Besinnliches

Hier kann nach Herzenslust geklönt werden. Alles, was nicht unbedingt mit Morbus Hodgkin zu tun hat, gehört hier rein.
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bonny0404
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Beitragvon bonny0404 » 30.04.2006 12:23

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man muss die Welt nicht verstehen,man muss nur in ihr zurecht kommen!

Diagnose: Dez.2003
NHL Stadium III-IV,
3 Monate stationäre Behandlung
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bonny0404
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Beitragvon bonny0404 » 30.04.2006 12:54

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Annette
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Beitragvon Annette » 30.04.2006 14:29

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Beitragvon bonny0404 » 01.05.2006 12:04

hallo judith...ich hab mir mal deine schöne hibiskus-blüte gemopst :oops:

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Annette
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Beitragvon Annette » 01.05.2006 12:41

wow- sieht toll aus! wie macht man sowas???
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Beitragvon bonny0404 » 01.05.2006 13:01

@ Annette,

hab so ein bildbearbeitungsprogramm.Mit dem mache ich fast alles,was ich für meine arbeit brauche (dabei ist es nur ein ganz einfaches).
Nur ab und zu muss ich mal noch ein zweites programm dazu nehmen.
Die blüte war ganz einfach.Hab dafür 10 min.gebraucht und noch mal 5 min.um sie ins net zu stellen.Mache aber schon jahrelang bildbearbeitung.
Wäre auch schlimm,wenn ich es nicht könnte,ich habe vor kurzem gewerbe angemeldet und werde (wenn´s mit den ämtern alles klappt) einen eigenen laden auf machen (**herzklopf**) :10:
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Annette
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Beitragvon Annette » 01.05.2006 14:29

hi bonny,

hey super! da gratulier ich ja ganz herzlich und wünsche viel erfolg!! :blumen: :daumen:

ich muß auf jeden fall sagen- sieht echt spitze aus!!!

lg annette
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Beitragvon JU » 02.05.2006 00:28

Katzen erreichen mühelos,
was uns Menschen versagt bleibt,
durchs Lebens zu gehen,
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Judith
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Beitragvon Judith » 02.05.2006 07:33

bonny0404 hat geschrieben:hallo judith...ich hab mir mal deine schöne hibiskus-blüte gemopst :oops:

...kein Problem, wenn Du noch mehr Blütenbilder brauchst, nur sagen, dann brenne ich sie in Originalgröße (nicht so abgespeckt wie diese) auf CD und schicke sie Dir. Habe von Südfrankreich ein paar sehr schöne....

Liebe Grüße,

Judith

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Annette
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Beitragvon Annette » 02.05.2006 10:12

Gewusst wie...

Ein Sultan hatte geträumt, er verliere alle Zähne.

Gleich nach dem Erwachen fragte er einen Traumdeuter nach dem Sinn des Traumes. "Ach, welch ein Unglück, Herr!", rief dieser aus, "Jeder verlorene Zahn bedeutet den Verlust eines deiner Angehörigen!"
"Was, du frecher Kerl", schrie ihn der Sultan wütend an, "was wagst du mir zu sagen? Fort mit dir!" Und er gab den Befehl: "Fünfzig Stockschläge für diesen Unverschämten!"

Ein andere Traumdeuter wurde gerufen und vor den Sultan geführt. Als er den Traum erfahren hatte, rief er: "Welch ein Glück! Welch ein großes Glück! Unser Herr wird alle die Seinen überleben!"
Da heiterte sich des Sultans Gesicht auf und er sagte: " Ich danke dir mein Freud. Gehe sogleich mit meinem Schatzmeister und lasse dir von ihm fünfzig Goldstücke geben!"

Auf dem Weg sagte der Schatzmeister zu ihm: "Du hast den Traum des Sultans doch nicht anders gedeutet, als der erste Traumdeuter!"
Mit schlauem Lächeln erwiderte der kluge Mann: "Merke dir, man kann vieles sagen, es kommt nur darauf an, wie man es sagt!"
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Beitragvon sassi » 12.05.2006 08:47

Manche Menschen muss Gott erst auf den Rücken legen,
damit sie nach oben schaun!


:winki:
Diagn.7/99:MH 4b,BEACOPP,.Bestrahlung, 2010-Brustkrebs

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Beitragvon sassi » 16.06.2006 09:19

wieder mal eine rührende geschichte:



Eines Tages, ich war gerade das erste Jahr auf der High
> School, sah ich ein Kind aus meiner Klasse nach Hause gehen.
> Sein Name war Kyle. Es sah so aus, als würde er alle seine
> Bücher mit sich tragen. Ich dachte mir:
>
> "Warum bringt wohl jemand seine ganzen Bücher an einem
> Freitag nach Hause? Das muss ja ein richtiger Dummkopf sein."
> Mein Wochenende hatte ich schon verplant (Partys und ein
> Fußballspiel mit meinen Freunden morgen Nachmittag), also
> zuckte ich mit den Schultern und ging weiter.
>
> Als ich weiter ging, sah ich ein Gruppe Kinder in seine
> Richtung laufen. Sie rempelten ihn an, schlugen ihm seine
> Bücher aus den Armen und schubsten ihn, so dass er in den
> Schmutz fiel. Seine Brille flog durch die Luft, und ich
> beobachtete, wie sie etwa drei Meter neben ihm im Gras
> landete. Er schaute auf und ich sah diese schreckliche
> Traurigkeit in seinen Augen. Mein Herz wurde weich. Ich ging
> zu ihm rüber, er kroch am Boden umher und suchte seine
> Brille, und sah Tränen in seinen Augen. Als ich ihm seine
> Brille gab, sagte
> ich: "Diese Typen sind Blödmänner.." Er schaute zu mir auf
> und sagte: "Danke!" Ein großes Lächeln zierte sein Gesicht.
> Es war eines jener Lächeln, die wirkliche Dankbarkeit
> zeigten. Ich half ihm seine Bücher aufzuheben und fragte ihn,
> wo er wohne. Es stellte sich heraus, dass er in meiner Nähe
> wohnt, also fragte ich ihn, warum ich ihn vorher nie gesehen
> habe. Er erzählte mir, dass er zuvor auf eine Privatschule
> gegangen war. Ich hätte mich nie mit einem Privat-Schul-Kind
> abgeben. Den ganzen Nachhauseweg unterhielten wir uns; und
> ich trug seine Bücher.

>
> Er war eigentlich ein richtig cooler Kerl. Ich fragte ihn, ob
> er Lust hätte mit mir und meinen Freunden am Samstag Fußball
> zu spielen. Er sagte zu. Wir verbrachten das ganze Wochenende
> zusammen, und je mehr ich Kyle kennen lernte, desto mehr
> mochte ich ihn. Und meine Freunde dachten genauso über ihn.
> Es begann der Montag Morgen, und auch Kyle mit dem riesigen
> Bücherstapel war wieder da. Ich stoppte ihn und sagte: "Oh
> man, mit diesen ganzen Büchern wirst du eines Tages noch mal
> Richtige Muskeln bekommen." Er lachte und gab mir einen Teil
> der Bücher. Während der nächsten vier Jahre wurden Kyle und
> ich richtig gute Freunde.

>
> Als wir älter wurden, dachten wir übers College nach. Kyle
> entschied sich für Georgetown, und ich mich für Duke. Ich
> wusste, dass wir immer Freunde sein werden, und diese
> Kilometer zwischen uns niemals ein Problem darstellen würden.
> Er wollte Arzt werden und ich hatte vor eine
> Fußballer-Karriere zu machen. Kyle war Abschiedsredner
> unserer Klasse. Ich neckte ihn die ganze Zeit, indem ich
> sagte, er sei ein Dummkopf. Er musste eine Rede für den
> Schulabschluss vorbereiten. Ich war so froh, dass ich nicht
> derjenige war, der sprechen musste.

>
> Abschlusstag, ich sah Kyle. Er sah großartig aus. Er war
> einer von denen, die während der High School zu sich selber
> finden und ihren eigenen Stil entwickeln. Er hatte mehr
> Verabredungen als ich und alle Mädchen mochten ihn. Manchmal
> war ich richtig neidisch auf ihn. Heute war einer dieser
> Tage. Ich konnte sehen, dass er wegen seiner Rede sehr nervös
> war. Ich gab ihm einen Klaps auf den Rücken und sagte: "Hey,
> großer Junge, du wirst großartig sein." Er sah mich mit einem
> jener Blicke (die wirklich dankbaren) an und er lächelte.
> "Danke!", sagte er.
>
> Als er seine Rede begann, räusperte er sich kurz und fing an:
> "Der Abschluss ist eine Zeit, um denen zu danken, die dir
> halfen, diese schweren Jahre zu überstehen. Deinen Eltern,
> Deinen Lehrern, Deinen Geschwistern, vielleicht einem
> Trainer... aber am meisten Deinen Freunden. Ich sage euch,
> das beste Geschenk, das ihr jemandem geben könnt, ist eure
> Freundschaft. Lasst mich euch eine Geschichte erzählen."
>

> Ich schaute meinen Freund etwas ungläubig an, als er von dem
> Tag erzählte, an dem wir uns das erste Mal trafen. Er hatte
> geplant, sich an diesem Wochenende umzubringen. Er erzählte
> weiter, dass er seinen Schrank in der Schule ausgeräumt hat,
> so dass seine Mutter es später nicht tun müsste, und trug
> sein Zeug nach Hause.
>
> Er schaute mich an und lächelte. "Gott sei Dank, ich wurde
> gerettet. Mein Freund hat mich von dieser unsäglichen Sache
> bewahrt." Ich konnte spüren, wie die Masse den Atem anhielt
> als dieser gutaussehende, beliebte Junge uns von seinem
> schwächsten Augenblick im Leben erzählte. Ich bemerkte wie
> seine Mutter und sein Vater lächelnd zu mir herüber sahen,
> genau das selbe, dankbare Lächeln. Niemals zuvor spürte ich
> solch eine tiefe Verbundenheit.
>
>

>
> Unterschätze niemals die Macht Deines Handelns. Durch eine
> kleine Geste kannst du das Leben einer Person ändern. Zum
> Guten oder zum Bösen. Die Schöpfung setzt uns alle ins Leben
> des anderen, um uns gegenseitig zu beeinflussen, auf jede Art
> und Weise. Sieh' das Gute in anderen.



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***Freunde sind Engel, die uns wieder auf die Beine helfen,
wenn unsere Flügel vergessen haben wie man fliegt.***
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Beitragvon sassi » 29.06.2006 20:52

Arme Leute

Eines Tages nahm ein Mann seinen Sohn mit aufs Land, um ihm zu zeigen, wie
arme Leute leben. Vater und Sohn verbrachten einen Tag und eine Nacht auf
einer Farm einer sehr armen Familie.
Als sie wieder zurück fuhren, fragte der Vater seinen Sohn: "Wie war dieser Ausflug?"
"Sehr interessant!" antwortete der Sohn.
"Und hast du gesehen, wie arm Menschen sein können?"
"Oh ja, Vater, das habe ich gesehen."
"Was hast du also gelernt?" fragte der Vater.
Und der Sohn antwortete: "Ich habe gesehen, dass wir einen Hund haben und Bild
die Leute auf der Farm haben vier.
Wir haben einen Swimmingpool, Bild
der bis zur Mitte unseres Gartens reicht, und sie haben einen See, der gar nicht mehr aufhört.
Wir haben prächtige Lampen in unserem Garten und sie haben die
Sterne.
Bild
Unsere Terrasse reicht bis zum Vorgarten und sie haben den ganzen Horizont."
Bild
Der Vater war sprachlos.
Und der Sohn fügte noch hinzu: "Danke Vater, dass du mir gezeigt hast, wie
arm wir sind."


Bild
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Beitragvon sassi » 23.07.2006 14:17

Das Märchen von der traurigen Traurigkeit

Es war eine kleine Frau, die den staubigen Feldweg entlangkam. Sie war wohl schon recht alt, doch ihr Gang war leicht, und ihr Lächeln hatte den frischen Glanz eines unbekümmerten Mädchens.

Bei der zusammengekauerten Gestalt blieb sie stehen und sah hinunter. Sie konnte nicht viel erkennen. Das Wesen, das da im Staub des Weges saß, schien fast körperlos. Es erinnerte an eine graue Flanelldecke mit menschlichen Konturen. Die kleine Frau bückte sich ein wenig und fragte: "Wer bist du?"

Zwei fast leblose Augen blickten müde auf. "Ich? Ich bin die Traurigkeit", flüstere die Stimme stockend und so leise, dass sie kaum zu hören war.
"Ach, die Traurigkeit!" rief die kleine Frau erfreut aus, als würde sie eine alte Bekannte begrüßen.

"Du kennst mich?" fragte die Traurigkeit misstrauisch.
"Natürlich kenne ich dich! Immer wieder einmal hast du mich ein Stück des Weges begleitet."

"Ja, aber ...", argwöhnte die Traurigkeit, "warum flüchtest du dann nicht vor mir? Hast du denn keine Angst?"

"Warum sollte ich vor die davonlaufen, meine Liebe? Du weißt doch selbst nur zu gut, dass du jeden Flüchtigen einholst. Aber, was ich dich fragen will: Warum siehst du so mutlos aus?"
"Ich ... ich bin traurig", antwortete die graue Gestalt mit brüchiger Stimme.
Die kleine, alte Frau setzte sich zu ihr. "Traurig bist du also", sagte sie und nickte verständnisvoll mit dem Kopf. "Erzähl mir doch, was dich so bedrückt."

Die Traurigkeit seufzte tief. Sollte ihr diesmal wirklich jemand zuhören wollen? Wie oft hatte sie sich das schon gewünscht.
"Ach, weißt du", begann sie zögernd und äußerst verwundert, "es ist so, dass mich einfach niemand mag. Es ist nun mal meine Bestimmung, unter die Menschen zu gehen und für eine gewisse Zeit bei ihnen zu verweilen. Aber wenn ich zu ihnen komme, schrecken sie zurück. Sie fürchten sich vor mir und meiden mich wie die Pest."

Die Traurigkeit schluckte schwer. "Sie haben Sätze erfunden, mit denen sie mich bannen wollen.
Sie sagen: Papperlapapp, das Leben ist heiter. Und ihr falsches Lachen führt zu Magenkrämpfen und Atemnot. Sie sagen: Gelobt sei, was hart macht. Und dann bekommen sie Herzschmerzen. Sie sagen: Man muss sich nur zusammenreißen. Und sie spüren das Reißen in den Schultern und im Rücken. Sie sagen: Nur Schwächlinge weinen. Und die aufgestauten Tränen sprengen fast ihre Köpfe. Oder aber sie betäuben sich mit Alkohol und Drogen, damit sie mich nicht fühlen müssen."

"Oh ja", bestätigte die alte Frau, "solche Menschen sind mir schon oft begegnet.

Die Traurigkeit sank noch ein wenig mehr in sich zusammen. "Und dabei will ich den Menschen doch nur helfen.
Wenn ich ganz nah bei ihnen bin, können sie sich selbst begegnen.
Ich helfe ihnen, ein Nest zu bauen, um ihre Wunden zu pflegen.
Wer traurig ist, hat eine besonders dünne Haut. Manches Leid bricht wieder auf wie eine schlecht verheilte Wunde, und das tut sehr weh.
Aber nur, wer die Trauer zulässt und all die ungeweinten Tränen weint, kann seine Wunden wirklich heilen. Doch die Menschen wollen gar nicht, dass ich ihnen dabei helfe. Stattdessen schminken sie sich ein grelles Lachen über ihre Narben. Oder sie legen sich einen dicken Panzer aus Bitterkeit zu."

Die Traurigkeit schwieg. Ihr Weinen war erst schwach, dann stärker und schließlich ganz verzweifelt.
Die kleine, alte Frau nahm die zusammengesunkene Gestalt tröstend in ihre Arme. Wie weich und sanft sie sich anfühlt, dachte sie und streichelte zärtlich das zitternde Bündel.

"Weine nur, Traurigkeit", flüstere sie liebevoll, "ruh dich aus, damit du wieder Kraft sammeln kannst. Du sollst von nun an nicht mehr alleine wandern. Ich werde dich begleiten, damit die Mutlosigkeit nicht noch mehr an Macht gewinnt."

Die Traurigkeit hörte auf zu weinen. Sie richtete sich auf und betrachtete erstaunt ihre neue Gefährtin: "Aber ... aber, wer bist eigentlich du?"
"Ich?" sagte die kleine, alte Frau schmunzelnd, und dann lächelte sie wieder so unbekümmert wie ein kleines Mädchen.

"Ich bin die Hoffnung."
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Elisabeth
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Beitragvon Elisabeth » 25.07.2006 12:48

Das Leben und der Tod:

Am 4. April 1787, nur vier Jahre vor seinem eigenen frühen Tod, hat der 31-jährige Wolfgang Amadeus Mozart seinem todkranken Vater geschrieben, was er auch Freunden gegenüber zum Ausdruck brachte:

" ...-ich lege mich nie zu Bette ohne zu bedenken, dass ich vielleicht - so jung als ich bin, den andern Tag nicht mehr sein werde - und es wird doch kein Mensch von allen, die mich kennen, sagen können, daß ich im Umgange mürrisch oder traurig wäre. Und für diese Glückseligkeit danke ich alle Tage meinem Schöpfer und wünsche sie von Herzen jedem meiner Mitmenschen."


Diesen Abschnitt fand ich heute in einem Buch von Hans Küng und war einfach berührt über die Zeitlosigkeit und universelle Gültigkeit.

LG
Elisabeth
1993 MH 2A (7. Schwangerschaftsmonat), Bestrahlung (50gy) und Splenektomie
11/2003 Rezidiv 2A, 3X ABVD, HD Cyclophosphamid, vorsorgliche Stammzellsammlung, 2X BEACOPP, Bestrahlung
12/2004-2005 mehrmals Verdacht auf Frührezidiv nach PET
08/2015 alles ok
http://forum.hodgkin-info.de/viewtopic.php?t=778


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