Ganz, ganz schwieriges Thema find ich. Ich selbst habe, genauso wie Sarah, einen Tag vor meiner ersten Chemo aufgehört zu rauchen. Und tatsächlich seitdem kein einziges Mal "gesündigt". Bin auch superstolz auf mich, zumal ich vorher fast 20 Jahre geraucht habe und auch zeitweise bis zu 50 Zigaretten am Tag! ( Darauf bin ich natürlich weniger stolz

) Ich kann allerdings gut nachvollziehen, wenn man das nicht schafft. Gerade heute habe ich auch mal wieder so nen Tag, wo ich zu meinem Kaffee auch gern mal wieder eine rauchen würde. Und auch sonst denke ich immer wieder mal daran. Gerade an Tagen, an denen meine Seele nen bißchen hängt, und man sich fragt, ob das überhaupt alles nen Sinn macht, wenn man vielleicht doch nicht gesund wird bzw auf ewig irgendwie krank bleibt. Dann denke ich echt manchmal, warum sollte ich nicht wenigstens diesem "kleinen" Gelüst nachgeben. ABER, da wir natürlich alle wieder topfit werden, sollte man das natürlich eigentlich lassen. Wobei man jedoch auch abwägen muss, ob man vielleicht psychisch nicht stark genug wäre ganz aufzuhören. Selbst der Lungenspezialist, bei dem ich war hat gesagt, wenn es garnicht anders geht, solle ich doch versuchen wenigstens nur noch Zigarillos zu paffen. Denn wenn meine Psyche das nicht packt, schaffe ich auch die Therapie nicht. Nichtraucher hingegen werden sicherlich sagen, was hat Rauchen mit der Psyche zu tun? Dazu kann ich euch als ehemaliger Fast-Kettenraucher sagen: Fast 90 % des Rauchens ist notwendig für den Kopf. Man wird unruhig und fast aggressiv wenn man nicht regelmäßig eine Rauchen "darf". Natürlich sind das ganz normale Entzugserscheinungen, aber gerade deshalb geht das alles an deine psychische Grenze. Und das zusätzlich zur Diagnose Krebs, ist schon nen echter Hammer.
Deshalb ist und bleibt das, für mich, ein ganz schwieriges Thema. Das ganz klar jeder mit sich selbst klar machen muss. Und nur weil ich es geschafft habe, verstehe ich trotzdem sehr gut, wenn es einige nicht schaffen. Hat ja auch nen bißchen was mit der Art der Therapie zu tun und mit dem jeweiligen Arzt. Meiner hat mir z.B. ganz knallhart gesagt: "Eines ihrer Medikamente heißt Bleomycin. Das greift in erster Linie ganz hart ihre Lunge und das Herz an. Wenn sie also weiter rauchen, bringen sie sich um! Machen Sie das Aufhören also nicht zur Verhandlungssache!" Wenn man so ne Ansage bekommt fällt es einem wahrscheinlich deutlich leichter, als wenn jemand nur sagt, daß es besser wäre aufzuhören. Was das Beste wäre, muss man da nicht mehr ausdiskutieren, das ist jedem klar. Aber manchmal ist das halt nicht so einfach....
Dicken Respekt von mir für jeden, der es geschafft hat und auch nach der Therapie nicht wieder anfängt, denn das halte ich für das Schwierigste. Und solange ich das noch nicht geschafft habe, bin ich für mich auch noch kein echter Nichtraucher....
LG Romy
Diagnose 17.04.09 MH 2bzw. 3a 8xBeacopp esk.
1.Kurs 11.05.09, 2.Kurs 03.06.09, 3.Kurs 01.07.09, 4.Kurs 04.08.09, 5.Kurs 26.08.09, 6.Kurs 15.09.09, 7.Kurs 06.10.09, 8.Kurs 27.10.09