Kann meine Vergangenheit nicht akzeptieren

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susi
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Kann meine Vergangenheit nicht akzeptieren

Beitragvon susi » 06.09.2005 18:17

Hallo zusammen

Ich kann mit niemanden über meine vergangenheit reden und versuche mal mein glück hier, denn niemand versteht mich.

Ich habe die ganze scheisse hinter mir und hatte noch einen rückfall und das macht mich so fertig. Umso mehr zeit vergeht umso mehr gedaken mach ich mir darüber....
Ich weiss nicht ob es was nützt hier zu schreiben aber mal schauen...
Zuletzt geändert von susi am 07.09.2005 07:06, insgesamt 1-mal geändert.

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sassi
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Beitragvon sassi » 06.09.2005 18:21

hallo susi

ich denke schon, dass es dir nützen kann, wenn du hier schreibst.
hier sind viele, die alles schon hinter sich haben und dich sicher gut verstehen können.

also dann mal los.
Bild

LG sassi
Diagn.7/99:MH 4b,BEACOPP,.Bestrahlung, 2010-Brustkrebs

http://forum.hodgkin-info.de/viewtopic.php?p=9147#9147

SASSIS HP

alty
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Beitragvon alty » 06.09.2005 18:33

Hallo Susi,
ja wie Sassi schon schrieb, es kann dir sicher nützen, wenn du hier schreibst. Wäre nur gut zu wissen, was dich bedrückt, vielleicht noch was du genau hattest (Stadium, Therapie etc.).
Also denn mal los!

LG Alty

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Sali22
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Beitragvon Sali22 » 06.09.2005 19:10

Hey!

...dem kann ich mich nur anschließen!
Es sind viele im Forum, die diese Erkrankung frisch hinter sich haben,...
....mich eingeschlossen ;-)

Ich wüsste nicht was ich ohne dieses Forum getan hätte, da es mir in harten Zeiten sehr geholfen hat.

Eines ist sicher : Du bist nicht allein!

Sali
...es trifft immer nur die anderen,
oder dich selbst....

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Jason
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Beitragvon Jason » 06.09.2005 19:58

Hej susi!

Doch, reden -bzw. schreiben- hilft meistens!

Erzähl doch mal, was Sache ist (oder war).

Jason
IIa/IIIa, Diagnose 06.2004, 8 X BEACOPP esk. 08.2004-03.2005, Remission 04.2005
MH 2004
Rezidiv 08.2012, 2 x R-DHAP, anschl. Hochdosis & Stamzelltransplantation
MH 2012

R-DHAP - Blog

''Move ahead
And your ass will follow...''
FSK

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Michi
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Beitragvon Michi » 07.09.2005 01:06

Hallo Susi,

lass uns hören, was Dich bedrückt, Du bist hier sicherlich nicht fehl am Platz!

Liebe Grüssle,

Michi
Diagnose Mai 2005: MH Stadium IIa, kein RF; Therapie mit 2xABVD + 30 Gy Bestrahlung. 26.9.05: FERTIG!!!!!
seither alle Nachsorgen: OK!

susi
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Re: Kann meine Vergangenheit nicht akzeptieren

Beitragvon susi » 07.09.2005 07:23

susi hat geschrieben:Hallo zusammen

Ich kann mit niemanden über meine vergangenheit reden und versuche mal mein glück hier, denn niemand versteht mich.

Ich habe die ganze scheisse hinter mir und hatte noch einen rückfall und das macht mich so fertig. Umso mehr zeit vergeht umso mehr gedaken mach ich mir darüber....
Ich weiss nicht ob es was nützt hier zu schreiben aber mal schauen...


Also ich versuche mal meine gedanken zu schreiben, aber es fehlt mir sehr schwer den ich kann mich so schlecht in worte fassen.

Das ganze begann im Okt. 03 ich war eigentlich dazumal studentin in einer hotelfachschule und zwei monate vor meinem diplom passierte das ganze. Es kam ganz plötzlich und ging ganz schnell und hatte einen tumor auf der lunge. Für mich war das dazumal nicht so schlimm aber meine familie konnte damit gar nicht umgehen. Ich hab mich sehr wenig für die krankheit intressiert deshalb weiss ich auch sehr wenig darüber nur was mir der artz erzählt hat, das half mir auch sehr weil ich wenig wusste musste ich mir nicht viele gadanken darüber machen. Die Zeit der Chemo ging sehr lange für mich und war sehr schmerzvoll ich war viel im Spital ihr wisst ja wie es ist.......
Dann nach langer zeit kam der befund das der Tumor weg war und ich mich erholen konnte das war im April 04.
Genau am 14. Juni bei einer nachuntersuchung kam die diagnose wider das ich einen Rückfall hatte und erneut ging das noch mal von vorne los. Aber diesmal hatte ich nur eine Bestsrahlung die 30 Tage ging, aber lange 30 Tage. Und seid dem 4. Okt 04, seid also knapp einem Jahr hab ich nichts mehr.
Leider konnte ich meine schule nicht mehr beenden und hab also kein Diplom nur wegen der Krankheit!!!!
Aber jetzt nach einem Jahr habe ich einen guten Job ich bin Hauswirtschaftliche Betriebsleiterin und bin manchmal stolz auf mich was ich schon alles geschafft habe.
Aber jetzt kommt der Alltag wider... Und ich denke sehr viel über die Krankheit.....

bonny

Beitragvon bonny » 07.09.2005 09:12

Hallo Susi,

auf jeden Fall bist du mit deinen Gedanken nicht allein,denn sehr viele Patienten realisieren das Erlebte erst eine ganze Zeit danach.
Wichtig ist, das man-egal wann-an den Punkt kommt,das man über das Erlebte spricht und es aufarbeitet.Bei manchen passiert das früher,bei manchen später.
Die Krankheit stürzt wie ein Wirbelsturm in unser Leben und zerstört alle unsere Pläne und wir sind wie gelähmt und fühlen uns machtlos.Das ist wie,wenn man einen Unfall baut,diese besagte Schrecksekunde,die in diesem Fall länger andauert.Irgendwann wird einem klar,was für ein "Schwein" man hatte (und du hattest sogar 2x Glück).

Du hast zwar nicht die Ausbildung gemacht,die du geplant hast,aber du hast nicht aufgegeben und daher kannst du wirklich stolz sein.
Du hast dein Leben wieder auf die Reihe bekommen und kannst noch soooo viel machen,vielleicht auch einmal dein Diplom nachholen,wenn du das immer noch möchtest.Meistens erscheinen aber nach so einer Krankheit,viele Dinge,die einem vorher wichtig waren,plötzlich weniger wichtig.

Wie sieht es denn privat aus?Hast du eine Familie,die dir hilft,dich einmal auszusprechen oder eine Freundin?
Manchmal ist auch ein Psychologe eine gute Unterstützung,wenn z.B.die Familie zu sehr emotional eingebunden ist und man mit ihnen nicht reden möchte/kann.

Oder eine Selbsthilfegruppe,oder ein Foum (den ersten Schritt hast du ja schon gemacht :wink: )

Wie fühlst du dich gesundheitlich?

LG Bonny

susi
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Beitragvon susi » 07.09.2005 09:24

bonny hat geschrieben:Hallo Susi,

auf jeden Fall bist du mit deinen Gedanken nicht allein,denn sehr viele Patienten realisieren das Erlebte erst eine ganze Zeit danach.
Wichtig ist, das man-egal wann-an den Punkt kommt,das man über das Erlebte spricht und es aufarbeitet.Bei manchen passiert das früher,bei manchen später.
Die Krankheit stürzt wie ein Wirbelsturm in unser Leben und zerstört alle unsere Pläne und wir sind wie gelähmt und fühlen uns machtlos.Das ist wie,wenn man einen Unfall baut,diese besagte Schrecksekunde,die in diesem Fall länger andauert.Irgendwann wird einem klar,was für ein "Schwein" man hatte (und du hattest sogar 2x Glück).

Du hast zwar nicht die Ausbildung gemacht,die du geplant hast,aber du hast nicht aufgegeben und daher kannst du wirklich stolz sein.
Du hast dein Leben wieder auf die Reihe bekommen und kannst noch soooo viel machen,vielleicht auch einmal dein Diplom nachholen,wenn du das immer noch möchtest.Meistens erscheinen aber nach so einer Krankheit,viele Dinge,die einem vorher wichtig waren,plötzlich weniger wichtig.

Wie sieht es denn privat aus?Hast du eine Familie,die dir hilft,dich einmal auszusprechen oder eine Freundin?
Manchmal ist auch ein Psychologe eine gute Unterstützung,wenn z.B.die Familie zu sehr emotional eingebunden ist und man mit ihnen nicht reden möchte/kann.

Oder eine Selbsthilfegruppe,oder ein Foum (den ersten Schritt hast du ja schon gemacht :wink: )

Wie fühlst du dich gesundheitlich?

LG Bonny

Hallo Bonny

Danke für deine Worte.
Es ist schon wahr wie ich alles nachhinein merke was ich alles erlebt habe und was für ein glück ich hatte.
Aber weisst du das hat so viel in meinem leben kapput gemacht:
Hab mein Diplom nicht mehr, hab den Freund verloren dank meiner Krankheit, kreige keine Kinder und habe keine wahre Freunde mehr weil alle mich im stich gelassen haben als sie gehört haben von meiner Krankheit. Und das alles zusammen schmerzt jetzt schon sehr und braucht zeit es zu akzeptieren.
Eines habe ich zwar noch meine familie die mir sehr viel kraft gab in den schwierigen Tagen aber es ist halt doch nicht daselbe. Viel in der Zeit als ich krank war musste ich meine Familie motivieren als sie mich, ich weiss nicht ob ihr das auch kennt...
Und gesundtheitlich fühle ich mich nicht so gut, hab immer grosse seitliche Bauchschmerzen und ich weiss halt nicht ob es nur psychisch ist oder doch was ernstes und zum artzt gehen mag ich halt auch nicht...

Grüsse susi

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Purmaus
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Beitragvon Purmaus » 07.09.2005 10:37

Hallo Susi,

es tut mir leid, dass du schon einen Rückfall hattest. Bei mir begann auch alles im Oktober 03. Meine Chemo ging bis 03/04 und dann die Bestrahlungen gleich hinterher und war also im Mai 04 fertig und seitdem habe ich auch nichts mehr.

Die Bewältigungsphase ging bei mir so ein halbes Jahr später los, im November 04. Bis Januar hatte ich voll die Depris. Es ist schon schmerzhaft erfahren zu müßen, dass man keine wirklichen "Freunde" hatte. Heute bin ich so weit, dass ich selber darüber lachen kann und mittlerweile kann ich auch gar nicht mehr verstehen, wie ich mal so blöd sein konnte und mir solche "Freunde" zulegen konnte. Aber in guten Zeiten kann man in die Menschen nicht reinschauen.

Meine Eltern konnten mir auch nicht wirklich helfen. Die waren noch mehr am jammern als ich. So nach dem Motto: "Ja bei allen anderen schlägt die Chemo an, aber bei dir wird sie doch nicht helfen!! " Das war ganz schön "aufbauend" und ich mußte meine Mutter auch mal anschreien, damit sie mal merkt, wie sehr sie mich mit ihren negativen Gedanken runterzieht. Und auch jetzt läßt sie immer mal wieder durchblicken, dass ihr wahrscheinlich was "verschweige".Die spinnt sich ihr eigenes Netz. Eine Psychologin bei der Kur erklärte mir, dass meine Mutter auch "nur" Angst hat. Na klasse.

Dass du dein Diplom nicht mehr schaffen konntest ist auch schade. Aber sieh es mal so: du lebst und das ist doch mehr wert als alles andere. Du kannst dich beruflich um- oder neuorientieren. Nur wegen dem verlorenen Diplom ist das Leben noch nicht zu Ende.

Versuche die "Freunde" zu vergessen, die nicht zu dir gestanden haben. Es waren keine wirklichen Freunde. Ich habe auch hinterher alle Annäherungs- und Einschleimversuche abgewürgt, weil hinterher brauchte ich keine "Freunde" mehr. Es hat sich herausgestellt, dass ich in Wirklichkeit nur 3 Freundinnen hatte.

Komm öfter in das Forum, komm zu uns in den Chat. Die Gespräche mit gleichgesinnten geben dir viel mehr Kraft und du mußt dich nicht ganz alleine mit deinen Sorgen auseinandersetzen. Auch die Hodgki-Treffen sind sehr beliebt und du kannst durch uns deinen Freundeskreis erweitern und vor allem hast du immer jemanden, mit dem du dich über die Probleme unterhalten kannst, weil jeder von uns dieselben Sorgen hat wie du. Wir tauschen auch untereinander Telefonnummern und Adressen aus. Die Krankheit wird immer ein Teil deines Lebens bleiben, wenn jetzt auch nur noch ein geschichtlicher Teil. Ich hab gestern erst zu meinem Freund gesagt: "Weißt du noch damals, als ich krank war...?" Die Zeit rast ja nur so und mit der Zeit wirst du dein Leben auch akzeptiert haben.

Ist es eigentlich amtlich, dass du keine Kinder mehr bekommen kannst? Bei mir wurde da auch nicht "vorgesorgt" oder so, trotzdem hat sich bei mir wieder alles eingepegelt.

LG Petra
MH II a,RF Bulk mediastina Diagnose 11/03
2 BEACOPP esk.+ 2 ABVD 12/03 - 03/04
Bestrahlung 04-05/04
Rest-LK: 3x5,7x5 cm
CT 04.07.2006: Restgewebe nur noch im Durchmesser 2,3 cm übrig *freu*
CT 10/2008 Restgewebe \\\\\"verkalkt\\\\\"

06/2014: Zungengrundkarzinom als Bestrahlungsfolge
Ich lebe seit 08.07.2014 ohne Zunge, ohne Kehlkopf.
kann nicht sprechen, nicht essen, ernähre mich künstlich.

ICH LIEBE MEIN LEBEN UND LEBE ES GERN. IMMERNOCH.

alty
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Beitragvon alty » 07.09.2005 10:49

Hallo Susi,

du schreibst, dass du keine wahren Freunde mehr hast. Das waren ganz sicher keine wahren Freunde, weil sie dich in einer Situation im Stich ließen, in der sich wahre Freunde erst beweisen. Das gleiche gilt für deinen Freund. So schade und traurig das auch ist (einige von uns haben ähnliches erlebt), so sieh es lieber als Erfahrung. Was willst du mit "Freunden", die nur in guten Zeiten zu dir halten.
Bei mir persönlich hat sich auch "die Spreu vom Weizen getrennt". Und ich habe dank des Forums ganz tolle neue Freunde gefunden.
Schreib' nur weiter, was dich bedrückt und dir zu schaffen macht. Das hilft ungemein, weil wir dich sicher besser verstehen können, als ein Aussenstehender, der leider nur versuchen kann, sich in eine ähnliche Lage zu versetzen.

Alles Gute Alty

susi
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Beitragvon susi » 07.09.2005 12:20

Sorry wenn ich das schreibe aber manchmal denke ich warum hab ich überlegt, wäre besser gewesen ich hätte das nicht geschaft, wäre jetzt auch einfacher den ich fühl mich sehr allein und ich weiss nicht wie ich mit dem schmerz umgehen soll..........................................

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ines75
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Beitragvon ines75 » 07.09.2005 13:18

Liebe Susi,

ich finde Deine Gedanken sehr traurig. Ich hatte zu Beginn so die Gedanken: Dass es mir egal ist, ob ich die Krankheit überstehe, wenn ich keine Kinder mehr bekommen kann. Es war sehr schlimm für mich, weil mein Mann und ich gerade beim Nachwuchsbasteln waren. Mit meinem Arzt habe ich besprochen, wie ich der Unfruchtbarkeit vorbeugen kann. Wurden denn bei Dir irgendwelche Maßnahmen ergriffen? Was für eine Chemo hast Du denn bekommen?

Vielleicht klingt es eigenartig. Aber gerade letzte Woche kam mir der Gedanke, dass ich die Krankheit gar nicht mehr missen möchte. Klar, auf den ganzen Nebenwirkungsscheiß kann ich gut verzichten, aber es hat mir auch viele Erfahrungen gebracht. Ich weiß, auf wen ich zählen kann. Auf eine sogenannte Freundin kann ich gut verzichten. Aber dafür hat sich eine Kollegin um mich gekümmert, von der ich das nie erwartet hätte. In meiner Onko-Praxis habe ich eine neue Freundin (mit Brustkrebs) gefunden. Und nicht zuletzt habe ich durch das Forum sehr nette Leute kennengelernt (siehe Hodgietreffen *schwärm*). Ich denke, dass ich in Zukunft besser mit Leuten umgehen kann, die in solch eine Krisensituation geraten. Und wenn sie mir was bedeuten, werde ich sie gewiss nicht hängenlassen.
Außerdem hat es mir die Angst vor Krebs und Chemo genommen, weil ich jetzt weiß, wie ich mit Statistiken umzugehen habe. Und ich weiß, dass die Medien ein völlig falsches Bild von der Therapie erzeugen (Ich bin, wie wahrscheinlich viele, mit ziemlicher Panik in die Therapie gegangen, um dann festzustellen, dass alles halb so wild ist.)

Ich habe mich sehr gefreut, dass Du auch ohne Diplom 'nen tollen Job bekommen hast. Das ist doch ein guter Anfang. Du solltest nicht zu sehr mit Deinem Schicksal hadern.
Sicher wirst Du auch neue Freunde finden (hier im Forum?!). Wichtig ist halt, sich nicht nur mit Schönwetterfreunden zu umgeben. Ich konnte früher schon nichts mit Oberflächlichkeiten anfangen. Vielleicht hat mich das davor bewahrt, dann total verlassen zu sein?! - Keine Ahnung, das ist jetzt nur 'ne Theorie.

Vielleicht wäre es wirklich ganz gut, wenn Du Dir professionelle Hilfe holen würdest. Um Deine schlechten Erfahrungen zu verarbeiten und die positiven Seiten des Lebens wieder zu erkennen.

Ich wünsche Dir alles Gute!

Liebe Grüße, Ines
MH IIIAS + 2 Risikofaktoren, diagnostiziert 15.11.04, Therapie: Studie HD15, BEACOPP esk., 8 x 21 Tage, Therapieende 26.6.05, PET vom 4.7.05 zeigt kein aktives Gewebe :D
Letzte Nachsorge 05/2010: alles paletti

susi
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Beitragvon susi » 07.09.2005 13:45

Ich weiss schon und du hast ja auch recht aber irgendwie gehts einfach im Moment auch nicht mehr so.

In der Zeit als ich Krank war hab ich einfach so dahin gelebt ohne mir zu viele gedanken drum gemacht und habe mir nur gewünscht das es schnell vorbei geht. Ich weiss einfach nie warum ich gerade, habe ich gesündigt das ich dann gestraft wurde dafür? So ein tumor kann doch nicht einfach von der Luft entstehen. Der Tumor bei mir war ja auf der Lunge und war über 15cm gross. Da ich ja jetzt ein normales Leben lebe (respektiv versuche es) kommt mir alles wieder hoch was ich erlebt habe, manchmal rieche ich etwas und alles ist wieder da und fühle wieder diese schmerzen.... ach es nützt doch nichts wenn ich da schreibe ich habe nur noch das gefühl es geht mir noch schlechter weder vorher und weine schon den ganzen tag........

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ines75
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Beitragvon ines75 » 07.09.2005 14:06

susi hat geschrieben:In der Zeit als ich Krank war hab ich einfach so dahin gelebt ohne mir zu viele gedanken drum gemacht und habe mir nur gewünscht das es schnell vorbei geht. Ich weiss einfach nie warum ich gerade, habe ich gesündigt das ich dann gestraft wurde dafür? So ein tumor kann doch nicht einfach von der Luft entstehen. Der Tumor bei mir war ja auf der Lunge und war über 15cm gross. Da ich ja jetzt ein normales Leben lebe (respektiv versuche es) kommt mir alles wieder hoch was ich erlebt habe, manchmal rieche ich etwas und alles ist wieder da und fühle wieder diese schmerzen.... ach es nützt doch nichts wenn ich da schreibe ich habe nur noch das gefühl es geht mir noch schlechter weder vorher und weine schon den ganzen tag........


Liebe Susi,

gesündigt???? :? Das glaube ich wohl kaum. Okay, solche Gedanken können einem schon mal kommen, bzw. werden die einem gerne mal von irgendwelchen "tollen" Bekannten vermittelt. Wer würde nicht gerne die Ursache wissen. Am wahrscheinlichsten ist immer noch ein onkogener Virus (Ebstein-Barr) und ein schlechtes Immunsystem. Die These "Pech gehabt" ist mein persönlicher Favorit. Aber alle anderen Thesen würde ich klar ablehnen. Egal, was einem die anderen einreden wollen (Bei mir wurde mal vermutet, ich sei zu introvertiert -> "Krebspersönlichkeit", das andere Mal, ich hätte ungesund gelebt. Bild Okay, ich könnte mich mehr sportlich betätigen, aber ansonsten gibt es in puncto gesunder Lebensweise nix zu meckern.)

Ich denke schon, dass es gut ist, wenn Du Dir den ganzen Mist von der Seele schreibst. Auf keinen Fall solltest Du versuchen, allein damit klarzukommen. So wie Du schreibst, vermute ich, dass das Forum als psychologischer Beistand nicht ausreicht. Bitte wende Dich an einen Psychologen, damit Du nicht an Deinen Gedanken kaputt gehst/verzweifelst. Das Leben birgt noch viel Schönes für Dich!

Liebe Grüße, Ines
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