Könnte es sein?

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Tahu
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Könnte es sein?

Beitragvon Tahu » 25.06.2005 19:37

Hallo,

ich bin durch Zufall auf dieses wunderbare Forum gestoßen und habe nun gleich eine Frage.

Mein Mann hat nun seit ca. 5 Jahren immer wiederholende Symptome:

- geschwollene Lymphknoten unter den Achseln, Hals-, sowie Leistenbereich
- schlagartige Fieberschübe, immer um die ca. 38,3 Grad liegend
- enormen Nachtschweiß
- leicht geschwollene Haut im Gesicht

Er ist dann für ca. 3 Tage krank und könnte nur schlafen, desweiteren ein Anstieg von Appetitlosigkeit.
Mir ist aufgefallen, dass er sehr abgenommen hat, obwohl er schon sehr schmal ist.
Die Ärzte diagnostizierten jedesmal Abgeschlagenheit.

Ich mache mir aber enorme Sorgen, da ich diese wiederholende Symptomatik als nicht normal empfinde.

Danke und Liebe Grüße
Tahu

Bonny*

Beitragvon Bonny* » 25.06.2005 20:26

Hallo,

bei welchem Arzt seit ihr den gewesen?Allgemeinärzte haben bezüglich einer Erkrankung des Lymphsystems meist nicht die Besten Erfahrungen.Wenn ihr also noch nicht bei einem Facharzt wart (Onkologe/Hämatologe),dann wäre das eure erste Anlaufstelle.Ich stehe dem ganzen Hin-und Hergeschicke nicht aufgeschlossen gegenüber,weil sich an mir auch 4 Ärzte versucht haben und keiner konnte was feststellen.Dann zum Schluss kam ich über die Notaufnahme ins Krankenhaus.
Die Symptome deines Mannes haben eine Ursache und Gewichtsverlust sollte man immer ernst nehmen!Bleibt hartnäckig beim Arzt und lasst euch entsprechend überweisen.Deinem Mann wird dann Gewebe entnommen und ihr bekommt eine aussagekräftige Diagnose,die Euch dann Gewissheit bringt.

Viel Glück!
Bonny

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sassi
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Beitragvon sassi » 25.06.2005 20:52

hallo tahu

ich würde jetzt nicht gleich auf morbus hodgkin oder non-hodgin tippen. es kann schon auch andre ursachen geben für diese symphtome.

allerdings sollte dem wirklich schnell auf den grund gegangen werden.

viele (ich auch) mussten sich monatelang anhören, "nichts" zu haben und es stellte sich dann alles andre als "nichts" heraus.
den ärzten ein bisserl auf die zehen treten. und wenn nötig selbst die initiative ergreifen und fachärzte aufsuchen. oder eben gleich in eine hämatologie.
mich würde auch interessieren, bei welchen ärzten ihr bisher ward.

und welche untersuchungen gemacht wurden.

LG sassi
Diagn.7/99:MH 4b,BEACOPP,.Bestrahlung, 2010-Brustkrebs

http://forum.hodgkin-info.de/viewtopic.php?p=9147#9147

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Tahu
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Beitragvon Tahu » 25.06.2005 21:20

Liebe Bonny, Liebe Sassy,

vielen lieben Dank für Eure Nachrichten.

Es stimmt, mein Mann war bisher immer nur bei seinem Internisten, der sich an seinem Spezialgebiet "Chlamydien" festklammert. Mein Mann hat sie aber nicht (Blutwerte). Er wurde bisher immer nur mit Antibiotika behandelt.
Heute habe ich den Notarzt bestellt und er diagnostizierte innerhalb von 5 min. Erschöpfung, das kann doch nicht sein.
Ich habe nun auch gemerkt, so wie es im Leben einfach nunmal ist, selber recherchieren zu müssen.
Und Ihr habt recht, ich werde hartnäckig sein, um endlich die Klarheit zu haben, was mein Mann hat. Das kann so nicht weiter gehen.

Wie lange trägt man eigentlich die Krankheit in sich, ohne etwas zu ahnen?
Wann wird es akut?
Und wie geht es Euch?

Liebe Grüße
Tahu

arminio

Beitragvon arminio » 25.06.2005 21:28

Hallo,

da die Symptome ja schon 5 oder mehr Jahre vorhanden sind ist Morbus Hodgkin ziemlich sicher auszuschliessen, weil er viel zu schnell wächst.
Aber auch ich würde da nicht locker lassen, vielleicht doch mal einen Hämatologen aufsuchen-- es gibt so viele mögliche Ursachen.

LG und alles Gute
Armin

Tahu
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Beitragvon Tahu » 25.06.2005 21:40

Hallo Armin,

ich danke Dir.
Wie schnell wächst Morbus Hodgkin?

Ich hatte jetzt 5 Jahre vermutet, kann mich aber nicht definitiv erinnern. Ich muss mich einfach schlau machen, welche Krankheiten es auf dem lymphatischen Gebiet noch gibt. Ich habe einfach Angst.

Liebe Grüße
Tahu

Bonny*

Beitragvon Bonny* » 25.06.2005 21:45

Hallo Tahu,

Armino hat Recht,es ist wirklich kaum vorstellbar,das dein Mann sich so lange mit MH oder NHL herum schleppt.

Mein Arzt sagte mal, das ein hochmalignes Lymphom wächst wie Entenflott,wenn es nicht behandelt wird.

Aber es können ja auch andere Viren diese Erschöpfung auslösen,z.B. Pilze im Körper oder auch das Pfeifersche Drüsenfieber werden oft nicht vermutet.

Sassi und mir gehts gut nicht wahr Sassi Bild?...Sassi ist schon über 5 Jahre geheilt und ich seit einem dreiviertel Jahr Bild meine Therapien waren im letzten Jahr um diese Zeit gerade alle beendet.

Viele Grüße Bonny

Tahu
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Beitragvon Tahu » 25.06.2005 21:57

Hallo Bonny,

das freut mich sehr für Euch :) . Es war sicherlich eine sehr harte Zeit! Welche Symptome hattest Du denn?
Ja Bonny, mein Mann hatte von schlechter Milch einen Darmpilz bekommen, der allerdings sehr lange zurück liegt. Er wurde mehrfach mit Antibiotika behandelt, aber vielleicht sollten wir da verstärkt nachforschen.

Ich hoffe, dass es nicht schlimm ist, dass ich bei Euch poste, aber es hilft mir sehr hier bei Euch zu sein und sich mit Euch auszutauschen.

Sagt Ihr mir bitte, wenn ich hier fehl bin?

Liebe Grüße
Tahu

Mieze
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Beitragvon Mieze » 25.06.2005 22:08

Hallo Tahu,

Fakt ist, das die Symptome die dein Mann hat nicht normal sind. Gerade auch die fieberschübe und die Gewichtsabnahme sind nicht normal. Habt ihr das den Ärzten denn mal gesagt? Generell haben hier offenbar ganz viele ( ich auch) die Erfahrung gemacht, das die Ärzte oft im Dunkeln tappen und grundsätzlich erstmal was Einfaches diagnostizieren. Einfach um Gewissheit zu haben würde ich darauf bestehen[url] das ein CT oder MRT gemacht wird. ( Das ist natürlich ein teures Verfahren, deshalb überweisen die Ärzte da nicht so schnell hin). Sagt, ihr wollt definitiv was Bösartiges ausschliessen.Am Besten ihr geht Montag direkt zum Arzt und lasst euch nicht abwimmeln, ruhig mal etwas rabiater werden wenn die nicht so wollen. Und wenn ihr dann Gewissheit habt das es nichts Schlimmes ist umso besser. Halt uns mal auf dem Laufenden.

Gruss
Mieze[/url]
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sassi
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Beitragvon sassi » 25.06.2005 22:27

hi tahu

also erstmal "fehl am platz bist du sicher nicht". ich sprech einmal gleich für alle und sage, dass hier keiner fehl am platz ist, der hilfe sucht.

internist sagst du :? naja, mit internisten haben so manche schon schlechte erfahrungen gemacht.

hartnäckig bleiben und fordern, dass dem ganzen auf den grund gegangen wird ist glaub ich echt das beste, was ihr im moment machen könnt.

bei mir traten ca. 1 jahr vor der diagnose die ersten symphtome auf in form von jucken an den beinen, dann kam später ständig fieber, müdigkeit, nachtschweiss usw.(das ganze b-programm). mein arzt probierte auch so lange an mir rum, bis irgendwann nix mehr half.

wie gesagt,ich würd bei euch auch nicht gleich an MH denken, aber auf jeden fall dranbleiben!! und du bist sicher nicht fehl am platz.
im gegenteil. ich möchte auf jeden fall wissen, wie es bei euch weitergeht. und auch, was letztendlich diagnostiziert wird.

alles gute
sassi
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Beitragvon bonny0404 » 26.06.2005 00:00

Hallo Tahu,

...ich nochmal...
Also ich hatte immer Muskelverspannungen zwischen den Rippen,der Orthopäde spritzte etwas,damit die Muskeln sich lockern,der Allgemein-Arzt meinte,ich hätte einen eingeklemmten Nerv,zum Schluss tippte er auf ein Allergie,weil der Hals anschwoll.Der Hautarzt gab mir was zum "Abschwellen" des Halses.Ganz zum Schluss bekam ich Atemnot.Die Verspannungen begannen im August 2003 bis ich ins KH kam wurde es Mitte Dezember.Der Arzt sagte,wenn ich nicht hartnäckig geblieben wäre,dann hätte ich den Dez.nicht mehr überlebt.Ich hatte mich an besagtem 15.Dez.einfach zu einem Internisten in die Praxis begeben und beschlossen,das ich nicht eher da weg gehe,bis er einen Ultaschall macht.Ich musste nach dem Ultraschall sofort ins KH.

Ich hatte eine harte Therapie,weil ich die 10x höhere Dosis Chemo bekam als "normal"2x Stammzelltransplantation und eine starke Mantelfeldbestrahlung,aber auch das ist zu schaffen.Daher ist es immer besser wenn etwas früh erkannt wird!

Ich kann mich den Worten nur anschließen...keiner,der sich erkundigt ist "fehl am Platz".Foren zum Austausch von Informationen sind wirklich eine tolle Sache :D

Gute Nacht :wink:
Bonny
man muss die Welt nicht verstehen,man muss nur in ihr zurecht kommen!

Diagnose: Dez.2003
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Therap.:Hochd.Chemo+2x autol.SZT+36 gy mehr über mich
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Michi
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Beitragvon Michi » 26.06.2005 00:24

Hallo Tahu,

auch ich sage Dir: Du bist nicht fehl am Platze, auf gar keinen Fall!!

Was den Zeitraum für nen MH betrifft, habe ich auch nie klare Antworten erhalten, es hiess nur "einige Monate bis etwa ein Jahr" als typischen Zeitraum. 5 Jahre sind da schon deutlich drüber.

Aber ich finde auch: die Symptome, die Du schreibst sind sicherlich Anzeichen für eine bestehende Erkrankung. Und es ist einfach nötig, dass man das rauskreigt, was das ist. Also einfach nicht locker lassen, ruhig den Arzt mal nerven, bis es geklärt ist, das hat selten geschadet. Und wenn's nichts bringt dann überweisen lasssen oder Hausarzt wechseln (es kommt eh grad das neue Quartal, dann sind sowieso wieder Praxisgebühren fällig ;-) ) Ich würde mcih da auch mal zum Onkologen überweisen lassen. Die haben zumindestens ne gute Erfahrung, was es alles so sein kann, wenn die Lymphknoten dick sind und schauen ordentlich um ne systematische Diagnosestellung. Wenn dann am Ende doch ein Pilz oder Infekt rauskommt oder Pfeiffer oder was auch immer, umso besser, aber dann ist's wenigstens geklärt und ihr könnt's angehen.

Ich hatte da echt ein seltenes Glück: vom ersten Anruf bei meiner Schwester (Ärztin) an, war MH die wahrscheinlichste diagnose und so ging's bei mir recht flott zur Biopsie eines Knotens und dann war klar was sache war.

also: Bleibt dran und haltet uns auf dem Laufenden.
Liebe Grüssle, auch an Deinen Mann!

Michi
Diagnose Mai 2005: MH Stadium IIa, kein RF; Therapie mit 2xABVD + 30 Gy Bestrahlung. 26.9.05: FERTIG!!!!!
seither alle Nachsorgen: OK!

Mieze
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Beitragvon Mieze » 26.06.2005 09:56

Hallo Tahu

ich nochmal. Habt ihr vielleicht eine Uni-Klinik in der Nähe? Wenn ja würde ich mich direkt dahin überweisen lassen. Es ist ja so: MH ist eine seltene Erkrankung, ich habe mal gelesen, das im Jahr auf 100.000 Leute 2-3 Neuerkrankungen kommen ( na da haben wir hier alle mächtig " Glück " gehabt). Das heisst aber, das ein Arzt in seiner Praxis diese Krankheit wahrscheinlich nie oder nur super selten zu sehen bekommt. In einer Uni-Klinik ist es schon wahrscheinlicher, da diese Fälle oft dahin überwiesen werden. Ausserdem können die sich schnell mit anderen Ärzten anderer Fachrichtungen austauschen. Ich war zuerst in der HNO, die machten die Biopsie und haben dann sofort von sich aus beim Onkologen anrufen. Wenn ihr da eine Möglichkeit habt würde ich es mal in der Uni versuchen.

Und fehl am Platz bist Du hier absolut nicht!

Gruss
Mieze
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Beitragvon Andreas_M » 26.06.2005 21:07

arminio hat geschrieben:Hallo,

da die Symptome ja schon 5 oder mehr Jahre vorhanden sind ist Morbus Hodgkin ziemlich sicher auszuschliessen, weil er viel zu schnell wächst.
...............LG und alles Gute Armin


Naja, bei mir waren es auch vier Jahre von den ersten Anzeichen bis zur MH-Diagnose, es gibt auch Ausnahmen. Auf jeden Fall würde ich, wie von meinen Vorschreiben schon geraten, zu einem Hämatolgen fahren.

Gruß
Andreas_M

Tahu
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Beitragvon Tahu » 27.06.2005 00:44

Hallo Ihr Lieben,

ersteinmal vielen lieben Dank für die zahlreichen Antworten.

Ja, was soll ich schreiben. Nun sitze ich hier und weine, komme gerade aus dem Krankenhaus zurück. Nachdem gestern der Notarzt Baldrian verschrieb, habe ich nun heute endgültig gehandelt, dank Eurer tatkräftigen Unterstützung, vorallem in der Hinsicht hartnäckig zu werden bzw. zu sein. Mein Mann wurde heute immer schwächer und ich bekam ein sehr ungutes Gefühl. Ich rief das Krankenhaus an und bat um Sofortbehandlung. Er wurde auch sofort untersucht und demnach auch dringendst stationär aufgenommen.
Seine Blutwerte sind jenseits von Gut. Selbst kenne ich mich nicht gut aus, aber nach Aussage der Ärztin wurde es höchste Zeit. Nun wird mein Mann endlich komplett untersucht.

Seine Werte:

CRP: 219+, Normbereich kleiner 6
Leukozyten: 20.2+, Normbereich 4,0 - 10,0 ul
Hämoglobin: 12.8-, Normbereich 14,0 - 18,0 g/dl
Erythrozyten: 4.24-, Normbereich 4,50-6,30
Hämatokrit: 38.9-, Normbereich 39,0-52,0

Kennt Ihr Euch mit diesen Werten aus? Blutarmut ist gegeben, Verdacht auf Tumor. Leberwerte okay, dennoch leicht vergrößert. Milz ebenfalls im Normbereich. EKG okay, Lymphknoten im Halsbereich leicht geschwollen.

Ich bin so traurig, aber kann es mir einfach nicht vorstellen, dass es etwas schlimmes sein könnte, ich verdränge es.

Liebe Grüße von einer traurigen und im Moment hilflosen
Tahu


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