Depris und keine Motivation ;-(

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critica
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Depris und keine Motivation ;-(

Beitragvon critica » 23.04.2007 20:55

Hallo zusammen,
muss jetzt doch mal drauf los schreiben. Also ich bin jetzt seit knapp 2 Mon. fertig mit der Chemo und hatte mich eigentlich sehr gut davon erholt. Nun geht es mir aber seit ca. 2 Wochen irgendwie psychisch miserabel. Bin total unmotiviert und wieder nur noch am schlafen. Muss mich spätestens nach dem mittag hinlegen und schlafe dann mind. 3 bis 4 Stunden. Bin einfach total kaputt und habe auch überhaupt keine Lust mehr arbeiten zu gehen (Vorher war ich ein echtes Arbeitstier!!)
Dann schwirren mir oft die Gedanken im Kopf herum wie lange ich wohl noch krankgeschrieben werde. Hab Angst davor dass der Arzt sagt so Sie sind ja jetzt fertig mit der Behandlung ich muss sie gesund schreiben oder... Horror :angryfire:
Bin nun schon seit Anf. Nov. krankgeschrieben und hab jetzt nur noch hoffe ich zumindest das PET CT vor mir. Manchmal wünschte ich mir dann wärst du doch bloß erst jetzt krank geworden dann bräuchtest Du Dir darüber jetzt im mom keine Gedanken machen. Aber das würde das ganze eigentlich auch nur nach hinten verzögern und ich bin ja froh wenn ich endlich wieder gesund bin. Aber trotz dem halben Jahr was ich schon mehr oder weniger zuhause bin fühle ich mich als wär ich erst 2 Wochen daheim oder so. Und Haare wachsen auch immer noch keine am Kopf. Überall wächst was nur da wo es soll kommt nix. Naja einfach Geduld haben wahrscheinich ich weiß, aber es ist manchmal sooo schwer :cry: Ich kenne mich im mom gar nicht wieder bin eigentlich trotz der Erkrankung immer positiv geblieben und voller Power sonst. aber wahrscheinlich sitz ich gerade in diesem schwarzen fiesen Loch fest...
Musste ich einfach mal loswerden......
Liebe Grüße Caro
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paulanni
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Beitragvon paulanni » 23.04.2007 21:26

Das kenn ich (leider) auch :( .

Während der Therapie hat man die ganze Zeit zu tun, muß zu Ärzten und steht eigentlich unter ständiger Beobachtung - und dann ist alles vorbei.

Der Körper nimmt sich jetzt einfach die Zeit, die er die ganze Zeit nicht hatte und schaltet halt auch gleich 5 Gänge zurück.
Ich seh das bei dir erstmal als eine normale Reaktion des Körpers.

Die Ärzte sind auch recht human mit dem Krankschreiben, viele meinen, daß der Körper wenigstens 1 Jahr braucht, um sich halbwegs zu erholen und nehmen hierauf Rücksicht.

Mach dir also zunächst nicht soviele Gedanken, sondern gib deinem Körper die Chance, sich richtig zu erholen.

LG Sandra
Positiv denken - für meine Kinder Paul + Anne und natürlich für meinen Mann.

vergr. Lymphknoten Ende 05/2005 entdeckt, ges. Diagnose am 09.11.2005 Stadium IIa
Therapie 4xBEACOPP am 08.02.2006 beendet, Bestrahlung ab 16.03.06 - 05.04.06

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speedy
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Beitragvon speedy » 23.04.2007 21:32

Mensch Caro,

nun hast Du so tapfer durchgehalten. Und jetzt der Hänger!

Wäre vielleicht eine Reha was für Dich. (um Dich wieder fit und aktiv zu machen)Frag doch mal Deinen Onkologen. Man kann in Hannover auch eine ambulante Reha machen (habe ich aber keine Erfahrung mit), aber angucken kostet ja nix........

Bei welchem Onkolgen bist Du denn (wir sind auch aus Hannover)

schöne Grüsse und Kopf hoch!!:brav:

Gabi
Mein Mann (Joachim) Diagnose MH I/IIA - LPHL im Februar 07, 2 x ABVD bis 9.5.07, 30 gray (17x1,8 gray) bis 19.07.07, PET - 14.06.07 negativ, 1.-8. NU ok, VOLLREMISSION, jetzt nur noch halbjährliche NUs :sunny:

Wer Schmetterlinge lachen hört, der weiß wie Wolken schmecken.....

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sparklingmarc
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Re: Depris und keine Motivation ;-(

Beitragvon sparklingmarc » 23.04.2007 22:59

Hmm... also, die Situation kenne ich aus eigener Erfahrung nicht, aber dieses böse Loch nach der Chemo hatten wohl schon viele hier.

Da fallen mir auch kleich Stichwörter wie psychologische Betreuung oder Reha ein. Das es so was gibt hat ja wohl seine Berechtigung, insofern wäre das vielleicht eine Richting, in die du überlegen solltest.

Was ich mich aber auch frage:
critica hat geschrieben:Hab Angst davor dass der Arzt sagt so Sie sind ja jetzt fertig mit der Behandlung ich muss sie gesund schreiben oder... Horror :angryfire:

Warst du vor der Erkrankung mit deinem Arbeitgeber, Kollegen und Job im Allgemeinen wirklich zufrieden? Könnte ja auch damit zusammenhängen und dann könnte man sich überlegen, sich diesbezüglich neu zu orientieren...

:keineAhnung:

Ciao Marc
Ahoi Marc

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Beitragvon bonny0404 » 24.04.2007 08:03

hallo caro,

ja,diese "zeit danach" hatten viele hier.

Sandra hat da völlig recht,denn erst jetzt kommt ja die wirkliche zeit der aufarbeitung.Man ist nicht einfach "zack" nach der therapie wieder einsatzfähig...vielleicht ist das aber auch von mensch zu mensch unterschiedlich.Wo es dem einen leicht fällt,sich wieder in sein "altes" leben zu stürzen,lernt ein anderer gerade erst ein ganz neues leben kennen.

Dieses gefühl noch möglichst lange krank geschrieben zu sein,kenne ich auch.
Rede einfach ganz offen mit deinem arzt darüber,das du dich noch nicht fit fühlst usw. Ich bin sicher,das er dich versteht und dich noch länger krank schreibt.Mit so viel müdigkeit kannst du ja auch gar nicht arbeiten.

Vielleicht hat marc auch recht und du fühltest dich nicht so wohl auf deiner arbeit.Wenn du das gefühl hast,da etwas ändern zu müssen,dann mach das...es ist dein leben!Beruflicher ärger macht auf dauer auch krank und ich bin der meinung,das eine schlechte psychische verfassung einen anteil an schweren krankheiten hat.

wie ging gleich nochmal der spruch: wenn du immer das tust,was du bisher getan hast,wirst auch immer nur das bekommen,was du bisher bekommen hast.

Ich finde,du solltest dir jetzt für deinen körper und deine psyche so viel zeit nehmen,wie du brauchst und pläne schmieden,was du in der zukunft gern ändern möchtest.

Genieße die sonne und werde schnell wieder fit
lg Bonny
man muss die Welt nicht verstehen,man muss nur in ihr zurecht kommen!

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critica
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Beitragvon critica » 24.04.2007 10:46

Erstmal lieben Dank für Eure Antworten, das baut schon mal ein bisschen auf :P
Naja zufrieden war ich auf jeden Fall, aber bei mir ist das leider alles etwas komplizierter. Ich habe vor MH in München gelebt wo ich auch noch angestellt bin.
Die Therapie wollte ich aber unbedingt in Hannover machen da dort auch meine Mutter lebt. Hinzu kam ja nun auch noch das mein Vater im Aug. plötzlich verstorben ist. Jetzt hab ich mich aber dazu entschlossen, dass ich in Hannover bleiben möchte. Alles etwas durcheinander aber ich hoffe man steigt durch :think2:
Ich würde mich hier gern neu orientieren aber mir fehlt die Kraft und die Motivation. Ich kann einfach irgendwie nicht. Ich fühle mich einfach zuhause sehr wohl im Moment und da gehts mir einfach rundum gut. Und die Neuorientierung wird sich auch nicht einfach gestalten weil wenn Du bei einem Vorstellungsgespräch sagst Du hattest Krebs bekommst Du wahrscheinlich eh keinen Job. Ist alles halt sehr belastend für mich die ganze Situaion. Aber es wird ja irgendwie weitergehen... Wie sagt man so schön, wir werden das Kind schon schaukeln....
Liebe Grüße Caro
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Beitragvon sparklingmarc » 24.04.2007 11:31

Caro, wieso hast du denn Angst vor der Zukunft und dem was kommt?

Du brauchst keinem mehr was zu beweisen und deinen härtesten Kampf hast du gewonnen. Du bist wieder gesund und alles was jetzt kommt, kann sowieso nicht so schlimm werden.

"Kleinigkeiten" wie Job oder Wohnung regeln sich schon irgendwie, das geht immer weiter. Und wenn es da mal nicht gut läuft, guck dir einen Vogel oder eine Blume an und mache dir bewußt: Du bist gesund. Nix anderes zählt.

Ich übertreibe nun natürlich ein wenig, aber in die Richting geht es doch, oder?

:wink2:

Ciao Marc
Ahoi Marc

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Beitragvon sassi » 24.04.2007 12:08

hallo caro

für mich hört sich das schlichtweg nach (mein lieblingswort :lol: ) "überfordert" an. du scheinst einen berg von sachen vor dir zu haben und da ist es klar, dass du nicht weisst wo anfangen. ich kenne das leider nur zu gut.

du solltest also versuchen nicht den ganzen berg von probs auf einmal zu sehen bzw. bewältigen zu wollen. erstmal versuchen zu sortieren.
was ist jetzt erstmal das wichtigste?!
damit fängst du an.
und dann immer einen schritt nach dem andren und ein problem nach dem andren.

ich würde dir auf jeden fall zu einem gespräch mit einem guten neurologen raten,der dir vielleicht helfen kann mit div. entspannungstherapien erstmal einen klaren kopf zu bekommen (wenn der dir medikamente einreden will-wie z.b. antidepressiva - am besten gleich einen andren suchen). vielleicht findest du einen neurologen,der in seiner praxis auch entspannungsübungen anbieten wie z.b. biofeedback , etc.
der kann dir dann auch sicher dabei helfen,dass du erstmal in krankenstand bleiben kannst, bis du psychisch kraft geschöpft hast und alles verarbeitet hast....

ich wünsch dir dafür alles gute.

noch ein tipp..... immer die schilddrüsenwerte überprüfen lassen. eine fehlfunktion der SD kann auch zu antriebslosigkeit führen.

lg sassi
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SASSIS HP

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Beitragvon critica » 24.04.2007 12:08

Hi Marc,

ja natürlich freue ich mich dass ich wieder gesund bin (obwohl ich das ja noch nicht sicher weiß PET steht ja noch aus) aber ich hoffe es einmal.
Vielleicht sollt ich einfach abwarten oder evtl. doch mal dem Psychoonkologen einen Besuch abstatten.
Alles andere wie Job und Co. wird sich im Laufe der Zeit schon ergeben.
Einfach versuchen positiv zu denken! Gesundheit steht ersteinmal im Vordergrund ganz klar! Danke dir aber trotzdem für deine Anwort!
Lg Caro
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Beitragvon sparklingmarc » 24.04.2007 13:47

Was mir auch in so einer Situation ungemein hilft:

Mache eine Liste von Sachen, die in Zukunft anstehen und Dingen, die dich beschäftigen. Schön aufgelistet auf einem Zettel.

Dann werde dir klar über deine Prioritäten. Was willst du? Was ist wichtig? Was nicht? Ehrlich und lückenlos, braucht ja kein anderer zu lesen...

Dann sortiere diese Liste und notiere hinter jedem Punkt Lösungsansätze, offene Fragen und Hindernisse.

Bei mir entsteht dann in meinem WirrWarr von Gedanken eine Struktur und mir wird klar, was ich will. Und dann geht es los, die wichtigen Dinge zuerst...

Gucke immer wieder auf die Liste, stimmen deine Prioritäten noch? Sind Sachen dazu gekommen oder weg gefallen?

Du wirst merken, wie dir diese Struktur helfen wird, probiers mal aus?
Ahoi Marc

Tigerente
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Beitragvon Tigerente » 12.05.2007 20:50

Hallo!

Mir ging es genauso. Um 18.00 war ich reifs fürs Bett.
Hatte jetzt 3 Wochen Kur an der Nordsee. Mir hat das total gut getan.
Jeden Tag ein bißchen Sport im Freien, früh schlafen und einfach Abstand von
zu Hause.

Ich kann es dir nur empfehlen. He, wir haben es geschafft und sind wieder gesund. Genieß den Tag die Stunde.

Also versuch irgendwie eine Kur oder Reha zu bekommen.
Ich war auf einer Mutter-Kind-Kur (keine Spezielle Kureinrichtung für Krebserkrankte). Mir war das irgendwie lieber, wollte nicht wieder an die Zeit erinnert werden und abschalten können.

Hoffe dir geht es inzwischen ein bißchen besser

lg

sandra
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