Neue Haare, ganz anders?

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Romy 77
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Beitragvon Romy 77 » 19.06.2009 10:14

Oh wie geil!!!! :lol01:
@Astrid. Du bist eine Weltklasse-Autorin! "Also kein Deo mehr, keine Körperlotion die nicht nach Schaf riecht, kein Parfum mehr, ja keinen Weichspüler und keine bunten Bonbon...."
Ich hab mich gerade so herrlich beiseite geschmissen. Recht haste! Das seh ich ganz genauso. Und bin total erleichtert, daß das hier die meisten ja wohl doch genauso sehen.
Vielen Dank für dieses Lachen, an diesem wunderschönen Morgen. Habt einen schönn Tag!!! Romy
Diagnose 17.04.09 MH 2bzw. 3a 8xBeacopp esk.
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Sabi
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Beitragvon Sabi » 19.06.2009 12:58

Wie ich bereits in meinem vorherigen Posting geschrieben hatte, geht es nicht darum sämtliche "Laster" unmittelbar mit Diagnose abzulegen - das würde das Leben wirklich sehr eintönig machen. Aber trotzdem bleibe ich bei der Meinung, das man auch "Banalitäten" Raum geben soll - aber wie ich diese Banalitäten in den "großen Kontext" einordne, das hatt sich bei mir verändert. Und wer es nicht glaubt, das vom Haarefärben nach Hodgkin explizit abgeraten wird, der kann ja einfach bei der nächsten Nachsorgeuntersuchung das Thema beim Onkologen ansprechen.

Um es mal ganz klar zu machen, MH ist kein lästiger Schnupfen, der mit ein paar Infusiönchen wieder weg ist und alles ist in den Butter. Ich vermisse etwas, den Gedanken daran, das dies nicht so selbstverständlich ist. Es ist ehrlich gesagt, großes Glück nach einer Krebserkrankung "weitestgehend" unbeschadet wieder weiterleben zu können. Die Diagnose und die sehr große Chance auf Heilung (die wirklich bei MH einzigartig ist) empfinde ich bis heute als Geschenk. Ein Blick über die eigene Krebserkrankung hinaus und es wird denke ich sehr deutlich, das dieser Krankheitsverlauf wirklich ein Geschenk ist. Wir haben alle die Therapie angefangen mit dem Wissen, das eine im Regelfall bombastisch hohe Heilungswahrscheinlichkeit besteht. Andere haben dieses Glück nicht - von daher, empfinde ich, solche Gedanken wie Haarfarbe zwar normal - aber wenn ich das das Gefühl vermittelt bekomme, das das ein Punkt ist (der auch noch während der Therapiezeit den höchsten Stellenwert bekommt), finde ich das sehr befremdlich.

Natürlich ist es für keinen schön, das die Haare ausfallen und man nicht genau weiß, kommen sie wieder (gerade wenn auch bestrahlt worden ist) und wie sehen sie aus. Auch ich habe mir Gedanken darüber gemacht, aber im Endeffekt war es mir egal. Was nützen mir Haare, wenn ich es nicht "packe".. Heilung stand für mich an erster Stelle und erst Stück für Stück, wurden "Banalitäten" auch wieder bedeutsam. Trotzdem werden manche Sachen, niemals mehr so an Bedeutung haben.

Ich denke aber, das hier auch der Zeitabstand zur Therapie eine große Rolle spielt. Angst vor der Zukunft, Angst vor einem zweiten Krebs - nein, die habe ich nach der langen Zeit in Remission nicht mehr. Bis dahin, war es aber ein sehr langer Weg - und ich bin froh, mittlerweise an dem Punkt angekommen zu sein, wo ich zum Teil wochenlang nicht an das Thema denke. Das ist für mich, sich das Leben "zurückholen" und nicht in dem Wissen, das davon abgeraten wird, mich trotzdem in die Sonne zu pflanzen.

Das hat herzlich wenig mit den ganzen Tag auf den "Knien herumrutschen" zu tun - aber eine gewisse Dankbarkeit, sollte schon vorhanden sein. Und Rebecca, ich denke, niemand hier im Forum hat dir das "Verdrängen" des MH nahegelegt - ich denke, ich greife nicht vor, wenn ich sage, das gerade das eher kontraproduktiv ist.
Auch mir wurde während meiner Therapiezeit geraten, bewusst mit dem Thema umzugehen - auch ich konnte damals nicht wirklich glauben, das der MH auch nach Therapie noch einen hohen Stellenwert im Leben hat. Aber auch bei mir war es so und auch bei mir, ist das "Phänomen" aufgetreten (wie bei so vielen), das nach einem Jahr die große "Erkenntnis" kam und das es vielleicht doch "zuviel" war, was ich mir zugemutet hatte und auch die Erkenntnis, das sehr wohl Folgeerscheinungen vorhanden sind. In dem Moment, nahm der zuvor erfolgreich verdrängte MH einen so großen Stellenwert ein, das ich zum Teil alles in Frage gestellt habe. Von da bis jetzt und er wirklichen Beschäftigung mit der Erkrankung und den Folgen - sehr langer und unbequemer Weg. Und je länger ich in Remission bin, um so dankbarer bin ich, das es so ist, wie es ist.

Ich kann von mir sagen, das man "Normalität" so wie es vor dem Krebs war, nicht erzwingen kann, indem man alles verdrängt. Die "Normalität" kommt wieder mit der Zeit - aber es dauert und bis heute, bewahre ich mir in bestimmten Situationen, den Gedanken an MH auf - da wird einem bewusst, wie "wichtig" manche Sachen sind oder eben auch nicht.

LG

Rebecca82
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Beitragvon Rebecca82 » 19.06.2009 13:00

Danke Astrid! Das hast du schön geschrieben!!! :blumen:
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Iris_B
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Beitragvon Iris_B » 19.06.2009 13:38

Hallo Romy,
zum Thema "Haare" gebe ich dann gerne auch mal meinen Senf dazu... Ich hatte vor der Behandlung immer lange schwarze Haare, wunderschön dicht und gesund, da waren weder Haarschnitte noch Pflegeprodukte noch Farben notwendig. Ich habe meine Haare geliebt. Als ich die Diagnose bekam, liess ich sie kurz schneiden, sah auch gut aus und hielt dann etwa 6 Wochen... Als die Haare ausfielen, habe ich bunte Tücher und Hüte getragen und mich relativ wohl damit gefühlt. Perücke wollte ich von Anfang an nicht, ich kann dir gar nicht so genau sagen, warum. Wie soll ich es erklären ? Obwohl ich meine "alten" Haare geliebt habe, hatte ich vor dem Haarausfall am wenigsten Angst. Ich vertraute einfach auf das was meine Onkologin mir zu Beginn sagte: Sie kommen alle wieder, und vor allem werde ich wieder gesund.. (Zum Glück haben meine Wimpern trotz gegenteiliger Ansage überlebt ..)
Jetzt, ca 6 Monate nach Therapiende, trage ich meine Haare auf dem Kopf kurz, da sie extrem "pudelig" nachgewachsen sind. Jede(r) versichert mir, es steht mir supergut, aber ich bin froh, wenn sie dann doch wieder etwas länger werden, und vielleicht mit der Zeit auch weniger "pudelig" ... Sie sind da schwarz, wo sie vorher schwarz waren, und da grau, wo sie vorher auch grau waren.. Alle anderen Haare sind etwas weniger da als vorher, zum Glück hat sich mein Haarwuchs schön gleichmässig auf meinen Kopf konzentriert!
Dir alles Gute und viel Kraft, liebe Grüße,
Iris
MH IIA mit Bulk im Bauch
Behandlung 2*BEACOPP esc + 2*ABVD + Bestrahlung nach Studie HD14 - Ende Januar 09 abgeschlossen
seitdem "komplette metabolische Remission"
nä. NU Ende September ...

Rebecca82
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Beitragvon Rebecca82 » 19.06.2009 13:43

Hallo Sabi,
Als allererstes möchte ich sagen, dass ich dir das schon glaube mit dem Haare färben, aber dann frage ich - Was ist mit Autoabgasen, was ist mit Obst u. Gemüse, das nicht unbedingt vom Ökobauern kommt, was ist mit dem täglichen Stress? Die Liste ist endlos... Wie lebst du denn? Lebst du überhaupt?
Ich bin mir sehr wohl bewusst, was ein Schnupfen ist und was nicht. Ich weiß, dass MH keiner ist. Sicher ist Heilung nicht selbstverständlich, aber es ist wohl auch nicht selbstverständlich, dass grade ich diese Krankheit bekommen habe! Für mich ist klar,dass ich wieder gesund werde, was anderes steht überhaupt nicht zur Diskussion, für was anderes habe ich schlichtweg einfach keine Zeit!!
Die Diagnose und die guten Heilungschancen empfindest du also als Geschenk? Also ein Geschenk ist was anderes-was schönes! Die Diagnose war jedenfalls keins. Und die guten Heilungschancen hab ich ganz einfach mal verdient. Sozusagen, als Wiedergutmachung dafür, dass ich den Mist überhaupt erst bekommen habe.
Ich weiß, dass es andere Krebsarten mit nicht so guten Prognosen gibt. Aber darüber muss ich mir nicht den Kopf zerbrechen, denn ich habe ja MH...
Nochmal zum Thema "verdrängen". Dazu hat mir niemand geraten, das habe schließlich ich selbst so bezeichnet. Vielleicht war es falsch ausgedrückt, sagen wir mal "auf Seite schieben" dazu. Ich lasse ganz bewusst nicht viel Raum in meinem Leben für MH. Nimmt meiner Meinung nach von selbst schon viel zu viel davon ein! Das hat verschiedene Gründe. Der wichtigste ist zwei Jahre alt, mein Sohn, der nächste wird morgen 30, mein Mann. Ansonsten habe ich die Therapie bislang relativ gut vertragen, ich musste nicht viel "leiden", das heißt ich konnte das schöne Wetter ( auch die Sonne-manchmal kann man es nicht vermeiden) richtig doll mit Freunden und Familie genießen.
Ich lasse mein Leben nicht von der Krankheit lenken, ich war schon immer eine starke, lebenslustige junge Frau, eine Genießerin. Daran hat sich nichts geändert! Ich suche ganz bewusst Ablenkung. Das heißt aber nicht,dass ich mich mit MH und meiner Zukunft usw. nicht auseinander setzte. Sonst wäre ich nicht hier. Auch dafür gibt es Raum, aber nur einen kleinen. Letztenendes sollte und wird jeder selbst entscheiden, wie er damit umgeht und welchen Stellewert er der Krankheit in seinem Leben gibt. Bei dir war er sehr hoch. Wann die Normalität wieder einkehrt, das liegt wohl an jedem selbst und da rede ich jetzt zur Abwechslung mal nicht von den Haaren!
Danke
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Sabi
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Beitragvon Sabi » 19.06.2009 14:39

Mal am Rande ein kleiner Ethikexkurs:

"Ich habe Heilung verdient" - mal wirklich darüber nachgedacht, was hinter diesen Worten steht. Die Menschen, die den Krebs nicht überstehen, haben die es nicht "verdient"? Es ist einfach Glück - oder auch Schicksal, wie man es auch nennen mag. Man sollte hier etwas Demut auch haben - das heißt nicht, das man mit dem Aschekreuz auf der Stirn jetzt jeden Tag herumlaufen muss, aber für die Tatsache, das man zu den Menschen mit so einer ausgzeichneten Heilungschance gehört, sollte man jeden Tag Dankbarkeit empfinden. Was sind 2 Monate Therapie im Gegenzug dazu, das man weiß, das man zu einem sehr hohen Prozentsatz geheilt wird. Man sollte sich selber nicht allzu wichtig nehmen, sondern einfach mal den Tatsachen ins Auge blicken, das MH in Vergleich mit anderen Krebserkrankungen, durchaus zu "ertragen" ist. Ein Blick über den Tellerrand schadet nie.
Ich habe während meiner Therapie, Patienten kennen gelernt, die einen wirklichen Leidensweg haben oder hatten - dagegen, kam ich mir mit meinem MH und dem halben Jahr Therapie, richtig lächerlich vor. Menschen, die wussten, das sie das nächste Jahr höchstwahrscheinlich nicht überstehen. Was hat mich von diesen Menschen unterschieden - richtig, einfach nur Glück. Dafür zeige ich bis heute Dankbarkeit, ich weiß, den Stellenwert meiner Erkrankung im Gegenzug zu anderen Erkrankungen, einzusortieren.

Ich geniesse mein Leben in vollen Zügen, trotzdem verliere ich niemals die Dankbarkeit dafür das es so ist, wie es ist. Ja ich hatte Krebs und ja er hat bis heute in manchen Punkten Einfluss (sprich im Sinne von z.B. vorgezogenen Vorsorgeuntersuchungen), aber ich lebe - jeden Tag dankbar mit dem Wissen, das es auch hätte ganz anders sein können und das es nicht so "selbstverständlich" ist. Und das MH bedeutet, das ich nun mal mit gewissen "Einschränkungen" klar kommen muss - und das diese Sachen wirklich im Gegenzug was hätte auch "sein können" lachhaft sind.

Rebecca82
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Beitragvon Rebecca82 » 19.06.2009 15:07

Meine Oma, die ich sehr geliebt habe, ist an Krebs gestorben. Ja sie hätte es verdient gehabt, aber leider hat sie es nict geschafft! Also erzähl mir nix von irgendwelchen Fremden, die du mal irgendwo getroffen hast. Ich verstehe schon,was du meinst, aber ich kann mir darüber nicht den Kopf zerbrechen, ja ich bin egoistisch!!! Denn schließlich geht es hier ja auch um mich!
Ich habe doch geschrieben, dass ich das alles sehr gut "ertrage". Und dafür bin ich zum Beispiel auch dankbar. Ich bin froh, wenn ich wieder richtig gesund bin-keine Frage, aber ich habe ganz sicher kein schlechtes Gewissen, oder komme mir gar lächerlich vor, weil ich mich jetzt gut fühle und mir Gedanken über meine Haare mache! Denn wie gesagt, ich habe eine heilbare Krankheit, aber es ist immernoch eine Krankheit. Und dafür bin ich ganz bestimmt nicht dankbar!
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Romy 77
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Beitragvon Romy 77 » 19.06.2009 15:26

Hey Sabi,
es ist ja vollkommen legitim, daß du das Ganze gaaaanz anders siehst. ABER: Deine Ausdrucksweise in deinen Beiträgen verbietet ja fast eine andere Meinung.
Vielleicht hast du ja recht, und wir sind in ein paar Jahren auch alle total "geläutert", aber es ist schon unfair, daß du uns keinen Raum für positive Illusionen lassen willst. Du versuchst ja regelrecht unseren noch vorhandenen Optimismus im Keim zu ersticken.
Gerade jetzt ärgere ich mich schon über meine eigene Wortwahl.:"noch vorhandenen Optimismus". Ich hoffe du bist stolz auf dich. Was hast du denn davon?!
Naja, wie auch immer, ich versuche jetzt einfach mal deine geistigen Ergüsse wegzuschieben, wie wir Unbedarften das hier ja auch alle mit unserer Krankheit tun... :think2:
Ach, eine Frage hätte ich dann aber schon noch, wenn dich unser Umgang mit MH so nervt und so falsch vorkommt, warum verschwendest du dann deine kostbare Zeit damit uns nochmal zu belehren, obwohl doch schon dein erster Versuch gescheitert ist???!!!
Also wenn ich sooo dankbar für etwas bin, wie du für deine Zeit noch auf der Erde weilen zu dürfen, dann gehe ich damit nicht so verschwenderisch um... :keineAhnung:
UND JA, ich bin unendlich dankbar dafür, daß ich diese Krankheit vielleicht überleben werde. Nein falsch. Ich werde natürlich wieder gesund!!! Und dann werde ich dankbar sein und meinen zweiten Geburtstag gaaaaanz groß feiern!!!


So und nun noch was für alle, die sich hier doch mehr konstruktiv äußern wollen. Immer weiter so. Find ich total spannend. Ich hatte vorher schon nen Pudel, ob ich dann wohl die Option auf ne glatte Wallemähne hab??!! :aha: War nen Scherz... Ich nehm auch den Pudel zurück. :wink2:
Ich muss sagen, ich finde meinen kahlen Schädel garnicht so dramatisch. Wenn es bloß nicht ständig so schnell zu heiß bzw. zu kalt am Kopf wäre... Das finde ich echt unangenehm. Und Perücke geht ja mal garnicht. Juckt und ist viel zu warm. Allerdings finde ich die Frisur und die Farbe (um nochmal auf das böse Thema zu kommen) total klasse. So hätte ich sie später auch gerne mal. Zumindest hat mir der Kahlschlag auch die Erleuchtung gebracht, daß ich nie mehr lange Haare tragen werde. Hätte ich sonst bestimmt erst in frühestens 10 Jahren heraus gefunden.
bis bald Romy
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Beitragvon Romy 77 » 19.06.2009 15:39

Ihr wart ja in der Zwischenzeit ja schon wieder total fleissig am schreiben. Sag mal Sabi was hast du eigentlich für nen Auftrag??!!
Du meinst also wir müssen Demut zeigen, dafür das wir nur den kleinen Bruder von der total tödlichen, grossen Sch.... bekommen haben?!

Also, die Einstellung ist ja wohl total krass. Wir bangen doch trotzdem alle um unser Leben und sind natürlich unendlich dankbar, wenn wir es "schaffen". Der eine besser, der anderer schlechter. Aber achte mal auf deine Wortwahl. Ich kann doch nicht im ernst dankbar dafür sein überhaupt irgendeinen Krebs bekommen zu haben!!! Und ich finde es auch total dämlich, daß du also meinst, daß ich erstmal darüber nachdenken soll, daß es andere ja noch viel schlimmer getroffen haben und dafür dankbar sein soll, daß es bei mir nicht so ist. Was sollen denn dann deiner Meinung nach die ganzen gesunden Menschen auf diesem Erdball machen??? Sich dafür entschuldigen, daß sie nicht so ein Schicksal trifft???
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Beitragvon Sabi » 19.06.2009 16:38

Es ist einfach eine andere Sichtweise der Dinge, wenn du dich damit nicht identifizieren kannst, dann lass es. Genauso wenig, wie ich mich mit deiner Sichtweise identifizieren kann. Muss ja auch nicht sein - dafür stehen wir beide wahrscheinlich auch an zu verschiedenen Punkten. Du mitten in der Therapie - ich schon lange in Remission. Und nirgendwo habe ich geschrieben, das man für die Erkankung MH dankbar sein muss - aber vielleicht einfach für die Tatsache, das es "nur" MH war/ist. Aber egal, auch weiß ich nicht, wo ich euren Optimimus in irgendeiner Art und Weise "verletzt" habe. Aber egal, jeder geht anders mit dem Thema um.

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Beitragvon Romy 77 » 19.06.2009 17:53

Schon klar, jetzt gehen dir die Argumente aus. Wenn du nicht weißt, an welcher Stelle du auf unseren Optimismus gewettert hast, dann lies deine ganzen Kommentare nochmal durch und zeig mir die Stelle an der du es nicht getan hast....????
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Beitragvon Rebecca82 » 19.06.2009 19:31

Ich glaube nicht, dass ich eine andere Meinung haben werde, wenn ich in Remission bin. Und noch einmal, ich bin auch nicht dankbar dafür, dass es nur MH ist. Das reicht mir wirklich voll und ganz...
Ich verstehe schon ein Stück weit,wie du denkst, kann es aber in keinster Weise teilen.
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Beitragvon einfallslos » 20.06.2009 16:08

sehr komische argumentation teilweise.
wofür sollte man denn dankbar sein ? und vor allem wem gegenüber ?
nur weil man statt der großen scheisse die kleine scheisse erwischt hat ? dass alleine macht sie ja nicht zu gold.

ich meine, man kann einer krankheit ja nichts gutes abgewinnen, nur weil es noch schlimmere krankheiten gibt. als verkäufer würde ja auch niemand ein offensichtlich schlechtes produkt mit der argumentation werben, dass es noch viel schlechtere produkte gibt.

zudem sollte doch jeder mit der krankheit umgehen wie er will. wenn man sich eben auch jahre danach immer noch damit beschäftigen will, gerne. allerdings kann ich nur zu gut verstehen, dass man dem thema nicht allzu große bedeutung schenkt. denn wenn man dies tut, verändert man ja auch nix. sprich: es gibt keine genesung geschenkt für besonders dankbare menschen, die sich enorm mit der krankheit beschäftigt haben...

zu mir (bin erst seit 3 monaten fertig):
ich sehe die farben nun auch nicht bunter als vorher. ich bin auch nicht dankbar. ich stelle aber auch keine schicksalsfragen (bsp. "wieso ausgerechnet ich?"). ich finds auch nicht unfair, dass es mich erwischt hat.
ich denke, alle diese gedanken nützen wenig und verändern nichts. ich mach genauso weiter wie vorher. ich bin vielleicht noch ein bisschen gelassener geworden als vor einem jahr. banale dinge, wie haare färben, haben genauso platz wie vorher.

Rebecca82
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Beitragvon Rebecca82 » 20.06.2009 19:34

Sicher geht jeder mit Schicksalsschlägen anders um und ich bin auch ein sehr toleranter Mensch. Ich lasse mich auch gerne belehren, aber manche Komentare kann man eben einfach so nicht stehen lassen...
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Mariechen
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Beitragvon Mariechen » 12.07.2009 19:35

Hehe, hab mich auch lange nicht gemeldet,
also ich hatte vorher blonde glatte Haare, und jetzt habe ich ganz lockige braune, das nenne ich mal Typveränderung ;)
Aber Haare sind schon was schickes nach der Glatzenzeit, es gibt was worauf man sich freuen kann =)
Alles liebe!
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