Eine Bitte an Euch alle!

[speedy]

also mit dem wegschütten von Lebensmitteln habe ich auch grosse Probleme........kanns nicht verstehen. In unserer Überflussgesellschaft in D wird ja nicht nur Milch weggeschmissen.

http://www.hannovertafel.de/index1765160.htm

Milch wegschütten kanns nicht sein. Vielleicht lieber Aktionen machen und die Milch an Tafeln weitergeben. Die gibts überall!!

Lebensmitteltechnisch sind Joachim und ich zu 70-80% ausgetreten aus dem üblichen Supermarktsystem. Wir kaufen vieles fair trade, aus Direktvermarktung der Ökobauern die in unserer Region anbauen. Es gibt hier einen Zusammenschluss von Ökobauern und ich such mir Obst und Gemüse der Saison im Internet aus, auch Brot und Milchprodukte etc. und ich kriegs einmal die Woche geliefert. Wenn man sich nach der Saison ernährt ist das gar nicht so teuer. Mir ist es das wert. Und den ganzen Schrott den sich die Kunden in den Discountern in die Einkaufswagen schippen, sehe ich erst gar nicht. (Fertigprodukte/ Süssigkeiten, Chips)

Ich hab ja selber einen kleinen Handwerksbetrieb und hoffe immer das sich mehr Menschen von den Konzernen abwenden und sich Gedanken machen wo sie kaufen. Da wieder habe ich Verständnis für die Bauern. Es sind ja meist auch kleine Betriebe die hart arbeiten, wenn sie nicht aufgeben wollen.

Ich finds jedenfalls gut, das in D mal wieder so eine Diskussion losgetreten wurde, auch wenn man durchaus verschiedener Meinung sein kann.
Gabi

[Hans08]

Im Endeffekt ist es auch einfach so, machen hier in Deutschland die Bauern einen "Aufstand" so denke ich, wird es irgendwann dazu kommen, das die Milch eben halt aus anderen Ländern kommt z.B. Polen.

Mal ganz abgesehen davon, dass die Milch aus Polen nicht reichen würde - würds denn eigentlich wirklich jemanden stören wenn die Milch aus Polen kommen würde??

Wir essen doch auch im Winter die Tomaten, die irgendwo auf der Welt mit höchst giftigen Chemikalien gespritzt werden, nur damit sie rot werden und auf dem langen Weg zu uns nach Deutschland nicht verderben.

Wir sollten uns endlich wieder auf heimische Produkte konzentrieren und damit mein ich jetz nicht nur, dass man beim Direktvermarkter einkaufen sollte, sondern vielleicht auch mal im Supermarkt darauf schauen, ob die Sachen wirklich Made in Germany sind.

VG

[armin]

Die Landwirtschaft wird durch die Europäische Agrarpolitik mit jährlich mehr als 40 Milliarden Euro unterstützt

Quelle : http://www.wwf.de/themen/landwirtschaft ... ventionen/

und

Braucht die Landwirtschaft überhaupt noch Subventionen aus Brüssel?
Bis vor einem Jahr kannten Agrarpreise nur eine Richtung: nach unten. Nun scheinen sie ohne ­Ende zu steigen. Der Liter Milch kostet heute 35 statt 28 Cent, eine Tonne Weizen 250 statt 100 Euro. Dank steigender Erlöse produzieren heute viele Bauern in Europa zu Weltmarktkosten. Von Verlierern sind sie binnen eines Jahres zu Gewinnern der Globalisie­rung geworden. Brauchen wir also noch Agrarsub­ventio­nen, für die 2008 fast 44 Prozent des 129 Milliarden Euro schweren EU-Etats reserviert sind?

Quelle : http://www.capital.de/politik/100008245.html?nv=smart

Na, klingelts ?

Dieses Interview ist auch noch aufschlussreich :

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/inte ... lf/774476/

Gruß Armin

[Vee]

hi zusammen

sorry, ich war die letzten tage ganz arg im stress wegen diesem streik, kaum am pc und wenn nur wegen des streiks.

ich habe kurz über gelesen und danke hans und nachtigall schon mal für ihre worte, sie wiederspiegeln unsere situation.

und eine frage, ihr bezieht strom, aus erneuerbaren energien, also auch biogas-anlagen. womit werden die bespeist? weizen, mais? raps? alles nahrungsmittel wo man in den armen länder vieeeeeeeeeeeeeel leid lösen könnte.

wir haben so keine chanche mehr weiter zu machen und wir sind ein betrieb mit 130 kühn, was ist mit unseren schwarzwaldbauern mit 15 kühn? müssen die morgen zumachen, weil sie kein geld mehr kriegen? mal gucken wie lang es geht, wenns dahinten keine landwirte mehr gibt und alles zuwächst...


übrigens streiken rund um deutschland alle länder mit, oder haben blockaden, dass kein laster raus darf, der nach deutschland liefern darf.

Immer mehr von unseren Milcherzeugern aufgekaufte Milchprodukte werden
sozialen Einrichtungen zugeführt.

und im übrigens sind auch missionen für unsere aktion......... das gibt doch zu denken oder? wieso sind die wohl dafür?

nicht einfach nur verurteilen....nachdenken.

und übrigens. ich mache 2x am tag käse, ich mach butter, quark, jogurth....

....die bauern die gestern hier waren zu lagebesprechung haben alle milch getrunken......

vee

[Hans08]

Die Landwirtschaft wird durch die Europäische Agrarpolitik mit jährlich mehr als 40 Milliarden Euro unterstützt

Quelle : http://www.wwf.de/themen/landwirtschaft ... ventionen/

und

Braucht die Landwirtschaft überhaupt noch Subventionen aus Brüssel?
Bis vor einem Jahr kannten Agrarpreise nur eine Richtung: nach unten. Nun scheinen sie ohne ­Ende zu steigen. Der Liter Milch kostet heute 35 statt 28 Cent, eine Tonne Weizen 250 statt 100 Euro. Dank steigender Erlöse produzieren heute viele Bauern in Europa zu Weltmarktkosten. Von Verlierern sind sie binnen eines Jahres zu Gewinnern der Globalisie­rung geworden. Brauchen wir also noch Agrarsub­ventio­nen, für die 2008 fast 44 Prozent des 129 Milliarden Euro schweren EU-Etats reserviert sind?

Quelle : http://www.capital.de/politik/100008245.html?nv=smart

Na, klingelts ?

Dieses Interview ist auch noch aufschlussreich :

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/inte ... lf/774476/

Kein einziger Landwirt braucht eine Subvention, wenn die Preise stimmen. Nur die Preise stimmten in den letzten Jahren nicht. Wer meint, die Bauern würden die Subventionen zu Unrecht bekommen, dem empfehle ich dringend mal einen landwirtschaftlichen Betrieb zu besuchen und sich die Situation vor Ort anzuschauen.

Hätte es in den letzten Jahren die Subventionen nicht gegeben, gäbe es keine Landwirtschaft in Deutschland mehr.
Und wie es momentan ausschaut fallen die Subventionen in den nächsten Jahren sowieso weg.

Zudem werden die Landwirte nicht nur mit niedrigen Preisen in die Enge getrieben, sondern auch mit völlig sinnlosen Auflagen konfrontiert, die sehr viel Geld kosten.

[Sabi]

Ich seh das ganz pragmatisch, auf Dauer wird die politische Richung der EU immer mehr in Richtung der freien Marktwirtschaft gehen. Um dann am Markt konkurrieren zu können, muss man eben wettbewerbsfähig bleiben. Ein unwirtschaftlicher Betrieb, der ohne Subventionen schon längst nicht mehr existieren würde, geht dann eben pleite. Das wäre genauso, wenn man in jede kleine Firma die unwirtschaftlich ist, Geld pumpen würde. Ich sehe dass so, dass irgendwann der Schritt gemacht wird, dass von Landwirten aus Deutschland keine Milch mehr genommen wird und man sich die Milch dort beschafft, wo es billiger ist.
Mal ganz davon abgesehen, dass ich den Aufruf echt blöd finde. Ich starte hier auch keinen Aufruf, bitte unterstützt mich finanziell bei der Bezahlung meiner Studiengebühren in Höhe von 500 Euro. Ich könnte mir nicht den Liter Milch für 1,50 leisten. Ist nicht drin.
Hab ich Geld zuviel, dass ich jetzt mal aus "Solidarität" das komplette Milchsortiment beim Aldi aufkaufe... damit die Landwirte (wovon viele bereits schon längst ohne Subventionen pleite gegangen wären) ihren unwirtschaftlichen Betrieb aufrechterhalten können??

Ist es auch nicht so, dass die Bauern bei Bereitstellung von Anbauflächen für "erneuerbare Energien" mehr Geld bekommen, als wenn sie dort brav z.B. Kartoffeln anbauen würden?

Durch die Subventionen der Landwirte in Deutschland und auch in der EU, sind Dritte-Welt-Länder nicht wettbewerbsfähig... sie können nicht konkurrieren am Markt, da sie niemals so "günstig" sein werden wie die subventionierten Unternehem... die ich kann mir nur wiederholen, ohne Subventionen bereits weg vom Markt wären.

Wie gesagt, ich finde es echt daneben hier im Forum so einen Aufruf zu machen, ist wohl nicht die geeignete "Plattform".

[armin]

Ahoi,

ich sehe das ähnlich. Weg mit den Agrarsubventionen. Es gibt auch Bauern, die verdienen sich steinreich mit den Subventionen (sind natürlich eher die grossen).

Man muss sich das mal vorstellen....40-50 Milliarden Subventionen für die Landwirtschaft in Europa und die kippen die subventionierte Milch weg.
Die kleinen Bauern sollen ihre Hofläden betreiben und wenn das ohne Subventionen nicht geht, leider eben einen anderen Job suchen.

Klingt hart, ist aber so. Man kann doch nicht in Abhängigkeit von Subventionen einen Betrieb führen, was soll das denn ?


Ich bin auch selbständig und muss auch Auflagen selbst finanzieren und bekomme keine Subventionen für Misswirtschaft.

Gruß Armin

[Vee]

dritt welt länder können keine eigende agrarwirtschaft aufbauen, wenn der rest der welt meint, sie müssen ihre milch bzw das milchpulver in diese länder schicken. es ist ein teufelskreis. so gehts sicher nicht.

und wegen dieser subventionen. diese werden schon seit 3 jahren immer wieder gekürtz, in den nächsten jahren fallen die meinsten ganz weg (jedenfalls die die uns betreffen). also regt euch drüber nicht so auf.

und ja, habt ihr schon mal überlegt, das selbst biokühe nicht nur gras brauchen? was es für eine arbeit ist die zu melken, füttern etc. ARBEITET jemand von euch für einen stundenlohn von 2.50 euro? Niemand würde das machen. und wir sind hier mit 130 kühen einer der grössten in unserer (hügeligen) region. auch WIR müssen noch leben können.

Mein Mann hat Agrarwirtschaft studiert, er könnte weiss Gott wo arbeiten, die sind gesucht, ABER er hat sich bewusst dafür entschieden vor 5 Jahren neu zu bauen (der stall war schon 30 jahre alt und entsprach den grösse der heutigen kühe nicht mehr). Wir haben fast eine halbe Million Schulden, die wir schön brav zurückzahlen, aber wie sollen wir wenn die MILCH weniger kostet als 1 liter Wasser?

[Nachtigall]

es ist wirklich so wie Du schon sagst Vee. Wir als Landwirte können ja nicht sagen, wie zum Beispiel ein Bäcker, ab morgen kosten unsere Brötchen 3 cent mehr, es sei denn man ist Direktvermarkter, und das sind wohl die wenigsten von uns. Natürlich müssen wir bald mit dem freien Markt zurechtkommen, mal sehen was die Zukunft so bringt. v.l. solidarische Grüße Anja

[sparklingmarc]

Vor allem sollte man aufpassen, nicht mit einem mediengeprägten Halbwissen sich an einem Thema festzubeißen, wo man gar nicht drin steckt.

Und warum sollen alle Arbeitnehmer streiken dürfen und die Bauern nicht? Wenn sie sich ungerecht behandelt fühlen, ist das doch deren gutes Recht?

Die Lokführer legen die Republik lahm, die Müllarbeiter lassen den Müll liegen und nun kämpfen halt die Bauern für ihr Recht. Das ist der Preis der Demokratie und das ist gut so.

[Matthias]

Vor allem sollte man aufpassen, nicht mit einem mediengeprägten Halbwissen sich an einem Thema festzubeißen, wo man gar nicht drin steckt.

Und warum sollen alle Arbeitnehmer streiken dürfen und die Bauern nicht? Wenn sie sich ungerecht behandelt fühlen, ist das doch deren gutes Recht?

Die Lokführer legen die Republik lahm, die Müllarbeiter lassen den Müll liegen und nun kämpfen halt die Bauern für ihr Recht. Das ist der Preis der Demokratie und das ist gut so.

was sind denn das für aussagen?

es hat niemand etwas dagegen, dass die bauern ihre situation durch einen streik in die öffentlichkeit tragen. es geht darum, dass sie subventionierte lebensmittel in die tonne kloppen. das hat schon fast etwas von missbräuchlicher subventionsverwendung.

mal ganz abgesehen davon, dass es genügend bedürftige gibt (und natürlich stehen die nicht an der straße oder vor des bauern haustür)... hier geht es um die art, wie mit dem thema umgegangen wird. und wenn die lokführer alles lahmlegen oder der müllmann unseren dreck einfach liegen lässt, dann regen wir uns auch darüber auf!!! SO ist das in einer demokratie, die einen machen und provozieren damit eine gegenmeinung. dafür brauch ich auch nicht "drinstecken".

[Sabi]

"Mediengeprägtes Halbwissen" liegt hier wohl eher nicht vor, Sparklingmarc, sondern reines VWL-Wissen.
Und "Preis der Demokratie".. und "gutes Recht"... der Streik der GDL, hatt die BRD volkswirtschaftlich ein Vermögen gekostet und es ist ein riesengroßer Schaden entstanden. Hier geht es nicht darum, dass ein paar Lokführer (deren Ausbildung im übrigen nur 6 Monate dauert und nicht an hohe Ansprüche gekoppelt ist) ihr "gutes Recht" bekommen haben, sondern darum dass alle abhängigen Unternehmen der Bahn (Zuliefererbetriebe, Just-in-Time Produktionen) brachgelegt worden sind und ein riesengroßer Schaden entstanden ist... aber alles klar.. der Lokführer hatt sein Recht bekommen..und der Polizeibeamte der sein Leben aufs Spiel setzt verdient um Längen weniger...

Genauso wie die Landwirte um ihr Wohlergehen sorgen, genauso macht das jeder von uns.. und irgendwann ist dann mal das Ende der Fahnenstange errreicht..
Besonders Vee, finde ich es echt bedauerlich, die Masche der Mitleidstour.. wenn dein Mann Agrarwirtschaft studiert hatt, kennt er die Problematik... dann zu streiken, zeigt mir nur... viel Ahnung hatt er anscheinend nicht.
Ihr wart so "bedürftig".. das RTL 2 euer Haus renoviert hatt .. habt Schulden und dann streikt ihr noch.
Kein Verständnis!!!

[sparklingmarc]

Klar doch, man studiert ein paar Semester VWL und dann hat man einen Plan, was in der Milchwirtschaft los ist, kennt die Sorgen der Lokführer und der Alltag des Polizisten ist auch bekannt. *gähn*

Es beobachte das alles auch genau, habe auch durchaus eine Meinung, aber ich bin schön vorsichtig, ob ich die Weißheit wirklich mit Löffeln gefressen habe oder nicht.

Ich habe mir das jedenfalls noch nicht vom Landwirt, von der Molkerei und vom Einzelhandel vorrechnen lassen und entsprechend geprüft, wer da Käse erzählt und wer nicht.

Und so lange man das nicht getan hat, sollte man zumindest nicht so unter der Gürtellinie schreiben, wie du es mal wieder tust, Sabi. Das ist Stammtischniveau.

[Sane]

Bei allem was wir gemeinsam haben, fällt bei diesem Thema dann doch auf, wie unterschiedlich unsere Lebenssituationen und Vorerfahrungen sind.

Find ich spannend!

Sane

[Sabi]

Stammtischniveau
Tjoa... unter der Gürtellinie schreib ich nicht.. ich bin zumindest niemand der nach dem Motto lebt "Schön mit dem Strom mitschwimmen" und dabei immer brav den "Gutmenschen" raushängen lassen.. man will ja nicht anecken, was Sparlingmarc...
Das was du hier ankreidest ist "Persönlichkeit", die habe ich nun mal und wenn du damit ein Problem hast... Fein, interessiert mich aber nicht sonderlich.
Also immer schön dran denken... sich mit allem und jedem solidarisch zeigen.. dabei aber einfach nur ein Fähnchen im Wind darstellen "heut so, morgen so".
Finde ich lachhaft, sorry.. ich weiß nicht wie alt du bist .. aber besonders gefestigt in deinem Charakter scheinst du nicht zu sein. Ich steh immer zu meinen Äußerungen und lösch nicht Beiträge von mir... so wie du.. damals bei Angela.

Ich habe kein Verständnis für irgendwelche "Erpressungsversuche" durch den Streik, besonders kann ich kein Verständnis dafür haben, dass man wenn man eh schon verschuldet ist, sich am Streik beteiligt und dadurch die Schulden nochma vergrößert. Unlogisch darauf zu hoffen, dass durch evtl. Preissteigerungen der eigene Betrieb "gerettet" werden kann. Hier wäre ein Wirtschaftsplan wohl sinnvoller.
Wäre genauso, wenn ich sagen würde: "Hey, ich hab zwar eh schon wenig Geld aber ich schmeiss mal jeden Tag frische Lebensmittel in die Tonne (und damit Geld) "... vielleicht bemerkt dann jemand mein "Leid" und unterstützt mich...
Nein, hier würde jeder normale Mensch sagen, such dir andere Optionen zu "mehr Geld".... aber klar... bei den Landwirten ist das ja was ganz Anderes.
Sorry, aber wenn mein Betrieb unwirtschaftlich ist .. dann muss ich ihn eben schließen und nicht erwarten dass mich jeder unterstützt... quasi so aus "Solidarität"