BEACOPP eskaliert - Wann kommen welche Nebenwirkungen?

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Judith
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Beitragvon Judith » 24.09.2005 10:36

Hi Holger,

die Neupogen-Schmerzen sind überall dort, wo Mark in den Knochen ist, also Röhrenknochen sowieso, und Wirbelsäule, Brustbein, Hüftknochen.
Zu Beginn der Neupogengabe - bei mir war das erst ab dem 2. Zyklus nötig - hat es sich angefühlt wie ein Hexenschuss + Grippe-Gliederschmerzen, ich konnte weder gescheit gehen, noch sitzen oder liegen. Schlafen ging nur mit Voltaren.
Dann wurden die Schmerzen von Zyklus zu Zyklus weniger, scheinbar gewöhnt sich der Körper an den "Turbo".
Zum Schluss, im 8. Z. gab's als "krönenden Abschluss" 8 Stück, um mich möglichst gefestigt zu entlassen (6 waren geplant, dann wären noch 2 in der Packung übrig gewesen und das teure Zeug läßt man nicht einfach verkommen...). Da hat überhaupt nix mehr weh getan.

Die Haare fielen bei mir im 2. Zyklus aus (nach der 2. Portion Doxorubicin/Adriamycin, das rote Zeugs eben), das scheint so der Standard zu sein, aber Ausnahmen gibt's, auch hier im Forum.

Mach's weiter gut!

LG, Judith
MH IIIA, nod.skler., HD15-Studie: 8xBEACOPP-14 von 5-9/04; 10/05 alte Stellen wieder aktiv, 22 Bestrahlungen 2/06, dann alles OK; seit 1992 kutanes T-Zell-Lymphom; 4/06 LK an neuer Stelle, 7-10/06 HD mit autologer Stammzelltransplantation SO FING'S AN und SO GING'S WEITER

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Annette
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Beitragvon Annette » 24.09.2005 14:40

hmmm ich muß neupogen seit anfang der therapie spritzen (2 wochen jetzt) und ich spüre nix - kann man dann davon ausgehen, daß das so bleibt?
Willis Carriers Zauberformel:

1. Frage dich: Was könnte als Schlimmstes passieren?
2. Sei bereit, dies notfalls zu akzeptieren.
3. Dann mach dich in aller Ruhe daran, es nach besten Kräften zu ändern.

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Andreas
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Beitragvon Andreas » 25.09.2005 14:54

Annette hat geschrieben:hmmm ich muß neupogen seit anfang der therapie spritzen (2 wochen jetzt) und ich spüre nix - kann man dann davon ausgehen, daß das so bleibt?


Wenn du Glück hast ja. Aber vertraue nicht darauf. Die ersten zwei Zyklen habe ich auch gar nix gemerkt, danach fingen die Schmerzen an. Sie sind aber aushaltbar. Kommt darauf an, wie intensiv du sie spürst. Richtig intensiv waren sie meist nur eine Nacht, kurz bevor der Wert explodiert ist. Anscheinend hat sich das über Nacht regelrecht aus dem Knochen herausgedrückt.

Aber die Schmerzen lassen auch sehr schnell wieder nach. Ich musste mich zum Beispiel nur kurz hinlegen und sitll liegen und schon war ich schmerzfrei.
Diagnose: 02/03; Stadium IVb
Therapie: BEACOPP esk. 6x
seit 10/03 in Vollremission

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Annette
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Beitragvon Annette » 25.09.2005 15:31

hi andreas,

ne drauf vertrauen tu ich nicht, momentan darf ich mal eine spritzenpause machen :D es nervt schon auf dauer! da ich zusätzlich noch lovenox gegen thrombose spritzen muß hab ich sowieso immer eine nadel am täglichen programm stehen :? schön wenn dann wenigstens eine mal weg fällt!!!

ich werd einfach abwarten ob sich was tut, wenn nicht dann nicht und sonst pech gehabt, ist glaub ich noch eine der harmloseren "nebenwirkungen" der ganzen sache....
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Steppo
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Besser spät als nie...

Beitragvon Steppo » 26.09.2005 18:09

Hi Leute!

Ich bin neu in diesem Forum, jedoch lese ich schon seit einiger Zeit eure
Beiträge und wollte jetzt auch mal meinen ,,Senf'' dazu geben.
Kurz zu mir; ich bin 24 ( Klassisches Beuteschema des MH ;-) )
und habe MH 4b, Mischtyp mit Knochenbefall. Die Diagnose war im Mai 2005 und derzeit befinde ich mich im sechsten von acht Zyklen Chemotherapie.
(HD-15 Studie)
Im Großen und Ganzen verlief bis jetzt alles recht gut, mit Ausnahme des ersten Zyklus. Das war sozusagen der Kalibrierungszyklus.
Ich hatte dort mit recht starken Nebenwirkungen der Therapie zu kämpfen.
Beispielsweise habe ich auf die Neulasta Spritzen ziemlich überreagiert und hatte extreme Rücken bzw. Kopfschmerzen. In dieser Form hat das mein behandelnder Arzt so noch nicht erlebt, deshalb sollte das für die die das jetzt lesen kein Grund zur Sorge sein.
Danach wurde auf Neupogen Spritzen umgestellt und seitdem habe ich nur noch so starke Rückenschmerzen, dass diese gut mit Novalgin Tropfen in den Griff zu bekommen sind.
Holger, das soll vorallem an dich eine Antwort sein, da du wie es aussieht, das selbe Los wie ich gezogen hast und jetzt damit anfängst.
Wenn du die erste Chemowoche kaum Übelkeit hattest, ist auch nach meiner Erfahrung nicht damit zu rechnen, dass es noch schlimmer wird.
Bei mir waren die Zyklen, wie gesagt mit einer Ausnahme, relativ gleich.
Gib schön acht, dass du dir in der zweiten Woche keine Infektionen einfängst, ansonsten musst du ins KH. Sei einfach penibel und geh am besten nicht weg. Das spart ne Menge Ärger! Im Moment geht nämlich so langsam wieder die Grippezeit los und da können wir uns leicht was fangen.
Ich habe diese Woche auch wieder Quarantäne und am Freitag kommen dann bei mir die Rückenschmerzen wieder. Da kann ich meine Uhr nach stellen...
Erst mal soweit von meiner Seite, Grüße an Alle
Steppo :)

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Holger
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Beitragvon Holger » 26.09.2005 18:34

Hallo Steppo,

erstmal willkommen im Forum! :D
Wie es aussieht, hast Du ja tatsächlich genau das gleiche Los gezogen, nur mit etwas Vorsprung. Freut mich daher besonders, Deine Erfahrungen zu hören!

Den ersten Zyklus fand ich eigentlich recht erträglich. Wäre ja echt klasse wenn der Rest ähnlich verläuft.

Bekommst Du eigentlich immer noch die volle Dosis BEACOPP eskaliert? Mein Arzt hat im Vorgespräch gesagt, daß er noch keinen einzigen Patienten gehabt hat, der diese Therapie ohne Dosisreduktion durchgestanden hat.

Holger
25.08.05: Diagnose MH, Mischtyp, Stadium IVa (Milz- und KM-Befall)
Therapie: 8 x BEACOPP eskaliert, recht gut vertragen
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11.04.2006: Laut PET-CT alles wieder weg!
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Steppo
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Beitragvon Steppo » 26.09.2005 19:09

Hi Holger!

Ich habe nach der zweiten Chemo ein pälziges Gefühl in den
Fingern gehabt und daraufhin wurde die Vincristin Spritze auf 50% reduziert. Ansonsten ist alles wie am Anfang.
Grüße nach Hannover Steppo :roll:

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Purmaus
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Beitragvon Purmaus » 26.09.2005 19:48

Hallo Steppo,

ersma herzlich willkommen im Club. :blumen: Du "meldest" (AAAAAxel: :laerm: der meld-Smiliie fehlt immernoch) dich ja ziemlich spät. Bist ja fast mit der Brühe durch und jetzt so kurz vor Ende, zeigst du dich endlich mal. Das find ich aber trotzdem schön! Na dann viel Spaß noch weiterhin mit uns! LG Petra
MH II a,RF Bulk mediastina Diagnose 11/03
2 BEACOPP esk.+ 2 ABVD 12/03 - 03/04
Bestrahlung 04-05/04
Rest-LK: 3x5,7x5 cm
CT 04.07.2006: Restgewebe nur noch im Durchmesser 2,3 cm übrig *freu*
CT 10/2008 Restgewebe \\\\\"verkalkt\\\\\"

06/2014: Zungengrundkarzinom als Bestrahlungsfolge
Ich lebe seit 08.07.2014 ohne Zunge, ohne Kehlkopf.
kann nicht sprechen, nicht essen, ernähre mich künstlich.

ICH LIEBE MEIN LEBEN UND LEBE ES GERN. IMMERNOCH.

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Holger
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Beitragvon Holger » 28.09.2005 11:07

Hab gemeine Kopfschmerzen heute! Bild Fühlt sich an wie n Riesenkater! Kann das sein, daß man in der "Erholungswoche" sowas wie Entzugserscheinungen bekommt?

Holger
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Steppo
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Beitragvon Steppo » 28.09.2005 11:18

Nochmal guten Morgen!

Ich hatte in dem ersten Zyklus Dienstags auch extreme Kopfschmerzen, bis hin zum Übergeben bzw. fast bis zur Besinnungslosigkeit. Ich wurde daraufhin ins KH gebracht und der erste Verdacht ging in Richtung Hirnhautentzündung, der sich aber dann nach einem CT und einem MRT des Schädels nicht bestätigte! Zum Glück!
Die Kopfschmerzen waren aber das härteste, was ich bis jetzt erlebt habe.
Das Wort Kopfschmerzen trifft es auch irgendwie nicht wirklich...
In den ersten beiden Zyklen kann es schon mal zu so was kommen, also mach dir keinen Kopf ;-) Solange Novalgin hilft, geht's.
Grüße Steppo
MH 4b, Mischtyp mit Knochenbefall, BEACOPP
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Ingo
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Beitragvon Ingo » 28.09.2005 21:55

Hi Holger,

sowas ähnliches hatte ich auch schon in den vergangenen Zyklen. Gerade an dem Tag, wo ich keine Medikamente mehr nehme, habe ich mich abends ziemlich schlapp gefühlt und war am nächsten Tag kaum in der Lage aufzustehen. Aber das legt sich wieder.

zu dem Neupogen: In den ersten beiden Zyklen so gut wie keine Probleme, im 3. Zyklus einen Tag Rücken- und Leistenschmerzen, aber man wusste das die Produktion im Gange ist.
Jetzt im 4. Zyklus wieder keine Probleme.
Habe Neupogen ab dem 8. Tag genommen, am 13. Tag hatte ich 2100 Leukos, aber der freie Fall wurde abgestoppt. Heute am 15. Tag sind sie auf 20200 gestiegen :-). Jetzt brauche ich erstmal nicht mehr spritzen :-).

Viele Grüße

Ingo
MH, Std. 3a, 6 Beacopp esk.,Therapie nach HD 15, Beginn 11.7. 2005, PET am 30.11.2005 negativ
3.Nachs. am 17.11.2006: Milzvergrößerung,15.12 Milzentnahme, Neuaufgetretenes NHL-Lymphom. Behandlung Hochdosis, Beginn 19.1.07

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Holger
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Re: BEACOPP eskaliert - Wann kommen welche Nebenwirkungen?

Beitragvon Holger » 26.10.2005 09:34

Holger hat geschrieben: Wann ging es richtig los mit Nebenwirkungen, oder müssen die gar nicht unbedingt auftreten?


Kann meine ursprüngliche Frage jetzt beantworten: Bei mir zu Beginn des 3. Zyklus. Gestern hat mich das Zeug voll umgehauen. Hab mich gleich nach den Infusionen um fünf ins Bett gelegt und bin erst eben wieder aufgestanden. (Abgesehen von ein paar Malen zwischendurch zum Bild)

Schade. Die ersten Zyklen hab ich so locker weggesteckt. Hoffentlich hatte ich gestern nur einen schlechten Tag! Mag heut gar nicht wieder hingehen.

Holger

PS: Die Frau eines Kollegen ist Stewardess. Ob ich da mal ein paar Kotztüten ordere für die Taxifahrten?
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Kirlew
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Beitragvon Kirlew » 26.10.2005 10:12

Hallo Holger!

Schade, dass du nicht ganz von allem verschont bleibst :cry:

Bei meinem Freund war es genauso, die ersten zwei Zyklen BEACOPP waren kein Problem (keine Übelkeit etc), mal abgesehen von Granozyte-Rückenschmerzen.
Die Übelkeit kam dann auch beim 3.Zyklus, allerdings nur am ersten Zyklustag und so blieb es auch.
Zwar wurde er mit zunehmender Chemozeit geschwächter, aber es ging ihm auch weiterhin nie wirklich schlecht... bis auf dieser erste Zyklustag eben... aber der ist nach einigen Stunde vorbei, mit dem Gedanken muss man sich drüber weg hiefen...

Ich hoffe bei dir bleibts auch dabei und es geht dir schon wieder besser!

Liebe Grüße
Kirsten
Angaben zu meinem Freund:
Krankenhaus: 5.Juli 04 -> Diagnose: MH IIb (18,4 cm hinterm Brustbein) -> Therapie (nach HD15): 6x BEACOPP esk. beendet -> PET am 29.11. -> Ergebnis: kein aktives Gewebe -> 3.Nachsorge am 09.01. -> alles sieht gut aus :-)

Krümel
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Beitragvon Krümel » 26.10.2005 13:11

mensch Holger....

das wird schon wieder, denn ausnahmen bestätigen die regel, und das war ne ausnahme. also will ich doch mal schwer hoffen. schlaf is glaub ich aber echt u.A die beste medizin... ich hab auch viel gepennt an den chemotagen! also Kopf hoch, wird alles wieder funzen :daumen:
Carina :krml:

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sassi
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Beitragvon sassi » 26.10.2005 15:09

hallo holger
*tröst* :troest:

das tut mir leid.

mich hats eigentlich immer nach der gabe von vincristin umgehaun bzw. wurde mir übel. das war aber wie gesagt , dann immer nur dieser eine tag-danach gings wieder. und den hab ich halt auch irgendwie rübergekriegt.

ich hoffe sehr, dass es bei dir auch so ist, und die übelkeit bald vorbei ist.
schlafen ist, denk ich mal , nicht so ein grosses problem. ist klar, dass der körper schlaf braucht. er hat ja jede menge zu tun.

bei mir war es aber allgemein gesehen auch so, dass jede chemo irgendwie anders war, von den körperl. empfindungen her.
die schlimmste war bei mir die 2.
also dann, ich hoffe , dass du später sagen kannst, die 3. war die schlimmste und danach gings ganz gut. :D

alles gute
sassi
Diagn.7/99:MH 4b,BEACOPP,.Bestrahlung, 2010-Brustkrebs

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SASSIS HP


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