Ich habe mir in den letzten Tagen Gedanken gemacht und möchte Euch daran teilhaben lassen.

Mich stimmt die Stimmung die hier im Forum momentan vorherrscht, ein bissel trauig, es ist schwer zu erklären, aber ich habe das Gefühl, dass seit einiger Zeit ein leicht gereizte Stimmung herrscht & dass sich wenn man es genau betrachtet viele "Stamm"-User immer mehr zurückziehen bwz. garnicht mehr schreiben und leider wird das hier nicht bemerkt.
Ich war damals sehr froh während meiner Therapiezeit dieses Forum zu haben auch wenn ich mehr als einmal angeeckt bin mit meiner Meinung

Dass dieses Forum und das Forum bei Krebs-Kompass nie "Best-Friends" waren, naja, das ist ja halbwegs schon Tradition und ich bin der Meinung: "Leben & leben lassen". Ich bin auch nicht der Freund von "Kraftpaketen" etc., ich schmunzele auch manchmal über manche Beiträge im Krebs-Kompass, finde es aber eher liebenswert was das zum Teil vom Stapel gelassen wird

So, worauf möchte ich hinaus, ich denke wenn ich mit der Art im Krebs-Kompass nicht klarkomme, muss ich da halt nicht schreiben und ich finde es echt ziemlich arg, wenn im Krebs-Kompass selber die Leute angegriffen werden in Bezug auf Ihre Art zu schreiben.
Ich denke, jeder geht anders um mit der Erkrankung und ich bin der Meinung, nur weil ich vielleicht anders damit umgehe als andere, muss ich nicht versuchen die Leute dort anzugreifen und zu deformieren.
Ich schreibe auch nicht im Krebs-Kompass, aber ich akzeptiere die Art dort, auch wenn es nicht meiner Art entspricht, aber ich bin nicht der "Polizist" der versuchen muss die "anderen" auf den "rechten (Gedanken-)weg" zu bringen.
Wir sitzen sozusagen alle im selben Boot!
Auch wenn ich ebenfalls sehr kritisch auf "Kämpferin"'s Posting reagiert habe, so muss ich leider sagen, dass es in letzter Zeit leider nicht das einzige Posting war, wo sofort an der Glaubwürdigkeit gezweifelt worden ist. Agression erzeugt leider Gegenagression und leider ist es dort wie in letzter Zeit so häufig passiert.
Dann noch ein anderer Punkt, bei mir ist die Therapie jetzt ca. 2 Jahre vorbei & auch ich habe zum Teil mit Nebenwirkungen zu kämpfen. Ich habe manchmal das Gefühl, dass ein regelrechtes "Pokern" um Nebenwirkungen hier stattfindet und zum Teil behaupet wird, dass Ärzte lügen und die Nebenwirkungen doch (trotz anderer Aussagen der Ärzte),doch von der Chemo kommen und wir dann zum Teil hier echt sehr "unwissenschaftliche" Postings haben.
Was will ich damit sagen, eine Panikmacherei um Wechseljahre, Polyneuropathien etc. finde ich äußert unangebracht, denn das macht "Neulingen" nur Angst & verunsichert. Man kann es ansprechen, aber bitte nicht in jedem Posting und nicht in der Art, dass es auf jeden Fall durch die Chemo verursacht wird.
Was mich stört, ist das "Hochspielen" von Nebenwirkungen.
Auch ich habe zum Teil Nebenwirkungen die ein bissel lästig sind, z.B. ein sehr geschwächtes Immunssystem mit z.B. ganz schlechter Wundheilung, Fatigue, Knochenschmerzen, vielen Infektionen ....aber davon werde ich nicht beeinträchtigt in meiner Freude am Leben und ich muss auch nicht jedem "Neuling" schreiben, dass das eintreten wird/kann und die ganzen Einschränkungen im Detail beschreiben.
Es vermittelt mir manchmal das Gefühl, das Vollremessionen nichts zählen und manche von euch sich noch "krank" fühlen und somit kein wirkliches Verabeiten der Erkrankung stattgefunden hatt und zum Teil die Antworten auf Postings, die eigene "schlimme" Lebensgeschichte sind. Wenn das einmal passsiert ok, aber wenn es zum Teil nur noch auf die Schiene läuft, habe ich das Gefühl das eine "Selbstpresentation" stattfindet, ohne wirklichen Inhalt der hilft.
Ich habe Verständnis wenn es manchen vielleicht schwer fällt, sich als "gesund" zu betrachten, diese Einstellung sollte aber nicht in aller Öffentlichkeit breitgetreten werden denn das demotiviert total!!
Man sollte eins klarstellen, jeder geht anders um mit der Erkrankung aber man sollte versuchen dieses Forum nicht als "Bühne" zu verwenden, denn ehrlich gesagt, habe ich genug von Beiträgen in denen zum 100. Mal die eigene Geschichte neu aufgerollt wird. Was zählt, sind die aktuell Betroffenen, die brauchen akut Hilfe, Rat etc.
Ich weiß, ich bin sehr provokativ, aber ich sehe das halt so.
Deswegen, anstatt die Zeit damit zu verwenden, im Krebs-Kompass Leute anzugreifen, lieber was Sinnvolles machen
