Lymphknotenschwellung seit 2 Jahren!

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Besorgte Tochter

Lymphknotenschwellung seit 2 Jahren!

Beitragvon Besorgte Tochter » 25.01.2006 09:21

Hallo,

ich bin froh, dass ich auf dieses Forum gestoßen bin!
Ich bin wirklich sehr besorgt um meine Mutter. Sie ist 51 und hat nun schon seit 2 (!) Jahren auf der linken Seite am Hals einen geschwollenen Lymphknoten.

Ein paar Wochen, nachdem sie die Vergrößerung merkte, ging sie zum Arzt, ließ sich Blutbild ansehen etc. sogar eine Gewebsprobe entnehmen, die auf Krebs untersucht wurde.

Gott sei Dank wurde damals nichts gefunden. Das Blutbild passte auch. Man sagte ihr damals im Krankenhaus lediglich, sie sollte den Knoten beobachten, wenn er sich verändern würde, sollte sie sich wieder melden ...

Naja, gut. Der Knoten verschwand nicht, deswegen ging sie nach ein paar Monaten zu unserer damaligen Hausärztin, die ihr "irgendetwas" in die Lymphdrüse spritzte. Kann leider nicht sagen, was das war. Daraufhin bildete sich der Knoten ziemlich stark zurück. Er war zwar schon noch etwas vergrößert, aber nicht besonders nennenswert (vielleicht 1 x 1 cm, möglicherweise auch etws größer).

Seit einiger wächst nun diese Lymphdrüse wieder und ist ca. auf Golfballgröße angewachsen.
Morgen hat sie einen Termin zum Ultraschall.
Ich bin schon so nervös und wirklich echt besorgt. Obwohl unsere neue Hausärztin meinte, dass müsste ich nicht sein. Mit der Begründung: Wenn sie es schon so lange hat und so langsam anwächst, kann es nichts bösartiges sein!

Was denkt ihr darüber? Hat die Hausärztin recht?
Wie schnell sind bei euch die Lymphknoten gewachsen? Was könnte das sonst noch sein, außer Krebs???

Fragen über Fragen, würd mich auf Antworten von euch sehr freuen.

Liebe Grüße

Lilo

Tobi
Beiträge: 140
Registriert: 16.08.2005 13:34

Beitragvon Tobi » 25.01.2006 09:35

hallo,
wie du in diesem und auch anderen foren lesen kannst, treten geschwollene lymphknoten bei tausend sachen auf (z.b. entzündungen). komisch ist natürlich, dass der da schon so lange ist. sicherlich sollte man der hausärztin mal dampf machen, dass das näher abgeklärt wird. man sollte mal gucken, was sie da gespritzt hat, vielleicht antibiotika?!
anzeichen, die auf eine bösartige geschichte hindeuten können sind zum beispiel: der lk tut nicht weh, wenn man leicht darauf herumdrückt; der lk fühlt sich gummiartig an. das mit dem tempo des anschwellens ist so eine sache, bei einigen geht das langsam, bei einigen schnell (bei mir persönlich extrem schnell: von 0 auf wallnussgröße in 2 wochen). auch mit dem blutbild ist das so eine sache. bei mh können tumormarker aktiv sein, müssen aber nicht. bei mh kann eine 100% diagnose sowieso nur nach einer gewebeentnahme gemacht werden.
wie ist das bei deiner mutter denn mit anderen lkarealen (schlüsselbein, achseln, leiste)? sind da auch schwellungen? wie ist es mit b-symptomen (nachtschweiß, juckreiz, starke gewichtsabnahme)?
alles dinge, die abgeklärt werden müssen, um eine genaue aussage zu treffen.
also, kümmert euch darum, dass genaue!!! untersuchungen gemacht werden, vielleicht nochmal zu einem anderen arzt gehen. am besten zu einem onkologen. der kann dann gewissheit schaffen.
also, hoffentlich ist dir mit diesen infos ersteinmal geholfen,
gruß, Tobi.
IIAE (3RF), HD14, 4x ABVD, 30 Gy, Vollremission seit Dezember 2005

Gast

Beitragvon Gast » 25.01.2006 10:22

Hi Lilo,

schön, dass du die Unterstützung für deine Mutter in die Hand genommen hast. Die Aussage der Ärztin " wenn der LK langsam wächst, kann es nichts schlimmes sein" ist schlichtweg falsch. Es gibt langsam (nidrigmaligne) und schnell wachsende (hochmaligne) Knoten, Geschwüre u.ä. Auch bei Lymphomen ist es so, egal ob MH oder NHL.

Auf Grund des geringen Prozentsatzes der Verteilung von gefallenem Gewebe (wenige Prozent) kann bei einer teilweisen Gewebeentnahme nur der Befall festgestellt werden. Ein sicherer Ausschluss ist nur mit der kompletten Entnahme eines LK möglich. Auch das Blutbild ist nicht sehr aussagekräftig. Hier ist von normal unauffällig bis unklarer Befund alles vertreten.

Fragt mal gezielt bei der Ärztin nach, ob sie ein Lymphom definitiv ausschließen kann und mit welcher Begründung. MH ist eine relativ seltene Erkrankung mit ca. 1800 - 2000 Neuerkrankungen im Jahr in Deutschland. Daher haben viele Ärzte, wenn überhaupt, mal im Studium davon gehört und können oft nicht viel anfangen mit den Symptomen, teilweise auch den sogenannten B-Symptomen (Juckreiz, Gewichtsverlust, Nachtschweiß, Alkoholschmerz...).

Andererseits: Nicht jeder geschwollene LK bedeutet Krebs, auch wenn er über Jahre vergrößert ist. In jedem Fall sollte er ständig beobachtet und gründlich untersucht werden.

Alles Gute und frag, wenn noch was unklar ist

Robert

matzilie*

Beitragvon matzilie* » 25.01.2006 10:31

hi,

golfballgröße is ja schon mal ein wort, aber auch nicht zwingend gleich eine diagnose für MH oder NHL.

wegen blutbild und sonstiger ursachen schließe ich mich den anderen an. ihr solltet wirklich zu einem onkologe/hämatologe gehen. nur da wird sicher geklärt werden, ob oder ob nicht. letztlich kommt bei einem möglichen verdacht wirklich nur die entnahme des lymphies in betracht. alles andere ist quatsch.

alles gute für euch und halte uns auf dem laufenden.

lg matze

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Puschel
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Beitragvon Puschel » 25.01.2006 16:26

Hallo Lilo, ich finde es schön das du dich so um deine mama bemühst...es ist wohl erstmal wichtig darauf zu warten was der ultraschall sagt...aber ich denke auch, ihr sucht mal ein onkologe oder hämatologe auf...und dann wird bestimmt ne Gewebeprobe entnommen...aber macht euch erstmal nicht so grosse sorgen...das wird schon werden... :lol:
Diagnose im Feb. 05, noduläre Sklerose, Stadium II BE, (BSG, Mediastinalbefall, extranodaler Befall, 3 Areale befallen), Therapie mit 6 Zyklen BEACOPPesk.
1-12 Nachsorgeuntersuchung:alles in Ordnung *Jippy*
Nach gut fünf Jahren ist alles noch in bester Ordnung und es gibt keine Probleme...
Fein fein..
Keine Auffälligkeiten, deshalb heißt es, nur noch 1 x im Jahr zur Nachsorge...*yeah*



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Besorgte Tochter

Beitragvon Besorgte Tochter » 26.01.2006 11:03

Hallo!

Danke für eure Antworten und Infos! :)

@tobi:
Genau das finde ich auch äußerst merkwürdig, dass ein Lymphknoten schon seit 2 Jahren geschwollen ist.

B-Symptome hat sie keine wie Gewichtsabnahme und Juckreiz. Allerdings hatte sie ab und zu Schweißausbrüche, die der Gynäkologie darauf zurückführte (aufgrund eines Hormonspiegels), dass sie im Klimakterium ist. Diese Schweißausbrüche sind auch in der letzten Zeit nahezu völlig abgeklungen.
Ihr Lymphknoten fühlt sich eher weich an und es sind auch keine anderen Lymphknoten geschwollen.

Geb euch Bescheid, was heute beim Radiologen (Ultraschall) rauskommt. Wenn da überhaupt was rauskommt?? Wenn er nicht von selbst eine Entnahme des Lymphies vorschlägt, werd ich ihn darauf ansprechen.

Bis bald,
liebe Grüße

Lilo

Tobi
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Beitragvon Tobi » 31.01.2006 10:08

hi Lilo,
vielleicht weißt du ja inzwischen mehr. noch eine kurze anmerkung zum schweiß: als b-symphtom gilt er nur als nachtschweiß, der so heftig ist, dass man die wäsche wechseln muss. gelegentliche schweißausbrüche sind also nicht gemeint.
alles gute weiterhin, Tobi.
IIAE (3RF), HD14, 4x ABVD, 30 Gy, Vollremission seit Dezember 2005

Besorgte Tochter

Beitragvon Besorgte Tochter » 01.02.2006 09:12

Hallo!

Ich kann euch schon ein bisschen was berichten, was beim Ultraschall rausgekommen ist. Schriftlichen Befund gibts aber erst heute. :roll:

Also, der Doc meinte, dass nur der eine Lymphknoten geschwollen ist und alle anderen in Normalgröße sind. Der geschwollene Lymphie ist nicht mit dem umliegenden Gewebe "verbacken". Nun weiß ich nicht, ob das ein gutes oder schlechtes Zeichen ist! Ich hab nämlich auch schon irgendwo gelesen, dass wenn es ein bösartiger Tumor ist, sich der auch gerne abkapselt!? Was meint ihr?

Außerdem meinte der Arzt, sie solle es sich mit dem rausnehmen vom Lymphknoten gut überlegen, weil ein (der) Gesichtsnerv sehr nah am Knoten vorbeiführt und das Risiko, dass er verletzt wird recht groß ist!
Und überhaupt brauche sie sich keine Sorgen zu machen, er hat auch schon sehr lange einen geschwollenen Lymphknoten und er lässt ihn auch nicht operieren! :shock:
Ich war bei der Untersuchung ja leider nicht dabei, ansonsten hätt ich ihm eh was erzählt! :evil:
Ich frag mich echt, wie manche Ärzte zu einer Zulassung kommen!
Solche Aussagen sind ja wirklich zum ....

Wir werden auf alle Fälle noch eine 2. Meinung einholen. Am besten ist's glaub ich, wir sprechen gleich mit einem Chirurgen im Krankenhaus.

Liebe Grüße
Lilo

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Judith
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Beitragvon Judith » 02.02.2006 07:31

Besorgte Tochter hat geschrieben:er hat auch schon sehr lange einen geschwollenen Lymphknoten und er lässt ihn auch nicht operieren! :shock:


Hallo Lilo,

Du wirst meine Story nicht so genau kennen.... bei mir wurden im Herbst wegen Rezidivverdacht (Speicherung im PET) für eine Gewebeuntersuchung einige LK aus der Leiste entnommen.
Wider Erwarten war die Histologie negativ, d.h. es wurden keine bösartige Zellen darin gefunden.
Der Chirurg las mir den Befund vor, ich heulte vor Freude, er stand vor mir (mit einer Schwester an seiner Seite) und meinte: "Was glauben Sie, wenn man mich oder Schwester XY genau durchchecken würde, wieviel vergrößerte Lymphknoten man da finden würde...! Gut, bei Ihnen ist man durch die Vorerkrankung besonders hellhörig, aber sie sehen ja....."Leider hat sich der Verdacht an anderer Stelle dann doch bestätigt.... :(

Beim Ultraschall hat mir mal ein Arzt erklärt, dass eine glatte, gleichmäßige Oberfläche des LK's ein gutes Zeichen ist. Unter dem linken Arm habe ich seit vielen Jahren - schon lange vor MH - einige "verkapselte", die damals für harmlos erklärt wurden, die haben sich dann auch durch die Chemo nicht verändert.

Ich würde an Eurer Stelle das Risiko einer OP jetzt nicht eingehen, den Knoten erst mal in regelmäßigen Abständen per Ultraschall beobachten und falls er doch mal raus müßte, einen wirklich guten Gesichtschirurgen dafür suchen.

Alles Gute für Deine Mutter, schön, dass Du Dich so um sie kümmerst.

LG, Judith
MH IIIA, nod.skler., HD15-Studie: 8xBEACOPP-14 von 5-9/04; 10/05 alte Stellen wieder aktiv, 22 Bestrahlungen 2/06, dann alles OK; seit 1992 kutanes T-Zell-Lymphom; 4/06 LK an neuer Stelle, 7-10/06 HD mit autologer Stammzelltransplantation SO FING'S AN und SO GING'S WEITER


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