ich bin jetzt schon seit knapp einem Jahr, meist passiver Besucher in diesem Forum und habe mich jetzt, wo ich endlich alles hinter mir habe, entschlossen ein paar nützliche Tipps weiterzugeben, die vielen die sich in ähnlichen Situationen befinden vielleicht weiterhelfen könnten.
Bei mir wurde Mr.Hodgkin letztes Jahr Ende Januar diagnostitiert und dann kam das übliche


Wollte zuerst gar keine Kur machen, da ich absoluten Horror vor diesen "Seniorenheimen" hatte, wo man sich den ganzen Tag lang von seinen Krankheiten erzählt. Habe dann ein bisl im Internet gesucht und bin dann auf die Katharinenhöhe im Schwarzwald gestossen, was sich dann als absoluter Glücksfall erwiesen hat. Das ist eine spezielle Reha für junge Krebspatienten (ich mit meinen 31 Jahren gehörte zu den ältesten), die auf einem gruppenorientierten Konzept basiert. D.h. man macht die Reha in einer Gruppe von ca.10-15 gleichaltrigen, die alle zum selben Zeitpunkt kommen und auch wieder gehen. Das bedeutet, dass sich alles was man dort oben macht in der Gruppe abspielt. Zuerst dachte ich oh je...ob das wohl das richtige für mich ist??? Denn mit so Gruppentherapien habe ich es gar nicht. Es war aber wirklich der Hit!!! Man darf sich das ganze auf keinen Fall als Urlaub vorstellen, denn man ist den ganzen Tag beschäftigt, sei es mit Sport, Massage, Kreatives aller Art, Ausflüge etc. Aber dadurch lernt man sich wieder etwas zuzutrauen, man merkt, dass man sich nach und nach wieder belasten kann und bekommt wieder Vertrauen in den eigenen Körper. Das ganze Team, sei es die psychozozialen Betreuer oder das medizinische Personal, sind extrem nett. Man fühlt sich sofort aufgenommen und gut aufgehoben. Auerdem fühlt man sich unter all' den "Krebsis" (wir Hodgkie's sind in der Überzahl) total normal und vergisst dabei, dass man krank war bzw.ist. Trotzdem haben wir uns relativ wenig über die Krankheit unterhalten, denn bei uns waren alle froh endlich einmal wieder andere Themen zu haben über die man sich unterhalten kann. Ich wollte nach den vier Wochen dort nicht mehr nach Hause und wir alle haben schwer geheult als wir uns am letzten Tag trennen mussten. Wer Infos möchte kann sich im Internet unter www.katharinenhoehe.de informieren oder sich auch gerne bei mir melden. Ich bin sicher, dass ich nur dank der Reha jetzt schon wieder so fit bin und sogar schon wieder voll ins Arbeitleben eingestiegen bin. Deshalb mein Tipp...wer eine Reha machen möchte...auf jeden Fall dort!!
Dann möcht ich noch einen Tipp zum Thema Kinderwunsch loswerden, da ich mich zu Beginn der Chemo damit viel beschäftigt habe und von meiner Klinik (war die Uniklinik Freiburg!!) total schlecht informiert wurde. Ich war wie gesagt in Freiburg an der Uniklinik, was was die Therapie anging sehr gut war. Allerdings war ich zu Beginn der Chemo in der dortigen Kinderwunschsprechstunde um abklären zu lassen, was man von wegen "fertilitätserhaltende Massnahmen vor Chemo" (wie das so schön heisst) machen kann. Dort wurde mir nur die Möglichkeit einer In vitro Befruchtung =IVF (sprich künstliche Befruchtung) genannt, was mein Freund und ich, als unverheiratetes Paar, dort wohl komplett selbst bezahlen hätten müssen(ca.3000EURO) Andere Methoden wurden mir von dort nicht vorgeschlagen, da diese "anderen" Methoden laut deren Aussage wohl noch sehr experimentell wären. Habe mich dann nicht weiter informiert, da ich dachte, das die Uniklinik in Freiburg bestimmt weiss was Sache ist....doch weit gefehlt

Wer als unverheiratetes Paar eine künstliche Befruchtung machen möchte bekommt diese in Heidelberg (wenn ich es noch richtig weiss...übernehme also keine Garantie für diese Auskunft) ebenfalls bezahlt, was glaube ich nicht üblich ist. Zusätzlich wird natürlich noch die Sache mit dem "Eierstöcke schlafen legen" gemacht, was aber glaube ich überall gemacht wird.
Wer also etwas tun möchte um sich ein bisl' Fruchtbarkeit auch nach der Chemo zu sichern, dem rate ich sich an die Frauenklinik in Heidelberg zu wenden. Verantweortlich ist dort ein Dr. von Wolff, der zwar ein bisl hektisch ist, aber alles möglich macht, dass man sofort kommen kann (denn meist steht man ja etwas unter Zeitdruck, da man mit der Chemo nicht zu lange warten sollte). Im Internet findet Ihr Infos auf der homepage der Uni-Frauenklinik unter http://www.uni-heidelberg.de und dort unter "Kinderwunsch" nachsehen, dort findet Ihr auch die Telefonnummer von Dr. von Wolff. Ihr könnt Euch aber gerne auch an mich wenden.
So jetzt habe ich genug gelabert und hoffe dass ich ein bisl' was schreiben konnte, was Euch weiterhelfen kann.
Machts gut und immer positiv bleiben...es wird alles!!
Liebe Grüssle
Peggy