Übernehmen eure Krankenkassen eine Spermakryokonservierung ?

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chprinz
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Übernehmen eure Krankenkassen eine Spermakryokonservierung ?

Beitragvon chprinz » 23.06.2005 10:02

Hallo zusammen

Mein Onkologe sagte mir, dass, wenn ich einen Kinderwunsche hegen sollte, ich Sperma einfrieren lassen soll. Da der Wunsch besteht machte ich einen Termin bei einem Institut für Reproduktionsmedizin. Die Dame am Telefon teilte mir mit, dass ich die Kosten hierfür selbst tragen müsse, weil meine Krankenkasse (AOK) diese nicht übernimmt. Die Kosten belaufen sich 364 Euro Jährlich. Übernehmen eure Krankenkassen die Kosten Question

Gruß

Christian

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sassi
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Beitragvon sassi » 23.06.2005 10:31

hallo christian.

das thema gab hier auch schon öfter. du kannst in der suchfunktion hier mal rumschaun oder klick hier (ich hab mal schnell was rausgesucht):wink: ...
http://forum.hodgkin-info.de/viewtopic. ... einfrieren

LG sassi
Diagn.7/99:MH 4b,BEACOPP,.Bestrahlung, 2010-Brustkrebs

http://forum.hodgkin-info.de/viewtopic.php?p=9147#9147

SASSIS HP

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Kirlew
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Beitragvon Kirlew » 23.06.2005 10:47

Hallo Christian!

Also wie du auch an dem anderen Thread siehst gehen die Preise da sehr auseinander, es ist aber leider auch sehr schwer Informationen zu bekommen bzw. erstmal überhaupt zu wissen wo man anfangen soll zu suchen. Das Krankenhaus wusste leider auch nicht bescheid, die konnten uns nur die nächste Adresse sagen: Das war bei uns in Celle... die wollten glaube ich fast 400€ im Jahr haben. Letztlich hat mein Freund die Spermien in Celle einfrieren lassen (Kosten hab ich vergessen) und lagern tun sie jetzt im "Deutschen Institut für Zell- und Gewebeersatz" in Berlin. Die haben so einen Behälter nach Celle geschickt und in Celle wurden die Spermien entnommen, getestet, eingefrohren und nach Berlin geschickt. Man muss also nicht unbedingt da lagern wo man einfrieren muss, muss dann aber natürlich erstmal die Transportkosten bezahlen.
Für das Lagern in Berlin bezahlt mein Freund jetzt etwas über 200€ pro Jahr. Aber vielleicht kann dir ja noch jemand hier im Forum was billigeres empfehlen.

Das die Krankenkassen nichts bezahlen ist richtig. Man hat uns damals erklärt, dass die Unfruchtbarkeit ja nix mit der Krankheit zu tun hat, sondern mit der Behandlung und deshalb bezahlen sie nicht.
Tolle Begründung wa? Wir kamen uns nur ganz leicht verarscht vor.... die Chemo hat ja auch gar nichts mit der Krankheit zu tun....
Das war übrigens die Barmer.

Liebe Grüße
Kirsten
Angaben zu meinem Freund:
Krankenhaus: 5.Juli 04 -> Diagnose: MH IIb (18,4 cm hinterm Brustbein) -> Therapie (nach HD15): 6x BEACOPP esk. beendet -> PET am 29.11. -> Ergebnis: kein aktives Gewebe -> 3.Nachsorge am 09.01. -> alles sieht gut aus :-)

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Tiffy
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Beitragvon Tiffy » 23.06.2005 10:59

Hallo Christian,

meine "zukünftigen Nachkommen" lagern derzeit irgendwo in der Uni-Klinik in Jena. Die Kosten im 1. Jahr mit Gewinnung und Untersuchung lagen irgendwo bei 300 €, die Lagerkosten für die Folgejahre bei 80 €. Ich denke mal, dass diese Preise fair sind im Vergleich zu vielen anderen.

Die Kostenübernahme meiner KK wurde auch abgelehnt, mit Verweis auf die Gesetzeslage. Allerdings war die bisher nicht ganz eindeutig, so dass ich Klage eingereicht habe, Sozialgericht 1. Instanz. Mittlerweile gibt es ein aktuelleres Urteil vom BSG vom 9.12.2004 B1 KR 95/03 B. Dort sind die Erfolgschancen nochmal reduziert worden. Wobei ich auch hier wieder von einer Einzelfallentscheidung ausgehe. Daher werde ich, sofern die Klage nicht abgewiesen wird, in der 1. Instanz weiterhin auf der Zahlung von 50% der Kosten zzgl. 5 Jahre Lagerkosten bestehen. Mal sehen was rauskommt.

LG roro
Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist.

Victor Hugo

http://einklang-katrin.blogspot.com/

Priapismus
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Beitragvon Priapismus » 23.06.2005 11:06

Hallo Christian,

Allianz (privat) zahlt ebenfalls nicht.Die Kosten hier in Münster liegen bei 580 für die Voruntersuchungen/Kryogenisierung und 266 Lagerung pro Jahr.
Das ist für einen Studenten wie mich recht happig, daher habe ich erstmal abgewartet wie das Staging ausfiel. Nun muss ich bei Stadium 1a am Hals 2 Zyklen ABVD und Bestrahlung (bzw. je nachdem was mir im Rahmen der HD 13 Studie zugeteilt wird) durchziehen. Da bei der Konzentration / Zusamenstellung der Therapie die Wskt. für eine andauernde Infertilität "relativ" gering ist und ich mir bisher auch keine Gedanken über Familienplanung gemacht habe werde ich in meinem Falle auf eine Kryokonservierung verzichten.
Falls du es machen willst solltest du auf jeden Fall dir mehr informationen bezüglich der Lagerungskosten bei Alternativen einholen, auch wenn das recht aufwendig ist.

LG Priapismus

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Andreas
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Beitragvon Andreas » 23.06.2005 12:47

Ich glaube das keine Krankenkasse die Konservierung bezahlt. Die haben damit zu tun, das Liebesleben von manch 60-jährigem aufzuwerten.

Ich bin am Uniklinikum Halle/Wittenberg, zahle im Jahr 60 Euro für die Lagerung. Die Erstentnahme hat mich glaube um die 120 Euro gekostet. Immernoch ein sehr günstiger Preis, wenn ich hier die Kosten der anderen sehe.
Diagnose: 02/03; Stadium IVb
Therapie: BEACOPP esk. 6x
seit 10/03 in Vollremission

Benjamin

Beitragvon Benjamin » 23.06.2005 13:02

Hallo zusammen!

Also meine lagern im AKH Wien!
Ich hab damals eine Überweisung von meinem Onkologen bekommen!

Bis dato hab ich noch nix gezahlt, weder für die "Entnahme" noch für die Lagerung!
Wüsste auch nicht, dass ich was zu bezahlen hätte!
Vielleicht kommt ja erst ne Rechnung, denke aber nicht!

ciao Benji

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Rodi
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Beitragvon Rodi » 23.06.2005 13:28

Hallo!

na, da haben die Österreicher wohl Glück :lol: !
Mein Freund hat für die Erstentnahme und die Untersuchungen in der Uni-Klinik Münster 360 Euro bezahlt, die Lagerung bie AirLiqiud in Krefeld kostet 320 Euro, also alles ziemlich happig. Aber leider wird man ja auf den Dienst vor Ort zurückgreifen und die arbieten dann vermutlich nur mit einem Konservierer zusammen, so dass man da nicht viel aussuchen kann.
Und für ne Spermaprobe fährt wahrscheinlich keiner durch die halbe Republik. Naja, scheiße ist das schon und aufgrund des Schreis nach Kindern zur Sicherung der Renten sowieso, aber da erzähl ich ja auch ncihts neues!

Aber soviel ich weiß bezhalt die KK zumindest das Spermiogramm, mit dem man ca. ein Jahr nach der Chemo die Schwimmleistungen der Spermien testen kann. Aber ich glaub, auch wenn das positiv wäre, würde man die eingefrorenen Proben lieber noch etwas aufbewahren...
:wink:
Unser Onkologe hat uns dazu geraten, die Kosten auf die Eltern abzuwälzen, schließlich wollen die ja die Enkelchen, hat bei uns aber leider nicht so richtig funktioniert!

viele Grüße
Bianca
Diagnose meines Mannes:
Diagnose (Januar 05): MH IIb mit RF (>3 Areale und hohe BSG), HD 14 Arm A (4 Zyklen ABVD), 30 Gy, beendet 08/05, 3. Nachsorge am 01.09.06:alles o.k.!

arminio

Beitragvon arminio » 23.06.2005 13:46

Ja,
ich glaube die Ösis sind da krankenkassentechnisch klar im Vorteil.
PET und Fertilitätsvorsorge werden komplett übernommen ! So sollte es eigentlich Standard sein.
Wie hoch ist denn der KK-Beitragssatz im Ösiland ?
Ich als Privatpatient habe zwar das PET bekommen aber Spermiogramm,Kryo usw. nix.
Da hat Andreas schon recht mit den 60 jährigen die fleissig Viagra verschrieben bekommen :evil: .
LG Armin

mimi*

Beitragvon mimi* » 24.06.2005 08:35

also, auch wir in österreich hätten zahlen müssen und zwar im akh und das wären an die 165€ :shock: im halben jahr gewesen, nur die lagerung! find ich lustig, dass du (benjamin) nichts bezahlt hast! lg

Benjamin

Beitragvon Benjamin » 24.06.2005 11:25

Hallöchen!

Naja keine Ahnung, vielleicht kommt ja mal ne Abrechnung von der KK oder so!
Auf jeden Fall hat mir keiner etwas von Kosten gesagt!
Unterschrieben hab ich auch nix soweit ich mich erinnern kann!

Mimi, du, besser geasgt dein Freund ist auch im AKH?
Sind eh ganz nett dort, oder?

ciao Benjamin

mimi*

Beitragvon mimi* » 24.06.2005 11:33

nein, mein freund ist nicht im akh! muss auch sagen bin sehr froh darüber!
chemo hat er im kh mistelbach bekommen, sehr nette ärzte und eher klein und gemütlich! und die bestrahlung bekommt er im smz ost! da war ich zwar noch nicht mit, aber die dürften auch sehr nett und lustig sein! :D das akh find ich immer so unpersönlich, wenn ich da drin bin! aber vielleicht ist die onkologie anders, da war ich noch nie!

mich wundert das wirklich! also ich freu mich natürlich für dich, dass du nichts zahlen musst, aber verstehn tu ich's nicht! bist du vielleicht privat versichert und nicht bei einer gebietskrankenkasse?? aber 165€ halbjährlich ist uns doch ziemlich teuer vorgekommen und die ärztin hat auch gemeint, die chance der unfruchtbarkeit bei meinem freund ist sehr gering. ich hoffe sie hat recht!

lg

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chprinz
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Beitragvon chprinz » 24.06.2005 16:14

Hallo Leute,

ich komme gerade von der Spermakryokonservierung.
War im Institut für Reproduktionsmedizin in Münster. Die nehmen, sage und schreibe, 364 Euro nur für die Untersuchung und 266 Euro pro Jahr für die Lagerung. Macht, nach Adam Riese, 630 Euro für das erste Jahr. Ich habe mich bereits weiter mit meiner Krankenkasse auseinandergesetzt. Dort sagte man mir, dass den Krankenkassen vom Gesetzgeber vorgeschrieben wird, was sie bezahlen und was nicht. Und die Spermakryokonservierung gehört in diesem Falle eben nicht dazu.

Gruß

Christian

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falkmed
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Beitragvon falkmed » 25.06.2005 10:19

tach allerseits,

habe damals auch ziemlich recherchiert und musste feststellen,dass die kosten von andreas in halle nicht zu toppen sind. habe selbst im 40 km entfernten uniklinikum leipzig viel mehr bezahlt.
in deutschland gibts doch eine frei arztwahl, also ins auto gesetzt und die kleinen racker in halle eingefroren. wenn das, mal auf mehrere jahre gerechnet, einige hundert euro ausmacht dann sollte man sich das ruhig mal überlegen.

mfg
falkmed

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Judith
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Beitragvon Judith » 25.06.2005 10:31

Hallo miteinander,

ist jetzt richtig doof, ich weiß, aber trotzdem...für die ENTNAHME was bezahlen :shock: ? Macht das etwa 'ne Krankenschwester, oder wie?

Diese hohen Aufbewahrungskosten sind doch ein echter Anreiz auf möglichst baldigen Nachwux, oder?

:wink: Judith
MH IIIA, nod.skler., HD15-Studie: 8xBEACOPP-14 von 5-9/04; 10/05 alte Stellen wieder aktiv, 22 Bestrahlungen 2/06, dann alles OK; seit 1992 kutanes T-Zell-Lymphom; 4/06 LK an neuer Stelle, 7-10/06 HD mit autologer Stammzelltransplantation SO FING'S AN und SO GING'S WEITER


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