Schwanger

Forum für alles, was in irgendeiner Weise mit Morbus Hodgkin zu tun hat. Dieses Forum soll in erster Linie aktuell Betroffenen helfen.

Für alles andere steht das "Plauder Forum" bereit.
Katrin
Beiträge: 92
Registriert: 08.12.2003 20:09
Wohnort: Darmstadt

Schwanger

Beitragvon Katrin » 06.09.2004 17:14

Hallo an Alle,

ich habe mich lange nicht gemeldet, da ich seit Juni kein Internet mehr hatte und nur Stress war (Umzug, Arbeitsanfang, Zweitwohnung am Arbeitsort *uff*).

Ich hatte ja immer voll die Panik, vielleicht nie wieder meine Periode zu bekommen. Bei mir kam sie aber schon 8 Wochen nach Ende der Therapie. Da habe ich mich natürlich sehr gefreut. Tja, und jetzt bin ich schwanger (3 Monate nach Therapieende), nicht gewollt, aber ich freue mich trotzdem. Nur die Ärzte und meine Eltern freuen sich natürlich kein bisschen.

Mir wurde immer gesagt, man solle in den ersten zwei Jahren nicht schwanger werden, wegen der Rückfallgefahr. Jetzt, da ich schwanger bin, kriege ich noch alle möglichen anderen Gefahren gesagt, die ich dann doch lieber vorher gewußt hätte: mögliche Schädigung des Kindes, mein Körper sei noch zu schwach etc.

Hat jemand von Euch Erfahrungen aus eigener oder zweiter Hand?

Ich wünschte mir so sehr, ich könnte mein Leben normal leben und nicht ständig auf alles mögliche noch achten, obwohl ich doch "gesund" bin.

Liebe Grüße

Katrin

Benutzeravatar
Comaus
Beiträge: 266
Registriert: 12.05.2004 20:08
Wohnort: Berlin

Beitragvon Comaus » 06.09.2004 17:36

Hallo Katrin,

"leider" habe ich keine Erfahrungen aus erster Hand, aber auch mir wurde das so gesagt, daß ich ca. 3 Jahre warten solle, genaue Gründe ausser Rezidivgefahr wurden mir auch nicht genannt.

Was sagt denn der Frauenarzt?

Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute!

Liebe Grüße Patricia
Alles wird gut!!!

Benutzeravatar
Petite
Beiträge: 261
Registriert: 06.02.2004 17:56
Wohnort: Berlin

Beitragvon Petite » 06.09.2004 17:48

Hi Katrin,

das ist ja ne Neuigkeit! Mit der hätte ich ja nicht gerechnet.
Einerseits sind mit dieser Schwangerschaft einige Gefahren verbunden (genaues bezüglich der Gefahren weiß ich aber dazu nicht), aber andererseits hat die Therapie bezüglich der Fruchtbarkeit nichts zerstört.
Was sagen denn die Ärzte genau?
Hast du schon eine Nachsorgeuntersuchung gehabt?
Es tut mir leid, dass ich dir nicht so richtig weiterhelfen kann. :roll:
Alles Gute!
Gruß Franzi
Ich wünsche euch allen viel Kampfgeist!
MH IIa, Nov.2003,in Remission seit Jun 2004

Benutzeravatar
Purmaus
Beiträge: 2818
Registriert: 02.01.2004 22:13
Wohnort: Lausitz Sachsen

Beitragvon Purmaus » 06.09.2004 22:22

Hallo Katrin,
schön, mal wieder was von dir zu hören, bzw. zu lesen! Ich freu mich für dich, dass das mit dem Baby überhaupt geklappt hat! Meine Frauenärztin war schon baff, dass ich überhaupt noch ne Regel bekommen habe! Du kannst ja mal im Krebskompass lesen. Dort gab es neulich mal einen Beitrag dazu, ich glaube in dem Thread, den Ingrid und Sabrina führen. Ich glaube die Sabrina hat sich auch erkundigt. Es kann durch die Chemo bei dem Kind zu Schäden kommen, die wohl wiederum mit Tabletten in den Griff zu kriegen sind. Aber von Nebenwirkungen oder ev. Schädigungen durch die Strahlen hat sie auch noch nichts in Erfahrung bringen können. Mir selbst wurde eigentlich auch nur gesagt, dass man 2 Jahre mit schwanger werden warten soll, wegen der Rezidvgefahr. Aber ich würde denken, dass dein Körper jetzt ein Baby austragen will, ist doch ein supi gutes Zeichen!!!!!!!!! Lass es dir gut gehen!
LG Petra

sassi

Beitragvon sassi » 07.09.2004 08:53

hallo katrin

erstmal möcht ich dir einen herzlichen glückwunsch aussprechen. ein baby ist IMMER ein grund zur freude!!! auch wenn die umstände nicht grad optimal sind.

wenn dein körper so schnell schwanger werden konnte, dann glaub ich wird er auch mit der schwangerschaft fertig werden. vielleicht sollte man sich manchmal mehr auf die natur verlassen als auf studien.

als ich damals gleich nach der therapie ein ausführliches gespräch mit meinem gynäkologen hatte meinte er zum thema "kind bekommen", dass die chemo und bestrahlung (sofern nicht im bauchraum) keinen schaden auf ein baby nimmt. wegen des zeitraumes kann ich leider nichts sagen, da ich keinen zyklus hatte und es sowieso nicht möglich gewesen wäre.

aber wie gesagt: ein kind ist immer ein geschenk und du solltest dafür dankbar sein. deine eltern und andere,die jetzt vielleicht geschockt sind, werden sich auch noch freuen-spätestens wenn das baby da ist! :wink:

alles erdenklich gute
sassi

Katrin
Beiträge: 92
Registriert: 08.12.2003 20:09
Wohnort: Darmstadt

Beitragvon Katrin » 07.09.2004 17:38

Hallo,

erst mal Danke für Eure Antworten. Ich hab mich total gefreut, irgendwie klang es doch oft positiver, als es gerade in meinem Kopf aussieht.
Ich schwanke ständig zwischen Angst und Freude. Heute habe ich nach meinem ersten Therapeigespräch erstmal eine halbe Stunde in meinem Büro geheult. Aber irgendwie ging es dann den Rest des Tages.

Ich hatte noch keine Nachuntersuchung, der Termin ist am 15. September.

Was mir jetzt doch echt zu schaffen macht ist die Übelkeit aufgrund der Schwangerschaft. Gestern habe ich mich so schlecht gefühlt, dass ich den halben Tag im Bett lag und das weckt natürlich Erinnerungen. ´

Naja, ich warte jetzt erst mal den Untersuchungstermin ab und versuche so gelassen wie möglich zu bleiben.

Ganz liebe Grüße

Katrin

Steffi74

Beitragvon Steffi74 » 07.09.2004 20:13

Hallo Katrin,
ich freue mich auch für Dich. Mein Arzt hatte mir gesagt, daß die Chancen auf eine Schwangerschaft nach meiner Chemo (2*ABVD und 2* BEACOPP esc.) und meiner Bestrahlung wohl ziemlich sinken, er begab sich sogar auf ganz dünnes Eis, und meinte dass sie wohl dass diese so bei ca 40% liegen. Ich habe wie die meisten hier auch die Aussage mit den 1-2 Jahren warten bekommen und auf mein Nachhaken hin, warum warten, bekam ich die Antwort, daß die Therapie wohl keine Schäden bei dem Kind hervorrufen würde, sondern dass es nur um die zu Beginn erhöhte Rückfallgefahr ginge. Und als weiteren Grund nannte er mir, dass der Körper erstmal auf Vordermann kommen muss. Allerdings sagte er mir im gleichen Atemzug, daß eine ehemalige Patienten direkt im Anschluss an die Bestrahlung schwanger wurde, bei der Schwangerschaft nicht mehr oder weniger Probleme wie jede andere Frau hatte und ein total gesundes Kind zur Welt gebracht hat.
Ich denke mir hierzu, wenn Du schwanger geworden bist, dann ist auch Dein Körper imstande damit umzugehen!
Ich wünsch Dir auf jeden Fall eine schöne Schwangerschaft und natürlich bei Deiner Nachuntersuchung alles Gute!
Viele Grüße
Steffi

Benutzeravatar
Axel B.
Administrator
Beiträge: 840
Registriert: 26.11.2003 12:01
Wohnort: Biebelnheim
Kontaktdaten:

Beitragvon Axel B. » 07.09.2004 22:41

Ich denke mal, dass die Ärzte mit ihren Ansagen bzgl. zwei Jahren "Sicherheitsabstand" nur das Risiko für Komplikationen während der Schwangerschaft reduzieren wollen. Ich kenne inzwischen einige Fälle, wo kurz nach der Therapie trotzdem gesunde Kinder gezeugt wurden. Das ist - denke ich - wie mit dem Rauchen: Viele Mütter bekommen gesunde Kinder, obwohl sie die ganze Zeit rauchen; das Risiko ist halt geringfügig höher kein gesundes Kind zu bekommen.

Das ist solange OK, bis ein Kind dann mal nicht gesund zur Welt kommt. Dann wird es nämlich extrem problematisch: In meinem Freundeskreis ist das jetzt geschehen, dass das Kind tot geboren wurde. Die Selbstvorwürfe, die sich meine Bekannte nun macht, nagen ganz gewaltig an ihr - so stark, dass sie das total aus der Bahn geworfen hat. Vielleicht würde sie sich weniger Vorwürfe machen, wenn sie während ihrer Schwangerschaft nicht geraucht hätte.

So ein "Sicherheitsabstand" ist also nicht nur da, dem Kind ein möglichst gesundes Umfeld für seinen Einstieg ins Leben zu bieten, sondern vielleicht auch für den "psychischen Schutz" der Mutter, falls es zu Komplikationen kommt.

Es ist eben nicht selbstverständlich, ein gesundes Kind zur Welt zu bringen, sondern ein großes Glück. Deshalb wünsche ich dir liebe Katrin und deinem Nachwuchs von Herzen alles Gute und vor allen Dingen Gesundheit!!!

(P.S.: Sollte keine Moralpredigt werden, nur ist mir diese Geschichte von meinen Freunden auch sehr nahe gegangen.)

Benutzeravatar
Nicole W
Beiträge: 61
Registriert: 15.01.2004 23:43
Wohnort: 72461 Albstadt

Beitragvon Nicole W » 09.09.2004 15:51

Herzlichen Glückwunsch auch von mir. Zu mir hat der Arzt gesagt ich solle 1 Jahr warten. Jetzt habe ich mit meiner Frauenärztin gesprochen und sie hat gemeint. Es wäre jetzt auch nicht so schlimm wenn ich jetzt schwanger wäre. Man würde mir nicht davon abraten.

Wenn dein Körper noch nicht so weit wäre wärest du sicher noch nicht schwanger.

Viele liebe Grüße und alles Gute für dich und das kleine.
Liebe Grüßle Nicole
__________________________

8xBEACOPP (2Wochen Zyklen)
+30Gy
2003 von Mai bis November

Katrin
Beiträge: 92
Registriert: 08.12.2003 20:09
Wohnort: Darmstadt

Beitragvon Katrin » 11.10.2004 17:44

Hallo an Alle,

ich wollte mal berichten, wie alles weiter gegangen ist.

Zunächst mal war ich in Heidelberg an der Uniklinik und die haben grünes Licht gegeben. Da war ich vielleicht froh. Meine Mutter war dann soweit auch beruhigt, nur meine Oma hat noch die Vollkrise gehabt.

Zu Hause bin ich dann zu meinem alteingesessenen Frauenarzt und der wiederum war wenig begeistert und wollte mich zu allen möglichen Untersuchungen schicken, wobei ich gemerkt habe, dass ich eigentlich die Schnauze voll habe von all den Untersuchungen und einfach mal auf das Leben vertrauen will.

Es schien also alles soweit gut zu laufen.

Körperlich bin ich ziehmlich K.O., das geht aber anderen Schwangeren oft auch so.

Meine Familie freut sich nun und untersützt mich in allem. Mein Papa und meine Stiefmama haben mir letztes WE ein paar Schühchen geschenkt :-)

Aber es wäre ja zu schön, wenn alles glatt gehen würde. Mein Freund zickt jetzt rum, ist mal wieder super unzuverlässig.....wie auch zu Beginn meiner Krankheit. Wir hatten dann Gespräche bei Pro Familia (kann ich nur empfehlen) und haben uns darauf geeinigt, eine Stunde pro Woche über Elternschaft zu reden, uns sozusagen zu verabreden. Tja, das wäre am Sonntag das erste mal der Fall gewesen, wenn er auch dagewesen wäre....... :evil: Zudem hat er mir dann noch eröffnet, dass er vor lauter Schlamperei aus der gesetzlichen Krankenkasse geflogen ist und ehrlich gesagt ist mir das alles in meiner Situation zu heavy.

Jetzt habe ich erst mal den Kontatk abgebrochen, bin aus der gemeinsamen Wohnung raus und versuche mir ein mögliches Bild einer Zukunft als alleinerziehende Mami zu machen.

Alles nicht einfach, aber vielleicht soll es so sein. Wie auch mit der Krankheit......

Alles Liebe und Danke fürs Lesen

Katrin

Benutzeravatar
sassi
Beiträge: 4464
Registriert: 07.10.2004 20:10
Wohnort: österr./stmk
Kontaktdaten:

s

Beitragvon sassi » 11.10.2004 18:13

hallo katrin.

das sind ja einerseits gute neuigkeiten, was das neuwerdende leben betrifft andererseits...naja, das mit deinem freund ist ja nicht so toll.

ich kann mir echt vorstellen, wie es dir geht. gerade in einer zeit, in der man unterstützng braucht...macht die bessere hälfte zicken, anstatt einen zu unterstützen.

aber ich kann nur sagen, als alleinerziehende hat man es zwar nicht unbedingt leicht, aber besser alleinerziehend, als sich dauernd über den partner ärgern zu müssen.

ich für meinen teil kann dir nur recht geben, weil ich weiss, dass du deine kraft für dich und für das kind brauchst.

es wäre schon schön, wenn dein partner dass auch einsehen könnte. immerhin musst du für dein kind gesund bleiben!!!!!!!!! und er als vater müsste wirklich alles tun, um dir beim gesundbleiben und euer kind auf die welt bringen, zu helfen.

versuch es dir gut gehen zu lassen. du hast ja schon soo viel geschafft und dass dich wenigstens deine eltern jetzt auch unterstützen ist doch schön.

ich wünsch dir und deinem baby alles erdenklich gute für die zukuft und hoffe du hälst uns hier auf dem laufenden
alles liebe
sassi
Diagn.7/99:MH 4b,BEACOPP,.Bestrahlung, 2010-Brustkrebs

http://forum.hodgkin-info.de/viewtopic.php?p=9147#9147

SASSIS HP

Benutzeravatar
Purmaus
Beiträge: 2818
Registriert: 02.01.2004 22:13
Wohnort: Lausitz Sachsen

Beitragvon Purmaus » 22.10.2004 20:00

Hallo Katrin,
ich bin froh, dass du dich für das Baby entschieden hast. Es soll wohl so sein. Sei froh, dass dein Körper nach den ganzen Therapien dazu bereit ist! Und auch dass du erst mal einen Schlussstrich ziehst, finde ich richtig gut von dir. Aus deinen Berichterstattungen erkennt man, dass dein Freund noch nicht für ne Familie bereit ist *wie kann man aus der Krankenkasse fliegen?*

Ich wünsch dir für deine Zukunft alles Liebe und Gute!! Wann eigentlich kommt das Baby zur Welt?

LG Petra


Zurück zu „Morbus Hodgkin“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 14 Gäste