So, mal n Update:
Ich hab mich endgültig entschieden, die allogene TP in HH zu machen an der Uniklinik (Prof. Zander), wenn jemand den Laden kennt: Gern mal melden! Dienstag führe ich ein Gespräch und werde mir von ihm auch die Konditionierung (wieder ein neues Fachwort = Chemotherapie, die auf die Transplantation vorbereitet, soll Tumorzellen und das eigene Immunsystem platt machen, dauert so 8 Tage) erklären lassen. Prof. Engert hat mir zu gesagt, dass ich ihn weiter kontaktieren darf und er mein Hodgkin-Ansprechpartner bleibt, er ist echt super.
Es geht schon am 01.10. los! Ich habe mich dann doch von den Argumenten von Prof. Engert überzeugen lassen, jetzt nicht noch einen vierten Zyklus IGEV anzuschließen. Sein Argument ist, dass man aufgrund der Vorgeschichte (Ein Rezidiv jagt das andere, fiese, zähe Arschkröte) davon ausgehen muss, dass auch jetzt noch resistente Krebszellen in mir sind, welche, wenn man jetzt mit IGEV weiter macht, dann weiter zu nehmen. Daher könnten dann paradoxerweise nach dem 4. Zyklus mehr Krebszellen da sein als jetzt.
Allerdings sagen auch alle: Man weiß es nicht. Es ist wohl recht ungewöhnlich, dass ein Hodgkin erst chemoresistent ist (bis BEAM), seine Biologie sich ändert (vorher nodulär-sklerosierend, jetzt lymphozytenarm) und (dann?) wieder chemosensitiv (gegenüber IGEV) ist. Aber wie das alles zusammenhängt und wie es genau aussieht in der schwarzen Seele meiner Arschkröten ... wir werden es nie erfahren.
Wichtig ist nur, dass die allogene TP sie jetzt alle platt macht.

Übrigens auch noch eine schöne Nachricht: Meine Schwester passt 100% zu mir, die Ärztin sagte, so eine große Übereinstimmung ist selbst bei Schwestern sehr ungewöhnlich. Nun hoffe ich nur, dass Ihre Zellen nicht auch so nachsichtig und verständnisvoll sind, wie meine ... Auf jeden Fall hab ich dadurch wohl ein recht geringes Risiko, wirklich gravierende Graft-vs.-Host Probleme zu bekommen. Seit ich das weiß, liebe ich meine Schwester irgendwie noch mehr


Nun harre ich in Köln noch den Tiefpunkt meiner Aplasie aus und werde dann am Montag entlassen und nach HH abdüsen ... dann hab ich noch 2 Wochen "frei" - naja, müssen natürlich wieder noch Untersuchungen gemacht werden - und dann geht's los. Ich glaub, das ist ganz gut, dass es jetzt alles recht schnell geht, dann hat man nicht mehr so viel Zeit sich Sorgen zu machen.
Puh, richtig Horror hab ich vor der blöden Mucusitis die ich wohl wieder bekommen werde ... hab gelesen, Eiswürfel während der Chemo können das verhindern ... aber 8 Tage Eiswürfellutschen ...
Ansonsten geht's mir gut, körperlich und seelisch (überwiegend) auch, es macht sich wieder die "Vorerregung" breit, die mich etwas schlaflos macht aber mir auch voll viel Energie gibt und so fühle ich mich - total situationsunangemessen - zum Bäume ausreißen

Ich hab übrigens Nellly / Dolores und ihren Sohn hier getroffen, er hat jetzt den ersten Zyklus DHAP hinter sich. Sie haben sich hier glaub ich ganz gut eingelebt.
Herzlichen Gruß & bis bald!
Frü*