...manche scheinbar doch...

Herzlich willkommen in unserer Runde! Irgendwie hab' ich das Gefühl, dass das Durchschnittsalter hier immer weiter sinkt...
Die Knochenstanze gehört auf jeden Fall zum Staging, weil die wissen müssen, ob Dein Knochenmark befallen ist oder nicht. Bei mir wurde das in einer onkologischen Praxis gemacht, drauf auf die Pritsche, auf die linke Seite gelegt, Betäubungsspritze in den Bereich des rechten Hüftknochens hinten, ein kleiner Schnitt in die Haut und dann nur noch Druck, ein Ziehen (kein Schmerz!) und Rumgepopel. Der Doc hat gemeint, ich soll die Wand angucken, aber da wir uns die ganze Zeit unterhalten haben, drehte ich den Kopf zu ihm rum und sah das Gerät dann doch - genau das wollte er verhindern...
Dann wird das Loch zugeklebt und man muß sich eine Zeit lang auf ein kleines Sandkissen legen, das Druck auf die Wunde ausübt und die Blutung stoppt. Dann darf man heim. Der Eingriff wird mit einer kieferchirurgischen OP verglichen - wer sowas schon mal erlebt hat -
tut also normalerweise nicht weh, man spürt nur, dass am Knochen geschafft wird

Gemein ist die Zeit des Wartens aufs Ergebnis, bei mir war Do. die Stanze und Mo. schon das Ergebnis, aber nur weil mein Doc ordentlich Druck gemacht hat.
Vor größeren Mengen Blut brauchst Du keinen Bammel zu haben (es läuft mehr rein als raus), aber an die Piekserei mußt Du Dich gewöhnen, man wird dauernd gepiesackt. Man härtet aber auch schnell ab, das "weiche Knie-Gefühl" war bei mir bald weg.
Soviel ich weiß, wurde früher zuerst bestrahlt und, wenn nötig, danach chemotherapiert. Davon ist man abgekommen, dank der Kölner MH-Studiengruppe gibt es jetzt sehr ausgefeilte Chemos mit superguten Heilungsquoten. Ich würde an Deiner Stelle nicht darauf verzichten, und hab' keine Angst, die Chemo ist (ohne Komplikationen) lang nicht so schlimm wie man sich das so vorstellt.
Heute wird anschließend bestrahlt, wenn noch aktives Gewebe da ist.
Dazu kann ich nichts sagen, ich hatte keine Bestrahlung.
Ich bekam die Chemo komplett ambulant in einer onkologischen Praxis,
aber ich denke, in der Uniklinik bist Du genauso gut aufgehoben.
Die Therapie richtet sich eh nach der Vorgabe der Kölner, egal wo und wer Dir den Saft reinlaufen läßt. Beim "Ambiente" gibt's natürlich Unterschiede, ein Klinikbetrieb ist nicht so "kuschelig" wie eine Praxis.
Ja, dann drücken wir Dir die Daumen, dass Du gut durch das Staging kommst und halt' uns auf dem Laufenden!
Liebe Grüße, Judith