nachdem ich mich schon seit Dezember "heimlich" hier rumtreibe, muss ich mich jetzt doch einmal melden.
Wenn ich mir überlege, wie lange es bei manchen von Euch bis zu einer endgültigen Diagnose gedauert hat, müssen wir noch froh sein, dass ich bei meinem GöGa durch meinen Job und mit Hilfe meiner Chefs alles etwas forcieren konnte.
Von Anfang November bis Dezeber wurde mein Mann (Jahrgang 61 - angeblich das beste Baujahr) mit Antibiotika behandelt unter der Diagnose einer Tonsillitis. Nachdem das Schlucken immer schmerzhafter und das Essen immer mühsamer wurde (er hat gut 9 kg abgenommen - kein Wunder, wenn man nur noch Kleinkinder-Portionen essen kann und die Bierchen auch nicht mehr runterliefen) bin ich richtig böse geworden und hab ihn wieder zum Arzt geschickt, der nun meinte, da wäre ein Tonsillarabszess, der von einem HNO-Arzt eröffnet werden müsste. Dank meiner Verbindungen hab ich noch am selben Tag (21.12.) dort einen Termin bekommen.
HNO-Arzt wollte aber erst ein CT, also wieder ran ans Telefon, für 23.12. CT-Termin geschafft. Ergebnis: Überweisung an nächste HNO-Uni-Klinik (sind nur gut 110 km einfach) - frohe Weihnachten (über Weihnachten/Neujahr haben ja schon einige auf Ihre Diagnose gewartet!).
28.12.: 5 Uhr aufgestanden und zur Uni gefahren, dort bis 10.01. nur Notdienst, hab Miniaufstand gemacht und wir sind drangekommen. Ganzen Vormittag mit Warten, Röntgen, Warten, Untersuchen, Warten) verbracht, Termin für 08./11.01.10 zur weiteren Abklärung bekommen. Leute, das hat mir zu lange gedauert. Sind auf Heimfahrt zu meiner Arbeitsstelle und meinen drei Chefs und die haben dann losgelegt: Termin in unserer Klinik zur ambulanten PE durch HNO-Arzt am nächsten Tag (29.12.) unter Vollnarkose, mein Oberchef hat die Probe gleich selbst geholt und untersucht = Pathologe

04.01.10 Ergebnis: Hoch malignes B-Zellen-Lymphom, speziell ein diffus-großzelliges B-Zell-Lymphom in der rechten Tonsille

08.01.10: Stationäre Aufnahme zum Staging, Port.
18.01.10: Vorgespräch Onkologie, R-Chop 21 - Studienteilnahme.
19.01.10: Antrag für Behindertenausweis, Taxischein besorgt.
21/22.01.10: 1. Zyklus
Rob hat alles ganz gut vertragen, anfangs ziemlich Kopf- und Rückenschmerzen und ab Nachmittag etwas Müdigkeit.
Heute dritte Blutbildkontrolle: Werte alle o.k.
Nächster Zyklus am 10.02.10
GöGa ist zum ersten Mal in seinem Leben "nur" zu Hause und "laaangweilt" sich, blödelt rum, beobachtet alle Haare am Körper, futtert Kühl- und Vorratsschrank leer, füllt alles wieder auf, telefoniert mit Gott und der Welt - mindestens 20 mal mit mir - ärgert Tinka (die Katze unseres Sohnes), redet ohne Punkt und Komma - nun ja - ehrlich - trau mich das kaum zu schreiben - es wird jetzt schon etwas anstrengend - sorry. Sohnemann (20 J) meinte - wenn er nach 1/2 Jahr wieder arbeitet sind wir reif für die Nervenklinik. Ist sicher nicht böse gemeint - Rob ist so!
Dauert wohl ne Weile, bis er mit der Zeit, die er nun hat, was anfangen kann, weiß ja auch nicht, wie es ihm nach den nächsten Zyklen so geht.
Eure Beiträge finde ich Klasse, haben uns (allen dreien) schon viel geholfen. Z.B. hat es geholfen zu wissen, dass, wenn was "Rotes" in den Port kommt das dann irgendwann auch wieder irgendwo raus kommt

Ist doch länger geworden als ich dachte - sorry.
Liebe Grüße
Janni