Alternative zu Neupogen (Granozyte?)

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Tiffy
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Alternative zu Neupogen (Granozyte?)

Beitragvon Tiffy » 09.11.2004 18:13

An alle in Chemo,

auf Grund meiner relativ schlechten Blutwerte hat meine Ärztin im letzten Zyklus (BEACOPP) ein anderes Medikament ausprobiert:

Neulasta 6mg von Amgen.

Es wird einmal am Tag 8 anstelle von Neupogen subcutan gespritzt.

Bei mir gab es folgendes Ergebnis:

1. Die Leukos erholten sich schon 1 Tag eher mit deutlich besseren Werten.
2. Der weitere Anstieg war wie beim Neupogen (am 3. Anstiegstag im Normbereich).
3. Die Leukos explodierten dann jedoch nicht über den Normalwert, sondern blieben mit nur geringen Schwankungen im guten Mittelfeld des Normbereiches.
4. Nicht zu verachten sind die mögliche Reduzierung von Komplikationen, da nur 1 Injektion erforderlich ist. Abgesehen davon gibt es nur wenige die masochistisch veranlagt sind und auf "Sticheleien" stehen.

Die Aussage ist allerdings nur auf meine Werte bezogen, basieren aber auf ähnlichen Erfahrungen meiner Ärztin bei anderen Patienten! Weiterhin wurde bei dem benannten Zyklus eine geringfügige Dosisreduzierung vorgenommen, die aber keinen Einfluss haben soll. Eine Auswirkung auf die anderen Blutwerte ist nicht direkt feststellbar bzw. erwartet worden.

Da Granozyte eine ähnliche Wirkung haben, könntet ihr euern Arzt gezielt darauf ansprechen. Aber hier bin ich leider nicht aussagefähig, da dieses Medikament mir im Detail nicht bekannt ist.

Bezüglich Neulasta bleibe ich am Ball. Es ist im nächsten Zyklus wieder vorgesehen. Falls ich mich in 3 Wochen noch nicht wieder geäußert habe, erinnert mich bitte.

Alles Gute

roro
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sassi
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Beitragvon sassi » 09.11.2004 18:22

hallo roro

das hört sich echt gut an. aber mal abgesehen von den medizinischen werten.
hat das neulasta auch weniger nebenwirkungen als neupogen? diese nebenwirkungen waren nämlich echt nicht lustig.

bist du da ein bisschen versuchskaninchen, oder wolltest du das selber probieren???
was die werte angeht und das man nur 1 mal spritzen muss hört sich auf jeden fall gut an.

ich finde es auf jeden fall toll, dass anscheinend viel getan wird, um nebenwirkungen zu reduzieren.

alles gute für dich und ... halt uns auf dem laufenden. :wink:
sassi
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Beitragvon alty » 09.11.2004 18:34

Hi-chen,
ich mußte mir Granozyte spritzen als ich meine beiden BEACOPP-Zyklen bekam. Wenn ich mich recht erinnere waren die Leukos (die nicht unter 600 fielen) nach ungefähr 3-4 Tagen wieder obenauf. Ich habe das Zeug auch gut vertragen, bis auf die Schmerzen im Kreuz und den Hüftgelenken. Aber das ist wohl normal, wegen der Knochenmarkanregung und tritt bei den anderen Medikamenten, glaube ich, auch auf.
Übrigens habe ich die Spritzen, die übrig blieben bei meiner Onkologin abgegeben, damit sie noch anderen zugute kommen können. Die Dinger sind wahnsinnig teuer. Eine Packung mit 5 Spritzen kostet ca. 700 ?uro.

LG Alty

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Tiffy
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Neulasta, Neupogen

Beitragvon Tiffy » 09.11.2004 21:12

Servus,

die Nebenwirkungen, die Alty beschrieben hat sind ähnlich. So ca. 2-3 Tage nach der Injektion treten die Rückenschmerzen auf, die sich in den Rippenbereich ausdehnen können. Nach weiteren ca. 4 Tagen sind sie dann meistens wieder vorbei.

Zufällig habe ich gerade meine Apothekenrechnung hier liegen:

Neulasta von Amgen (1 Wochenspritze) => 1.524,11 Euro
Neupogen von Kohl (5 Einzelspritzen) => 1.197,34 Euro

zum Vergleich Erypo 40.000 von Janci
(6 Einzelspritzen, für je 1 Woche) => 3.258,01 Euro
(Da kann die Studienzentrale mit Placebo ganz schön sparen. Das ist ein Joke!)

Und jetzt soll nochmal einer sagen in einen Kühlschrank passt kein Kleinwagen.

LG roro
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Beitragvon Chefkoch » 09.11.2004 21:27

Hi leute,
hätten die so was nicht eher auf den Markt bringen können! Ich habe mir nämlich den Bauch zum Schluß komplett durchlöchert bei 11 Spritzen Neupogen im letzten Zyklus! Vorher waren es minimal weniger! Aber habe es jetzt geschafft und ihr schafft das auch!
Habt ihr das mittel was von der studie vorgeschrieben war mit nach hause bekommen? Mein arzt hat mir das immer persönlich gespritzt!

Mfg Chefkoch

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Andreas
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Beitragvon Andreas » 10.11.2004 01:13

Ich fand das selberspritzen immer geil *g*

gute nacht,
ein masochistischer andi ;)

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Helga74
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Beitragvon Helga74 » 10.11.2004 01:23

Hallo Zusammen,

ich habe das erste Mal was von Neulasta auf der Reha gehört. Ich hoffe ich erinnere mich an die Erklärung vom dortigen Arzt einigermassen richtig:
Neulasta und Neupogen sind in etwa das gleiche, nur hält die Wirkung von Neulasta einige Tage an, wogegen Neupogen seine Wirkung bereits nach einem Tag verliert. Neulasta wird wohl Standard bei Chemo gegen Brustkrebs, Neupogen wird bei Chemo gegen Lymphome und Leukämie eingesetzt.
Meines Wissens gibt es zwei unterschiedliche Dosierungen von Neupogen (30 und 48 ). Ich selbst habe Neupogen 48 erhalten und konnte keine negativen Nebenwirkung wie Knochenschmerzen o.ä. feststellen, wobei mir eine Brustkrebspatientin berichtet hat, Neulasta überhaupt nicht vertragen zu haben.

Ich vermute, dass Neupogen beim Hodgkin wegen der genaueren Dosierung eingesetzt wird. Laut Studie (HD15) soll man es ja solange spritzen, bis die Leukos drei Tage lang hintereinander über 1000 liegen, jedoch muß vor Chemozyklusbeginn mindestens eine Pause von 48 Stunden liegen. Da ich den verkürzten 14-tägigen Chemozyklus hatte, habe ich in der Regel von Tag 8 bis 13 Neupogen gespritzt, um meine Leukos-Mindestwerte zu erreichen und dann die zwei Tage Pause zu schaffen um an Tag 15(=1.Tag) mit der Chemo weitermachen zu können. Mit der länger wirkenden Neulasta-Spritze ist beim 14-tägigen Zyklus die Pause nicht machbar.

Übrigens habe ich für 1 Packung Neupogen48 (5 Spritzen) immer 1250 Euro bezahlt.

@Chefkoch:
Das Epoetin alpha habe ich irgenwann ab Mitte der Chemo mit nach Hause bekommen, allerdings war zu dem Zeitpunkt schon (inoffiziell) klar, dass ich das Plazebo kriege (Habe während der Chemo ca. 20 EKs erhalten).

@Andreas:
Meine Schwester (Tierärztin im Erziehungsurlaub) konnte es immer kaum abwarten mir die riesige Epo-Spritze reinzujagen (Endlich wieder ein Versuchskaninchen :roll: :roll: )

LG und gute Nacht
Helga

Alty*

Beitragvon Alty* » 10.11.2004 09:06

Guten Morgen ihr Lieben,
ich hatte zum Glück keine Probleme mir selbst die Spritzen zu setzen. Ich kannte das schon - vor einigen Jahren brach ich mir den Fuß, nachdem ich von einem Dach stürzte (ich arbeitete mal als Dachdecker) und da mußte ich mir ein Anti-Thrombose-Mittel spritzen.
Interessant ist, woraus das Granozyte hergestellt wird: nämlich aus den Eierstockzellen des chinesischen HamstersBild

Schönen Tag - Alty

sassi*

Beitragvon sassi* » 10.11.2004 09:44

hallo

das sind ja neuigkeiten!!!
erstmal bin ich schon überrascht, dass die spritzen SO teuer sind. wenn man da mal alles zusammenrechnet, was man so reingepumpt bekommt während der chemo....dann ist man ja "danach" richtig WERTVOLL :lol:

ich bin anfangs auch immer zum arzt gerannt zum spritzen, aber irgendwann hab ich mich überwunden und es dann selbst gemacht. ich hab mich immer in den oberschenkel gespritzt,nicht in den bauch. aber spaß machte das auf keinen fall.

das mit den hamsterzellen is a Schmä-oder??

alles gute
sassi

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Beitragvon Chefkoch » 10.11.2004 11:31

Schönen guten Morgen an alle,

wie du hast ca.20 Eks bekommen? hattest du solche Probleme mit dem Blut? Ich habe "6" stück gekriegt und einmal Trombos (vielleicht gehören die ja auch dazu hat mich nicht wirklich interessiert!) Aber wenn die EKs geholfen haben! War das bei euch auch so das daß erste EK am besten geholfen hat und die anderen waren so naja.


Mfg Chefkoch

alty
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Beitragvon alty » 10.11.2004 12:54

Ej Sassi, das mit dem Hamster ist kein Witz. Das steht nicht nur auf dem Beipackzettel, sondern auch auf der Schachtel. In der Apotheke hat man sich gewundert, warum ich lachen mußte, als ich mir die Schachtel genauer ansah.Bild

Tschaui Alty

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Beitragvon Helga74 » 11.11.2004 23:02

Hallihallohalloelle,

@Chefkoch: ich hab nachgezaehlt, es waren genau 22 EKs, im Schnitt ab der 3.Chemo 2 EKs pro Woche, meine letzte EK habe ich ca. 3 Wochen nach Therapieende bekommen. Mit unter 20.000 Thrombos bin ich ein paar mal haarscharf dran vorbeigeschramt, welche zu kriegen, war aber doch nie noetig.
Ich dachte bisher, das waere normal, soviel Blut zu kriegen. Naja, bis auf ne fette Eisenueberladung, haben mir die EKs gut getan.

So, und nun drueckt mir die Daumen, ich bin Morgen zur Besprechung der Ergebnisse meiner ersten Nachsorgeuntersuchung zum Herrn Professor bestellt :? , bin schon ganz aufgeregt.

Gute Nacht
Helga

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Tiffy
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Fortführung aus Vorstellungsthread "Und wieder ein Neue

Beitragvon Tiffy » 24.11.2004 19:28

Hi Ralf,

lies mal hier die oberen Postings nach.

Als Aktualisierung:

Die Bestätigung der positiven Wirkung des Neulasta 6mg als Einmalspritze nun auch im 2. Zyklus der Anwendung. Die Leukos waren noch etwas schneller da und etwas höher.

Die Leukowerte waren weniger großen Schwankungen unterworfen und nach der Erholung immer innerhalb des Normalbereiches. Sie stiegen langsam an und "explodierten" nicht so wie bei den Tagesspritzen Neupogen.

Zum Thema Haare hatte ich auch irgendwo was geschrieben. Suche ich nochmal oder ergänze es später.

LG roro
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Beitragvon Ralf » 24.11.2004 19:55

Danke Robert, das du mich hierher verwiesen hast,

Also das Neupogen macht schon tolle Nebenwirkungen, Rückenschmerzen ohne Ende.
Wie mein Blut jetzt aussieht, kann ich noch nicht sagen, Blutbild wird erst am Montag gemacht (einen Tag vor zweiten Zyclus), ich hoffe bis dahin ist alles in Ordnung, denn eine Woche Verzögerung reicht mir!!!
Neupogen soll ich bis Freitag spritzen.
Bleiben so lange auch die Rückenschmerzen??

Noch ne Frage an alle, wie zupft ihr eure Resthaare raus, denn es sieht echt Bescheiden aus, so viele Löcher auf dem Kopf zu haben.

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Beitragvon alty » 24.11.2004 20:06

Hallo Ralf,
die Schmerzen verschwanden bei mir 1 - 2 Tage nach Absetzen des Granozyte - wie's beim Neupogen ist, weiß ich leider nicht.
Ich habe mir damals die Resthaare unter der Dusche mit einem Frottee-Waschlappen und einer weichen Handbürste abgerubbelt. Danach war ich blank. Versuch's mal - wächst ja bald wieder.

Alles Gute - Alty


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