Haarschwund, DLH

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Holger
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Haarschwund, DLH

Beitragvon Holger » 27.09.2005 08:21

Nachdem ich meine Haare schon am ersten Therapietag etwas voreilig auf 4mm gekürzt habe, fängt jetzt (Anfang der 3. Woche) so langsam der erwartete Schwund an.
Wie verläuft denn eigentlich der Ausfallprozeß? Im Moment ist alles fest, außer wenn ich dran rupfe. Dann hab ich immer ein paar Haare zwischen den Fingern.
Muß ich mir jetzt alle Haare selber ausrupfen? Oder rieseln die irgendwann von alleine? Oder scheuern sich am Kopfkissen ab? Gleichmäßig? Bild

Hab übrigens gerade Nachricht vom DLH bekommen, daß ich Samstag trotz der Terminüberschreitung an dem Lymphom-Workshop in Hannover teilnehmen kann. :D

:wink: Die haben mich in der Mail gefragt, ob ich am Mittagsimbiß teilnehmen möchte. Ob die mich aus dem Forum kennen?
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Holger[/img]
25.08.05: Diagnose MH, Mischtyp, Stadium IVa (Milz- und KM-Befall)
Therapie: 8 x BEACOPP eskaliert, recht gut vertragen
Nachwirkungen: z.T. Gelenkschmerzen u.ä.
11.04.2006: Laut PET-CT alles wieder weg!
...
2009: nächste Kontrolle im Dezember
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Annette
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Beitragvon Annette » 27.09.2005 09:16

hi holger

ich mußte heute früh beim haare stylen mit ENTSETZEN feststellen, daß mir da ein wenig zuviel haare an den fingern kleben geblieben sind :flenn: Bild :flenn:

es geht also nun auch bei mir ein wenig los

auf kopfpolster hab ich nix gefunden und wenn ich so dran zupfe auch ned nur beim stylen mit gel sind einige kleben geblieben
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Jeanine
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Beitragvon Jeanine » 27.09.2005 09:17

Hallo Holger!
Im Endeffekt rieseln die Haare schon von alleine - beim Kämmen und Haarewaschen (wobei ich das nur noch wenn dringend notwendig getan habe), nach dem Schlafen fand ich ein paar auf dem Kopfkissen, wenn meine Tochter meinte, sie müsse meine Haare jetzt festhalten und nicht mehr loslassen :wink: . Du mußt sie dir nicht alle einzeln rausrupfen. Wenn es dich stört (denn sie fallen wohl nicht gleichmäßig oder symetrisch aus) rasier sie doch komplett ab, dann hast du das Problem nicht mehr. Ich hatte etwas längere Haare und da sie sehr dick und dicht waren (vor der Chemo) und ich zum Glück auch nicht alle verloren habe, konnte ich die kahlen Stellen immer mit den längeren Haaren, die noch da waren, abdecken :wink:
Ich wünsche dir viel Spaß beim Workshop und guten Hunger! :D
Liebe Grüße Jeanine
MH Stadium IIa im August 2001, damals im 6. Monat schwanger, HD 11 (4xABVD, 15 Bestrahlungen) - seit Mai 2002 in Vollremission / seit November 2005 Verdacht auf Mulitple Sklerose

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Purmaus
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Beitragvon Purmaus » 27.09.2005 09:24

Hallo Holger,

also der Haarausfall kam mir plötzlich, fast schon über Nacht. Am Freitag Morgen rieselten mir die ersten Haare beim Frühstück runter. Die sah ich schön auf dem Laminat!! Dann wurde es von Tag zu Tag verrückter. Nachts fielen die mir mal übers Gesicht, so daß ich total verschreckt aufgewacht bin, weil ich dachte, mir rennt ne Spinne übers Gesicht. Und das ganze Bett war volle Haare. Igitt. Da war mehrmals am Tag Staubsaugen angesagt. Am Dienstag hatte ich dann die Faxen so dicke, dass mein Freund zum Rasierer gegriffen hat. Das war damals grad Heilig Abend. In den 5 Tagen hatte ich aber schon keine Ponny mehr, Geheimratsecken bis zum Genick und eine Platte. Der Rest der Haare stand völlig leblos in alle Richtungen ab. Das war echt kein Anblick mehr, den ich meiner Familie zumuten konnte. Und mit der Glatze habe ich mich gleich anfreunden können. Die restlichen Haare sind dann auch noch mit der Zeit ausgefallen. Der Prozess vom ersten Haarausfall bis zur Glatze dauert bei mir also 5 Tage.

LG Petra
MH II a,RF Bulk mediastina Diagnose 11/03
2 BEACOPP esk.+ 2 ABVD 12/03 - 03/04
Bestrahlung 04-05/04
Rest-LK: 3x5,7x5 cm
CT 04.07.2006: Restgewebe nur noch im Durchmesser 2,3 cm übrig *freu*
CT 10/2008 Restgewebe \\\\\"verkalkt\\\\\"

06/2014: Zungengrundkarzinom als Bestrahlungsfolge
Ich lebe seit 08.07.2014 ohne Zunge, ohne Kehlkopf.
kann nicht sprechen, nicht essen, ernähre mich künstlich.

ICH LIEBE MEIN LEBEN UND LEBE ES GERN. IMMERNOCH.

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Tiffy
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Beitragvon Tiffy » 27.09.2005 09:37

Hi Holger,

bei mir hat eine selbstklebende Fusselrolle wahre Wunder gewirkt. Damit ging ein riesiger Teil meiner Haare recht schnell ab. DAS gab Muster auf dem Papier.

LG roro
Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist.

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Jason
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Beitragvon Jason » 27.09.2005 10:07

Hej Holger,
Also, ich hab immer mal probe-gezupft und dals beim ersten Mal ne ganze Strähne hängenblieb, hab ich den ganzen Rest sofort abrasiert. Dadurch hatte ich die Haare nicht in der ganzen Wohnung rumfliegen und kam auch nicht in Versuchung, mit irgendwelchen Mutantenkratern auf dem Kopf rumlaufen.

Jason
IIa/IIIa, Diagnose 06.2004, 8 X BEACOPP esk. 08.2004-03.2005, Remission 04.2005
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Rezidiv 08.2012, 2 x R-DHAP, anschl. Hochdosis & Stamzelltransplantation
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alty
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Beitragvon alty » 27.09.2005 10:50

Hey Holger, du lustiger Vogel Bild,

hier mein Tip: ich hatte mir, wie du, auch beizeiten die Haare auf paar mm rasieren lassen. Als ich merkte, dass sie nicht mehr richtig in der Kopfhaut hielten (meine Töchter machten sich einen Spass daraus, mir die kleinen Büschel auszuzupfen), habe ich mir den Kopf unter der Dusche ordentlich mit einem Frottee-Waschlappen gerubbelt und da fiel alles, was sich nicht fest genug hielt und wurde gleich durch den Ausguss entsorgt. Auf diese Weise vermied ich auch, dass die Haare (auch, wenn sie nur noch 5 mm lang waren) sich nach und nach in meiner näheren Umgebung, sprich Bett, Computertastatur und vor allem Esstisch ausbreiteten. Bis auf einige Fusseln war mein Kopf dann blank.

LG Alty Bild

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Kirlew
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Beitragvon Kirlew » 27.09.2005 10:51

HAllo Holger!

Also bei meinem Freund fing es auch mit ein paar gerieselten Haaren an und das er sich halt einige (andere nciht) auszupfen konnte... wir haben dann noch etwas gewartet. Aber als dann überall Haare waren und er das erste Loch bekam (am Hinterkopf) dachten wir: "Nee nun ist schluss". Leider hat der Rasierer ein paar Probleme gemacht weswegen mein Freund schonmal anfing alle Haare die möglich waren selber rauszuzupfen ("guck mal geht doch ganz leicht") - das fand ich schon etwas makaber. Als sie dann weg waren war es toll - ganz ehrlich. Zwar ungewohnt aber da haben wir erst gemerkt wie dolle uns das belastet hat ständig auf die Haare zu schauen oder die irgendwo liegen zu haben.
Es war noch bis zum dritten Zyklus so, dass die Haare zT wieder kamen und rasiert werden mussten (war echt nur so Fleckenweise) erst so nach und nach stellte sich die richtige Glatze ein.
Aber wie gesagt - aussehen wie ein gerupftes Huhn ist auch nicht so toll :wink: , ich würde also zu ganz ab tendieren.

Grüße
Kirsten


@Roro: Mit der Fusselrolle :shock: Das finde ich ja noch makaberer. Aber irgendwie hätte ich es auch gerne gesehen :wink:
Angaben zu meinem Freund:
Krankenhaus: 5.Juli 04 -> Diagnose: MH IIb (18,4 cm hinterm Brustbein) -> Therapie (nach HD15): 6x BEACOPP esk. beendet -> PET am 29.11. -> Ergebnis: kein aktives Gewebe -> 3.Nachsorge am 09.01. -> alles sieht gut aus :-)

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Steppo
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Beitragvon Steppo » 27.09.2005 11:19

Hi Holger!

Ich habe am Anfang meine Haare auch erst auf 6mm abrasiert. Ist eine gute Methode sich daran zu gewöhnen. Im Nachhinein würde ich sie ganz abrasiern. Ich habe immer dort wo ich meinen Kopf angelehnt habe, Spuren hinterlassen. Also, ab damit. Das sieht dann ungefähr so aus
:) Grüße Steppo

molly
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Beitragvon molly » 27.09.2005 13:30

hi holger,

bei mir sind die haare bisher fast gar nicht ausgefallen.
aber sie sind extrem dünn geworden, früher hatte ich unheimlich dichtes und dickes haar.
falls es doch noch so kommen sollte, dass mein schädel "fleckig" wird, dann würde ich auch lieber die radikale lösung vorziehen........ sie wachsen ja wieder nach!

viel spaß beim workshop!
und hau rein beim mittagsimbiß :mrgreen:

lg
molly
Diagnose 03/2005, MH Stadium IIIA, 8 x BEACOPP esk. ab 04/2005 - Bestrahlung überstanden und fit für neue Schandtaten

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Judith
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Beitragvon Judith » 27.09.2005 19:08

Hi Holger,

jetzt weißt Du schon fast alles darüber, wie man am elegantesten die Haare verliert...
Ich habe auch jeden Tag drauf gewartet, dass es losgeht, zumal mein Doc gemeint hat, das kommt recht bald :shock: . Habe mich auch gleich in der 1. Chemowoche um eine Perücke gekümmert, solange die eigenen Haare noch da sind, ist das Aussuchen leichter. Mit der Friseurin, die mir die Perücke verkaufte, bin ich so verblieben, dass ich komme, sobald die ersten lichten Stellen sichtbar sind, dann rasiert sie alles ab (damit erspart man sich 1. die Sauerei zu Hause, 2. den langsamen und schmerzhaften Abschied von den Haaren und 3. den Anblick des gerupften Huhns) und paßt die Perücke an. Aber das ist ja für Dich kein Thema, aber jetzt kommt's...

bei mir stellte sich zu Beginn der 3. Woche, also zu Beginn des 2. Zyklus so ein komisches Gefühl in der Kopfhaut ein, als ob ich gegen den Strich auf den Haaren gelegen wäre. Beim Duschen hatte ich dann viele Haare zwischen den Fingern. Der Haarausfall steigert sich exponentiell, d.h. man verliert von Tag zu Tag doppelt so viele.
Ich glaube, nach 4 Tagen bin ich zum Perückengeschäft gefahren, meine Tochter war dabei, und ließ mir bei einem Glas Sekt den Rest abrasieren. Danach haben wir meine neue Frisur zum Eisessen ausgeführt :wink: . Mit der ganzen Story wollte ich Dir eigentlich nur sagen, dass ich es am "Kopfhautgefühl" merkte, dass es losgeht.

Anfangs wußte ich nicht, dass man alle Körperhaare verliert und habe mich sehr gewundert, als es in meinem Bett auf einmal aussah wie im Kaninchennest... aber das war erst später....

Einen unterhaltsamen Tag beim Workshop und hau'rein, da koscht's nix!

LG, Judith
MH IIIA, nod.skler., HD15-Studie: 8xBEACOPP-14 von 5-9/04; 10/05 alte Stellen wieder aktiv, 22 Bestrahlungen 2/06, dann alles OK; seit 1992 kutanes T-Zell-Lymphom; 4/06 LK an neuer Stelle, 7-10/06 HD mit autologer Stammzelltransplantation SO FING'S AN und SO GING'S WEITER

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Holger
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Beitragvon Holger » 27.09.2005 19:28

Judith hat geschrieben:bei mir stellte sich zu Beginn der 3. Woche, also zu Beginn des 2. Zyklus so ein komisches Gefühl in der Kopfhaut ein, als ob ich gegen den Strich auf den Haaren gelegen wäre.


Das trifft es ganz genau! Hat heute auch angefangen, sich so anzufühlen!

Holger
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Annette
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Beitragvon Annette » 27.09.2005 19:30

bei mir juckts öfter am tag am kopf -is das auch so ein "zeichen" :verdacht:
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Beitragvon Holger » 28.09.2005 20:52

Hallo Annette,

wie ist der Haarstatus bei Dir? Ich hab dem Rieseln gerade ein Ende bereitet und alles wegrasiert. Ist schon ein komisches Gefühl, wenn man direkt auf die Kopfhaut fassen kann. Und ungewohnt kalt wenn man sich irgendwo anlehnt.

Sieht aber eigentlich gar nicht so schlecht aus. :)

Holger
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Sigi13
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Beitragvon Sigi13 » 28.09.2005 21:37

Hi Holger
Bei mir kam es auch schon ganz am anfang zu extremen Haarausfall, und ich habe mir dann auch gleich bis auf ein paar mm abrasieren lassen. Dann habe ich täglich (hört sich jetzt blöd an aber war so) meinen Kopf abgesaugt mit der niedrigsten Stufe meines Staubsaugers., bis ich mich dann endlich entschloss eine kahl Rasur zu machen.
Meine Tochter war geschockt und mein Sohn fand es geil, und ich komme auch gut klar damit. Zuhause trage ich meine glatze offen zur Schau und bei kühlem wetter mit Tuch, aber für außerhalb habe ich eine Perücke.
LG
Grüße SIGI

Diagnose März 2005
MH Stadium 2b 8*BEACOPP esk.
Rezidiv Feb 2007
nach autologer SZT keine Remission Pet im Nov.2007 zeigt noch aktivität an Stahlentherapie Jan.08
18.03.08 laut Onko nur Narbengewebe
24.10.08 2 Rezidiv ich hab die Schnauze voll...
immer wieder neue Chemos zur Erhaltung
Juli 10 geplante allogene SZT-> verschoben Jan. 10

verstorben am 14.2.11...nie vergessen

Nichts in der Welt versteht sich so gut wie zwei Träger gleicher Schmerzen.
(Honoré de Balzac)


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