Angst! wie war es bei euch nach Therapie

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kleiner Kakdu

Angst! wie war es bei euch nach Therapie

Beitragvon kleiner Kakdu » 22.10.2005 18:31

hallo ihr Lieben
ich habe mir eben Beiträge durchgelesen, wo es um ein rezidiv geht.

Nun mein Anliegen: Ich habe verdammte Angst! Ich gehe praktisch davon aus, dass ich früher oder später wieder erkranken werde... Ich weis, dass die heilungschancen super sind und ich eigentlich davon ausgehen kann, dass es geschafft ist...aber ich tu es nicht...ich denk dauernd, dass es wieder kommt...
wie war es nun bei euch, die es schon überstanden haben???
hattet ihr ähnlich Problem?
was sind eure Tipps?
Besuch beim Psychologen???

ich danke euch jetzt schon mal für die Antworten!!!

der kleine Kakadu :roll:

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sassi
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Beitragvon sassi » 22.10.2005 19:02

hallo kakadu

ich kann das jetzt nicht ganz so nachvollziehen, da ich nach der therapie so voller elan war, alles nachzuholen, was ich versäumt hatte, dass ich keine zeit hatte angst zu haben.

vielleicht ist gerade das aber ein tip für dich.
du hast doch auch auf einiges verzichten müsssen , während der therapie, nehm ich mal an. mach dir pläne, was du alles machen willst und verwirkliche sie. lenk dich ab.
denn über ein rezidiv brauchst du dir bestimmt keine sorgen zu machen.
jetzt kannst du dein leben endlich wieder geniessen, also mach das.
ja ich weiss, leichter gesagt als getan. das braucht auch sicher zeit, aber ich denke wenn du jeden tag ein bissi mehr in die positive richtung gehst und dir schöne sachen vornimmt und machst, dann wird das schritt für schritt schon werden.

deine psyche hat natürlich einiges auzuarbeiten und es gibt einige, die in dieses schwarze loch fallen , nach der therapie. die können dir da sicher noch einige tipps geben, wie man da rauskommt.
ich denke ,ablenkung - und schöne sachen machen wäre schon mal gut.

ein bissi angst bleibt leider wrschl. bei jedem übrig. die kommt dann ganz gerne kurz vor den nachuntersuchungen raus. das ist aber normal und sollte man auch nicht überbewerten.
ich finde es immer wieder schade, dass man in unserer gesellschaft anscheinend solche sachen wie "angst", "traurigkeit" oder "schlechte stimmung" einfach nicht haben darf. das gehört alles genauso zum leben wie "gute laune" und "freude".und übermässige freude will man ja auch nicht gleich "behandeln" lassen... naja , ich glaub ich schweife ab :oops:

ich hoffe, dass du bald wieder "gut drauf" bist. lass dir ein bissi zeit.

LG sassi
Diagn.7/99:MH 4b,BEACOPP,.Bestrahlung, 2010-Brustkrebs

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Rodi
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Beitragvon Rodi » 24.10.2005 09:41

Hallo Kakadu!

Ich kann Deine Gedanken und Deine Angst sehr gut verstehen und nachvollziehen und bin auch dafür, dass man das zulässt.
Meinem Freund und mir geht es nach der Therapie (im Juli beendet) ähnlich. Man dachte immer, dass man sich nach der Therapie nur noch freut und wieder ins Leben stürzt, aber das funktioniert dann in der Realität doch nicht immer. Und ich finde das auch normal, im Gegenteil, erzwungen positives Denken setzt einen nur unter Druck.

Und man hat immer Tage, an denen die Angst wieder hochkommt, und auch wenn das vielleicht im Laufe der Zeit weniger wird, so ist die Angst halt jetzt da. Da denkt man dann, dass man sich über die Tage hochgerappelt hat und beim Klitzekleinsten Anzeichen kommt alles wieder hoch (Mein Freund hat immer das Gefühl LK zu spüren, was dann die Unsicherheit wieder hochkommen lässt).

Nun ein paar Tipps, die uns geholfen haben:
-wieder anfangen zu planen und sich kleine Ziele stecken, auf die man sich freuen und auf die man hinarbeiten kann, das sorgt wieder für kleine Freuden im Alltag
- die Angst zulassen und den Gedanken zuende denken (z.B. "Was passiert denn, wenn ich ein Rezidiv bekomme?", das hat den Sinn, dass man aus dieser diffusen Gedankenspirale rauskommt und auch mal mit dem Gedanken abschließen kann, wenn man ihn zuendegedacht hat
- vielleicht so eine Art Angsttagebuch führen, das kostet zwar Zeit udn Kraft und Tränen, aber wenn man das Buch dann zuschlägt, gehts einem besser und man hat den Kopf wieder frei für andere Dinge.

Das sind nur ein paar Dinge, mein Freund macht derzeit eine Psychotherapie, die ihm guttut und ich mache Angstgespräche bei der Krebsberatung. Wusste ich erst auch nicht, dass man dort auch so etwas machen kann, jedenfalls kannst Du Dich auch an die Krebsberatung wenden, wenn Du weitere Hilfe in Anspruch nehmen möchtest.
Ich finde das jedenfalls sehr hilfreich, mit einer "neutralen" Person zu sprechen, die einen versteht und bei der man sich keine Gedanken machen muss, dass man sie belastet. Und ich bin auch froh, dass mir diese Hilfe offeriert wurde, denn auch als Partner ist die Situation sehr belastend, anders, aber eben auch stark.

Ich möchte Dir an sich nur sagen, dass das normal ist, was Du empfindest, und jeder kommt mit der Krankheit anders klar, ich persönlich finde es aber wichtig, sich mit seinen Ängsten auseinanderzusetzen, ist schließlich ein Stück Krankheitsbewältigung und besser als zu verdrängen.

Viel Kraft und liebe Grüße
Bianca
Diagnose meines Mannes:
Diagnose (Januar 05): MH IIb mit RF (>3 Areale und hohe BSG), HD 14 Arm A (4 Zyklen ABVD), 30 Gy, beendet 08/05, 3. Nachsorge am 01.09.06:alles o.k.!

Gast

Beitragvon Gast » 24.10.2005 10:15

Hey,

Ich versehe dich sehr gut das du angst hast. Weil ich hatte einen Rezidiv, dass schlimme war noch mir ging es so gut, war glücklich und hab das leben genossen und promt kam die krankheit zurück. Das war ein schlag ins gesicht ,aber desto mehr zeit vergeht umso besser gehts mir und die angst wird immer kleiner. Ausser kurz vor einer nachuntersuchung krieg ich dann immer bammel aber das geht dann auch immer schnell wieder vorbei.

Ich wolllte dir damit nur sagen, dass deine angst normal ist aber du dafür was machen musst das deine angst verschwindet oder respektiv weniger wird.
Für das wünsch ich dir viel Kraft. Und ich weiss du wirst das schaffen.

LG

Tobi
Beiträge: 140
Registriert: 16.08.2005 13:34

Beitragvon Tobi » 25.10.2005 10:35

hallo kleiner kakadu,
da geht es uns beiden wohl gleich. wenn es einem gut geht hat man oft im hinterkopf, dass es so schön ist, dass das gar nicht wahr sein kann. und dann kommt auf einmal wieder der gedanke, dass diese gute zeit vielleicht gar nicht lange bleibt. bei mir ist am 28.10. die abschlussuntersuchung. gerade hatte ich etwas abstand bekommen. seit vorgestern kommt aber der ganze doofe gedankenkram wieder hoch.
leider bin ich auch noch auf der suche nach einer möglichkeit da rauszukommen. deshalb bin ich dir sicher keine große hilfe, aber es tut ganz gut zu hören, dass man nicht der einzige ist.
vielleicht hilft einfach nur zeit (die man mit schönem verbringen sollte).
lieben gruß und gute gedanken von tobi.
IIAE (3RF), HD14, 4x ABVD, 30 Gy, Vollremission seit Dezember 2005

Echna
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Wohnort: Wien

Beitragvon Echna » 25.10.2005 10:43

Hallo!

Je näher es zum Termin meiner Nachsorgeuntersuchung geht umso größer wird die Angst. Aber wenn es dann heißt alles OK denk ich schon gar nicht mehr daran und genieße das Leben.

LG

Gast

Beitragvon Gast » 09.11.2005 12:02

Hallo Jhr alle zusaammen.
Jch glaube mit ein bischen Angst in Hinterkopf mus jeder leben .
Mann sol s Leben soweit genisen können wie es geht.
Oft ist es so das die Angst einen richtig krank macht.
Ich wünsche euch hier allen alles gutes .
Wir sind momentan am warten mein Sohn hat es 04.2005 auch bekommen
2-b mit RF ist in Basel-CH behandelt worden nach der Studie HD-2002 ist
16-Jahre am Montag Abschlusuntersuchung gehabt und jetzt die Warterei,
aber er macht schon wieder sein sport(ist ein Leistunssportler),und geht der ganze Sache gelassen nach.
Wir finden den Forum bombastisch gut for allem was man hier alles über
den MH erfahren kann!
Wir drücken euch allen die Daumen.


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