Zwischenuntersuchung

[suramar]

Hallo Leute,

melde mich nach einigen Wochen des nur lesen endlich mal wieder...mit einer ganz tollen Nachricht. Mein 18 jähriger Sohn hatte gestern unmittelbar vor Beginn des 3.Zyklus BEACOPP eskaliert einen Ultraschall bei seinem Onkologen, und es sieht super aus. Der größte Knoten im Bauchraum ist nach nur 2 Zyklen von 7,5 cm auf 1,5,cm geschrumpft und alle anderen sind fast auf Normalgröße. Ist das nicht tol?? Mir liefen echt die Tränen runter nach der Nachricht. Der Chemotag war zwar trotzdem wieder nicht so toll für Daniel (der scheiß rote beutel!!), aber er hat es psychich trotz mehrfach übergeben besser weggesteckt.
Hoffentlich läuft es so gut weiter. Ohne dieses mega tolle Forum hätte ich übrigens in den letzten Wochen oft nicht weitergewußt.
alles Gute für euch alle und bis bald.

suramar

[Jason]

Na siehste, wird doch!
Ist wohl auch der normale Ablauf bei BEACOPP, dass in den ersten Zyklen gleich der Grossteil der befallenen LK's wegschrumpft und in den letzten Zyklen nur noch "Feinarbeit" erledigt wird. Mit Glück kann dann sogar in den letzten Zyklen noch die Dosis reduziert werden (bei mir entfiel deshalb in Zykl. 7&8 die Tag-8-Infusion).
Ihr seid nach dem 2ten Zyklus immer noch am Kotzen? Fragt doch mal den Arzt, ob man da nicht medikamentenmässig was drehen kann. Bei mir war dank Zofran schon nach dem ersten Zyklus Schluss damit, danach war mir bestenfalls nochmal leicht übel. Und noch ein Tip für den roten Beutel: Nase zu! Wenn man während der durchläuft bis 1-2 Std danach nur durch den Mund atmet, kriegt man diesen ekligen gehäckseltes-Plastik-Geschmack garnicht mit. Der Hals ist zwar hinterher etwas trocken, aber dass ist allemal besser als dieser Schaudergeschmack.

Jason

[Judith]

Und noch ein Tip für den roten Beutel:

Ich habe während der Infusionen IMMER Kaugummi gekaut und überhaupt nichts von üblen Geschmäckern mitgekriegt.

Vor dem ersten Beutel gab's bei mir den sogenannten "Vorlauf", einen Beutel Zofran, das hat so gut geholfen, dass mir nicht schlecht war.
An den Infusionstagen habe ich dann gegen Spätnachmittag/Abend zu Hause noch eine Zofran-Tablette genommen und so bin ich ohne durch die Therapie gekommen.
Mittlerweile gibt's sogar noch wirksamere Antiemetika als Zofran (z.B. Emend), muss also nicht sein!

Alles Gute von

Judith

[suramar]

Hallo jason,

komischerweise hat daniel beim 1. mal ja garnicht gekotzt, sondern erst bei zyklus 2 und dann eben gestern. der arzt hat schon andere medikamente für zuhause mitgegeben. ansonsten bekommt er natürlich das übliche inklusive emend an tag 1-3. die kotzerei hält sich aber in grenzen..gestern fing die übelkeit gegen 16 uhr an und war dann gegen 22.00 fast vorbei. ich muß dazu sagen, das der magen schon immer daniels schwachpunkt war und er auch gerne mal vor einer klassenarbeit morgens nochmal auf's klo rennt. vielleicht spielt das ja auch eine rolle.
mal sehen, ob er eventuell gegen ende auch tag 8 geschenkt bekommt.

viele grüße
suramar

[Puschel]

Hallo suramar, schön das die Therapie so gut bei deinem Sohn läuft. Freut mich total zu hören.

Wegen dem Übel sein und brechen, bei mir war im 1.Zyklus auch überhaupt nicht zu merken von Brechen oder sonst der gleichen. Aber ab Zyklus 2 wurde mir dann schon immer Übel, trotz Medikamente. Die letzten beiden Zyklen hab ich mich dann auch übergeben. Liegt wahrscheinlich daran, das der Körper soviel Gifte inn sich hat. Aber das geht auch vorbei.

Wünsche dir und deinem Sohn noch alles gute, den Rest packt er auch noch.

Liebe Grüße vom Puschel

[Jason]

Wenn ich das recht erinnere, ist es ja auch so, dass der Magen mit dem Chemo-Kotzen im Eigentlichen garnichts zu tun hat. Die Chemo-Medikamente reitzen wohl nicht den Magen selbst, sondern das Nervenzentrum, dass das Erbrechen auslöst. Und das meldet dann "Bitte umgehen entleeren!" ans Hirn, da geht der Reiher-Alarm los und ab gehts über die Schüssel... Der Magen selber verdaut währenddessen die ganze Zeit über still vor sich hin und ist selbst höchst überrascht über die plötzliche Action...
Emend, Zofran & Co. dämpfen dieses Nervenzentrum, das meldet nichts mehr und Ruhe ist. So ähnlich wie bei Asterix, wo sie den Troubadix immer vor dem Fest fesseln und knebeln: "Du wirst NICHT singen!".

Noch was anderes ist es wohl, wenn einen die Psyche über die Schüssel treibt, da helfen scheints auch Medikamente nicht grossartig. Aber wenn es bei euch erst nach der Infusion kommt und pünktlich nach 6 Std. wieder vorbei ist, würde ich doch eher auf die Chemo-Tüten als Auslöser tippen.

Kaugummi hab ich übrigens auch probiert. Mit dem Effekt, dass der Plastikmüff doch immer wieder mal durchschmeckte und ich jetzt auch kein Kaugummi mehr mag. Da klapp ich lieber die Nase zu, da ist dann solange ganz Schluss mit Schmecken.

Jason