Hallo,
das meiste wurde ja schon angesprochen, aber ich möchte auch noch mal hervorheben, daß es wichtig ist, einfach an einen positiven Ausgang zu glauben und sich nicht verrückt zu machen. Die Psychologie spielt bei der ganzen Sache eine große Rolle. Vielleicht nicht für die - in jedem Fall sehr guten - Heilungschancen, aber bestimmt bei der Verträglichkeit. Es gibt Leute, denen schon bei Anblick des Chemo-Zimmers total schlecht wird; das hat dann natürlich nichts mit den Medikamenten zu tun.
Dein Mann wird seinen eigenen Weg finden, damit umzugehen. Versuch ihn möglichst nicht zusätzlich mit deinen (verständlichen) Ängsten zu belasten. Für mich persönlich war damals immer völlig klar, daß meine Zeit noch nicht abgelaufen ist und ich halt nur diese dämliche Chemo machen muß, um wieder gesundzuwerden. Damit konnte ich gut umgehen. Ich fand es aber schwer, zusätzlich noch ängstliche oder gar weinende Angehörige zu beruhigen.
Generell solltest Du alles vergessen, was du aus irgendwelchen Fernsehsendungen über Chemotherapien zu wissen glaubst. Dort werden oft Patienten gezeigt, die eine Hochdosischemo und Knochenmarktransplantation bekommen. Das ist dann nochmal eine ganz andere Nummer als BEACOPP oder ABVD. Die machen zwar auch nicht unbedingt Spaß, sind aber für Krankenhausserien viel zu langweilig.
Was das Essen angeht: Meine Frau lästert immer noch darüber, daß ich während der Chemo mal an einem Vormittag den Riesentopf Chilli-con-Carne plattgemacht habe, der eigentlich für die ganze Woche reichen sollte...
Ihr kriegt das schon hin. Gelassen bleiben!
Grüße aus Russland,
Holger
25.08.05: Diagnose MH, Mischtyp, Stadium IVa (Milz- und KM-Befall)
Therapie: 8 x BEACOPP eskaliert, recht gut vertragen
Nachwirkungen: z.T. Gelenkschmerzen u.ä.
11.04.2006: Laut PET-CT alles wieder weg!
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2009: nächste Kontrolle im Dezember
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