Beitragvon Lunita » 19.03.2011 12:30
Liebe Katrin,
das ist eine gute Frage. Sowas wurde ja schon öfter diskutiert.
Genau wie Tobi schreibt, war es auch bei mir: auch ich weiß noch genau wann mein Juckreiz anfing. Das war Winter 2007/2008. Habe diese Zeit so gut im Gedächtnis, da meine jüngere Schwester und mein (inzwischen) Schwager damals aus Australien zu Besuch gekommen waren. Er, als waschechter Australier, hatte sich natürlich erhofft, mal einen „richtigen“ Winter zu erleben können, mit weißen Weihnachten und allem drum und dran. Pustekuchen. Jener Winter verlief relativ mild. Kaum Schnee, kaum Kälte. Trotzdem stellte sich bei mir im Dez./Jan. ein Juckreiz ein, der teuflisch war! Er brachte mich schier in den Wahnsinn: ich war (gefühlsmäßig) bald drum und dran nackt in den Wald zu laufen um mich ausgiebig an Bäumen schubbern zu können, wie eine Wildsau. Ich schob es auf trockene Haut durch den Winter, obgleich ich sowas in den Wintern zuvor nie gehabt habe. Als es zum Frühjahr nicht besser wurde, bin ich doch zum Arzt. Aber da hieß es „trockene Haut“, die man als Zeichen meines Alters ansah.
Sommer 2008 besserte sich zwar phasenweise der Juckreiz, ging aber nie ganz weg. Blutergebnisse ergaben erhöhte Eosinophilie, was aber auf meine bereits bekannte Hausstauballergie geschoben wurde. So blubberte das weiter vor sich hin und die Zeit verging, bis sich Spätsommer 2009 die Mattigkeit/Müdigkeit einstellte. Es war aber erst Januar 2010, als sich ein Druckgefühl hinterm Brustkorb einstellte, und Ostern selbigen Jahres, als ich dann ein Ei in der Schlüsselbeingrube ertastete. Ab da hatte ich den Eindruck, die Dinger wüchsen explosionsartig. Zumindest fühlte es sich vom Druck/Schmerz her so an und anhand der Bilder zwischen April und Mai, konnte man es auch gut sichtlich verfolgen. Kurz vor Chemobeginn konnte man die Verformungen dann sogar durch die Kleidung hindurch sehen.
Es scheint, als würden die Lymphies sich bei jedem anders entwickeln. Habe den Eindruck, bei manchen wüchsen sie zeitgleich mit den Beschwerden. Bei anderen hingegen (mich eingeschlossen) stelle sich eine deutliche Veränderung der Lymphknoten selbst erst sehr viel später ein.
Mich würde mal interessieren, inwiefern –und ob überhaupt- da vielleicht die verschiedenen Typen eine Rolle spielen. Zumal der lymphozytenreiche Typ beispielsweise, laut dem „Manual Maligne Lymphome“ vom Tumorzentrum München (Auflage 2008), selten über Anfangsstadien hinausgeht. Auch laut anderer Lektüren, reicht bei diesem Typ bisweilen alleinige Bestrahlung.
Bitte berichtigt mich, wenn ich da gerade falsch liege, aber ich meine auch mal gelesen zu haben, dass beispielsweise Milzbefall mit am häufigsten beim Mischtyp auftritt…?
Was das auch allgemein hier im Forum, häufig erwähnte Thema Juckreiz angeht, fand ich u.a. dazu aus „Lymphome, neue Erkenntnisse und Therapiestrategien“, Thieme Verlag, interessant: (…)„Der Pruritus, der – unregelmäßig auftretend und insgesamt < 20% der Patienten betreffend – oft der Diagnose Morbus Hodgkin um Monate und manchmal Jahre vorauseilt, ist ein wichtiges systemisches Krankheitssymptom“(…) Das hat mich damals, in meinem Verdacht mit dem Juckreiz, nur bestätigt. Zumal manche Ärzte damals, auf meine Frage darauf, das Thema abgewinkt hatten.
Puh, Katrin, ich hoffe ich habe dich jetzt nicht zusätzlich aufgewühlt!!!!! Ich drück dir in jedem Fall für Montag feste die Daumen, auf dass sich deine Geschichte positiv aufklärt! Positiv für DICH und negativ für den Hodgkin und seine Konsorten!!
Hoffe, du kannst trotz der momentanen Unruhe/Ungewissheit, ein schönes Wochenende verbringen!!
Ganz liebe Grüße, Lunita