endlich offiziell ein Ex-Hodgie

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*Astrid*
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endlich offiziell ein Ex-Hodgie

Beitragvon *Astrid* » 28.11.2004 11:06

Hallo Leute,

seit Freitag bin ich ganz offiziell auch ein Ex-Hodgie und war vorläufig das letzte Mal im Krankenhaus. War zwar ein harter Kampf die Ärzte davon zu überzeugen mit der Therapie aufzuhören aber ich hab's geschafft. Nach unzähligen Untersuchungen und einem supertollen PET haben's sie es schließlich doch eingesehen. Und das beste daran:
Ich hab überhaupt keine vergrößerten Lymphies mehr, sogar der riesige Tumor im Mediastinum hat sich vollständig zurückgebildet. Bin so happy, besser kann's doch gar nicht laufen!

Jetzt muss ich nur noch in mein normales Leben zurückfinden und das wird echt nicht leicht. Seit ein paar Wochen quälen mich immer öfter Angstzustände, Albträume und Panikattacken. Eigentlich realisier ich das jetzt erst richtig was es bedeutet, wenn man Krebs hat.
Werd wohl demnächst einen Psychologen aufsuchen, damit ich diese Ängste wieder in den Griff krieg.

Danke für eure tollen Ratschläge und Unterstützung!!
Das hab ich echt gebraucht!

Vlg, Astrid

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armin
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Beitragvon armin » 28.11.2004 11:13

liebe Astrid,
wunderbar hört sich das an und die Alpträume werden sich in Luft auflösen, denn logisch hattest du enorme Ängste vor der 1.Nachsorge bzw. Abschluß.
Aber es war ja alles top.
Viele Grüße
Armin
Diag. 2/2004 ,MH 2a (Mischtyp) mit Risikofaktor (Bulk im Mediastinum 6,5x4,3x4,4cm und 3 Areale befallen) 1xABV Rest ABVD (4 Zyklen) ,30 Gy, Totale Vollremission , offiziell geheilt

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Andreas
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Beitragvon Andreas » 28.11.2004 11:37

Super Astrid, andere Ergebnisse haben wir auch gar nicht erwartet! Die Angstzuständen kenne ich nur zu gut und der Gang zum Psychologen wird dir sicher einiges an Arbeit abnehmen!
Diagnose: 02/03; Stadium IVb
Therapie: BEACOPP esk. 6x
seit 10/03 in Vollremission

bonny

Beitragvon bonny » 28.11.2004 11:49

Hallo Astrid,

erst einmal herzlichen Glückwunsch zu dem tollen Ergebnis deiner Untersuchung besser kann es ja gar nicht laufen-freue mich riesig für dich.

Zu deiner Psyche kann ich dir sagen,das ich dich sehr gut verstehe,denn mir ging es ja genauso.In der Klinik lag ich brav da und habe (fast) alles mit mir machen lassen.Hatte ja auch keine Möglichkeit mich großartig zu informieren und war somit auf die Infos der Ärzte angewiesen und die kann man ja auch nicht den ganzen Tag in Beschlag nehmen.
In der Klinik kam mal ein Seelsorger der Kirche zu mir,aber der hat nur versucht mich zu beruhigen,weil ich immer nach Hause wollte-nach den unendlichen Wochen ja auch logisch-habs nicht mehr ausgehalten.
Zu Hause habe ich alles erst realisiert und alles aus dem Internet gesucht was nur ging.Da habe ich erst begriffen in welcher Gefahr ich geschwebt habe und Risikofaktor und so und promt stellten sich ab da erst Ängste ein,so dass ich Schlaftabletten bekam.

Nun ist alles vorbei,aber sobald ich meine Lymphies spüre kommt die Angst wieder.Bisher war ich noch bei keinem Psycholgen,denn ich denke der kann mit mir zwar darüber reden,dann heule ich wieder rum,aber nehmen wird er mir die Ängste sicher auch nicht,denn so ein Erlebnis kann man nicht vergessen,was jetzt aber nicht heißen soll,das es bei dir nicht hilft.Wenn du der Meinung bist das es dir hilft,dann nimm die die Zeit und pflege deine Seele.

Wünsche dir alles Gute
bonny

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Purmaus
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Beitragvon Purmaus » 28.11.2004 12:09

Hallo Astrid,
ich freu mich mit dir so darüber, dass du nun auch eine Ex-Hodgiline bist. Super. Da hast du dir auch so einen richtig schönen, besinnlichen und ruhigen Advent verdient!
Was die Psyche angeht... so wird das wohl immer ein kleines Problem bleiben. Ich bin schon seit einem halben Jahr mit der Therapie fertig. Die Depris werden im Moment immer verrückter. Ich heul schon, wenn ich bloß was im Zusammenhang mit "krank" oder "tod" lese, höre oder sehe. Am Freitag habe ich endlich mal paar Tabletten zur Gemütsaufhellung bekommen. Soll aber 14 Tage dauern, eh sich ne Wirkung einstellt. Was ich dir damit sagen will, ist eigentlich, dass du, wenn du jetzt schon Probleme mit der Seele hast, lieber gleich einen Psychologen aufsuchen solltest. Ich hab gedacht, ich krieg das alleine in den Griff, aber das funktionierte bei mir nicht. Aber alles wird gut.
LG Petra
MH II a,RF Bulk mediastina Diagnose 11/03
2 BEACOPP esk.+ 2 ABVD 12/03 - 03/04
Bestrahlung 04-05/04
Rest-LK: 3x5,7x5 cm
CT 04.07.2006: Restgewebe nur noch im Durchmesser 2,3 cm übrig *freu*
CT 10/2008 Restgewebe \\\\\"verkalkt\\\\\"

06/2014: Zungengrundkarzinom als Bestrahlungsfolge
Ich lebe seit 08.07.2014 ohne Zunge, ohne Kehlkopf.
kann nicht sprechen, nicht essen, ernähre mich künstlich.

ICH LIEBE MEIN LEBEN UND LEBE ES GERN. IMMERNOCH.

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Chefkoch
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Beitragvon Chefkoch » 28.11.2004 14:38

Hallo Astrid,

auch von mir ein Herzlichen Glückwunsch dazu hoffe kannst das Leben jetzt wieder in vollen zügen genießen!!!!!!!

Mfg Chefkoch

Monika
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Beitragvon Monika » 28.11.2004 15:23

Hallo Astrid,
herzlichen Glückwunsch zu Deinem guten Ergebnis, freu Dich und feier krfätig!
Tja die Psyche, was die in der ganzen Zeit der Erkrankung und der Therapie mitgemacht hat, dass merkt man wohl erst so richtig wenn es körperlich schon wieder besser geht. Ich denke das ist auch gut so, denn so kann man sich in der Zeit der Therapie einfach nur darauf konzentrieren und alle Kraft dafür verwenden, wieder gesund zu werden und das alles zu überleben. Bei mir begann die psychische Krise nach Abschluss der Therapie und nach einer unauffälligen Pet. Alle um mich herum dachten, so jetzt ist alles gut , ich dagegen war oft sehr niedergeschlagen . Ich bin damals- ein halbes Jahr nach Therapieende -auch zu einem Psychologen gegangen. Die Gespräche dort haben mir geholfen, meine Probleme waren dadurch nicht verschwunden, aber es hat mir geholfen meine Gedanken zu strukturieren. Und es ist etwas ganz anderes mit jemanden zu sprechen, der eben nicht als Angehöriger oder Freund von Deiner Krankheit selbst mitbetroffen.
Heute 2 1/2 Jahre nach Ende der Therapie sind die negativen Gedanken deutlich zurückgegangen (ausser kurz vor den NachSORGEterminen!) und ich denke nicht mehr jeden Tag an meine Hodgkinerfahrung. Aber sie hat mich geprägt.
Ich wünsche Dir viel Kraft, damit Du auch diesen Teil der Erkrankung gut durchstehst.
Liebe Grüße
Monika

Elisabeth
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Beitragvon Elisabeth » 28.11.2004 15:51

Hallo Astrid,
auch erst mal herzlichen Glückwunsch.
Es ist bei den meisten so, dass sie erst nach der Therapie in das Loch fallen. Während der Therapie ist man so damit beschäftigt mit Durchhalten und Zusammenreissen, dass man erst danach beginnt zu realisieren, was mit einem passiert ist, und dass eine gewisse Unbeschwertheit und Unbefangenheit verloren gegangen ist.
Aber lass nicht zu, dass ständig eine schwarze Wolke über dir schwebt. Konzentiere dich auf deinen Körper, und freue dich, wie er imstande ist, sich wieder zu regenieren. Du musst jetzt einfach auch Geduld mit dir selber haben.
LG
Elisabeth

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Andreas
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Beitragvon Andreas » 28.11.2004 16:34

Elisabeth hat geschrieben:Konzentiere dich auf deinen Körper, und freue dich, wie er imstande ist, sich wieder zu regenieren. Du musst jetzt einfach auch Geduld mit dir selber haben.


Das ist wohl wahr. Aber schaue nicht zu tief in deinen Körper. Das wird die Angstzustände nur noch weiter zum Vorschein kommen lassen. Das kann ganz leicht in eine Übersensibilisierung gegenüber dem eigenen Körper ausarten.
Diagnose: 02/03; Stadium IVb

Therapie: BEACOPP esk. 6x

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Petite
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Beitragvon Petite » 28.11.2004 17:01

Hallo Astrid,
das ist ja echt super, dass du es endlich auch geschafft hast und dann auch noch so, dass gar nichts mehr an Narbengewebe da ist. Das ist echt erstaunlich.
Auch ich realisierte nach Therapieende erst, was da eigentlich mit mir passiert ist. Während der Therapie hast du das Ziel, endlich fertig zu werden und danach....ja danach hast du Zeit zum Überlegen und Nachdenken und es wird dir bewusst, was du durchstanden hast.
Ich hatte in letzter Zeit auch sehr schlimme Phasen, aber mit Hilfe meines Freundes und auch mit der kommenden Weihnachtszeit gehts mir schon besser. Ich bin mir unsicher, ob mir wirklich ein Psychologe helfen kann und ob ich fähig dazu bin, mich ihm anzuvertrauen. :roll:

Genießt den ersten Advent und freut euch des Lebens!
Ich wünsche euch allen viel Kampfgeist!
MH IIa, Nov.2003,in Remission seit Jun 2004

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sassi
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Beitragvon sassi » 28.11.2004 17:14

hallo astrid

freu mich auch riesig ob der guten nachricht!!!!

suuuuper.

mit der psyche hatte ich nachher eigentlich keine probleme. ich hab mich während der therapie schon ständig damit beschäftigt. hatte mir ziele gesetzt und war dann wie ich gesund war voller tatendrang diese ziele zu verwirklichen.
das einizige was mir oft noch probleme in dem zusammenhang macht sind die hormonschwankungen, die mich manchmal auch ziemlich mitnehmen psychisch.
das ist aber nicht sooo schlimm.

ich hoffe der psychologe hilft dir, es ist nämlich extrem wichtig, dass die psyche auch gesund ist!!!!
lerne vergangenes zu akzeptieren und dann zu vergessen! und lebe die gegenwart und denke positiv über die zukunft!!

alles liebe und gute für dich
sassi
Diagn.7/99:MH 4b,BEACOPP,.Bestrahlung, 2010-Brustkrebs

http://forum.hodgkin-info.de/viewtopic.php?p=9147#9147

SASSIS HP

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Matthias
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Beitragvon Matthias » 28.11.2004 18:16

hi astrid,

willkommen im club. ich freue mich auch sehr mit dir. genieße jetzt die zeit die vor dir liegt. hat schon ein bisschen was von neuem leben.

also, bis denne
lg matze
07/1985 - Stadium PS IIa - 40 Gy, danach 6 Zyklen COPP
07/1993 - Rezidiv Stadium IIIb - 4 Zyklen COPP-ABV-IMEP
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05/2009 Hinterwandinfarkt
12/2009 schwere Mitralklappen- und Trikuspidalklappenrekonstruktion
03/2010 Neuerkrankung hochmalignes NHL, schnellwachsend, aber gut auf die Therapie ansprechend. Geplant 4 Zyklen DEXA-BEAM, gerade mitten im dritten Zyklus.

carpe diem

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