MH & die Psyche...

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Speedbird76
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MH & die Psyche...

Beitragvon Speedbird76 » 19.08.2005 14:56

Hallo Leute!

Mal eine Frage an Euch: habt Ihr während oder v.a. nach der MH-Therapie eigentlich in irgendeiner Art und Weise psychologische Unterstützung in Anspruch genommen, um besser bzw. leichter durch diese schwierigen Zeiten zu kommen? Ich selber bin nämlich echt am Überlegen, auch an der (meiner Meinung nach nicht zu unterschätzenden) psychischen Komponente zu arbeiten und einen Psychoonkologen zu Rate zu ziehen. Nicht etwa, weil es mir schlecht geht oder ich sonst wenig Support von Familie, Freunden, den Ärzten etc. hätte, sondern einfach, um auch auf diesem Gebiet aktiv zu sein und richtig mit der Situation umzugehen. Ich denke, dass eine professionelle Führung durchaus gut sein könnte und helfen sollte, die Krankheit & den Schock "richtig" zu verarbeiten, um später auch mal einen echten Schlussstrich ziehen zu können.
Was sind denn Eure Meinungen/Erfahrungen?? Bin gespannt!

Danke & liebe Grüße aus Wien
Philip

Krümel
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Beitragvon Krümel » 19.08.2005 15:12

hallo

ich denke mal das die idee ganz gut ist. auch alleine weil es nicht mal eben so eine grippe ist die man zu verarbeiten hat. Ich habe versucht mit einem Psychoonkel zu redenresultat, wir haben über viele dinge gesprochen, aber krebs, da konnte ich den mund nicht aufmachen. ich bin der meinung das ich mit der situation ganz gut zurecht komme.
Verkehrt ist es aber denk ich mal nicht sich socleh hilfe nach einer schweren zeit in anspruch zu nehmen.

Bis dann
Carina

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Speedbird76
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Beitragvon Speedbird76 » 19.08.2005 16:06

Hi Carina!

Danke für Deinen Input!

Krümel hat geschrieben:wir haben über viele dinge gesprochen, aber krebs, da konnte ich den mund nicht aufmachen.

Echt? Das wundert mich total, denn bei mir scheint es genau umgekehrt. Mein MH nimmt mich gedanklich schon sehr in Anspruch, ich beschäftige mich viel damit, will möglichst viel darüber erfahren und hab auch das Bedürfnis, immer wieder darüber zu sprechen. Nicht zuletzt deswegen hab ich wohl auch den Weg hierher gefunden... :) Mein Onkologe ist zwar ein echt guter, nimmt sich viel Zeit für mich und erklärt mir alles bis ins letzte Detail (weiß nicht, ob ihm andere Patienten auch solche Löcher in den Bauch fragen :D ), aber trotzdem denke ich, dass ein spezialisierter Psycho-Onkel da noch viel mehr Positives bewegen könnte...na mal sehen.

Machs gut!
Phil

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sassi
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Beitragvon sassi » 19.08.2005 16:13

hi phil

ich persönlich halte nicht so viel von den psychoonkels. aber das ist eben so eine sache, die jeder für sich entscheiden muss. da kann man nix raten. jeder muss seinen weg finden die dinge zu verarbeiten.

ob dir ein psychologe dabei helfen kann Bild . wenn du allerdings das bedürfnis danach hast....kannst du es ja versuchen würd ich mal sagen. wenns nix bringt, dann schadet es hoffentlich wohl auch nicht.

ich hab eigentlich sehr viel gelesen, das mit der welt der psyche zu tun hat. das hat mir sehr geholfen,weil ich da genau das dann rausfischen konnte, was ich eben brauchte und was mir wichtig erschien für mich.

LG sassi
Diagn.7/99:MH 4b,BEACOPP,.Bestrahlung, 2010-Brustkrebs

http://forum.hodgkin-info.de/viewtopic.php?p=9147#9147

SASSIS HP

Krümel
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Beitragvon Krümel » 19.08.2005 16:26

Hallo nochmal

Also über MH kann ich reden so ist das nicht, nur nicht mit nem psychoonkel. mit freunden usw, alles kein thema, aber sobald einer anrückt der was mit psycho zu tun hat, is schicht im schacht, das ist generell so wenn ich ein problem habe, über belangloses dinge, das geht wunderbar, aber probleme oder ernstere sachen, neee du funzt nicht. vll hab ich da ne blockade wer weiss. Aber ein versuch ist es denk ich mal schon wert, wenn du meinst es bringt dir was, warum nicht.

Carina

Elisabeth
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Beitragvon Elisabeth » 19.08.2005 19:18

Als ich das erste Mal MH hatte, kam eine Psychologin in die Gynäkologie und war irgendwie total geschockt, dass ich während der Schwangerschaft MH bekommen hatte :roll: . Da musste ich ihr halt erklären, dass das alles nicht so schlimm ist, weil man ja gute Heilungschancen hat usw. Das wars dann eigentlich für mich. Mir geht es wohl ähnlich wie Sassi, dass ich mich eher mit Büchern und auch Gesprächen mit Freunden über Wasser halte.
Vielleicht müsste ich es einfach nochmals ausprobieren. Ist bestimmt auch Glückssache, auf wen man trifft.
Aber ich habe immer das Gefühl, dass ich meinen Weg sowieso alleine finden muss.
Also, vielleicht einfach ausprobieren, wenn du das Bedürfnis hast.
LG
Elisabeth

Tobi
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Beitragvon Tobi » 19.08.2005 19:51

hi Phil,
reden hilft immer, so ging es mir jedenfalls. ich habe viel und mit jedem geredet.
das eigentlich erstaunliche ist, dass dann ab und zu von irgendwem ein satz oder ein wort oder eine geste kam, die mir beim beantworten meiner innersten fragen geholfen hat. eine anregung oder auch nur eine richtung war ganz wichtig. ich denke, das kann man nicht erzwingen, das kommt einfach. bei mir ist dieser prozess auch noch lange nicht abgeschlossen.
aber du kannst es ja ausprobieren mit einem psychoonkel, vielleicht ist es für dich und deine situation der richtige weg. wenn nicht, suche neue wege.
gruß, Tobi.
IIAE (3RF), HD14, 4x ABVD, 30 Gy, Vollremission seit Dezember 2005

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Petite
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Beitragvon Petite » 21.08.2005 12:02

Hallo,

ich wurde gleich zu Anfang der ganzen Tortur und auch währendessen gefragt, ob ich zu einem Psychologen möchte, aber ich habe damals verneint, weil ich dachte, es ist alles vorbei, wenn auch die Therapie beendet ist.
Aber als dann wieder mein "normales" Leben (Ausbildung usw.) anfing, begann die Phase des Nachdenkens. Ich realisierte erst jetzt richtig, was da in dem letzten 3/4-Jahr passiert ist. Es war eine grauenvolle Zeit.
Vielleicht wäre es besser gewesen, einen Psychoonkologen zu konsultieren, daher empfehle ich dir, Philip, es auszuprobieren.
Ich drücke dir die Daumen für deinen weiteren Weg!

Liebe Grüße
Franzi
Ich wünsche euch allen viel Kampfgeist!
MH IIa, Nov.2003,in Remission seit Jun 2004

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Speedbird76
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Beitragvon Speedbird76 » 21.08.2005 20:29

Schönen guten Abend in die Runde!

Recht herzlichen Dank für Eure vielen Antworten und Meinungen! Unterm Strich kann man wohl sagen, dass jeder selber wissen muss, ob er sich einem Psychoonkel anvertrauen will oder nicht. Am besten wird es wohl sein, auf die eigene innere Stimme zu hören und zu sehen, ob einem danach ist oder nicht.
Ich selber werde es jedenfalls einmal in Angriff nehmen und dann entscheiden, ob es mir gut tut bzw. etwas bringt oder eben nicht. "Bringt's nix, schodt's nix", sagt man bei uns im Ösiland... :lol:

Liebe Grüße
Phil


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