MH oder nicht MH?

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Der_Matthias
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MH oder nicht MH?

Beitragvon Der_Matthias » 04.09.2006 13:56

Hallo,

zuerst einmal meine Vorstellung: Ich bin 28 Jahre alt und habe in letzter Zeit vermehrt Probleme mit meinen Achselhöhlen. Ende vorletzter Woche hatte ich das, was man wohl "Alkoholschmerz" nennt, was mittlerweile zum zweiten Mal aufgetreten ist (nach einem Mal im März diesen Jahres). Das beides hätte mich wohl noch nicht zum Nachdenken gebracht, wenn da nicht in der letzten Woche zudem noch eine komische Mattheit mit Zittern dazu gekommen wäre. Und wie das so ist, macht man sich im Internet schlau, und dabei bin ich auf Eure Seite gestoßen, die mir vom Umgangston total gefallen hat. Also kurzum: Ich habe noch keine Diagnose, befürchte aber "das Schlimmste".
Vielleicht noch kurz als Hintergrund: Ich habe seit ca. 15 Jahren Neurodermitis und wohl auch deshalb mehr oder weniger permanent tastbare Lymphknoten in der Leiste, weshalb ich leider nicht genau sagen kann, ob sich da etwas verändert hat.

Und nun akut zu meinen Fragen: Ich habe heute einen Termin beim Allgemeinmediziner. Wie ich so aus den Beiträgen rausgehört habe, kann es mit der Diagnose manchmal etwas dauern. Was würdet Ihr mir empfehlen? Auf einer Biopsie jetzt schon bestehen? Oder erst mal abwarten und eventuell CT etc machen lassen?
Und kennt jemand einen guten Arzt in der Gegend Aachen/Jülich/Düren, zu dem man hingehen kann?

Schon mal vielen Dank im Voraus

Matthias

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armin
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Beitragvon armin » 04.09.2006 15:51

Hy Matthias,

ich würde mich vom Hausarzt zum MRT/CT überweisen lassen und ggfls. bei weiteren Verdachtsmomenten einen Hämato/Onkologen aufsuchen.
Gerade bei Neurodermitis und anderen kutanen Erkrankungen gibt es ja häufiger geschwollenen Lymphknoten. Der Alkohohlschmerz ist allerdings ein sehr seltenes spezifisches Symptom des Hodgkin.

Vielleicht lässt du dich ja mal durchchecken.

gruß armin
Diag. 2/2004 ,MH 2a (Mischtyp) mit Risikofaktor (Bulk im Mediastinum 6,5x4,3x4,4cm und 3 Areale befallen) 1xABV Rest ABVD (4 Zyklen) ,30 Gy, Totale Vollremission , offiziell geheilt

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sassi
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Beitragvon sassi » 04.09.2006 16:41

hallo matthias

ich würde auch auf ein ct bestehen! in meinem fall hat sich die diagnose leider monatelang hingezogen, weil ich null ahnung von nix hatte und mein hausarzt anscheinend auch nicht - oder gar noch weniger :nerv:

aber "das schlimmste" wollen wir doch hoffentlich eher ausschliessen mit dem ct!!!
hast du noch andre symptome? manchmal beachtet man gewisse dinge nämlich gar nicht. wie z.b. nachtschweiss, gewichtsabnahme oder jucken an den beinen (obwohl- bei neurothermitis ist jucken wrschl. immer angesagt :think2:)

alles gute
die sassi
Diagn.7/99:MH 4b,BEACOPP,.Bestrahlung, 2010-Brustkrebs

http://forum.hodgkin-info.de/viewtopic.php?p=9147#9147

SASSIS HP

Charlotte
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Beitragvon Charlotte » 04.09.2006 17:13

Hallo Matthias,

du solltest dich vom Hausarzt direkt zum Onkologen überweisen lassen. Meine Lymphknoten kamen und gingen ein halbes Jahr lang wie sie lustig waren. :roll:
Der Onkologe weiß, was am besten zu tun ist. Bei einem Allgemeinmediziner kannst du Pech haben und den Falschen erwischen. :meck2:

Jetzt noch kurz zu Neurodermitits. Vielleicht war das bei mir nicht normal, aber ich hatte keine Probleme mit Lymphknoten als ich Neurodermitits hatte.

Ich habe die stressbedingt mit etwa 16 Jahren bekommen. :flenn2: Durch eine schwangerschaftsbedingte Hormonumstellung wurde der Juckreiz erst stärker. :bash:

Aber mit der Geburt meiner Tochter war die Neurodermitits von heute auf morgen weg. :yeah:

Heute ist meine Tochter 3 1/2, und ich habe - außer durch den Krebs- keinen Juckreiz mehr gehabt. :mrgreen:
Melde dich doch mal, was draus geworden ist.

Viel Glück!!! :daumen:
Charlotte
Pflege deine Freundschaften, sonst bist du irgendwann alleine!!!


MH IIA, Diagnose 09/05, Chemo 10/05
4x ABVD + 30 Gy Bestrahlung
Chemo abgebrochen 01/06 ( 2,5x ABVD )
Bestrahlung abgeschlossen 15.02.2006
Kur in Wyk auf Föhr im März 2006

nightkitten
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Beitragvon nightkitten » 04.09.2006 18:45

Huhu!

also ich bin einige der wenigen, die in den "Genuss" des Alkoholschmerzes gekommen ist. Ich kann dazu nur eines sagen: Hast du den, dann kommt und geht der nicht, sondern ist immer da sobald nur nur einen Schluck Alkohol trinkst.
So war das zumindest bei mir!

Ich würde mich auch zu einem Onkologen überweisen lassen, der hat von der Materie noch am meisten Ahnung.

Ansonsten würde ich mich momentan nicht unnötig verrückt machen...

Liebe Grüße

Mandy
Diagnose: 10/05, Stadium 2b mit RF c + d (hohe BSG und mehr als 3 Areale befallen)
Studie HD 14, Arm B, 2 x BEACOPP, 2 x ABVD, danach Bestrahlung.
Beginn Behandlung 08.12.2005

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Matthias
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Beitragvon Matthias » 04.09.2006 19:13

tach annerer maddse,

schön, dass sich noch ein handballer hierher verirrt hat. das mit dem joggen find ich allerdings reichlich ungewöhnlich (normal hat der handballer ab 100 meter ein auto :megagrin: ). nun gut, es gibt ja immer mal ne ausnahme. aber saufen gehört zum handball dazu, wie der deckel uffn topp. und wenn dann der alkoholschmerz sich meldet, dann ist das zumindest mal komisch.

spass beiseite..... ich hatte bei meiner ersterkrankung auch diesen alkoholschmerz. aber nicht nach jedem alkoholgenuss, zumindest kann ich mich nicht daran erinnern. ich würde auch sagen, dass du mal ein ct oder mrt machen lässt und auch einen onkologe/hämatologe aufsuchst. kann ja nix schaden und wenn die der meinung sind, dass da nix is, um so besser. die lange ochsentour mit hausarzt solltest du dir ersparen. wofür gibt es denn fachärzte???

halt uns mal auf dem laufenden, was nu dabei rauskommt oder eben nicht.

lg matze

p.s. übrigens, ich habe heute immer noch alkoholschmerzen, allerdings eher am nächsten tag und mehr in der hirse :trink4: :opa:
07/1985 - Stadium PS IIa - 40 Gy, danach 6 Zyklen COPP
07/1993 - Rezidiv Stadium IIIb - 4 Zyklen COPP-ABV-IMEP
16 Jahre in Remission
05/2009 Hinterwandinfarkt
12/2009 schwere Mitralklappen- und Trikuspidalklappenrekonstruktion
03/2010 Neuerkrankung hochmalignes NHL, schnellwachsend, aber gut auf die Therapie ansprechend. Geplant 4 Zyklen DEXA-BEAM, gerade mitten im dritten Zyklus.

carpe diem

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Der_Matthias
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Antwort

Beitragvon Der_Matthias » 05.09.2006 12:00

Hallo alle,

mann, hier ist ja echt was los in diesem Forum! Ich war also gestern beim Hausarzt, der hat meine Lymphknoten angetastet und meinte, dass es für Neuro nicht ungewöhnlich ist, tastbare Lymphknoten zu haben und dass er auch einige Patienten mit Alkoholschmerz hätte, die kein MH haben.
Er meinte abschließend, ich solle mir erst mal keine Sorgen machen, weil meine Lymphknoten nicht übermäßog geschwollen seien und auch nicht verhärtet und weil ich auch keinen Gewichtsverlust hätte. Morgen kommt dann noch ne Blutuntersuchung. Was die bewirken soll, hat er allerdings nicht gesagt.

Da ich also nicht so ganz beurteilen kann, was er mit der Blutuntersuchung bewirken will, kann ich irgendwie auch nicht sagen, ob mich das Ergebnis beruhigen kann oder nicht. Sollte man trotzdem auf nem CT bestehen oder die Sache erst mal ruhen lassen. Was meint Ihr?

Liebe Grüße

Matthias

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Beitragvon Matthias » 05.09.2006 12:15

hai matthias,

das ist so ungefähr eine dieser HAUSarztaussagen, die ich erwartet habe. natürlich ist es bei kutanen erkrankungen normal, dass man hier und da mal einen lümfie tastet. aber trotzdem würde ich einfach mal ein ct machen lassen. alkoholschmerz und ein gewisses schlappi-gefühl kannst du ruhig mal abchecken lassen.
die blutuntersuchung ist nicht wirklich aussagekräftig, weil oftmals das blut völlig in ordnung ist, obwohl sich mister MH eingemietet hat. die blutsenkung könnte interessant sein, da sie unter umständen erhöht ist. aber auch das heißt noch lange nicht, dass dann gleich MH im anmarsch ist, es könnte auch einfach nur eine entzündung sein, die bei neuroderm. auch nicht sooo untypisch wäre.

also, ich würde auf ein ct bestehen und auch einen onkologe aufsuchen. damit bricht sich auch dein hausarzt keinen zacken aus der weißen krone.

lg matze
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05/2009 Hinterwandinfarkt

12/2009 schwere Mitralklappen- und Trikuspidalklappenrekonstruktion

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Mieze
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Beitragvon Mieze » 05.09.2006 15:14

Das Du keinen Gewichtsverlust hast, spricht auch nicht unbedingt dafür KEINEN MH zu haben. Gewichtsverlust wäre ein B-Symptom, das hat also auch nicht jeder. Meine Hausärztin hat auch erst gesagt, da ist nix, höchstens eine Halsentzündung. Auf mein Drängen ein CT zu machen, reagierte sie sehr schnippisch mit: " naja, man kann aber nicht wegen einer popeligen Seitenstrangangina direkt ein CT machen." Habe mich von der Aussage zunächst abschrecken lassen und einen ganzen Monat nix gemacht bis die Beschwerden wieder stärker wurden und ich zum HNO-Arzt gegangen bin. Das Ergebnis ist bekannt.
Blutuntersuchung war übrigens bis auf einen erhöhten CRP-Wert im grünen bereich, ist also nicht zwingend aussagekräftig.
Mein Rat: Was schadet es, ein CT zur Beruhigung ( v.a. wegen dem Alkoholschmerz) machen zu lassen, außer eben der Strahlenbelastung und den Kosten? Ich würde drauf bestehen und direkt auf Nummer Sicher gehen. Zumindest nach meiner Erfahrung mit Hausärzten.

Alles Gute
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seit dem 12.2. glückliche Mama von Lia Josephina

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sassi
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Beitragvon sassi » 05.09.2006 16:05

kann "meinem" matze (:knutsch:) nur recht geben ....

also ich würde ... nach den erfahrungen die ich jetzt habe .... auch auf ein ct bestehen.
blutbild sagt bei MH gar nichts aus. bzw. kann das blutbild das eines völlig gesunden sein und MH trotzdem schon weit fortgeschritten (so wie bei mir. wortlaut meines hausarztes über mooonate hinweg :"das blutbild ist wunderschön-also ist da nix")

bei mir z.b. brachte erst das CT, das viiiel zu spät gemacht wurde (wenn mein hausarzt gleich reagiert hätte, wäre mir das 4. stadium vielleicht erspart geblieben) den ersten brauchbaren hinweis auf MH.

also lieber einmal mit zuviel nachdruck auf ein CT bestehen als zu wenig.
sei es auch nur, um was "schlimmes" auszuschliessen!:winki:

LG sassi
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