Angst wieder zu erkranken

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Norah13
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Angst wieder zu erkranken

Beitragvon Norah13 » 04.08.2013 18:50

Hey
Ich hab jetzt alles überstanden und der Krebs ist weg. Nun ist ja die Chance dass wir die schon Krebs hatte wesentlich schneller wieder dran erkranken.
Wie geht ihr mit der Angst um dass bei jeder Nachuntersuchung wieder was gefunden werden könnte?

Mir fällt das wahnsinnig schwer, verdränge das auch ehr und versuche das ganze mit Angst zu überspielen.

Ich hoffe ihr habt ein paar Empfehlungen wie man damit besser umgehen kann.
Diagnose am 29.01.2013
Morbus Hodgkin Stadium 2A mit Risikofaktoren

Teilnahme an der HD17

Beginn 08.02.2013
2x Beacopp
2x ABVD

PET-CT 17.05.2013
Negativ :)

Keine Strahlung

Reha
08.07.-29.07.2013

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DieJule
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Beitragvon DieJule » 05.08.2013 11:27

Klingt jetzt zwar doof aber: kommt Zeit, kommt Rat!
Ich kann nur aus Erfahrung sprechen dass die angst immer weniger wird. Am Anfang, kurz nach der Therapie so wie du jetzt auch bist, hatte ich enorm angst und hab immer meinen Hals und so abgetastet. Das legt sich aber mit der zeit.
Ganz weg wird die Angst dennoch nie gehen, vielleicht auch gut so, so hört man doch eher auf seinen Körper.
Alles Gute!
Mb Hodkin Stadium 2 a
HD14- 2* Beacopp+2* ABVD
Letzte Chemo : 6. April 10, Bestrahlung im Mai
Reha Bad Oexen-sehr schööön
--> REMISSION!

Ich wünsche dir...
dass du liebst, als hätte dich nie jemand verletzt,
dass du tanzt, als würde keiner hinschauen,
dass du singst, als würdest du die Welt um dich herum vergessen,
dass du lebst, als wäre das Paradies auf erden.

http://forum.hodgkin-info.de/viewtopic.php?t=4351

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Schneider1983
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Beitragvon Schneider1983 » 05.08.2013 19:09

kann mich da Jule nur anschließen. Die Zeit heilt die Wunden! Ansonsten viel drüber reden und somit verarbeiten.
_________________
Diagnose Mai 2010
Morbus Hodgkin, 2A , HD 16
2 Zyklen ABVD und Bestrahlung 20 Gy
Mai 2012 Rezidiv mit ähnlichem Stadium
3 x DHAP ---> HD BEAM ---> autologe SZT
PET leuchtet noch was im Medistinum
Bestrahlung 30 Grey in 17 Terminen
PET CT ---> Negativ
PET CT ---> Rezidiv ---> allogene SZT
27.05.2013 - Brentuximab Vedotin Nr. 1
17.06.2013 - Brentuximab Vedotin Nr. 2
10.07.2013 - Brentuximab Vedotin Nr. 3
PET CT ---> nix leuchtet
30.07.2013 - Brentuximab Vedotin Nr. 4

22.08.13 Anfang KMT UKM Münster für 29 Tage
Entlassung
Dez. 13 PET CT ---> leuchten am Hals, aber negativ
Feb. 14 PET CT ---> erneutes leuchten am Hals
Sep. 14 PET CT ---> nix leuchtet
Sep. 15 PET CT, Knochenstanze ---> ALLES BESTENS

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Droschelchen
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Beitragvon Droschelchen » 05.08.2013 23:48

Ich bin ja eher so der pragmatische Typ. Klar hab ich auch immer Angst (wobei das schon weniger wurde), aber ich sag mir immer nach jeder NU ganz bewusst: Für die nächsten 3 Monate bin ich gesund!

Und dann nehm ich mir lauter tolle Sachen vor, die ich in diesen 3 Monaten tun will. Nichts Großes, keine Weltreisen, aber doch Dinge, auf die ich mich freue. Und das tue ich dann ganz bewusst. Damit denke ich dann nur sehr selten an die Möglichkeit, ich könnte wieder krank werden
Liebe Grüße, Droschel


http://forum.hodgkin-info.de/viewtopic.php?t=5153

Diagnose MH: 7.10.2011
IIA mit RF 3 befallene Regionen

14.11.2011-24.04.2012:
2x BEACOPP esk., 2x ABVD, Bestrahlung 30 GY

06.06.2012. Komplette Remission

1. NU am 05.09.2012: Alles bestens!
Portentnahme am 10.07.2013
8. NU am 21.01.2015: Alles gut

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Karl_Ho
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Beitragvon Karl_Ho » 06.08.2013 21:22

... schließe mich den vorrednerinnen und rednern an: Drüber reden und weiter: leben. Der einzige Unterschied von uns Ex-Kranken zu den GEsunden ist, dass wir wissen, wie dünn der Faden ist an dem wir alle hängen, gesund oder nicht gesund. Der Rest weiss es nicht und rennt dann ins offene Messer. Aber niemand hat die chance in die zukunft zu blicken und das ist vielleicht auch gut so. Ich hab mir vorgenommen, wenn es mal wieder soweit sein sollte, genauso wieder zu kämpfen. Take care, habt Mut ...!
Karl

----

- 25.01.12: Diagnose MH, Stadium 4B
* Teilnehmer in HD18
* 29.02. Port-OP
- 09.02. 1. Zyklus BEACOPP esk., 01.03. 2. Zyklus, 21.03. 3. Zyklus, 11.04. 4. Zyklus, 02.05. 5. Zyklus, 23.05. 6. Zyklus.
01.07. PET/CT negativ, Vollremission
10.09. 1. NU negativ, 04.12. 2. NU negativ, 05.03.13 3. NU negativ, August 13 4. NU negativ, Januar 14 5. NU negativ
März 14 Port-Ex Mai 14 6. NU negativ :-)
... und so ging es dann auch weiter bis Stand heute, Dezember 2015.

siehe auch http://forum.hodgkin-info.de/viewtopic.php?t=5321

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Katja79
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Beitragvon Katja79 » 07.08.2013 17:04

Hey,

ich kann das bestätigen. Meine Diagnose liegt jetzt mehr als 3 Jahre, mein Therapieende fast drei Jahre zurück und ich muss sagen: die Angst wird immer weniger! Es gibt nur noch wenige Momente, in denen ich wirklich denke: uups, ist da jetzt was?? Und es kommt immer mal wieder ne NU an der die Angst wieder größer wird, dass man da jetzt doch etwas finden könnte, ohne dass ich das irgendwie begründen könnte. Aber das erinnert mich irgendwie auch immer wieder daran, nicht zu vergessen, wieviel Glück ich hatte und wie schnell sich das Blatt wenden kann. Deswegen finde ich Droschelchens Vorgehensweise, sich immer wieder etwas Schönes vorzunehmen für die Zeit bis zur nächsten NU wunderbar! Das ist wie sich jedesmal ein Geschenk zu machen dafür, dass man gesund ist und sich gleichzeitig daran zu erinnern, dass man die schönen Dinge des Lebens nicht auf die lange Bank schieben sollte. Die klau ich dir, Droschelchen :lol:

In diesem Sinne: auf das Leben!
Katja
Diagnose: 03.05.2010

MH Stadium 2A/ 2 Zyklen ABVD, Bestrahlung 20Gy/ Teilnahme an Studie HD 16, Arm A (Standardtherapie)

----------------
- Chemo vom 26.05.-07.07.2010
- Bestrahlung vom 18.-31.08.2010,
insg. 10 Mal (20Gy)
- Bestätigung Remission: 11.10.2010! FERTIG!
- Reha in der JER Bad Oexen: 21.10.-18.11.10

13.NU: 11.05.2015. Alles gut!!!
_____________________
http://forum.hodgkin-info.de/viewtopic.php?t=4635

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yoda
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Beitragvon yoda » 08.08.2013 07:28

Ja da kann ich auch nur zustimmen. In etwas mehr als einem Monat bin ich vier Jahre mit der Therapie fertig und ich war eigentlich noch nie ein ängstlicher Mensch. Aber auch bei mir gab es dann Szenen, wo ich echt Schiss hatte. Das legt sich aber mit der Zeit. Du gewinnst das Vertrauen in den Körper zurück. Nach den neuen Studien tritt ein Rezidiv meist innerhalb der ersten zwei Jahre auf. Aus früheren Studien sind die ersten drei Jahre als entscheidend eingestuft. Wenn du dies überwunden hast, ist rein statistisch gesehen die Chance fast null, dass du noch erkrankst.

Aber das sind Zahlen. Sorgen und Ängste sind da leider keine mathematische Wissenschaft und die Gewissheit hat man nie. Deshalb halte ich mich selten damit auf, was übermorgen sein könnte. Versuche wieder zu leben. Ich finde es schön und geniesse es momentan sehr.
Morbus Hodgkin Stadium 4B mit Milz-, Leber- und multipler Knochenbefall; Therapieschema: BEACOPP 8x eskaliert
Therapiebeginn: 08.04.09; Therapieende: 16.09.09; alle Nachsorgeuntersuchungen bis 02.04.14 ok Vorstellung/Krankheitsgeschichte

luisl
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Beitragvon luisl » 08.10.2013 16:27

wenn es mir gut geht habe ich überhaupt keine angst und freu mich, dass ich wieder gesund bin. gibts aber irgendwelche körperlichen Probleme, die ich so nicht kenne krieg isch nicht nur angst sondern regelrecht Panikattacken. Ich nerve die Ärzte so lange bis untersucht wird, im Zweifelsfall mit CT, dann iss wieder Gut!
LG Luisl
Diagnose:MH StadiumIIB Mediastinum
Chemobeginn: 11.6.2012 6x Beacopp
12. 10. 2012
PET-Ct am 6.11. Hodgkin hat keinen Stoffwechsel mehr!
danach interstitionelle Pneumonie ausgelöst durch Bleomycin
Reha start in Freiburg am 22. 11.- 20. 12
4.2. 1. NU, in Ordnung!!
Mai: 2.NU prima
9/13 3. NU super!

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maikom
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Beitragvon maikom » 08.10.2013 20:05

Hallo Luisl,

bei jedem Zipperlein ein CT ist aber auch nicht gesund...dann brauchst du ja im Dunkeln bald kein Licht mehr anmachen. :D

Wenn ich als Psychosomatiker bei jedem Zipperlein zum Onkologen gehen würde, wäre ich 3 mal die Woche da und hätte vermutlich schon Hausverbot.

Maik
Morbus Hodgkin, ED 07/2012, 2A ohne RF,
HD 16, 2 Zyklen ABVD und Bestrahlung 20 Gy

Wissenswertes über Morbus Hodgkin
http://www.hodgkinlymphom.de

luisl
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Beitragvon luisl » 09.10.2013 17:39

Hallo Maikom,

So weit wird es bei mir bald kommen .... :lol: :lol:
neee also ich hatte nach einem Jahr heftige Herzattacken und Übelkeit und es gab dann mehrere Untersuchungen bis hin zur Magenspiegelung, und Herzkathederuntersuchung. Dieses ständige Schwächegefühl erinnerte mich an den ausbruch der erkrankung und ich war am durchdrehen.
Letzt Wochen hatte ich schreckliche Bauchkrämpfe und ich kam ins CT. Doch die Ursache ist wohl eine blasenentzündung.
Die wochen dazwische n waren eigentlich recht gut.
LG Luisl
Diagnose:MH StadiumIIB Mediastinum

Chemobeginn: 11.6.2012 6x Beacopp

12. 10. 2012

PET-Ct am 6.11. Hodgkin hat keinen Stoffwechsel mehr!

danach interstitionelle Pneumonie ausgelöst durch Bleomycin

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Mai: 2.NU prima

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