Eine Bitte an Euch alle!

Hier kann nach Herzenslust geklönt werden. Alles, was nicht unbedingt mit Morbus Hodgkin zu tun hat, gehört hier rein.
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Axel B.
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Beitragvon Axel B. » 31.05.2008 21:27

Also ich habe meine Probleme damit, wenn davon gesprochen wird, unsere Nahrungsmittel so wirtschaftlich wie möglich zu produzieren. Denn was dabei auf der Strecke bleibt, ist die Qualität.

Die Macht der Lebensmittelhandelsketten und Lebensmittelindustrie ist enorm. Auf beiden Seiten hat es in den letzten Jahren enorme Konzentrationswellen gegeben. Die großen 10 Handelsketten kontrollieren 90% des Marktes. Deswegen wurde letztens auch die Fusion von Edeka und Plus vom Bundeskartellamt gestoppt. Walmart ist der größte Konzern der Welt (Umsatz). Die Lebensmittelkonzerne sind ebenfalls global Players und müssen so ökonomisch wir möglich wirtschaften. Viele Lebensmittelrezepturen wurden deshalb einem "Downgrading" unterzogen.

Schaut euch doch mal an, was es im Supermarkt zu kaufen gibt. Sehr viele Lebensmittel enthalten Aromen, weil sie sonst entweder ungenießbar oder zumindest nach nix schmecken würden. Andere enthalten Geschmacksverstärker und Farbstoffe, um etwas Pepp in die Sache zu bringen. Wie sollen auch gerade mal 2g Hähnchenpulver alleine in einer Hühnerbrühe für Geschmack sorgen? Selbst in Bio-Produkten wird ordentlich gemogelt. Dort findet man statt E621 dann Hefeextrakte, die derart chemisch modifiziert wurden, dass letztendlich nur noch Glutamate (also wieder E621) übrig bleiben. Eine Bio-Tütensuppe ist für mich eh ein Widerspruch in sich.

In unseren Lebensmitteln ist deshalb immer mehr Fett und Zucker drin. So kann man große Massen an Lebensmitteln billig herstellen. Und was haben wir davon? Adipositas und Diabetes! Dies könnte man auch als wirtschaftlichen Schaden sehen. Um diesen müssen sich aber Nestle und Co. nicht kümmern.

Schönen Gruß vom anderen Ende des Stammtisches ;-)
Diagnose: (18.09.2000) MH IIa, Nodulär-sklerosierender Subtyp, 1 Riskofaktor (3 Lnn-Areale befallen)
Behandlung: 4xABVD + 30Gy (HD11)
Vollremission (04.05.2001) bis heute ...
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Hans08
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Beitragvon Hans08 » 31.05.2008 23:15

Hier ist ja einiges an Diskussionsstoff geboten ;-)

Ein paar Leute hier scheinen anscheinend noch nicht verstanden haben um was es geht. Und wenn ich hier lese, dass die Bauern ein aussterbender Beruf sein sollen und dass sich die gefälligst was anders suchen soll, dann frag ich mich wirklich ob diese Leute Ahnung haben.

Zu den Subventionen: Kein einziger Bauer braucht Subventionen, wenn er für seine Produkte anständiges Geld bekommt. Und ich denke unser Essen sollte uns was wert sein.

Und noch etwas scheint hier vergessen zu werden. Ihr seid abhängig von den Bauern - ja darüber mag vielleicht der eine oder andere lachen, aber in ein paar Jahren wird euch das bewusst werden. Die Nahrungsmittel werden knapp werden. Die Weltbevölkerung steigt rasant an, vorallem in China. Wir stehen vor einem Ernährungsproblem. Waren vor ein paar Jahren die Getreidespeicher noch voll, so waren sie 2007 zum ersten Mal leer.

Zudem wird viel mit der Energieerzeugung verbraucht.

Also ich denke, es ist kein schlechter Weg wenn man sich mit den Bauern solidarisiert, denn sie werden in der Zukunft eine tragende Rolle spielen und wir sollten versuchen, möglichst viele von ihnen zu erhalten.

Außer man kann auch vom Finger im Mund leben....

VG
Morbus Hodgkin IVB- März 07-Juli 07 8x Beacopp-14
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sparklingmarc
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Beitragvon sparklingmarc » 01.06.2008 00:26

Natürlich darf jeder seine Meinung haben... kein Thema.

Ansonsten:
Bild

Ach so, wir sind übrigens ein Hodgkin-Forum...bevor das vergessen wird. :knutsch:
Ahoi Marc

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Vee
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Beitragvon Vee » 01.06.2008 09:12

Der Streik geht ja auch nicht nur darum, einen Milchpreis zu kriegen, der die Kosten denkt, sondern auch, dass die EU ihre Agrarpolitik überdenkt. Darum ist es auch wichtig, dass Frankreich auch endlich mal in die Gänge kommt mit streiken, weil sie die zweitgrössten Milcherzeuger sind. Wir streiken ja nicht nur für uns...

Hier mal ein Auszug des "Forderungskatalog"

Warum stehen wir hier?

Sämtliche Bemühungen der BDM-Milcherzeuger, zusammen mit der Molkereiwirtschaft die
Gestaltung der Milchmarktrahmenbedingungen mit dem Ziel Vollkosten deckender Milchpreise
anzugehen, wurden abgeblockt.
Unsere Situation soll mit dieser Kundgebung der Öffentlichkeit bekannt gemacht werden. Die
Milchviehhalter stehen mit dem Rücken zur Wand. Eine gesicherte, nachhaltige Milcherzeugung
ist im Interesse der gesamten Gesellschaft. Dafür kämpfen wir. Kommt es also zu einem Milchlieferstopp, richtet sich dieser nicht gegen die Bevölkerung, sondern allein gegen Molkereien und Handel. Sobald unsere Forderungen erfüllt sind, liefern wir wieder Milch. Nicht
aber zu solch ruinösen Preisen wie bisher.

Welche Forderungen haben wir?

43 Cent Basispreis

Der vom Milch Board w. V. festgesetzte Basispreis von mind. 43 Cent pro kg Milch muss umgesetzt werden.

Ein Umrechnungsfaktor von mind. 1,03; (europäisches Niveau)
Durch den Umrechnungsfaktor 1,02 sind die deutschen Milcherzeuger gezwungen, 1 % ihrer Produktion zu verschenken. Diese umsonst produzierten Mengen belasten zusätzlich und unnötig den Markt.

Mit der Einführung einer Umlage von 0,5 Cent pro kg Milch, die von den Milcherzeugern aufgebracht werden, sind Marktsteuerungsmaßnahmen zu finanzieren sowie eventuelle Marktverwerfungen durch Aufkauf von Standartprodukten zu betreiben.

Flexible Steuerung des Angebotes an Milch, um Verwerfungen und Übermengen zu vermeiden

Was macht der BDM zusätzlich, um kostendeckende Milchpreise zu erreichen?
Klageerhebung vor dem EuGH gegen die Erhöhung der Milchquoten um 2 % in einer Marktsituation, die diese Erhöhung nicht rechtfertigt.

Mittel der Superabgabe einklagen zur Verwendung von Marktsteuerungsmechanismen im Milchbereich
Rechtliche Prüfung der Möglichkeit einer von den Milcherzeugern finanzierten Umlage zu Marktsteuerungsmaßnahmen
Rechtliche Prüfung von Dumping-Methoden bei Importen von Rohmilch und Milchhalbfertigprodukten aus anderen EU-Ländern

Erarbeitung von neuen Lieferordnungen, die die einseitige Auslegung zu Ungunsten der Milcherzeuger beendet

Rechtliche Abprüfung, welche Möglichkeiten der Gestaltung der nationalen Saldierung gegeben sind, um endlich Quotendisziplin zu schaffen.

zu finden auf www.bdm-milchlieferstopp.de
Juli 06: PET Diagnose MH Stadium 4b
27.7.06 Beginn 1 Chemo BEACOPP, 8 Zyklen bis Ende Januar 07, 29.1.07 PET, Herde Aktiv bei Schilddrüse, in der Lunge und beim Aortenbogen. Bestrahlung 27.3-20.4. 18x1.8Gray
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armin
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Beitragvon armin » 01.06.2008 10:05

Rechenbeispiel:


Für 1 Tag Lieferstopp ist bei einem Ausgangspreis von 30 Cent und einer Preissteigerung um 13 Cent auf 43 Cent/kg Milch das investierte Geld in 2,3 Tagen zurückverdient.



Heute ist der 5. Lieferstopp-Tag: Bei einer Preissteigerung um 13 Cent ist das investierte Geld in 11,5 Tagen zurück.



Das bedeutet, dass selbst bei 10 Tagen Lieferstopp das investierte Geld noch im Juni zurückverdient wird.


Für mich sieht das nach einer völlig überzogenen Forderung aus. Wenn ihr binnen so kurzer Zeit die Verluste einfahren könnt durch Wegschütten von Tonnen von Milch ist das eine Sauerei keine Kuherei. :evil:

Bleibt auf dem Teppich und finanziert nicht andere landwirtschaftliche Misswirtschaft über den Milchpreis. Eine gute Kuh produziert um die 15000t. Milch pro Jahr, na wenn das nicht reicht. Von der Überzüchtung auf Milchproduktion ganz zu schweigen.

Aus dem Tierschutzaspekt sollte man dieses Preisdilemma auch mal sehen.

Die Tiere snd nur noch auf Milchproduktion getrimmt und fristen ein armes Dasein. Da ist man nicht weit von der Pelzproduktion entfernt.

Für mich ist Milch kein Grundnahrungsmittel und ihr müsst euch der Marktwirtschaft endlich stellen :!: :!: :!:

Gruß Armin
Diag. 2/2004 ,MH 2a (Mischtyp) mit Risikofaktor (Bulk im Mediastinum 6,5x4,3x4,4cm und 3 Areale befallen) 1xABV Rest ABVD (4 Zyklen) ,30 Gy, Totale Vollremission , offiziell geheilt

Nachtigall
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Beitragvon Nachtigall » 01.06.2008 10:50

Das ganze ist natürlich ein super komplexes Thema. Als Landwirt hat man wirklich ziemlich viele Auflagen und wird auch laufend kontrolliert, ökol. ebenso wie konventionel, unsere Milch wird nur abgenommen, wenn sie bestimmte Kriterien erfüllt. Auch für unsere Tiere versuchen wir das Leben so angenehm und gesund wie möglich zu gestalten, auch dafür gibt es Auflagen und man ist natürlich selbst stark dran interessiert das es den Tieren gut geht, wenn eine Kuh 10000l im Jahr abliefert ist das übrigens schon super (15000l ist eher selten) und viel Milch gibt eine Kuh eigentlich wenn Sie gesund ist und sich wohl fühlt. v.l.G. Anja

Sabi
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Beitragvon Sabi » 01.06.2008 11:46

Es ist echt schon fast "rührend" zu sehen wie du Vee versucht es "schönzureden". Und das Rechnenbeispiel was du in einem deiner vorherigen Beiträge geliefert hast, ist ja noch nicht mal von dir selber, sondern schön abgeschrieben...hast du fein gemacht.
Aber: was ist, wenn es (und danach sieht es aus) nicht zu einer Preiserhöhung kommt. Klagen beim Europäischen Gerichtshof... dagegen das Milcherzeugnisse aus anderen EU-Ländern kostengünstiger als die Produktion hier eingführt werden... also, eine Klage gegen die freie Marktwirtschaft... Riesenchance sag ich nur...
Und zu der Aussage, dass sich andere Ländern am Streik "beteiligen"..., eine Blockade an Grenzübergängen damit ausländische Milchlieferer nicht einreisen können, gehört für mich nicht zur "Beteiligung".


Ich kann auch in der Bevölkerung keine große "Solidarität" sehen.. im Gegenteil, die Milchregale sind wie zuvor sehr gut gefüllt. Hast du auch mal dran gedacht, dass viele jetzt extra keine Milch kaufen.... Mal über den Tellerrand geschaut und die Äuglein mal vor der Realität geöffnet.. scheint mir nicht so.
Was los ist, wenn sich die Molkereien von den einheimischen Landwirten absagen und ihre Milch komplett aus dem Ausland beziehen, bzw. von wenigen "großen" Milcherzeugern (auch die sich bisher am Streik beteiligen und urplötzlich aussteigen).. die prima zu dem bisherigen Preis produzieren können... das weißt du sicherlich selber.
Dann seid ihr pleite.. weil keiner eure Milch mehr möchte, weil keine Molkerei abhängig ist, von den "kleinen" Fischen, die jetzt den "Aufstand" proben.
Polen, Ungarn, Italien, Spanien, Frankreich, Dänemark... all diese Ländern beteiligen sich nicht... glaubt ihr ernsthaft, ihr macht durch den Streik die Molkereien "erpressbar"...

Und die Milch die ihr wegschüttet... wie begründest du DAS moralisch... die "niedrigen" Preise für Milch sind "unmoralisch"... aber das Wegschütten ... zeigt nur, wieviel EUCH die Milch in Wirklichkeit wert ist.. Nichts!!
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Vee
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Beitragvon Vee » 01.06.2008 11:53

es bringt nichts mit dir zu diskutieren. guck erst mal die nachrichten.
Juli 06: PET Diagnose MH Stadium 4b

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Beitragvon Sabi » 01.06.2008 12:00

*Gähn*... jo,heute sind Verhandlungen.....ich weiß... und... kann ja auch negativ (sehr negativ) für die lieben Milchbauern ausgehen...
Aber kein Problem... Peter Zwegat macht bestimmt gerne eine Wirtschaftsplan für euch...
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melle
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Beitragvon melle » 01.06.2008 12:08

Hallo liebe gemeinde (es ist sonntag und ich sollte in der kirche sitzen)

ich habe mich ehrlich erschrocken, was für eine richtung das thema nun einschlägt.

vermutlich werde ich nun zu viel schreiben, aber ich habe 100 gedanken im kopf:

meine eltern haben seit 15 Jahren ein eigenes kleines Unternehemn. umzüge, entrümpelungen etc. ich habe schon oft mitbekomme, dass es als selbstständiger (was vee ja quasi auch ist) oft eng wird und man eigentlich im abhängigkeis verhältnis (zum kunden)steht.

zudem kommen (waren es) 2 Mitarbeiter (?), für die man irgendwo die verantwortung trägt, 150 Kühe, Kinder usw. Da sagt man nicht MAL EBEN "oh das wird mir zu viel und ich verdiene ja gar nicht soviel wie andere immer denken - ich mach den laden jetzt zu. Es gibt ja immernoch Hartz IV" (nicht als abwertung verstehen - da muss man ja schon aufpassen) ne ne ne.

Als eigener chef muss man oft entscheidungen treffen, die ein außenstehender nicht verstehen kann und vielleicht logisc gedacht TOTAL FÜR DEN A... sind. Es ist wie bei kleinen kindern, wenn man bockt also streikt dann bekommt man meist (will keine % sagen) seinen willen. wenn man den erfolg dann mal auf die nächsten Jahre hochrechnet, dann rentiert sich das schon!

solange ihr nicht unmängen an lebensmitteln wegschmeißt, dann versteh ich das schon, aber so wie ich das verstanden habe versucht ihr dies auch zu vermeiden, das finde ich gut.

also, lasst euch nicht auf ein zutiefes niveau. über die faulen studenten, die alle schwarzarbeiten, permanent saufen und nur kiffen reden wir ja auch nicht schlecht.... *DIES WAR EIN SCHERZ!!!!!*

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sparklingmarc
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Beitragvon sparklingmarc » 01.06.2008 12:22

Ich sehe das Problem nicht. Ihr regt auf auf, dass die Bauern sich nicht der Marktwirtschaft stellen und prangert subventioniert Lebensmittel an.

Nun: Was Lebensmittelsubventionen angeht, da sind die Bauern die falsche Adresse. Da würde ich mal lieber nach Brüssel schimpfen, denn da werden doch diese Entscheidungen getroffen. Dass die Bauen das Geld mitnehmen, was zu bekommen ist... das würde wohl jeder von uns so machen. Ich mache jedenfalls am Ende des Jahres meinen Lohnsteuerjahresausgleich und gucke, was da zu bekommen ist.

Und das man keine Ware liefert, wenn man mit dem Preis nicht zufrieden ist: EXAKT das sind doch die Prinzipien freier Marktwirtschaft? Warum beschwert ihr euch darüber?

Klar, das Ganze kann für die Bauern auch nach hinten losgehen und die Molkereien beziehen ihre Milch dann über andere Wege. Aber das werden sich die Landwirte ja wohl selber überlegt haben, ob sie dieses Risiko eingehen oder nicht. Das ist deren Sache, da haben wir uns nicht einzumischen.

Was das Wegkippen von Lebensmitteln angeht: Wenn ich mir eine Scheibe Salami gekauft habe, dann entscheide ich, ob ich die in den Müll werfe oder nicht.

Für mich wird da grade ein System bereinigt, was seit Jahren in sich falsch konstruiert ist. Wo das endet werden wir ja sehen, aber ich finde es prinzipiell gut, dass sich was tut.
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Elisabeth
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Beitragvon Elisabeth » 01.06.2008 12:58

Also ich versteh auch nicht, warum man von den Bauern verlangt, dass sie für etwas arbeiten sollen, was kaum kostendeckend ist. Andere Berufsgruppen machen das doch auch nicht. Wobei bei dem Streik ja trotzdem gearbeitet werden muss.
Ich würde jedenfalls keine Arbeitsstelle annehmen, bei der nicht einmal die Fahrtkosten wieder reinkommen. Und wenn ich ehrenamtlich was machen will (was ich eh sehr viel mache), dann möchte ich das bitte selber entscheiden.

Aufschreien, dass die Milch weggeschüttet wird, das sollten nur diejenigen, die konsequent fair gehandelte Waren und biologisch erzeugte kaufen. Was weltwirtschaftsmäßig alles abläuft ist nämlich viel schlimmer als die weggeschüttete Milch. Aber das ist optisch halt nicht so schlagkräftig-man sieht die Folgen und Zusammenhänge nicht so direkt..

Und das mit der freien Marktwirtschaft ist so ähnlich wie mit dem Kommunismus: funktioniert nur gut mit lauter anständigen Menschen.



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1993 MH 2A (7. Schwangerschaftsmonat), Bestrahlung (50gy) und Splenektomie
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12/2004-2005 mehrmals Verdacht auf Frührezidiv nach PET
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Beitragvon melle » 01.06.2008 13:05

die kuh ist geil!

Sabi
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Beitragvon Sabi » 01.06.2008 13:10

Ich finde es nicht in Ordnung, mit Geld (durch evtl. Preissteigerungen) zu kalkulieren, dass man noch nicht hatt. Insbesondere nicht, wenn ich eh schon Schulden habe. Wenn ich Schulden habe, sollte ich nicht auch noch bewusst neue machen.
Das finde ich total unüberlegt und meiner Meinung nach, wird das auch gründlich schiefgehen und dann ist der Katzenjammer groß. Es ist nun mal so, wenn ich wirtschaftlich nicht effizient arbeite... dann kann ich mein Geschäft nicht mehr fortführen. Es ist so, weil auf Dauer wird es eh nicht klappen. Das ist überall so, warum sollte dann bei den Landwirten irgendeine Ausnahme getroffen werden.

Ich bin auf jeden Fall nicht bereit, mir unbekannte Landwirte zu "supporten"... ist mir ehrlich gesagt, so ziemlich egal wie es denen geht. Es ist so, die Landwirtschaft in Deutschland wäre ohne Subventionen schon seit Jahren nicht mehr vorhanden. Das ist so, das ist ein Strukturwandel und es ist nicht mehr aufzuhalten.
Und kein Landwirt kann mir erzählen, das hätte er nicht gewusst. Ich kann mein Geschäft nich auf Basis von Unterstützungen führen und dann wenn sie stückweise abgebaut werden, hey... ne Preissteigerung muss her, weil ansonsten geh ich pleite (was ich ohne Subventionen schon längst wäre)
Sorry, ich finde euren Streik Vee, sehr unüberlegt und nicht vorrausschauenend geplant und dass ist immer sehr gefährlich. Sag mir mal, was ihr macht, wenn eure Molkerei sagt: "Thanks, aber unsere Milch bekommen wir jetzt aus Polen"... was dann....so etwas durch den Streik zu riskieren.... dumm.
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Beitragvon Sabi » 01.06.2008 13:14

Und.. was ist mit den "Riesen" in eurer Branche.... die können es sich mit Sicherheit leisten zu streiken (weil diese im Regelfall finanzielle Reserven gebildet haben).. was ist, wenn die auf einmal aussteigen (vielleicht sogar genau dann, wenn sich der Milchmangel bemerkbar macht), ihre Kapazitäten erhöhen und ihr eigene Produktion steigern und euch "Kleinen" überflüssig machen für die Molkereien... hier könnte es sogar passieren, dass die den Preis nochmal senken... was dann. Da wird nichts mehr mit Solidarität der "Riesen" sein.. sondern hier wird es um den eigenen vergrößerten Marktanteil gehen und Verdrängung der "Kleinen" aus dem Markt. Das hinter der hier angesprochenen Verhaltensweise und momentanen teilweisen "Solidarität" durchaus ein wohl überlegtes strategischen Verhalten stehen kann (gegen die "Kleinen") .. das wird hier nicht beachtet. Da ma drüber nachgedacht oder wurde das in den Überlegungen ausgeblendet.
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