Port oder kein Port?

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sparklingmarc
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Port oder kein Port?

Beitragvon sparklingmarc » 20.12.2006 16:52

Nun startet meine Chemo also auch bald, 4 x ABVD (HD14A). Ich habe mich mit meiner Ärztin über die Möglichkeit unterhalten, einen Port installieren zu lassen.
Durch die Chemo sollen wohl (manchmal, nicht immer!) die Venen kaputt gehen und dem könnte ein Port vorbeugen. Allerdings ist BEACOPP wohl die diesbezüglich aggressivere Therapie und die bekomme ich ja nicht.

Ich bin nun echt unschlüssig... Port oder kein Port... :keineAhnung:
habt ihr da einen Tipp für mich? :?

Ich habe hier auch schon im Forum zu dem Thema gesucht, aber da halten sich Pro und Contra irgendwie die Waage... :?
Ahoi Marc

JU
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Beitragvon JU » 20.12.2006 17:36

Hallo sparklie :huhu:

Also, ich gehöre auch zu denen, die ABVD genießen durften und hatte keinen Port.
Ich empfand das Eintropfen der Chemo als sehr unangenehm und leider auch schmerzhaft. Ich will dir jetzt keine Angst machen, denn jeder reagiert anders darauf und vielleicht sind deine Venen besser als es meine waren, aber würde ich nochmal vor dieser Entscheidung stehen, (was hoffentlich niemals wieder passieren wird!) würde ich mich für einen Port entscheiden.

Liebe Grüße
Ju
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sparklingmarc
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Beitragvon sparklingmarc » 20.12.2006 18:01

Hi JU :cool_wink:

... die Ärztin meinte auch, dass man es erst mal ohne Port anfangen könnte und wenn es nicht gut läuft, nach der ersten Chemo einen Port einbauen.

Wäre vielleicht der beste Kompromiss?
Ahoi Marc

Noddie
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Beitragvon Noddie » 20.12.2006 18:03

Hi,
also ich hatte 2 Zyklen ABVD und nur 1 brauchbare Vene . Die hat es zum Glück überlebt.
Kommt also darauf an wie deine Venen sind.
Wenn das Zeugs nicht gerade aus dem Kühlschrank kam ging es mit den Schmerzen.
Toi,toi,toi
Ulli

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Jason
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Beitragvon Jason » 20.12.2006 18:18

@Marc
Ich hatte Beacopp ohne Port und es ging eigentlich ganz gut. Meine Venen haben aber auch nicht rumgezickt; sowas ist allerdings immer Glückssache. Ich persönlich wäre auch eher unlustig gewesen, mir da so'n Dingens einmontieren zu lassen. Zumindest solange es noch auf natürlichem Wege klappt.

:keineAhnung:

Jason
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sparklingmarc
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Beitragvon sparklingmarc » 20.12.2006 18:49

@ Jason: 8 mal BEACOPP ohne Port? *staun*

Hmm... also, meine Venen sind auf beiden Seiten super, da freuen sich die Ärzte immer.

Also werde ich mal ohne Port beginnen... *glaub*

Auf jeden Fall erst mal Danke für eure Tipps!!!
Zuletzt geändert von sparklingmarc am 20.12.2006 18:53, insgesamt 1-mal geändert.
Ahoi Marc

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armin
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Beitragvon armin » 20.12.2006 18:53

Moin,

das dachte ich auch...bis sie mir bei der 2ten Ladung Dacarbacin die Spülung vergessen hatten Bild. Die Vene ist heute noch verödet.
Danach bekam ich einen Port und den habe ich heute noch für die Nachsorgen. Bin seither nicht mehr periphär angezapft worden. Port kann ich nur empfehlen. Venen hat man nur 2x am Unterarm.

Gruß Armin
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sparklingmarc
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Beitragvon sparklingmarc » 20.12.2006 18:55

@ armin:
Was bedeutet das "Spülung"? Und woran merke ich dann, dass die Spülung bei mir nicht vergessen wurde?
Da würde ich dann doch gerne mal drauf achten...
Ahoi Marc

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armin
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Beitragvon armin » 20.12.2006 18:59

Hy ,

das Beste ist sowieso, daß du bei jeder Substanz darauf bestehst, die gleichzeitig einen oder 2 Beutel NACL-Spülung à 500ml mit dranhängen lässt - so kannst du vielen Problemen schonmal aus dem Weg gehen. Mußt dann zwar öfter auf den Pott aber nur zum Wasser lassen.

Gruß Armin
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sparklingmarc
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Beitragvon sparklingmarc » 20.12.2006 19:11

:daumen: DAS ist eine sehr gute Idee!
Ahoi Marc

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Beagle
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Beitragvon Beagle » 20.12.2006 19:33

Mein Mann bekommt BEACOPP und hat vor dem ersten Zyklus einen Port bekommen. Er ist über diese Entscheidung immer noch sehr froh, und inzwischen hat er auch bei einigen Leuten ohne Port gesehen, wie komfortabel er es im Vergleich hat.
Er muß sich nicht darauf verlassen, daß der Arzt perfekt sticht - den Port hat noch jeder getroffen. :wink2: Somit hat er auch keinerlei Risiko, daß die Chemo ins Gewebe sickert.
Er kann sich frei bewegen während der Infusionen, muß nicht auf seine Nadeln aufpassen, und die guten Venen spart er sich für andere Gelegenheiten (Stammzellentnahme) auf...
Das Einsetzen war unter Lokalanästhesie, seit die Naht verheilt ist, kann er alles damit machen (duschen etc.), das Ding sieht zwar ein bisserl spacig aus, ist aber wirklich sehr kommod.

Am Anfang hat man natürlich eine Hemmschwelle, sich einen Fremdkörper einsetzen zu lassen, aber wenn man das Hirn sprechen läßt, gibt es eine Menge guter Gründe dafür. :D

Line
Mein Mann: 10/2006, MH IIIA nod.skler.
10/06 - 04/07: 4xBEACOPP esk. + 4xBEACOPP basis, keine Bestrahlung
nach 2. Zyklus: CT: Rückgang, PET: negativ
Restaging 05/07: CT: weiterer Rückgang, PET: negativ
6.NU 10/09 alles ok!
2013 - Abschlußuntersuchung - alles ok

Go home, Lymphom!

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Beitragvon manolito » 20.12.2006 20:37

mein tip ist definitiv auch PORT :opa:

ich bin jedes mal froh,denn man kann sogar blut aus dem teil abnehmen.naja...zugegeben,ich habe sehr schlechte venen,aber trotzdem bereue ich es nicht.wenn man mit der ganzen scheisse durch ist bleibt er wohl noch ne weile drin und man muss ihn alle 6 wochen spülen lassen,aber das nehme ich gerne in kauf.

und über die erste chemo mach dir mal keen´kopp,mir war das giftige zeug auch erst unheimlich,aber beim zweiten mal ist es schon routine. :schlafen:

du packst das schon!

gruß,manolito :pc4:
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Seit 1.11.2006 Chemo 6x geschafft.

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Judith
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Beitragvon Judith » 20.12.2006 20:38

Ich will mich mal Jason anschließen. Wenn Du gute Venen hast, probier's auf jeden Fall erst mal ohne.
Mit "Spülung" ist die Kochsalzlösung gemeint, die bei bestimmten, besonders agressiven Zytostatika gleichzeitig mit reinläuft und somit das Zeugs verdünnt.
Bei BEACOPP kann ich mich nicht erinnern, NaCl dazu gekriegt zu haben, jetzt bei der Hochdosis schon.

Ich hatte bisher keinen Port (noch nicht mal jetzt bei der Rezidivbehandlung) und außer, dass mir gleich im 2. Zyklus bei der Ersttherapie das Vincristin daneben ins Gewebe lief, gab's keinerlei Probleme.

Aus dieser weniger schönen Erfahrung heraus möchte ich Dir einen Tipp geben: achte darauf, dass sie möglichst die Venen abwechseln, d.h. dass nicht die gleiche Vene an mehreren Tagen hintereinander angestochen wird, sonst wird sie leicht überstrapaziert und dann können so unangenehme - und unnötige - Dinge passieren.
Mediziner und ihr Personal neigen nämlich dazu, sich an guten Venen "festzuklammern".
Es gehört in Deinen "Verantwortungsbereich", aufzupassen und mitzudenken (wie bei ALLEM während der Therapie) und zu sagen: STOP, das machen wir anders...

Wirst Du in der Uniklinik oder in der Tumorbiologie behandelt? Oder in einer Praxis?

Also, viel Glück für den Start!
:respekt: dass Du Dich für Tolstoi (schwäääärä Kost...) und nicht für die Milchschnitte entschieden hast.... :wink2:

Judith
MH IIIA, nod.skler., HD15-Studie: 8xBEACOPP-14 von 5-9/04; 10/05 alte Stellen wieder aktiv, 22 Bestrahlungen 2/06, dann alles OK; seit 1992 kutanes T-Zell-Lymphom; 4/06 LK an neuer Stelle, 7-10/06 HD mit autologer Stammzelltransplantation SO FING'S AN und SO GING'S WEITER

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sparklingmarc
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Beitragvon sparklingmarc » 20.12.2006 20:45

:flenn2: wie soll ich denn da eine Entscheidung treffen, wenn der eine hier sagt "Port: JA" und der nächste wieder "Port NEIN"? :think2:

Aber trotzdem bin ich natürlich froh über so viele Tipps!!!

Ich denke, ich werde ohne Port beginnen und das Zeugs verdünnen lassen...

Ich werde hier übrigens in einer Praxis behandelt. Ist wirklich schön gemütlich eingerichtet und man sitzt die Zeit auf allerfeinsten Komfortsesseln. Dann habe ich mir schön einige Hörbücher zurecht gelegt... ich werde mir das versuchen so nett wie möglich einzurichten. Und Tolstoi per Hörbuch ist übrigens gar keine so schwere Kost mehr, kann ich nur empfehlen!
Ahoi Marc

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Jason
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Beitragvon Jason » 20.12.2006 22:50

Also ich hab bei den Infusionen immer 'ne 500 ml NaCl - Buddel nebendran hängen gehabt (hätt auch gedacht, das ist Standard).

Ausserdem nehmen auch nur die Schnapsnasen ihren Port intravenös, der kultivierte Weltbürger benutzt ein Gläschen!

:D
Jason
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