Aufgrund einer Nachfrage hier noch ein Nachtrag.
Der Hormonspiegel kann durch eine einfache Blutuntersuchung festgestellt werden. Ich habe das beim Endokrinologen (Frauenarzt spezialisiert auf Fruchtbarkeit) machen lassen, ich gehe davon aus, dass das auch ein normaler Frauenarzt macht. Es kann sein, dass der Hormonspiegel direkt nach der Chemo niedrig ist, sich die Eierstöcke aber im Laufe von 1-2 Jahren wieder spontan regenerieren.
Die Wechseljahre beginnen normalerweise ab ca. 45 und dauern ca. 10 Jahre. Eine Chemotherapie kann - speziell bei Frauen über 30 - sehr häufig (natürlich in Abhängigkeit von der Dosis - ich spreche von meinem Fall, einer hochdosierten Therapie) ein verfrühtes Einsetzen der Wechseljahre bewirken.
Die Ursache der Symptome ist eine altersbedingte bzw. chemotherapiebedingte Veränderung im Hormonhaushalt. In den Wechseljahren treten charakteristische Umstellungen im Funktionskreis der Eierstöcke ein, in denen das weibliche Geschlechtshormon Östrogen vor allem gebildet wird. Das Keimgewebe der Eierstöcke verbraucht sich während der gesamten Zeit der Geschlechtsreife weitgehend, die Anzahl an Eizellen sinkt von etwa 1 Million Eizellen bei der Geburt bis auf 5.000 bis 10.000 Eifollikel in der Menopause. Da die Eierstöcke nur noch wenige reaktionsfähige Eifollikel besitzen, büßen sie gleichzeitig die Fähigkeit zur Hormonbildung ein. Eine Chemotherapie zerstört die Eierstöcke mit ihren Eifollikeln ggf. ganz oder teilweise. Die Bildung von Östrogen versiegt. Dadurch steigt die Konzentrationen von follikelstimulierndem Hormon (FSH). Durch einen Regelkreis halten sich diese beiden Hormone normalerweise gegenseitig in Schach.
Die Wechseljahre sind keine Krankheit. Dennoch können starke Beschwerden Krankheitswert erreichen und eine Behandlung erfordern.
Was sind Wechseljahresbeschwerden? Folgendes wird genannt (aus verschiedenen Artikeln kopiert):
Hitzewallungen und Schweißausbrüche: Hitzewallungen gehören zu den häufigsten Beschwerden, die Frauen in den Wechseljahren schildern. Über die Hälfte von ihnen leidet darunter. Die Hautgefäße weiten sich plötzlich und nehmen mehr Blut auf. Die Frau spürt einen heftigen Wärmeschub, der meist von Brust, Nacken und Gesicht ausgeht und sich dann über den gesamten Körper verteilt. Während so einer Hitzewelle kann die Haut rot werden, die erhöhte Hauttemperatur kann teilweise starkes Schwitzen auslösen. Viele Frauen verspüren dabei Herzklopfen. Dies ist aber kein Zeichen einer Herzerkrankung sondern eine natürliche Reaktion des Kreislaufs. Es vergeht meist recht schell wieder. Hitzewallungen dauern etwa drei Minuten. In Ausnahmefällen können sie aber auch bis zu einer Stunde anhalten. In der Regel verursachen sie nur geringe Beschwerden. Manche Frauen sind jedoch so stark beeinträchtigt, dass sie nicht arbeiten können. Die Schübe können auch nachts auftreten und die Betroffenen beim Schlafen stören. Am Anfang der Wechseljahre sind die Hitzewallungen am häufigsten, danach nehmen sie langsam wieder ab. Nach ein oder zwei Jahren hören sie meist von alleine wieder auf.
Trockene Schleimhäute: Durch die Hormonumstellung verlieren die Schleimhäute an Feuchtigkeit. Eine trockene Scheide gehört deswegen zu den häufigsten Wechseljahresbeschwerden, etwa 30 Prozent der Frauen haben damit zu kämpfen. Die Betroffenen leiden dabei unter Juckreiz, häufigen Infektionen und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. Aber auch die Schleimhäute Harnröhre und der Harnblase können betroffen sein. Dies macht sich als Brennen beim Wasserlassen bemerkbar.
Sexualität: Während den Wechseljahren kommt es häufig zu sexuellen Veränderungen, die aber individuell sehr unterschiedlich ausfallen können. Bei einigen Frauen nehmen das sexuelle Interesse und die Erregbarkeit ab, andere dagegen berichten von einer Steigerung. Mediziner glauben, dass nicht nur hormonelle sondern auch soziale und psychische Faktoren dabei eine Rolle spielen.
Psyche: Bei einigen Frauen kommt es während der Wechseljahre zu Gemütsschwankungen. Dies kann sich in Gereiztheit, Depressionen oder Müdigkeit äußern. In der Regel sind diese Probleme aber schwach ausgeprägt und verschwinden zusammen mit dem Klimakterium wieder.
Müdigkeit, Schwindel, Antriebsarmut, Depressionen (76%!!), Haarausfall, Nervosität, Schlafstörungen, Harninkontinenz, Herzrhythmusstörungen und mittlere bis starke Kopfschmerzen können ebenfalls auftreten. Viele stört eine unerklärliche Gewichtszunahme, manche bemerken Wassereinlagerungen im Gewebe (Ödeme). Es kann zu einer Harninkontinenz oder zu nervlichen Missempfindungen kommen.
Im Rahmen der Hormonumstellung steigt das Risiko für die Entwicklung von Knochenschwund (Osteoporose). Dieses Thema ist gerade für Frauen wichtig, die vorzeitig in die Wechseljahre kommen: Je früher der Abbau von Knochensubstanz beginnt (dann nämlich, wenn nicht mehr ausreichend Östrogen gebildet wird) dest wahrscheinlicher ist es, dass man Osteosporose entwickelt. Zudem haben Krebspatienten noch ein zusätzliches Risiko, da das häufig eingesetzte

Kortison Knochen zusätzlich auflöst. Eine sehr schlanke, grazile Figur ist übrigens auch ein Risikofaktor. Ist die Knochensubstanz erst mal weg, kann man leider nicht mehr viel machen! Daher ist Vorbeugung gerade in Bezug auf dieses Thema so wichtig.
Hier noch ein Link:
http://www.gyn.de/wechseljahre/osteoporose.php3
Herzlichen Gruß
Frü*