, oder ist das nur eine Art "Luxus" die man sich anschließend gönnen sollte....
Welche Erfahrung habt ihr gemacht? Wieviele von Euch waren auf Kur? Gibt es Empfehlungen (in Österreich!)?
Danke schon im Voraus....
LG Mop
Mein Mann: Diagnose 02/07 MH, Stadium 2A, nodulär sklerosierender Subtyp, li. u. re. supraclaviculär.
Therapie: ab 3/07: 4 x ABVD; anschl. Bestrahlung

Diana
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Beitragvon Diana » 24.10.2007 16:42

Hallo Mop,

mein Freund wollte auch nicht nach der Therapie zur Reha aber ich habe ihn gut zugeredet und er war 3 Wochen in Kassel und ist mir heute noch sehr dankbar dafür.Ich denke die Reha ist auch dafür da um sich von den ganzen Stess der Therapie zu erholen.

Lg. Diana
Ich lese immer noch mit und gib auch gerne Informationen aber mein Jörg hat es nicht geschafft.Ich wünsche euch allen ganz viel Kraft und macht den Hodgin alle platt

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Beagle
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Beitragvon Beagle » 24.10.2007 18:48

Hallo Mop!

Mein Mann war nicht auf Kur, wollte es auch nie. Für ihn wäre eine längere Trennung von unserem Sohn und mir eher eine Strafe als eine Erholung gewesen.
Er hat sich aber im Nachbarort im Fitnessstudio eingeschrieben und geniesst es jetzt zu sehen, wie sein Körper das Cortison-Fett verloren hat und Muskeln aufbaut.

Ich bin der Meinung, daß eine Kur körperlich keinen Zusatznutzen hinsichtlich Krebs oder Rezidivwahrscheinlichkeit mehr bringt. Die Chemo besiegt den Krebs, nicht die Kur. Man versäumt also medizinisch nix, wenn man nicht geht.
Sie kann aber sicher eine Art "Auszeit" darstellen, in der man die psychische Extremsituation des Erlebten verarbeiten und so gut als möglich damit abschliessen kann. Und psychisches Wohlbefinden trägt auch zur körperlichen Gesundheit (Infektionsanfälligkeit etc.) bei.

Schöne Grüße
Line
Mein Mann: 10/2006, MH IIIA nod.skler.
10/06 - 04/07: 4xBEACOPP esk. + 4xBEACOPP basis, keine Bestrahlung
nach 2. Zyklus: CT: Rückgang, PET: negativ
Restaging 05/07: CT: weiterer Rückgang, PET: negativ
6.NU 10/09 alles ok!
2013 - Abschlußuntersuchung - alles ok

Go home, Lymphom!

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Holger
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Beitragvon Holger » 24.10.2007 22:03

Hallo Mop,

ich war 4 Wochen in der Reha und habe diese Zeit als recht positiv empfunden. Ursprünglich wollte ich eigentlich auch nicht hin, sondern gleich wieder arbeiten. Inwischen sehe ich das aber anders. In Schönhagen wurde das Ganze meiner Ansicht nach auch nicht als medizinische Notwendigkeit gesehen, sondern eher als Erholungsphase. Ich persönlich habe das mehr oder weniger als staatlich bezahlten Urlaub empfunden.

Wenn Dein Mann das nicht möchte, ist das sicherlich OK, aber mir hat es gut getan.

Holger
25.08.05: Diagnose MH, Mischtyp, Stadium IVa (Milz- und KM-Befall)
Therapie: 8 x BEACOPP eskaliert, recht gut vertragen
Nachwirkungen: z.T. Gelenkschmerzen u.ä.
11.04.2006: Laut PET-CT alles wieder weg!
...
2009: nächste Kontrolle im Dezember
--> Vorstellung<--

bunny
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Beitragvon bunny » 25.10.2007 17:57

Hallo Mop,

hab über das Thema auch lange nachgedacht. Irgendwann hab ich dann den Antrag geschrieben. Bewilligt wurden mir vier Wochen ab Anfang Dezember (Ende der Bestrahlung war Mitte September). Es wäre auch noch über Weihnachten gewesen. Ich hätte es wohl (aber nur mit betteln!!!) ins neue Jahr schieben können, mich dann aber entschieden, es abzusagen. Ca. 1 Woche nach der Bestrahlung habe ich wieder arbeiten angefangen und jetzt komme ich gerade vom viertägigen Wellness-Urlaub (hab ja noch jede Menge Resturlaub).

Mir war das lieber, weil ich nicht noch mal in eine Art Krankenhaus wollte, wo Krebs die ganze Zeit das Thema ist. Hab mich also so verwöhnen lassen und auch wieder mit Sport angefangen. Für mich war´s besser, aber dafür war´s nicht auf Staatskosten...

Ich denke, jeder sollte das so machen, wie es für einen selbst am besten ist. Hauptsache man denkt ab und zu an sich und seinen Körper und tut dem was gutes. Hat ja einiges mitgemacht!

Gruß
Bunny
Diagnose Ende März; Chemobeginn Ende 04.07; HD14-Studie, Arm B (2x Beacopp esk; 2x ABVD-Doppelzyklus), Bestrahlung bis Ende September 07, Abschlussuntersuchung Nov 07: Restgewebe, aber negatives PET; 1. NU Februar 08: laut CT "größenregredientes" Narbengewebe - welch kleines Wort, aber eine soooo schöne Bedeutung!; 2. + 3. NU: alles o.k.
mehr ...

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Beitragvon Mop » 27.10.2007 13:43

Danke für Eure Antworten!
Mein Mann hat sich nun entschieden. Er wird nicht auf Kur gehen. Er ist lieber bei uns (Max ist am Montag 4. Monate) und wird sich seinen Heimtrainer aufstellen und auch so ein bißchen auf sich schauen..... Sportlich ist er ja schon immer gewesen, also weiß er was er zu tun hat. Ich werde aufpassen, damit er sich nicht übernimmt.

Liebe Grüße
Mop
Mein Mann: Diagnose 02/07 MH, Stadium 2A, nodulär sklerosierender Subtyp, li. u. re. supraclaviculär.

Therapie: ab 3/07: 4 x ABVD; anschl. Bestrahlung

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armin
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Beitragvon armin » 28.10.2007 07:50

Ahoi,

es gibt auch noch die Möglichkeit einer ambulanten AHB/ReHa .

Habe ich so gemacht. Morgens hin, die Behandlungen absolviert :) und dann nach dem Mittagessen wieder nachhause gefahren.

Ich fand es so ganz gut. :wink2:

Gruß Armin
Diag. 2/2004 ,MH 2a (Mischtyp) mit Risikofaktor (Bulk im Mediastinum 6,5x4,3x4,4cm und 3 Areale befallen) 1xABV Rest ABVD (4 Zyklen) ,30 Gy, Totale Vollremission , offiziell geheilt

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Joachim
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Beitragvon Joachim » 28.10.2007 14:39

hallo mop,

da ich auch sehr sportlich bin, war die stationäre Reha schon meins.
Von morgens um 7 (schwimmen) bis nachmittags. Wenns mir zuwenig Sport war, bin ich geradelt, am Strand spaziert oder habe da noch zusätzlich Muskelaufbau betrieben....
Aber Dein Mann hat ja eine etwas andere Situation. Deshalb: ich mache jetzt, also nach der Reha noch Rehasport (lief anstandslos bei meiner gesetzlichen KK durch) einmal die Woche mache ich weiter Muskelaufbautraining (50 Wochen) Den Antrag dafür hat mein Onkologe ausgefüllt. Vielleicht ist das was für Deinen Mann. So ein fitnessstudio kostet wenn mans allein bezahlen soll ja auch viel Geld.

Ansonsten mache ich noch mit meiner Frau zusammen 1 x die Woche tai chi - chi gong. (ist mit viel Entspannung und harmonischen Bewegungsabläufen)
Macht auch Spass. Hier muss man den Kurs erst selbst bezahlen ujnd später kriegen wir von unseren gesetzlichen KK 80% wieder.

Es gibt inzwischen schon viele Möglichkeiten, und die Krankenkassen machen doch einiges mit, wenn man sich da erst mal eingearbeitet hat
(was sie geldmässig fördern und was nicht)
LG

Joachim
MH Ia/IIa noduläres lymphozytenprädominantes HL, Diagnose 02/07, 2 Kurse ABVD, PET im Juni 07 neg., 17 x 1,8 gray Juli 07, alle NUs okay :4587:
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