Eine Woche Ungewissheit

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Woddy
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Eine Woche Ungewissheit

Beitragvon Woddy » 29.06.2005 09:24

Hallöchen zusammen,
ich hoffe, es nimmt mir keiner übel, dass ich mich hier an Euch wende.
Seit ca. 1 1/2 Monaten schleppe ich jetzt vergrößerte LK am Hals mit mir herum. Der größte an der rechten hinteren Halsseite hat wohl einen Durchmesser von ca. 2 cm, schmerzt aber nicht.
Es gibt dann noch 2-3 andere (meinem Empfinden nach), die hin und wieder etwas zwicken oder "ziehen", vor allem links an der Kieferendung.
War nun 3x bei meiner Internistin. Zuerst wurde Stress und Erschöpfung mit Viruserkrankung vermutet. Blutabnahme dazu.
Bekam dann noch grippalen Infekt mit Antibiotika. Da seit 2 Wochen aber keine Besserung bezüglich der LK eingetreten ist, war ich gestern wieder dort. Sie hat mich jetzt an einen Hämatologen überwiesen, habe aber erst Termin am 8. Juli !!
Meine Blutwerte waren bei der ersten Untersuchung nicht so doll, jetzt aber wieder im Nomalbereich. Fühle mich eigentlich auch recht fit. Ab und an etwas Müdigkeit, aber eher im Rahmen.
Nachdem ich euch jetzt so voll getextet habe: hat jemand mit solchen Symptomen Erfahrung bzw. worauf lässt dieses wohl schließen? Dazu kommt, dass ich seit 1 ahr Probleme mit meiner Halswirbelsäule habe, Blockade, Verspannungen und Schmerzen. Könnte da ein Zusammenhang bestehen?
Für jegliche Unterstützung bin ich dankbar!! Irgendwie fürchte ich mich schon vor dem 8.7.

Liebe Grüße

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sassi
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Beitragvon sassi » 29.06.2005 11:59

hallo woody

da ist eigentlich wirklich schwer was dazu zu sagen.
die geschwollenen lymphies könnten meines erachtens durchaus auch mit diesen problemen in nacken und wirbelsäule zu tun haben.
genausogut, könnte es aber auch indirekt im zusammenhang stehen.

ich denke da bleibt nix andres übrig als auf den termin zu warten und dich bis dahin nicht verrückt zu machen.

ich finde, dass deine symptome keine typischen B-symptome von MH sind. dazu würden juckreiz, leicht erhöhte themaperatur, nachtschweiss, gewichtsabnahme und extreme müdigkeit zählen...

am besten versuchst du bis zu deinem termin positiv zu denken, dass sich das alles als harmlos herausstellt. denk bitte nicht gleich ans schlimmste, da machst du dich nur selbst verrückt.
deine beschwerden können noch jede menge andere ursachen haben. also warte mal ab. es ist gut, dass du einen termin beim hämatologen hast.

alles gute
sassi
Diagn.7/99:MH 4b,BEACOPP,.Bestrahlung, 2010-Brustkrebs

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Woddy
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Beitragvon Woddy » 29.06.2005 14:07

hallo sassi

schon mal vielen Dank für die aufmunternden Worte!
Mein Problem: ich bin von Haus aus in Gesundheitsdingen ein kleiner Angsthase, denke sofort an das Schlimmste.
Zumal meine Internistin selbst ratlos schien.
Ich weiß, viele Begleitumstände habe ich gar nicht, allerdings sprechen auch einige Symptome dafür.
Ich werde wohl abwarten müssen (was auch sonst) und Euch dann berichten. Wäre aber froh über jegliche weitere Information.

Danke
LG Woddy

arminio

Beitragvon arminio » 29.06.2005 14:16

Hallo woddy

tut mir leid , dáß du noch etwas warten mußt.
Du könntest die Zeit abkürzen, indem du zu einem guten HNO-Arzt gehst.
Die sind da oft fitter in solchen Diagnosen bzw. Verdachtsmomenten.
Wurde denn schonmal ein CT gemacht ?

Auf alle Fälle können deine Hals/Rückenprobleme auch von einer viralen Lymphknotenschwellung herrühren oder veielm anderen.
Wichtig ist am Ball bleiben :!:
Drücke die Daumen, daß es harmloser Natur ist.
LG Armin

Woddy
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Beitragvon Woddy » 29.06.2005 14:39

CT?
Im letzten Herbst wegen HWS-Blockade wurde Schädel-CT durchgeführt. Um evtl. Tumor auszuschließen. Es war alles Bestens.
Die Schwellung des einen (und immer noch größten) LK trat ganz plötzlich Ende April auf. Aber gerade der schmerzt gar nicht. Das kommt mir auch sehr komisch vor, oder? Habe bisher auch nur welche am Hals festgestellt.

Gruß
woddy

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bonny0404
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Beitragvon bonny0404 » 29.06.2005 15:56

Hallo Woddy,

ich will dich nicht verängstigen,aber bei mir fing alles mit Verspannungen der Rücken und Brustmuskulatur an...zumindest wurde ich daraufhin beim Orthopäden behandelt.

Später stellte sich dann ein Lymphom heraus.Ich hatte lediglich zum Schluss einen geschwollenen Hals und Gewichtsabnahme.Keine Müdigkeit oder Schwitzen.

Du brauchst jetzt aber nicht gleich denken,das du ein Lymphom hast,denn wenn du mal in der Mitglieder-Vorstellung liest....es fing bei jedem anders an.Auch bei dir kann es alles oder nichts sein,egal,was wir dir schreiben.

Du musst,wie alle anderen dir schon geschrieben haben,leider abwarten,da hast du keine andere Wahl.

Ich hoffe sehr für dich,das deine Symptome sich als harmlos heraus stellen.

Viele Grüße
Bonny
man muss die Welt nicht verstehen,man muss nur in ihr zurecht kommen!

Diagnose: Dez.2003
NHL Stadium III-IV,
3 Monate stationäre Behandlung
Therap.:Hochd.Chemo+2x autol.SZT+36 gy mehr über mich
letzte NS 09/2010 alles i.O. Bild

Mieze
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Beitragvon Mieze » 29.06.2005 16:43

Hallo Woddy,

ich kann Deine Unsicherheit gut verstehen. Es ist ja auch so, wenn ich Dich richtig verstanden habe, daß Du schon Antibiotika bekommen hast und die LK-Schwellung trotzdem nicht kleiner geworden sind. Also ich habe auch nur Schwellungen am Hals ( vor allem rechts ) gehabt, nicht schmerzhaft, und die Ärzte haben auf eine Infektion geschlossen. Mein Hausarzt war damit auch überfordert und wusste gar nicht was das war. Zumal die Schwellungen kurzzeitig rückläufig waren. Ich würde auch mal zu einem HNO-Arzt gehen (vielleicht schon direkt morgen?).Eine zweite Meinung einholen kann nie schaden. MH ist eine seltene Erkankung ( 3 Neuerkrankungen auf 100000 ), sowas bekommen Ärzte selten zu Gesicht und kennen sich damit vielleicht nicht so aus. Jedenfalls habe ich die Erfahrung gemacht, das man den Ärzten ziemlich auf die Füsse treten muss damit die mal ( vor allem schnell) handeln. Wenn sich hinterher herausstellt das es nur ein Virus war umso besser. Aber wenn nicht, dann solltest Du sowenig Zeit wie möglich verlieren.

Alles Gute
Mieze
MH II A , Schema : 4 x ABVD (HD 14)
3.Nachsorge am 27.9.06: alles bestens
seit dem 12.2. glückliche Mama von Lia Josephina

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Sigi13
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Beitragvon Sigi13 » 29.06.2005 20:27

Hallo Woody
Würde jetzt erst mal nicht den Kopf in den Sand stecken, aber wie schon vorher geschrieben, auf jeden Fall der Sache nachgehen. :!:
Vieleicht wäre ein CT von der Lunge ratsam. :!:
Ich drücke Dir die Daumen, und nerve deine Ärtzte solange bis Sie was unternehmen.Laß uns aber Bitte alle wissen wie es weiter geht. Danke.
Grüße
Grüße SIGI

Diagnose März 2005
MH Stadium 2b 8*BEACOPP esk.
Rezidiv Feb 2007
nach autologer SZT keine Remission Pet im Nov.2007 zeigt noch aktivität an Stahlentherapie Jan.08
18.03.08 laut Onko nur Narbengewebe
24.10.08 2 Rezidiv ich hab die Schnauze voll...
immer wieder neue Chemos zur Erhaltung
Juli 10 geplante allogene SZT-> verschoben Jan. 10

verstorben am 14.2.11...nie vergessen

Nichts in der Welt versteht sich so gut wie zwei Träger gleicher Schmerzen.
(Honoré de Balzac)

Woddy
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Beitragvon Woddy » 08.07.2005 23:18

Hallo ihr,
wie erwähnt, war heute mein Termin beim Hämatologen. Letzte Woche hatte ich ja noch ziemlichen Bammel, aber nachdem was in der Zeit alles passiert war, bin ich heute recht zuversichtlich dort aufgetaucht.
Der Reihe nach:
Vergangene Woche Donnerstag traten bei mir so heftige Zahnschmerzen auf, so dass ich am Freitag nicht mal langsam gehen konnte, ohne zu befürchten, dass mir der Kopf platzt. Dieser Zahn wurde Anfang April wurzelbehandelt (zur Erinnerung: meine LK-Vergößerungen traten ca. ab Ende April auf). Also am besagten Freitag (1.7.) musste ich abends zum zahnärztlichen Notdienst, der daraufhin ein Hammer-Antibiotikum verschrieb. Schmerzen waren nach 24 Stunden verschwunden, mir ging es bestens. Mittwoch zur Nachbehandlung bei menem Zahnarzt gewesen, nochmalige, jetzt aber "vernünftige" Wurzelbehandlung (zuvor wurde von seinem Bruder etwas gepfuscht, im April ). Und bereits da waren meine LK schon kleiner, und die, die immer etwas schmerzten waren auch besser.
Der Hämatologe sprach heute von einer wahrscheinlich heftigen Viruserkrankung, die ich erlitten haben soll. Einen Zusammenhang mit der Zahngeschichte sieht er aber nicht. ICH schon!! Ist auch egal, Hauptsache, das Ganze bereinigt sich jetzt langsam weiter. Das Blut wird noch analysiert auf alles Mögliche. Ultraschall war auch negativ, "kein Milzbefall".
Donnerstag habe ich die Ergebnisse, aber bin froh, dass mit großer Wahrscheinlichkeit nichts Ernstes dahinter steckte. Aber ich denke, selbst das hätte ich geschafft, denn hier wird jedem soviel Mut zugesprochen, da hätte mir auch MH nichts anhaben können, zumal ich mich zu einem Zeitpunkt fast schon damit abgefunden hatte (in meiner Angst).
Nochmals VIELEN DANK für eure Unterstützung. Ich werde euch natürlich über die Ergebnisse in Kenntnis setzen, aber auch weiterhin in dieses Forum rein schauen. Denn, ich würde gerne mitverfolgen, wie ihr alle MH besiegt. Außerdem habe ich mittlerweile das Gefühl, einige schon lange zu kennen, weil ich so viel von euch gelesen habe.

Ein schönes WE,
Carsten

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Michi
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Beitragvon Michi » 09.07.2005 00:39

Hallo Carsten,

das sind ja gute Nachrichten... also versteh mich nicht falsch, so ein vorbockter Zahn ist auch nicht gerade fein, aber wenn die jetzt anständige Wurzelbehandlung schon die LK's kleiner machte, hört sich das nicht gerade nach MH an.
Ich drücke dir weiterhin die Daumen, dass Du auch von der Hämatologen-Seite gute Nachrichten bekommst... Halte uns auf dem Laufenden!

Liebe Grüssle,
Michi
Diagnose Mai 2005: MH Stadium IIa, kein RF; Therapie mit 2xABVD + 30 Gy Bestrahlung. 26.9.05: FERTIG!!!!!
seither alle Nachsorgen: OK!

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ines75
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Beitragvon ines75 » 09.07.2005 01:24

Hey Carsten,

ich freu mich für Dich, dass Deine Lymphies nun doch wieder schrumpfen. Jetzt nur noch die Bestätigung vom Hämatologen, und dann ist wieder alles in Butter.

Ich drück Dir die Daumen, dass der Doc Dir gute Nachricht bzw. Entwarnung gibt.

Alles Gute,
Ines
MH IIIAS + 2 Risikofaktoren, diagnostiziert 15.11.04, Therapie: Studie HD15, BEACOPP esk., 8 x 21 Tage, Therapieende 26.6.05, PET vom 4.7.05 zeigt kein aktives Gewebe :D
Letzte Nachsorge 05/2010: alles paletti

Woddy
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Beitragvon Woddy » 18.07.2005 06:38

Hallo,
es hat sich alles zum Guten gewendet!!!
Es war im Endeffekt jetzt "nur" eine schwere infektiöse Viruserkrankung, die vermutlich durch den Zahn ausgelöst wurde.
Nun sind die LK-Schwellungen fast vollständig zurück gegangen, innerhalb von nur 1 1/2 Wochen, keine Schmerzen mehr, und mein Wohlbefinden hat sich enorm verbessert. Keine Trägheit, Müdigkeit und Lustlosigkeit mehr.

Danke für eure wertvolle Unterstützung!!!

Carsten

Krümel
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Beitragvon Krümel » 18.07.2005 10:42

Hallo

Na das ist doch schön, noch jemand bei dem es sich als was "harmloses" herausgestellt hat. Vielleicht kam die müdigkeit und schlappheit, von der infektion...?
hauptsache es geht dir gut, und es ist soweit alles in ordnung.
Bis dann
Carina

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Kirlew
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Beitragvon Kirlew » 18.07.2005 10:43

Hallo Carsten!

Das sind ja super Nachrichten - toll :D
Ich hoffe du machst jetzt erstmal Urlaub (und wenn es nur Zuhause im Park ist) und erholst dich von dem Stress der letzten Wochen. Das hast du dir verdient 8)

Liebe Grüße
Kirsten
Angaben zu meinem Freund:
Krankenhaus: 5.Juli 04 -> Diagnose: MH IIb (18,4 cm hinterm Brustbein) -> Therapie (nach HD15): 6x BEACOPP esk. beendet -> PET am 29.11. -> Ergebnis: kein aktives Gewebe -> 3.Nachsorge am 09.01. -> alles sieht gut aus :-)

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armin
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Beitragvon armin » 18.07.2005 11:07

Hey Carsten,
na siehste, nochmal Glück gehabt :!: :!:

Gute Besserung und alles Gute
LG Armin :D
Diag. 2/2004 ,MH 2a (Mischtyp) mit Risikofaktor (Bulk im Mediastinum 6,5x4,3x4,4cm und 3 Areale befallen) 1xABV Rest ABVD (4 Zyklen) ,30 Gy, Totale Vollremission , offiziell geheilt


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