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Forum für alles, was in irgendeiner Weise mit Morbus Hodgkin zu tun hat. Dieses Forum soll in erster Linie aktuell Betroffenen helfen.

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Kirlew
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Beitragvon Kirlew » 15.09.2005 21:27

Hallo Annette!

Na da haste den Anfang doch schon gepackt und du wirst sehe, immer ein Stück mehr und "auf einmal" ist man durch. Das dazwischen drin Hänger sind ist voll normal - wär auch komisch wenn nicht, oder? Ich kann nur von uns sagen, dass wir am Anfang so unter Schock standen und im Krankenhaus alles so anders war, dass das erste Mal zu Hause in Ruhe uns auch runter gezogen hat. Auf einmal sitzt man da - in der gewohnten Umgebung - und fragt sich was eigentlich gerade mit einem passiert. Und dann fängt man an sich Gedanken zu machen. Aber dann muss man sich sagen: ist doch klar was passiert! Ich mach sie alle platt :twisted: oder du lässt dich in den Arm nehmen oder lenkst dich ab - komm einfach ins Forum/ Chat und rede mit uns :wink:

So nen dickes Gesicht hatte mein Freund auch oft. Das kommt zum einen von dem Cortison, vor allem aber von der Flüssigkeit. Das ist aber am nächsten Tag wieder gut... maximal etwas vom Cortison bleibt.
Ich würde dir übrigens dringend zu nem Port raten. Mein Freund hat "super " Venen und hat alles ohne Port gemacht... trotzdem hatte er zum Ende hin einige Probleme. Wenn deine Venen jetzt schon Probleme machen, dann vordere lieber keine Venenentzündung oder so herraus.
Und mit den Spritzen in den Bauch: Er wollte es immer keinen anderen machen lassen... hatte aber selber auch Überwindungsprobleme. Das allerwichtigste: Nicht denken! Einfach machen. Wenn er dann mal wieder da sass uns die Spritze schon ne Minute in der Hand hatte hab ich ihn imemr weg geholt, wir haben was anderes gemacht und dann hab ich gesagt: "So und nun gehst du da hin, nimmst das Ding und machst es einfach" Meistens hats geklappt, nicht immer aber immerhin :wink:

Ich hoffe das es dir wieder besser geht und wünsch dir alles Gute!

Liebe Grüße
Kirsten
Angaben zu meinem Freund:
Krankenhaus: 5.Juli 04 -> Diagnose: MH IIb (18,4 cm hinterm Brustbein) -> Therapie (nach HD15): 6x BEACOPP esk. beendet -> PET am 29.11. -> Ergebnis: kein aktives Gewebe -> 3.Nachsorge am 09.01. -> alles sieht gut aus :-)

Mieze
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Beitragvon Mieze » 15.09.2005 22:19

Hallo Anette,

wollte auch noch gerne meinen Senf dazu geben: als ich am Anfang die Diagnose Krebs bekam hatte ich eine ähnliche Einstellung wie Du. Das packe ich , dem MH gehts an den Kragen, eine kämpferische Einstellung. Ich dachte, davon lasse ich mich nicht unterkriegen. während der Therapie habe ich dann gemerkt, dass ich doch teilweise ganz schön gelitten habe, und zwar psychisch und physisch.. Zwar nie lange, aber immerhin. Und das war/ist auch ok.


Diese Krankheit ist keine Grippe und die Therapie kein Zuckerschlecken. Man darf und soll ruhig Tränen vergiessen wenn einem danach ist und man darf fröhlich sein und Spass haben wenn es einem gut geht.
Ich habe am Montag meine letzte Chemo und wenn ich zurück blicke ging es mir mehr gut als schlecht. ich denke, das wird bei Dir nicht anders sein. Dazu klingst Du viel zu positiv.
Was die Piekerei angeht: ich bin ja Zahnärztin und grundsätzlich gewohnt andere zu spritzen. Bei mir selbst hatte ich Riesenbammel.Habe ca. 1 Stunde gebraucht beim ersten Mal bis ich mir die Spritze setzen konnte.
Ich habe für mich festgestellt, dass es am besten geht wenn ich es gaaanz langsam mache, also auch ganz langsam die Nadel einführe. Dann tut es gar nicht weh. Ist aber trotzdem jedesmal wieder eine ( kleine) Überwindung.
Jedenfalls finde ich es gut, dass Du hier in diesem Forum auch schreibst, wenn es Dir nicht gut geht. Mir hat es auch immer geholfen und es hat mich aufgebaut, wenn ich Tipps von den netten Leuten hier bekommen habe. Und das wird es auch in Zukunft.

Ich wünsche Dir alles Gute

Gruss

Mieze
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Judith
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Beitragvon Judith » 16.09.2005 08:09

Hallo Annette,

ich muß nochmal...und oute mich als bekennendes Weichei :oops: .
Mir war sofort klar, dass ich mir die Neupogespritzen nicht selbst verpassen kann. Wir wohnen mit meinen Schwiegereltern zusammen im Haus und meine Schw.mutter hat schon Übung im Stechen, weil sie dem Opa schon mal Thrombosespritzen geben mußte. Also war's nie eine Frage, wer's macht. Zu Beginn meiner Spritzerei waren sie im Urlaub, da bin ich zum nächsten Arzt und hab's dort vom Personal machen lassen.
Die hatten übrigens vollstes Verständnis dafür, dass ich es nicht kann (die Rechnung zahlte eh die Kasse... :wink: ).
Dann war meine Schw.mutter wieder da und zum Schluß hat sich sogar mein Mann dazu überwinden können :!: was ich nie gedacht hätte, er hatte sowas vorher noch nie gemacht.
Als ich meinem Onkologen mal erzählt habe, dass ich es nicht fertig bringe, selbst zu spritzen, hat er schelmisch gegrinst und gemeint: Das ist auch gut so, sonst können Sie nachher vielleicht nicht mehr aufhören damit...
Das Brennen kommt davon, dass die Flüssigkeit sich nicht so schnell im Gewebe verteilen kann, also LANGSAM reindrücken.
Stechen sollte man zügig (entschuldige Mieze, mir war kurz lieber),
je nachdem ob die Nadel nur Fettgewebe oder doch mal einen Nerv erwischt, tut's weh oder gar nicht.

Zu den Stimmungsschwankungen kann ich nur sagen: ABLENKEN !!!!
Die gibt es, aus verschiedenen Gründen, das ist normal und es tut auch gut, sich mal hängen zu lassen, aber nicht anfangen Trübsal zu blasen!
Denke immer daran, dass Du gesund werden WILLST und du SCHAFFST es, Du bist STÄRKER als der Krebs, hast sonst einen gesunden, jungen Körper mit einem ungeheuren Lebenswillen und Heilungspotential. Außerdem helfen Dir die besten Medikamente (wenn auch nicht immer angenehm) dabei. Ich habe immer versucht, auch die Nebenwirkungen positiv zu werten, denn Haarausfall, Abfall der Leukos, etc. sind eigentlich ein Zeichen dafür, dass das Zeug wirkt.

Dass Du von den Bauchspritzen sehr wahrscheinlich Knochenschmerzen bekommst, weißt Du sicher schon, also nicht erschrecken!
Mir hatte das niemand gesagt und ich dachte, da läuft was schief :shock: .
Aber irgendwie gewöhnt sich das Knochenmark an die Mehrarbeit, jedenfalls wurden die Schmerzen von Zyklus zu Zyklus weniger :wink: .
Wie Du siehst, mangelt es uns nicht an Ratschlägen...

Mach's gut und Köpfchen hoch!

LG, Judith
MH IIIA, nod.skler., HD15-Studie: 8xBEACOPP-14 von 5-9/04; 10/05 alte Stellen wieder aktiv, 22 Bestrahlungen 2/06, dann alles OK; seit 1992 kutanes T-Zell-Lymphom; 4/06 LK an neuer Stelle, 7-10/06 HD mit autologer Stammzelltransplantation SO FING'S AN und SO GING'S WEITER

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Rodi
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Beitragvon Rodi » 16.09.2005 08:56

Hallo zusammen!

Als alter Diabetiker wollte ich zum Thema Spritzen auch nochmal einen Tipp abgeben: da ich es gewohnt bin und seit Jahren spritze oder mittlerweile eine Teflonkanüle in den Bauch setze für meine Insulinpumpe kann ich aus Erfahrung nur sagen: antesten!

Bei schnell rein ist es so wie Judith sagt, wenn man Nervengewebe trifft oder eine Blutbahn, dann tuts mitunter sehr weh und gibt auch gern mal blaue Flecken. Und die Einstichstellen wechseln ist auch wichtig, sonst kann sich das Zeug auch mal sammeln (ich denke mal, dass das nicht nur bie Insulin zu solchen Depots kommen kann, allerdings habe ich in Spitzenzeiten auch 6-8x täglich gespritzt).
Langsam spritzen ist auch wichtig, weils sonst brennt, kann aber trotzdem vorkommen und eigentlich auch noch 5 Sekunden "stecken" lassen, damit man weiß das alles drin ist und nicht wieder rauskommt. Klingt viellciht grad alles brachial, aber es ist bei mir halt so alltäglich, dass ich es als nicht schlimm empfinde.

Ich teste vorher immer an, d.h., an die Haut mit der Nadel vorsichitg dranpieksen, dann merkt man sehr schnell, ob es an der Stelle wehtun wird oder nicht (gott sei Dank, mein Fettgewebe ist soweit verbreitet, dass es selten wehtut :wink: )
Und ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass es immer mal wieder woanders wehtut, deshalb die Geschichte mit dem Antesten (es gibt bei mir Tage, da tut es quasi im ganzen Bauchraum weh, zur Not gehts bie Insulin aber auch im Bein).

Ich persönlich wollte es von Anfang an selbst machen und würde auch sagen, dass das gut ist,weil man, wie gesagt, merkt, ob es wehtun wird oder nicht, das können andere ja nicht spüren. Somit hat der Schrecken beim Spritzen sich schnell verloren. Aber wenn man sich nciht überwinden kann, sollte man sich nicht quälen, es ist ja auch nur vorübergehend.

Also, ich hoffe, dass es klappt und auch sonst alles gut läuft!
Bianca
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Diagnose (Januar 05): MH IIb mit RF (>3 Areale und hohe BSG), HD 14 Arm A (4 Zyklen ABVD), 30 Gy, beendet 08/05, 3. Nachsorge am 01.09.06:alles o.k.!

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Annette
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Beitragvon Annette » 16.09.2005 10:42

hach ihr seid alle so lieb und unterstützend!!! was würde ich nur ohne dieses forum machen- nen rieeeesendank schon mal an alle (auch wenns noch lange nicht vorbei ist mit meiner "nerverei" :lol: )

von knochenschmerzen wußte ich noch nix - jetzt schon, danke!

die lovenox gestern hab ich ihns bein bekommen, aber heute tut die stelle etwas weh und ist blau, war wohl nicht so toll- ist da der bauch doch besser? obwohl es da noch mehr überwindung ist :? oder heute noch einmal ins bein probieren?

die neupogen hat gebrannt ja, ich werd papa heut abend sagen, daß er es langsam reinspritzen muß, mal gucken ob es dann anders wird.

macht die spritze eigentlich müde? ich bin so ne halbe stunde/stunde danach richtig weggekippt vor müdigkeit, oder vielleicht auch, weil die ganze anspannnung vor der spritzerei endlich weg war - war echt horror für mich gestern!

wegen dem port muß ich gucken wie es weiter geht und was die ärzte sagen! ich hab ja leider ein erhöhtes thromboserisiko durch einen gendeffekt und muß daher schon lovenox spritzen- so ein port ist noch einmal ein risiko- aber wenns mal nicht mehr geht wird mir nix anderes übrig bleiben!

wie gehts mir heute so: lange geschlafen, war müde, und bis auf die "pausbäckchen" nichts unangenehmes :lol:

eine frage: man muß ja sehr aufpassen mit infektionen, ich kann aber auch nicht den ganzen tag drinnen sitzen, wie habt ihr das denn gemacht?
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1. Frage dich: Was könnte als Schlimmstes passieren?
2. Sei bereit, dies notfalls zu akzeptieren.
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Kirlew
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Beitragvon Kirlew » 16.09.2005 11:54

Hallo Annette!

Also mein Freund hat das mit dem Rausgehen immer von seinem Empfinden und seinen Leukos abhängig gemacht.

Du musst doch sicher auch ständig zur Blutkontrolle, wenn die Leukos unter 1000 sind musst du sehr aufpassen und solltest dich möglichst von allem fern halten. Das waren bei ihm immer etwa 2 Tage pro Zyklus, da weiß ich nicht wie das bei dir ist.
Ansonsten sollte man je nach Höhe mehr oder weniger aufpassen.

Wenn es ihm aber gut ging und die Leukos nix dagegen hatten, dann ist er auch richtig weg gegangen - war auch z.B. auf nem Konzert. Sicher kann man sich darüber streiten ob das nicht zuviel ist, aber ich glaube nicht auf alles zu verzichten hat ihm sehr gut getan. Du musst natürlich erlich zu dir sein und wenn du das Gefühl hast einiges wegen der Anstrengung oder so nicht zu packen dann solltest du es nicht unbedingt herausfordern... dann mach lieber nen ruhiges Kaffeetrinken draus oder so :wink:

An sich denke ich aber: Alles was dir gut tut kann nicht schlecht sein!

Liebe Grüße
Kirsten
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Annette
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Beitragvon Annette » 16.09.2005 12:15

hi kirsten,

ich habe meine behandlungen ja wöchentlich, nehme an, daß immer in dem zug das blut kontrolliert wird, von zusatzterminen weiß ich nichts!

wie sich allerdings mein körper innerhalb einer woche erholen soll ist mir ein rätsel- normalerweise braucht man ja so 2-3 wochen oder?

naja, mal sehen wie das wird!

ich hab halt angst davor, mich unnötig anzustecken und die therapie zu verzögern, will das ja so schnell wie möglich hinter mich bringen!

da wir einen hund haben wird mal ein schöner spaziergang bei angenehmem wetter sicher drin sein aber ob ich nun normal einkaufen gehen soll weiß ich nicht, kann ja jeder mal in meine richtung husten! :?

ich bin da glaub ich übervorsichtig, auf ein konzert oder so würd ich mich schon gar nicht trauen *g*

ich werd versuchen auf meinen körper zu hören, überanstrengen tu ich mich sicher nicht!!!

witzigerweise zeigt er es mir jetzt schon was er mag- so in punkto essen! die ungesunden sachen kommen mir nicht einmal in den sinn- also pizza oder sowas- igitt igitt, statt dessen hatte ich gestern richtig lust auf ein frisch gemahlenes müsli mit vielen früchten, nüssen, etwas sahne, zimt,.... echt lecker! auf fleisch hab ich auch momentan überhaupt keine lust
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Mieze
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Beitragvon Mieze » 16.09.2005 12:35

Hallo Anette,

erstmal zum Thema Neupogen und Knochenschmerzen. Ich weiss nicht ob ich da ein einsames Exemplar bin, aber ich habe überhaupt keine Schmerzen nachdem ich mir das Zeug gespritzt habe. Allerdings ist es bei mir auch Granocyte, ich weiss nicht ob das den Unterschied macht.

Ans Haus fesseln liess nich mich auch nicht. Im Gegenteil, wenn Dir danach ist dann geh ruhig raus, spazieren oder was immer Du magst. Du solltest vielleicht nicht unbedingt auf Massenveranstaltungen gehen oder im Herbst/ Winter Strassenbahn fahren, da die Ansteckungsgefahr dann doch höher ist. Aber ansonsten ( sagt mein Arzt auch) so normal leben wie möglich.

Eine Sache noch: mein Arzt hat mir empfohlen meine beiden Katzen kurzfristig abzugeben( sind jetzt im "Asyl" bei meiner Mutter). Tiere können auch unter Umstäneden Krankheiten übertragen. ich fand es schlimm die zwei abzugeben, da ich sie manchesmal als seelische Stütze gut hätte gebrauchen können.
Ich will Dir nicht sagen das Du Deinen Hund abgeben sollst. Einfach aufpassen wenn die Leukos niedrig sind, vielleicht nicht zu doll knuddeln mit ihm, keine Küsschen geben( auch wenns schwer fällt).

Kopf hoch, Du packst das. Klingt ja auch heute schon wieder viel besser als gestern.

Gruss

Mieze
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Jason
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Beitragvon Jason » 16.09.2005 12:44

Hej Anette,

Zum Thema Neupogen:
Ich weiss ja nicht, wie lange die Therapie bei dir dauert, aber wenn du länger Neupogen spritzen musst, würd ich doch in den sauren Apfel beissen und es selber machen. Die ersten 3-4 Mal ist es zwar nicht grade der innere Reichsparteitag, aber man gewöhnt sich doch schnell dran. Das ist allemal besser, als sich über Monate mit den doofen Spritzen verrückt zu machen! Stress ist ja auch nicht grad förderlich für dei Therapie...
Hans Albers hat geschrieben:Beim ersten Mal, da tuts noch weh,
Doch mit der Zeit so peu a peu
Gewöhnt man sich daran...
Bild

Zum Thema Essen:
Ich will dir ja nicht den Bio - Wind aus den Öko - Segeln nehmen, aber bei niedrigen Leukos wär ich schon vorsichtig mit den "gesunden" Sachen. Bei mir war es so, dass ich 2 mal wg niedriger Leukos im KH war. Da hatte ich absolutes "frische Sachen"- und noch absoluteres Nüsse - Verbot. Und zwar wegen den ganzen Pilzen, Sporen und sonstigem Kleintierbesatz auf den Öko - Sachen, die ein normaler Mensch ohne weiteres wegverdaut. Bei nem angewgriffenen Immunsystem kann das u.U. nach hinten losgehen. Meine Idealernährung war in der Zeit Eingedostes & Abgepacktes. Meine Freundin kam mich besuchen, wollte mir was Gutes tun und hatte den halben Ökoladen für mich leergekauft. Das gab dann kräftig Bild vom Pflegepersonal und sie durfte alles wieder mitnehmen & selber essen. Allerdings weiss ich nicht, wo da die Leuko-Gefahrengrenze liegt, ich hatte damals so 100-200...

Alles Gute & Guten Appetit
:D
Jason
IIa/IIIa, Diagnose 06.2004, 8 X BEACOPP esk. 08.2004-03.2005, Remission 04.2005
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Rezidiv 08.2012, 2 x R-DHAP, anschl. Hochdosis & Stamzelltransplantation
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R-DHAP - Blog

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Beitragvon Mieze » 16.09.2005 14:00

Jason hat geschrieben:Zum Thema Essen:
Ich will dir ja nicht den Bio - Wind aus den Öko - Segeln nehmen, aber bei niedrigen Leukos wär ich schon vorsichtig mit den "gesunden" Sachen. Bei mir war es so, dass ich 2 mal wg niedriger Leukos im KH war. Da hatte ich absolutes "frische Sachen"- und noch absoluteres Nüsse - Verbot. Und zwar wegen den ganzen Pilzen, Sporen und sonstigem Kleintierbesatz auf den Öko - Sachen, die ein normaler Mensch ohne weiteres wegverdaut.

Jason


Das stimmt absolut. Bei niedrigen Leukos darf ich keinerlei frische Sachen essen. Keinen Rohmilchkäse, Salat, Obst, etc. Alles nur abgekocht.
Und Fleisch soll ich auch essen als Eisen- und Eiweisslieferant. Man soll sich auf jeden Fall ausgewogen ernähren. Tomaten , vor allem in gekochter Form ( auch Tomatenmark) sind übrigens sehr gesund.

Gruss

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Annette
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Beitragvon Annette » 16.09.2005 14:14

hi mieze, jason

spazieren oder so werd ich sicher gehen, grad mit dem hund, er braucht das ja auch! in dieser hinsicht bin ich vorsichtig, hab mir schon desinfektionsmittel für die hände zum waschbecken gestellt, geknuddelt wird auch nur wenig, küsschen gar keine, da passe ich auch! danke!

ja heut ists wieder besser, aber warten wir mal den abend mit den spritzen ab :shock:

hmmm das mit dem essen hab ich heut auch in einer broschüre gelesen, war ich ganz erstaunt, nun muß ich da auch noch aufpassen :?

ich habe aber keine ahnung wie hoch oder niedrig meine leukos sind Bild

dh nüsse sowieso nicht am besten! sind ja wirklich sehr verpilzt wie man immer hört!

käse kann ich sowieso keinen essen weil ich ne eiweißallergie habe, leider, würde mir soooo schmecken :?

ja tomatenmark ist sogar noch gesünder als frische tomaten!
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arminio

Beitragvon arminio » 16.09.2005 14:37

Hallo Annette,

ich denke, wenn du dich nur an saisonales Obst hältst ist das sicher besser als Dosennahrung - vor allem wenn du es gut wäschst oder schälst.
Am Besten mal zum Bauern vor Ort gehen - momentan ist ja so einiges heimisches reif an Gemüse und Obst.
Von Nüssen würde ich allerdings auch abraten.
Mußt du denn nicht bei deinem Hausarzt so mind. 1-2 mal die Woche ein Verlaufsblutbild machen ??
Ich mußte alle 3 Tage hin, obwohl nie ein Wert schlecht war - hat mich echt genervt - zumal mir das Blut immer in der Vene abgenommen wurde und nicht aus meinem Port :evil: .

@ Mieze

was du hast die Katzen abgegeben - du hast doch schon Immunstoffe gegen deine evtl. von deinen Katzen zu übertragenden Krankheiten.
Ich hätte meine Katze damals nicht weggegeben um kein Geld und auch nicht für meine Gesundheit . Passiert ist nix trotz Schmuserei.

Wünsche den beiden Damen alles Gute weiterhin :wink: - Mieze du hast ja am Montag fertig - freu dich doch schonmal. :D

LG Armin

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Annette
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Beitragvon Annette » 16.09.2005 15:07

hi armin,

ich kenn eh einen sehr guten biobauern wo meine eltern immer einkaufen!

gesagt wurde mir nichts- vielleicht weil ich eh wöchentlich ins kh muß??? ich frag das nächste mal wie das so ist :?: :!:

danke! gleichfalls!
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Beitragvon Mieze » 16.09.2005 20:42

@ Armin:

ja, das mit den Katzen ist so eine Sache. Mein Onkologe hat mir dazu geraten
sie weg zu geben. Und das habe ich dann schweren Herzens auch gemacht. Zu Beginn der Chemo war ich noch nicht im Forum, sonst hätte ich euch bestimmt gefragt. Heute würde ich sie auch nicht nochmal abgeben, aber bei meiner Mama sin sie auch gut aufgehoben. Und wenn die Sehnsucht ganz gross ist fahre ich zu ihr und dann wird geknuddelt :wink:

Und Du hast Recht, Montag ist meine letzte Chemo :lol: , da freu ich mich auch schon ganz dolle drauf, das die Schei..e dann vorbei ist.

Ich weiss, das ich den Thread missbrauche, aber wie klappts eigentlich mit Deiner neuen Mieze? Schreib doch noch mal was dazu im Testforum.

Gruss

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Judith
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Beitragvon Judith » 17.09.2005 15:14

Hallo Annette,

na bei sooo vieeeel Post kommst Du gar nicht mehr zum Grübeln, was :wink: ?
Hab' noch was vergessen: Spritzen und vor allem Blutabnehmen, davon habe ich schon immer sofort weiche Knien gekriegt und wenn's ging, einen Riesenbogen darum gemacht. Lieber Schmerzen ausgehalten beim Zahnarzt (hallo Mieze!) als eine Betäubungsspritze.
Aber als die Chemo losging, habe ich mich sehr schnell daran gewöhnt, nur in dem Moment, wenn gestochen wird, kann ich nicht hingucken. Also nur Mut, das wird :roll: ! Außerdem ist es mir gelungen, mich mental von meinem Körper "zu trennen" :? . Das hört sich blöd an, hift aber wirklich, weil man alles was mit einem gemacht wird, nicht so nah an sich ranläßt und dann macht es einem auch nicht sooo viel aus.
Wegen "Port oder nicht" meinte mein Doc, wir probieren's ohne - und es ging, obwohl meine Venen einem auch nicht direkt ins Gesicht springen.
Du mußt selbst darauf achten, dass JEDES MAL in eine andere Vene gestochen wird - möglichst auch jeweils in den anderen Arm -, damit keine Vene überstrapaziert wird. Ich mußte gleich im 2. Zyklus die leidvolle Erfahrung machen, dass die Arzthelferin - glücklich, endlich was Schönes gefunden zu haben - 4x in Folge dieselbe Vene genommen hat mit dem Ergebnis, dass das Vincristin ins Gewebe lief und eine verheerende Verwüstung hinterließ. Das muß nicht sein, wenn man aufpasst.
Im Nachhinein bin ich froh, keinen Port gehabt zu haben, anderen geht es umgekehrt, wie Du sicher schon gelesen hast.
Man hat mir gesagt, wenn jemand einen Port will, sollte man das gleich am Anfang machen lassen und nicht erst wenn die Therapie schon halb rum ist.

Zum Thema Leukos: ich habe keine Haustiere, wenn die Leukos unten waren - das wird übrigens bei jeder Blutkontrolle im Patientenpass eingetragen, es wäre schon wichtig zu wissen, wie es gerade ist... - habe ich Menschenansammlungen gemieden, wozu ich ehrlich gesagt sowieso keine Lust hatte, bin aber trotzdem einkaufen, bummeln gegangen und habe mit meiner family geschmust, wie immer.
Wenn jemand zu Besuch kam, brachte ich es auch nicht fertig zu sagen:
haltet Abstand, ich möchte keinen Kuß, o.ä.
Blumenerde sollte man auch nicht anfassen, das habe ich trotzdem gemacht und hinterher halt gleich die Hände gründlich gewaschen.
Als Leukoschwächling steckt man sich auch nicht leichter an als andere, nur sind die Folgen schlimmer, weil der Körper viel weniger Abwehrkräfte hat.
Zu den Eßgelüsten: Obst mag ich normalerweise nicht so gern, lieber Gemüse, aber während der Chemo hatte ich, wenn überhaupt, dann fast nur Appetit auf Obstiges. Fleisch und Wurst waren igitt, Käse hmmmm!
Also ich denke auch, dass der Körper ganz genau "weiß" was er braucht.

Dir weiterhin alles Gute,
LG, Judith
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