"Aussteiger"

[Klaus-Holger]

Hallo!
Seit einiger Zeit schaue ich immer mal wieder ins Forum herein. Ich freue mich, dass es so etwas gibt.
Seit etwa einem Jahr frage ich mich, ob MH-Erkrankte zu finden sind, die ihren eigenen Heilungsweg Weg suchen. Damit meine ich, den schulmedizinischen Pfad zu verlassen und auf natürliche Weise gesund zu werden.
Ich habe meine Ernährung umgestellt. Ich entgifte auf natürliche Weise (Öl ziehen, Natronbäder,) versuche mich viel draußen zu bewegen und habe wieder begonnen zu malen . Ich werde sehr intensiv unterstützt durch einen Heilpraktiker.
Das heißt nicht, dass ich über dem Berg bin, ich habe Knoten im Hals- linke Seite-, immer wieder Phasen mit Ängsten und Depressionen, habe oft mit meinen Inkonsequenzen zu kämpfen.
Freue mich über Beiträge und grüße euch alle herzlich.

[sparklingmarc]

Hallo Klaus-Holger,

Zum Thema "Öl ziehen" habe ich kürzlich während einer Autofahrt einen Bericht gehört (SWR3), Ergebnis: Öl ziehen bringt vom schulmedizinischen Standpunkt aus rein gar nix, allerdings schadet es auch nicht.
Im Internet finden sich diesbezüglich viele "Erfahrungsberichte" - jedoch keine Beweise... wie häufig bei solchen Themen.

Ansonsten halte ich persönlich Naturheilverfahren bei akutem MH für wirklich keine gute Idee.

Beim Thema Vor- / Nachsorge bin ich hingegen voll auf deiner Linie.
MH ist eine Erkrankung des Immunsystems und da kann man mit gesunder Ernährung, regelmäßigem Sport, geregeltem Lebenswandel, [...] jede Menge tun.
Wobei das ja dem ganzen Körper / Seele nicht schaden kann...

Aber ich wünsche dir natürlich sehr, dass du den Rezidiv besiegst, ich drücke dir alle Daumen!

*edit* einen Satz habe ich mal etwas entschärft...

[Anni]

Ja du drückst dich krass aus Sparkling and nicht jeder Mensch wird dir zustimmen.
Anscheined klappt es bei ihm ziemlich gut die Chemo rauszuschieben. das haben auch schon andere gemacht.

[sassi]

hallo klaus

ich versuche mich mit beurteilungen zurückzuhalten. wer weiss schon wie er reagiert wenn einer selbst in die eine oder andre situation kommt.

aber in meiner gegenwärtigen lage kann ich deine entscheidung nicht verstehen. warum machst du keine therapie?
glaubst du wirklich von diesem heilpraktiker geheilt zu werden?
klar gibt es viele, die die rezidivtherapien nicht überleben. aber es gibt auch sehr viele die es überleben bzw. den krebs dadurch besiegen.

wieviele leute haben durch diesen natürlichen weg schon ein rezidiv dauerhaft besiegt?????

wie gesagt, es ist deine entscheidung - dein leben.
ich schliesse noch nicht mal aus, dass es wirklich sowas wie wunderheilungen oder spontanheilungen gibt. und nur weil ich es nicht verstehe muss es noch nicht falsch sein

jedenfalls hoffe ich,dass du die richtige entscheidung für dich getroffen hast. ich wünsch es dir wirklich sehr, auch wenn ich nicht wirklich dran glauben kann.

ich kann mich nicht erinnern, dass hier im forum mal jemand so einen weg gewählt hat. ausser einmal , da schrieb eine junge frau, dass ihr freund sich von einer heilpraktikerin bhandeln lassen will. ist aber schon lange her und sie hat auch nur ein oder zweimal geschrieben. ich weiss es nicht mehr so genau.
annette hat damals - sie hatte nhl - nach der chemo die bestrahlung abgelehnt und sich für dieses und jenes naturheilmittel entschieden. soviel ich weiss ging es ihr ein jahr nach der entscheidung noch sehr gut damit. die chemo hatte sie allerdings gemacht.



gruss sassi

[Anni]

Naja Sparkling hat seine Originalabfassung berichtigt, sodass meine Aussage wohl an Gültigkeit verloren hat........................

[Matthias]

ich wünsche dir viel glück.... du wirst es brauchen!

[Kerstin2]

Lieber Klaus-Holger,
bin ja eine große Verfechterin der Naturheilkunde. Meine eigene Heilspastikerin (O-Ton von dieser...) hat mir dringend zur Chemo geraten. Gleichzeitig hat sie mich (alles in Absprache mit meinem Onkologen) naturheilkundlich unterstützt. Meine Beacopp-Serie ist jetzt sieben Monate her und ich gehe noch mindestens einmal die Woche zu ihr und laß mich päppeln. MH hat so eine gute Heilungschance mit Chemo, dass es ein bißchen wie Russisch-Roulette wäre, diese Chance nicht wahrzunehmen. Die Naturheilkunde kann prima helfen, dass sich die Nebenwirkungen in Grenzen halten und sich der Körper danach wieder regenerieren kann.
Es wurden Dir 8xBeacopp vorgeschlagen? Das ist eine harte Zeit, aber nach einem halben Jahr ist sie rum. Auch ich Pienzchen hab`s geschafft.
Wünsch`Dir alles Gute, egal, wie Du Dich entscheidest,
Kerstin
PS: Ich glaube, meine HP hätte sogar meine Behandlung abgelehnt, wenn ich keine Chemo gemacht hätte.

[Sane]

Hallo Klaus-Holger,

ich weiß zwar nicht aus welchem Grund Du Dich gegen 8x Beacopp entschieden hast, aber ich kann Dir aus meiner Erfahrung nur sagen:

Es ist zu schaffen!!!
Ich bekomme morgen meine letzte Infusion und habe dann alles überstanden. Natürlich habe und hatte ich Nebenwirkungen, aber die Chemo war und ist meine Chance gesund zu werden!

Ich persönlich glaube nicht daran, dass man mit Naturheilkunde, und damit meine ich ausschließlich Naturheilkunde, Krebs besiegen kann.

Heilpraktikerinnen, wie die von Kerstin halte ich allerdings für seriös und glaubwürdig. Zusätzliche Beratung ist es sicher wert, aber nicht ausschließlich.

Ich weiß zwar nicht, was Marc im Ursprungstext geschrieben hat, aber ich finde seinen Beitrag okay!

Alles Gute!

Sane

[Sane]

... ach, ja ich wüßte trotzdem gerne,
was "Öl ziehen" ist...?

Sane

[Steve-O]

Schau mal hier...
Inzwischen ist der Typ, wie sollte es auch anders sein, verstorben. Und mir fehlt für ihn jegliches Mitleid.

Eine Therapie ist kein Zuckerschlecken, aber solange man realistische Heilungschancen hat, sollte man diese auch nutzen und nicht durch irgendwelche naturheilkundlichen fadanscheinigen Methoden viel wertvolle Zeit verstreichen und sich letztlich auch Geld stehlen lassen.
BEACOPP birgt weniger Risiken als eine Hochdosischemo mit autologer Stammzellentranplantation.

Ich will nicht unhöflich sein und ich kenne dich nicht, aber ich halte deine Einstellung für sehr naiv. Lass dir helfen, solange dir noch geholfen werden kann. Vom "Ölziehen" werden deine Lymphome mit Sicherheit nicht kleiner.

[Klaus-Holger]

Erst einmal vielen Dank für euer aller Beiträge, es tut so richtig gut, wenn Menschen, die in der gleichen Lage sind und wissen wie es einem dabei geht sich äußern.
Es geht mir im Augenblick sehr schlecht, da ich auch noch seit einigen Tagen einen grippalen Infekt habe mit allem, was dazu gehört. Meine Knoten sind so hart, dass ich wieder meine Riesenangst aufsteigt.
Noch im Herbst hat mir der Onkologe Stillstand bescheinigt, aber bis dahin war ich auch wirklich sehr konsequent.
Öl-ziehen ist eine relativ einfache und sehr effektive Art zu entgiften.
Ich benutze kalt gepresstes Sonnenblumenöl aus dem Bioladen. Man nimmt einen Esslöffel morgens nach dem Aufstehn in den Mund und zieht dieses mindestens 10 Minuten lang durch die Zähne. Wenn man es dann ausspuckt, ist es so weiß wie Milch, ist aber sehr giftig und man sollte das Waschbecken unbedingt danach gründlich säubern und auch den Mund ausspülen, natürlich dann auch Zähne putzen.
Also ich will kein Fatalist sein und sagen, ich will auf keinen Fall Chemo, aber ich will meine Eigenverantwortung auch nicht an der Tür des Onkologen abgeben, zumal ich einige Menschen inzwischen kennen gelernt habe, die ebenfalls keine Chemo machen und zum Teil so schon seit 10 Jahren leben.- ohne die wahnsinnigen Nebenwirkungen-.
Erst mal soweit, ich melde mich später wieder.

[sparklingmarc]

Das kommt mir vor, wie bei vielen Rauchern.

Da werden gerne immer ein paar vereinzelte Beispiele - z.B. unser Alt-Kanzler Schmidt - als Rechtfertigung herangezogen, dass Rauchen nicht gesundheitsschädlich sein soll.
Bei den 100.000 Rauchertoten jedes Jahr wird hingegen nicht so genau hingeschaut.

Klar, es gibt Menschen, bei denen sich der Krebs sehr langsam entwickelt. Das ist allerdings keine neue Erkenntnis, diesbezüglich habe ich während meiner Reha zwei Vorträge drüber hören dürfen. Mit Heilung hat das nix zu tun... eher mit reinem Glück.

Und die Zähne sind ja seit jeher dafür bekannt, dass hierüber die Giftstoffe aus der Leber ausgeschieden werden...

Aber eines ist jedoch ganz sicher: Ein gesunder Lebenswandel beeinflusst den ganzen Körper extrem positiv. Und da könnte ich mir wohl von Klaus-Holger einiges abgucken...

[sassi]

, aber ich will meine Eigenverantwortung auch nicht an der Tür des Onkologen abgeben, zumal ich einige Menschen inzwischen kennen gelernt habe, die ebenfalls keine Chemo machen und zum Teil so schon seit 10 Jahren leben.- ohne die wahnsinnigen Nebenwirkungen-.
.

welchen krebs haben besagte menschen?
und ........... ist es wirklich krebs???
sorry, wenn das blöd klingt aber - ich komm nicht mehr drauf wo das war - da hat auch eine frau behauptet, sie macht nur heilpraktiken und lebt seit wasweissich wieviel jahre trotz krebs. hat grossartig werbung gemacht für ihr heilpraktiken und dann stellte sich raus, dass ihr "krebs" selbstdiagnose war.
es gibt leider leider leider in dem bereich sehr viele scharlatane.

das mit der selbstverantwortung ist wohl auch eher eine ansichtssache.

DU hast die wahl. wenn du dich in die hände eines heilpraktikers begibst, dann hast DU dich für den entschieden. und wenn er dir Öl ziehen vorschlägt, dann ist es deine entscheidung das zu machen.
wenn ein onkologe dir chemo vorschlägt, dann ist es DEINE entscheidung die zu machen. wenn du dich dafür entscheidest, dann ist es doch DEINE entscheidung.
wenn du zum frisör gehst und dir die haare schneiden lässt , dann ist es DEINE entscheidung da hin zu gehen-aber du bist letztendlich auch abhängig davon, was die frisörin draus macht (ich bin ja fast überzeugt, dass du dir selbst die haare schneidest )
ich will damit nur sagen, dass es doch trotzdem deine entscheidung und deine verantwortung ist. du hast immer die gelegenheit "nein" zu sagen. du wirst ja jetzt nicht gefesselt und geknebelt wenn du dich für die chemo entscheidest - und dann mit medikamenten vollgepumpt.
keiner zwingt dich.
es bleibt deine entscheidung.

es bleibt aber auch deine entscheidung, dich dagegen zu entscheiden.

ich hatte jedenfalls nicht das gefühl, dass ich "an der tür zum onkologen" meine verantwortung für mich selbst abgegeben habe.
ich hab immer und zu jedem medikament gewusst was ich da zu mir nehme. hab nachgefragt wenn ich was nicht wusste. hab zu dem einen oder andren medikament "nein" gesagt usw.
und soweit ichdie meisten hier kenne, hat auch sonst jeder hier mitentschieden was er macht und was nicht.

da ich ja soooo gerne leute analysiere erlaube ich mir bei dir auch eine meinung - die natürlich auch falsch sein kann . ich habe jedenfalls eher das gefühl, dass du einfach nur angst vor der chemo hast.

ging es dir denn bei der ersten chemotherapie so schlecht?

und.....ist es nicht besser mal ein 3/4 jahr mit nebenwirkungen zu leben aber die berechtigte chance zu haben danach gesund zu sein?!

ich will dich aber nicht überreden zu irgendwas-wie gesagt , es ist deine entscheidung und die akzeptiere ich auch.

andrerseits glaub ich auch, dass du nicht gaaaanz so überzeugt von deinem bisherigen weg bist. du hättest sonst hier nicht geschrieben

und...ich find gut, dass du geschrieben hast.

lg sassi

[Matthias]

sag mal... du glaubst wirklich, dass wir alle hier im forum unser gehirn im vorzimmer vom onkologe abgegeben haben, oder???

ich habe jetzt alles wieder gelöscht, was ich dir schreiben wollte. das hätte wahrscheinlich mächtig dampf in der hütte gegeben. aber eins noch:
ich halte deine art, wie du an MH herangehst für in höchstem maße UNVERANTWORTLICH. jeder seriöse heilpraktiker würde dich sofort zum onkologe schicken, weil es sich auch bis zu dieser berufsgruppe herumgesprochen hat, welche möglichkeiten die schulmedizin bei MH hat. ansonsten sind wir wieder bei den vitaminen und aprikosenkernen (soviel zum thema "verantwortung an der tür ablegen").

du solltest dich dringend mit einem onkologe unterhalten und danach mit deinem heilpraktiker.

[Sane]

... ja die berühmten Aprikosenkerne.

Eine Kollegin spricht nicht mehr mit mir, weil ich ihr nach meiner Diagnose deutlich gesagt habe, dass ich der Chemo vertraue und nicht ihren Aprikosenkernen...

Mir kommt es auch so vor, als hättest Du Angst vor der Chemo.
Wer hatte das nicht.

War es denn so schlimm??

Sane