Therapie beendet - doch jetzt wird es schwierig

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Fee-Sunshine
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Therapie beendet - doch jetzt wird es schwierig

Beitragvon Fee-Sunshine » 13.02.2012 10:59

Hallo Zusammen!

Meine Mutter ist an Morbus Hodgkin Mitschtyp Stadium II B erkrankt.

Sie wurde mit 8 Zyklen Chemo (ABVD) behandelt.

Die Therapie wurde beendet. Es ist nichts mehr zu sehen und meine Mama hat allen Grund optimistisch in die Zukunft zu schauen. Im ersten Jahr wird sie nun engmaschig (alle 3 Monate) untersucht.

Der Arzt hat ihr geraten, sich jetzt in aller Ruhe zu erholen und Kraft zu tanken.

Die Krankheit hat natürlich bei ihr, aber auch bei meiner Schwester und mir Spuren hinterlassen.

Meine Mama ist seit Ende der Therapie etwas schwierig. Und das ist sehr vorsichtig ausgedrückt. Ich glaube sie dachte wirklich, die Chemo ist beendet und alles ist gut.

Wir versuchen sie täglich zu motivieren und sagen ihr, dass sie Geduld braucht, bis der Körper sich wieder erholt.

Vielleicht könnt ihr mir hier ein paar Tipps geben. Oder ihr habt auch Erfahrungen gemacht.

Meine Mama fühlt sich natürlich immer noch sehr müde, das Essen schmeckt ihr noch nicht richtig und sie ist noch ein bisschen schwach. Aber das wird täglich besser. Sie klagt auch über Schmerzen in den Knochen und Kreuzschmerzen..

Meiner Meinung nach sind das noch alles die Folgen der Chemo.. Aber ich bin nicht sicher.

Könnt ihr mir hier was sagen?

Und habt ihr mir Tipps wie ich vielleicht meine Mama noch besser unterstützen kann?

Ich bin immer für sie da, aber derzeit bin ich selbst fast mit meinen Kräften am Ende

Vielen lieben Dank mal für eure Unterstützung und Hilfe

Liebe Grüße Sanne :)

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Droschelchen
Beiträge: 438
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Beitragvon Droschelchen » 13.02.2012 11:30

Oh je, ich glaube, das ist eine sehr schwierige Situation für euch alle. Ich als selbst Erkrankte kann mich nur schwer in die Lage von euch als Angehörigen versetzen, genauso denke ich aber auch, ihr könnt kaum nachvollziehen, was in eurer Mutter vorgeht...

Hat deine Mutter über eine Reha (bzw. AHB) nachgedacht? Ich hab den Eindruck, in eurem fall könnte es für euch alle sehr hilfreich sein, so einen Abschluss der behandlung zu haben statt einfach wieder in den Alltag über zu gehen. da scheint mir auf allen Seiten zu vieles noch nicht verarbeitet. (Was ja auch absolut verständlich ist!)
Liebe Grüße, Droschel


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Diagnose MH: 7.10.2011
IIA mit RF 3 befallene Regionen

14.11.2011-24.04.2012:
2x BEACOPP esk., 2x ABVD, Bestrahlung 30 GY

06.06.2012. Komplette Remission

1. NU am 05.09.2012: Alles bestens!
Portentnahme am 10.07.2013
8. NU am 21.01.2015: Alles gut

Fee-Sunshine
Beiträge: 4
Registriert: 01.02.2012 18:47

Beitragvon Fee-Sunshine » 13.02.2012 11:35

Hallo liebe Droschel,

ja klar hab ich meiner Mama empfohlen in Reha zu gehen. Aber das lehnt siekategorisch ab. Wir können sie nicht zwingen.
Ich würde liebend gerne in Reha gehen, aber für Angehörige gibt es das nicht.
Ich denke wenn der Frühling kommt, es wärmer wird, die Tage wieder länger, wird es auch leichter.

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Katha76
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Beitragvon Katha76 » 13.02.2012 11:52

Liebe Fee,
diesen "after-chemo-blues" kennen wir alle. Man hat alle seine Kräfte für die Behandlung alle eingesetzt, und dann fragt man sich hinterher, was es eigentlich gebracht hat. Was jetzt eigentlich ist, ob man eigentlich gesund ist. Häufig kommen erst nach der Chemo die Gefühle von Angst und Trauer richtig zum Vorschein, die zum Krankwerden dazugehören, als ob man sichs während der Behandlung nicht erlauben wollte, sich schwach zu fühlen.

Eigentlich empfehle ich immer Psychotherapie, 25 Std. kriegt man bei Krebs ganz leicht zur Bewältigung der Krankheit bewilligt (Angehörige übrigens auch).

Und Reha ist natürlich das Tollste, um sich was Gutes zu tun, aber das ja nur für die Mama, aber Du könntest Dir doch eine Auszeit gönnen, indem Du bewusst weniger arbeitest und mehr Fitness machst oder so, was Du halt gerne magst und gerade brauchst. Dass Du Dir Zeiten einräumst, wo Du Dich um Dich kümmerst.

Die Gewissheit, dass es vorbei ist, kommt erst langsam.... so ist das bei dieser Krankheit, die man nicht richtig sieht.

Liebe Grüße
Katharina
MH Stadium II B E mit Risikofaktor: großer Mediastinaltumor (Tennisball) und Perikarderguss Diagnose Mai 09
7 Zyklen Beacopp esk. zwischen Juni und Okt. 09
Kontroll PET 26.11.09: leuchtender Resttumor
15x 2=30 Gy Bestrahlung bis Mitte Januar
Reha in Kreischa im Februar 2010
NU mit CT im Januar 2011: alles gut.
NU Juni/2011: bin gesund
Geburt meiner Überraschungstochter: 2014
NU März/2016: gesund!

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Mariii
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Beitragvon Mariii » 13.02.2012 21:57

du arme, deine mama scheint wirklich eine schwere depression erwischt zu haben. und es sei dir gesagt, so sehr du/ihr euch bemühen werden, sie muss es 1.) selber wollen herauszukommen und 2.) gebt euch keine schuld daran. ich denke es wäre wirklich sehr, sehr wichtig, dass sie in gute psychologische hände gerät. vielleicht kannst du als tochter mal mit dem onkologen deiner mutter sprechen, dass der eventuell etwas einfädelt oder deine mutter in die richtung weist, dass sie eben wirklich hilfe braucht. ich kann mir nicht vorstellen, dass -so wie du es beschreibst- es sich nur um den chemo-blues handelt. wieso will sie zum beispiel dies kur nicht, wo jeder hurra schreit, weil man einfach entspannen kann, gleichgesinnte usw. (gut nicht jeder mag das, aber es ist komisch, dass sie es so kategorisch ablehnt) ich denke, es ist euch viel geholfen, wenn jemand aussenstehendes deiner mutter unbedingt hilft (bei einer echten depression bedarf es ja auch unbedingt medikation) meine mutter war lehrerin und hat jahrelang unter depressionen gelitten. als kind fand ich es ganz schlimm, ihr nicht helfen zu können heute ist sie gut eingestellt, lebt glücklich mit meinem papa in mecklenburg und ihr geht es-mit tabletten-gut.

vielleicht hilft es euch ein wenig. wenn ich mich irre mit der depression tut es mir leid, dann vergiss einfach meine schlauen tipps. glg, mari :cool_wink: :blumen:
Morbus Hodgkin IIa (Mischtyp) cervical, mediastinal

2 Zyklen ABVD+ Bestrahlung Studie HD16
6 .2.12 -19.3.12

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5.4.12 Pet leuchtet noch leicht
26.4. -11. 5.12 Bestrahlung 20gy

19. 6. 12 Abschlus CT und MR schick,
28.8 12 1.Nachsorge, PET nichts leuchtet!
11.12.12 2.Nachsorge alles schick!
März 13 3.Nachsorge MRT Hals/Thorax- sauber
Juli 13 4.Nachsorge 2 kleine neue Lymphis
Aug. 13 Lymphis wieder kleiner PUH!
Feb. 14 5.Nachsorge tutti paletti. Alles weg!



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