spät aber doch noch.....
ich hab altys beitrag an jemanden geschickt, der sich mit SD auskennt und um eine erklärung gebeten,da ich mit dem allen nicht ganz glücklich war,was er da geschrieben hat.da ich grad eine woche nicht online war-leider etwas verspätet:
maria ist bei der selbsthilfegruppe für SD-patienten in graz.
ich kopier hier mal die mehl rüber und hoffe,dass dadurch vielen einiges klarer wird,was die SD angeht.
Hallo Sassi!
Ich versuche mal so zu antworten, im Forum müsste ich mich anmelden um zu posten, das wollte ich mir jetzt ersparen. Ich hoffe, ich kann ein wenig helfen.
hatte heute eine Kontrolluntersuchung meiner SD. Alles soweit in Ordnung - keine neuen Knoten dazugekommen.
Nun habe ich den Arzt (Nuklearmediziner) mal darauf angesprochen, wie es sich mit den Referenzwerten des TSH verhält. Er meinte, dass sie von Labor zu Labor unterschiedlich angegeben werden, weil gewisse Untersuchungsverfahren etwas verschieden sind.
Diese Aussage stimmt grundsätzlich, daher ist es immer wichtig, auch die angeführten Referenzwerte zu beachten. Das ist vor allem bei fT3 + fT4 wichtig. Beim TSH gibt es zwar auch gewisse Unterschiede, die sind aber nicht so gravierend, wie bei den anderen Werten.
Beim TSH werden heute noch immer die Referenzwerte bis 4 manchmal sogar noch bis 5 angegeben, das ist aber nach neueren Untersuchungen nicht richtig bzw. ist dieses Thema heiß umstritten.
Als Obergrenze für eine gesunde SD wird inzwischen ein Wert von max. 2 für den TSH angenommen. Von machen wird ein Wert zwischen 2 und 4 als Warnzone angenommen. Wenn gleichzeitig bereits Unterfunktionssymptome auftreten, dann wird auch hier bereits mit SD-Hormonen behandelt.
Ein anderer Wert ist im Zusammenhang mit einer Unterfunktion wichtiger. (T3?, hab' schon wieder vergessen, welcher )
Wichtig zur Beurteilung der SD-Funktion sind die freien Werte fT3 + fT4.
Die Sache ist die: Die Schilddrüse produziert zwei Hormone nämlich T3 und T4. Ein Teil dieser Hormone ist an Eiweißträgerstoffe ("Thyreoglobulin") gebunden und ein Teil ist "frei" im Blut und steht für die Körperfunktionen zur Verfügung. Nur die freien SD-Hormone können in den Stoffwechsel eingreifen und sind somit aktiv und stehen dem Körper zum Arbeiten zur Verfügung. Die gebundenen Hormone sind also an Eiweißträgerstoffe gebunden und sind somit sowas wie ein Reservedepot für Notzeiten.
Im Blut gemessen werden kann die gesamte Menge an T3 und T4 oder aber nur die freien Werte fT+ und fT4. Nachdem nur diese stoffwechselaktiv sind, werden üblicherweise diese Werte dafür herangezogen.
siehe auch
http://www.labor-arndt-partner.de/diagn ... t3ft4.html TSH ist das Steuerhormon, wird von der Hypophyse ausgeschüttet und regt die SD zur Produktion der SD-Hormone an.
Die Sache funktioniert so:
Der Hypothalamus schaut, ob genügend SD-Hormone vorhanden sind. Wenn ja, hat er nix zu tun. Wenn nein, schüttet der Hypothalamus TRH (=TSH-Releasing-Hormon) aus.
Das TRH veranlasst die Hypophyse TSH auszuschütten.
Das TSH veranlasst die Schilddrüse dazu SD-Hormone zu produzieren und auszuschütten.
Wenn genügend Hormone da sind, dann wird weniger TRH und somit auch weniger TSH ausgeschüttet.
Der Kreislauf funktioniert ähnlich dem Regelsystem einer Heizung. Wenn der Raum warm genug ist, schaltet die Heizung ab und wenn es zu kalt wird, dann schaltet die Heizung wieder ein.
Und wenn die SD-Probleme mit entzündlichen Prozessen zu tun haben, ist noch ein anderer Wert wichtig (auch vergessen, wie der heißt ) - irgendein Entzündungsparameter.
Wenn der Verdacht besteht, dass es sich um eine Autoimmunerkrankung der SD handelt, dann werden zusätzlich noch Antikörper bestimmt. Nämlich TPO-AK, TG-Ak und TRAK. Je nachdem welche AKs vorhanden sind, handelt es sich dann um Hashimoto Thyreoiditis (was mit einer SD-Unterfunktion durch die Zerstörung der SD einher geht) oder um Morbus Basedow (Überfunktion, die TRAK wirken SD-stimulierend)
Dafür wurde mir heute noch Blut abgenommen und nach dem Urlaub der Nuklearmedizin, kann ich den Befund erfragen. Der Doc geht aber davon aus, dass alles ok ist.
Es gibt viele Ursachen für eine Unterfunktion und eine Möglichkeit davon ist, dass die SD durch Bestrahlungen im Halsbereich nur noch eingeschränkt arbeiten kann. Dieser Prozess zieht sich meist über Jahre.
Der Gute hat mir dann auch noch folgendes erklärt: Bei einer Unterfunktion ist es besser, wenn der TSH im oberen Referenzbereich angesiedelt ist. Wenn man zu viel SD - Hormone per Tablette einnimmt, wird die SD zwar entlastet, kann aber auch dazu führen, dass sie die Arbeit bald ganz einstellt.
Ich würde das nicht so verallgemeinernd sagen. Es kommt vor allem darauf an, wie sich der Mensch wohl fühlt. Untersuchungen haben in den letzten Jahren ergeben, dass der Median beim TSH einer gesunden SD bei ca. 1 liegt. Der Referenzbereich geht bis 2, Werte darüber werden als Warnwerte angesehen, die eine beginnende Unterfunktion ankündigen.
Es stimmt schon, dass die SD dadurch entlastet wird, wenn man sozusagen den Tagesbedarf an Hormonen zur Gänze über Tabletten zuführt. Klar, dann braucht sie selbst nichts mehr zu produzieren und kann "die Hände in den Schoß legen"
Bei einigen Krankheiten ist das auch so erwünscht. Z.B. SD-Krebs aber auch bei Hashimoto wird gerne so reguliert, dass die SD nicht mehr viel zu tun hat.
Man muss einen Mittelweg finden, das gute Stück nicht zu sehr zu BElasten, aber auch nicht zu sehr zu ENTlasten, damit sie nicht irgendwann ganz aufhört zu arbeiten. Das was von der SD noch übrig ist, soll arbeiten und Hormone produzieren, soweit es geht. Wenn der TSH also etwas höher ist, muss die gute alte SD zwar etwas mehr ackern,bleibt aber auf Trab.
Wie gesagt, der TSH sollte nicht zu hoch sein, weil sonst die SD eben zu sehr belastet wird. Wie schon oben ausgeführt, regt TSH die SD zur Hormonproduktion an. Wenn der TSH über 2 ist, dann steht sozusagen die Hypophyse mit der Peitsche neben der SD, damit sie alles gibt. Ich würde, gerade wenn andere Erkrankungen auch noch da sind, versuchen den TSH nicht über 1,5 einzustellen, besser bei 1.
Für mich klang das ganz plausibel. Und wenn man ansonsten keine gesundheitlichen Probleme hat, die auf die SD - Unterfunktion zurückzuführen sind, geht das, denke ich, in Ordnung.
Wichtig ist natürlich immer zu schauen, ob man sich wohl fühlt mit den Hormonen, die dem Körper zur Verfügung stehen.
Die SD-Hormone regulieren den Stoffwechsel. Zu viel (=Überfunktion) ist nicht gut, weil zu viel abgebaut bzw. verbraucht wird von den körperlichen Substanzen und der Körper nicht nachkommt, die entleerten Depots (Nährstoffe wie z.B. Elektrolyte, Vitamine, Mineralstoffe etc.) wieder aufzufüllen und zu wenig (=Unterfunktion) ist auch nicht gut, weil überhaupt zu wenig dem Körper zur Verfügung steht. Eine rechte Mitte zu finden gilt es, wie bei den meisten Dingen im Leben.
Wenn Du/Ihr noch Fragen habt, könnt Ihr mir jederzeit gerne wieder schreiben, ich hoffe, ich konnte alles so einigermaßen aufklären, ich habe versucht, nicht zu sehr in die Tiefe zu gehen, aber doch die Zusammenhänge zu erklären.
lg
Maria
SHG für AI-SD-Erkrankungen
www.members.aon.at/shg.schilddruese
mb.schilddruese@gmx.at
PS:@ines
nicht nachweisbar bedeutet glaub ich eine überfunktion. ich würd mich da mal schlau machen an deiner stelle.