Walnusgroßer Lymphknoten an Rechter Halsseite

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Tine

Walnusgroßer Lymphknoten an Rechter Halsseite

Beitragvon Tine » 19.04.2005 15:43

Hallo ich bin Tine,
Habe seit fast zwei Wochen einen sehr großen Lymphknoten, der auch äußerlich sichtbar ist. Mein Arzt tippte auf eine Entzündung gab mir Penicillin
aber das ist jetzt aufgebraucht und der Lymph hat sich nicht verändert.
Er ist fest und tut nicht weh ich habe keine Erkältung oder sonstige Beschwerden. Ich war gestern wieder beim Arzt, da mir eine Kollegin erzählt
hatte das Sie vor nicht allzu langer Zeit Verdacht auf Pfeffersch. Drüsenfieber
hatte, morgen gehe ich zur Blutabnahme.
Axel schreibt in seinem Tagebuch von den morgendlichen steifen und schmerzhaften Fingern das habe ich auch und schon längere Zeit bin ich
sehr müde, komme morgens nicht raus und fühle mich schlapp .
Würde mich freuen wenn jemand antwortet.
Grüße Tine

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Axel B.
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Beitragvon Axel B. » 19.04.2005 15:58

Hallo Tine,

die Anzeichen, die du beschreibst, waren bei mir ähnlich (wie du ja schon geschrieben hast): Steife Finger am morgen und Pfeifersches Drüsenfieber im Freundeskreis. Wenn der geschwollene Lymphknoten bereits von außen sichtbar ist, ist er ja auch schon ziemlich groß. Dazu die Müdigkeit - das können durchaus Symptome von Morbus Hodgkin sein. Ich will hier aber nicht gleich den Teufel an die Wand malen.

Deshalb würde ich dir empfehlen nicht nur Blut abnehmen zu lassen, sondern dich gleich an einen Hämatologen (Spezialarzt für Blut- und Systemerkrankungen) zu wenden. Die meisten Hausärzte sind, was Lymphome angeht, oft überfragt, da sie nicht sehr häufig in der Bevölkerung auftreten.

Eine Blutprobe kann zwar Hinweise auf MH bringen, jedoch keine eindeutige Diagnose. Wenn der sich Verdacht auf ein Lymphom erhärten sollte, kann nur eine Gewebeentnahme Gewissheit geben.
Diagnose: (18.09.2000) MH IIa, Nodulär-sklerosierender Subtyp, 1 Riskofaktor (3 Lnn-Areale befallen)
Behandlung: 4xABVD + 30Gy (HD11)
Vollremission (04.05.2001) bis heute ...
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Tine

Walnusgroßer Lymphknoten an Rechter Halsseite

Beitragvon Tine » 19.04.2005 16:18

Danke für die schnelle Antwort,
Ich glaube Du hast recht ich werde das morgen früh bei der Blutabnahme ansprechen . Ich hab jetzt keine panic oder so das hatte ich schon vor zwei
Wochen, aber ich finde es sehr merkwürdig, das der Knoten gar nicht auf das
penicillin reagiert hat. Ich weiß gar nicht ob mein Arzt überhaupt weiter untersucht hätte wenn ich nicht die Sache mit der Kollegin angesprochen hätte. Die Sache mit den Fingern habe ich schon länger , dachte es käme von
der Arbeit aber als ich deinen Bericht gelesen habe ... Ich weiß ja nicht seit
wann sich der Knoten verändert und ob es der einzige ist.
Ansonsten ich habe weder stark abgenommen noch Nachtschweiß aber ich gehöre zu den Menschen die bei der schlimmsten Virusinfektion kein Fieber
bekommen. Das sei eine Art Immunschwäche habe mir darüber aber nie Gedanken gemacht.
Mein Arzt meinte übrigens nur , nach Krebs sähe es nicht aus und eine
Gewebsuntersuchung sei die allerletzte Methode der Diagnose die er
einschlagen würde.

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Beitragvon alty » 19.04.2005 16:20

Hey Tine,
genau ... mache es so, wie Axel sagt. Suche gleich einen Hämatologen auf und lasse deine Symptome genau abklären. Ohne Panik machen zu wollen, aber so hast du schnell Gewißheit.
Ich wünsche dir alles Gute und daß sich dein Verdacht nicht bestätigt. Und falls doch, ist es, wie du sicher hier schon lesen konntest, nicht der Weltuntergang. Also, bitte berichte uns, was die Untersuchungen ergaben.

LG und *daumendrück* Alty

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Axel B.
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Beitragvon Axel B. » 19.04.2005 17:03

Meine Hausärztin hatte damals auch erst auf Toxoplasmose getippt und mir Echinacea verschrieben. Als sie dann mit den Blutwerten nichts anfangen konnte, gab sie damals wortwörtlich "Entwarnung", obwohl mein Lymphknoten am Hals auch so groß war wie eine Pflaume.

Das Problem ist, dass viele Hausärzte (ich will jetzt keinem zu nahe treten) noch nie etwas von Morbus Hodgkin gehört haben und deshalb natürlich nicht die Symptome deuten können.

Klar, dass Echinacea bei mir auch keinerlei Wirkung aufwies. Bei dieser Gelegenheit wundere ich mich auch ein wenig, warum viele Hausärzte gleich mit Behandlungen daherkommen (Echinacea, Penizillin o.ä.) ohne überhaupt den Ansatz einer Diagnose zu haben. Man kann doch erst gegen Krankheiten vernünftig vorgehen, wenn man weiß, wogegen man angeht.

Nachtschweiß, Gewichtsabnahme und Müdigkeit sind im Falle von Morbus Hodgkin sogenannte B-Symptomatiken. Sie können in jedem Stadium auftreten oder eben auch nicht. Sie sind deshalb auch keine stichhaltigen Indizien für MH. Da ich damals keinerlei typische B-Symptomatiken aufwies, wurde bei mir dementsprechend Stadium IIA diagnostiziert.
Diagnose: (18.09.2000) MH IIa, Nodulär-sklerosierender Subtyp, 1 Riskofaktor (3 Lnn-Areale befallen)
Behandlung: 4xABVD + 30Gy (HD11)
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Jason
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Beitragvon Jason » 19.04.2005 17:47

Hej Tine!

Genau, ab zum Hämatologen. Wenn Du selber Verdacht auf MH hast, ist das der einzige Weg, um Sicherheit zu bekommen.

Jaja, die Hausärzte...
Einerseits hat Axel ja schon recht, so häufig ist MH ja nun nicht, dass jeder Mediziner ihn sofort erkennt. Andrerseits wäre eine "Als was wurde mein MH diagnostiziert" - Liste auch mal ganz interessant. Ausser Cholera und Fusspilz scheint da ja alles vorhanden zu sein. :D
Ich hatte einen "Leistenbruch", vom Hausarzt und vom Chirurgen bestätigt...

Jason
IIa/IIIa, Diagnose 06.2004, 8 X BEACOPP esk. 08.2004-03.2005, Remission 04.2005
MH 2004
Rezidiv 08.2012, 2 x R-DHAP, anschl. Hochdosis & Stamzelltransplantation
MH 2012

R-DHAP - Blog

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ines75
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Beitragvon ines75 » 19.04.2005 18:35

Hallo Tine,

ich kann mich den anderen nur anschließen: Besser Du gehst mit Deinem Lymphi zum Spezialisten! Die Hausärzte verschwenden sonst nur ihr ganzen kreatives Potential bei der Erklärung Deiner Symptome.

Mein Hausarzt hatte mir damals gleich, als ich mit dem geschwollenen Lymphi ankam, Blut abgeknöpft. Und dann gemeint, MH kann es aufgrund der Werte nicht sein. Die Lymphknotenentnahme sagte dann was anderes. :(

Ich drück Dir die Daumen, dass sich Dein Verdacht nicht bestätigt. Falls doch, liegt Deine Chance auf Heilung bei mind. 90%. Also keine Panik, Du schaffst das!

LG & alles Gute,
Ines
MH IIIAS + 2 Risikofaktoren, diagnostiziert 15.11.04, Therapie: Studie HD15, BEACOPP esk., 8 x 21 Tage, Therapieende 26.6.05, PET vom 4.7.05 zeigt kein aktives Gewebe :D
Letzte Nachsorge 05/2010: alles paletti

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Judith
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Beitragvon Judith » 19.04.2005 18:38

Hallo Tine,

Axel und alle anderen haben recht, mach' nicht lang rum, geh' zum Hämatologen. Es muss nicht, kann aber MH sein :? und das kann dieser am besten beurteilen.
Bei mir hat eine Internistin(!) aufgrund der Blutwerte und weil meine Lymphies höllisch weh getan haben, wochenlang nach einer Entzündung gesucht und als sie nichts Konkretes gefunden hat, einfach mal Antibiotika gegeben - nach dem Motto: mal gucken was passiert :( nix ist passiert, da der Grund für die LK-Schwellung eben keine Entzündung war.
Weiter ging's mit Frauenarzt, Darmspiegelung und CT vom Bauch.
Aber erst die Entnahme und Gewebeuntersuchung eines Knotens (oder einer "Kostprobe" davon) bringen die Gewissheit, ob MH oder nicht.
Lass Dich nicht vertrösten, je schneller Du weißt was es ist, umso besser, sonst machst Du Dir vielleicht nur unnötig lange Sorgen.

Drück' Dir alle Daumen,
liebe Grüsse,

Bild judith

@ Jason: mach' mal, wird bestimmt interessant :twisted:
MH IIIA, nod.skler., HD15-Studie: 8xBEACOPP-14 von 5-9/04; 10/05 alte Stellen wieder aktiv, 22 Bestrahlungen 2/06, dann alles OK; seit 1992 kutanes T-Zell-Lymphom; 4/06 LK an neuer Stelle, 7-10/06 HD mit autologer Stammzelltransplantation SO FING'S AN und SO GING'S WEITER

Florence
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Beitragvon Florence » 19.04.2005 19:12

Hallo tine,

dass du keinen Nachtschweiß hast und nicht abgenommen hast, bedeutet noch gar ncihts. Ich hatte auch überhaupt keine dieser typischen Symptome und trotzdem MH. Ich will dir jetzt keine Angst machen, ich wollte das nur sagen.....Wie alle anderen schon gesagt haben, geh zum Hämatologen.....

Ich hatte wohl Glück mit meinem Hausarzt, der hat mich nach meinem ersten Besuch sofort mit Verdacht auf MH zum Onkologen/Hämatologen überwiesen......

also ich wünsch dir alles Gute und das sich alles als harmlos herausstellt.....
Diagnose im Mai 2004, MH IIa
4xABVD und 30Gy Bestrahlung
seit Januar 05 in Vollremission


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