ich habe mich gestern mit meiner Nachbarin unterhalten. Eine alleinstehende alte Dame, die immer sehr interessiert war, wegen meiner Krankheit. Nun weiß ich auch, warum und das schreibe ich mal einfach hier rein.
Ihr Mann, der seit 2003 tot ist, hatte nämlich auch Lymphdrüsenkrebs, den Begriff MH kennt sie gar nicht. Aber jetzt kommts: Das war 1969 (!)

Und wohlgemerkt, gestorben ist er nicht am Krebs, er wurde letztlich 76 Jahre alt. Das hier ist sozusagen seine Vorstellung...
Ich habe mich dann mal erkundigt, wie die Therapie damals so verlief. So richtig konnte sie mir das nicht beschreiben, da sehr lange her und sie ist keine Medizinerin, aber das muss super heftig gewesen sein.
Eine Chemo gab es damals nicht, eigentlich galt die Erkrankung auch als der sichere Tod. Die Therapie sah so aus, dass ihr Mann wohl mehr oder weniger komplett "geöffnet" wurde und erst mal alles, was befallener Lymphknoten sein "könnte" rausoperiert wurde. Im Mediastinum war das wohl nicht sooo einfach... Das war schon mal eine riesen Schnippselei.
Danach gab es dann die Bestrahlung. Aber nicht wie heute, dosiert mit minimaler Grayzahl, örtlich begrenzt... Nein, volle Lotte, der ganze Körper. Das waren wohl auch andere Strahlen, als heute. Heftigste Nebenwirkungen, mehr oder weniger verbrannte Haut am ganzen Körper und gekühlt wurde das dann ständig mit nassen Lappen. Übelst...
Wohlgemerkt: Das ist eine andere Zeit, so was ist heute nicht mehr denkbar und was ich bemerkenswert finde: Er wurde geheilt, der hat das geschafft, das war damals ziemlich selten.
Was mich zum einen positiv stimmt ist, dass die Therapie gewirkt hat. Wenn das mit den damaligen Mitteln ging, dann doch heute erst recht?
Zum anderen ist mir mal wieder klar geworden, wie froh ich bin, dass es so was wie die deutsche Krebshilfe mit all ihren Forschungsgeldern gibt oder auch die MH-Studiengruppe mit all den sensationellen Fortschritten. Die Therapie ist heute echt eine andere Liga... Gott sei Dank.
Sodele, das wars, wollte ich hier mal loswerden...

Euer Marc