Nervenschädigung nach Chemotherapie

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Gueldy78
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Nervenschädigung nach Chemotherapie

Beitragvon Gueldy78 » 12.08.2014 19:52

Hallo,
Meine letzte Therapie liegt nun schon fast 4 Wochen zurück. Wie bereits zu Beginn der Therapie angekündigt wurde, spüre ich meine Finger und Füße kaum noch. Doch was ich viel beunruhigender finde, ich habe öfters mal ein Rauschen auf den Ohren und höre auch deutlich schlechter, ebenfalls habe ich starke Schmerzen in den Beinen. Heute war ich bei meinem Orthopäden dieser hat mich untersucht und meinte das diese starken Schmerzen in den Beinen durch eine Nervenschädigung verursacht wurde. Meine Reflexe funktionieren nicht mehr. Er meinte, wenn ich Glück habe geht das in ein bis 1,5 Jahren wieder weg.
Hat hier noch jemand Erfahrung damit? Oder die selbe Problematik?
Lieben Grüße
Hodgkin Lymphom seit 02/2014. Targeted BEACOPP Studie Arm A seit 03/2014.
18.- 21.03.2014 erste Chemotherapie : erledigt!!!
08.- 11.04.2014 zweite Chemotherapie : erledigt!!
28.04.2014 PET CT
05.- 08.05.2014 dritter Zyklus
15.07.2014 Ende des letzten , 6. Zyklus
Seit August offiziell geheilt
21.01.2015 Zweite Nachuntersuchung....alles Top
2 Jahre nach Therapiebeginn. Alles weg.

Thomas-D
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Beitragvon Thomas-D » 12.08.2014 22:44

Bei mir fangen Hände und Füße auch oft an stark zu kribbeln und gefühllos zu werden.

Oft verkrampfen sich meine Hände auch einfach.

Meine Chemo ist jetzt ca. 1,5 Jahre her und der Zustand hat sich gebessert - damals war es schlimmer. Ganz verschwunden sind diese Probleme allerdings nicht.

Das mit dem Rauschen auf den Ohren kenne ich nicht. Bei mir hat dafür die Sehkraft nachgelassen - dies hat sich bisher nicht wieder gebessert.
2012 Hodgkin Lymphom St. IVBE, mediastinaler bulk >50
diffuser Lungen und Knochenbefall
, HD18 Studie (4 Durchgänge BEACOPP)
1. Nachuntersuchung 5.2.13
alle weiteren NU bis heut (23.05.20917) waren für mich positiv. Bis jetzt ist nicht wieder aufgetaucht. Weitere NU finden im Halbjahresrhythmus statt
http://forum.hodgkin-info.de/viewtopic.php?t=5735

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Schneider1983
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Beitragvon Schneider1983 » 13.08.2014 11:59

Gueldy, besorg Dir mal Linsen oder Erbsen, irgendwas kleines hartes getrocknetes...ab in eine Schüssel und jeden Tag 10 Minuten drin rumgreifen. Das reizt die Nerven in den Fingern. Sollte nach und nach wieder verschwinden.
_________________
Diagnose Mai 2010
Morbus Hodgkin, 2A , HD 16
2 Zyklen ABVD und Bestrahlung 20 Gy
Mai 2012 Rezidiv mit ähnlichem Stadium
3 x DHAP ---> HD BEAM ---> autologe SZT
PET leuchtet noch was im Medistinum
Bestrahlung 30 Grey in 17 Terminen
PET CT ---> Negativ
PET CT ---> Rezidiv ---> allogene SZT
27.05.2013 - Brentuximab Vedotin Nr. 1
17.06.2013 - Brentuximab Vedotin Nr. 2
10.07.2013 - Brentuximab Vedotin Nr. 3
PET CT ---> nix leuchtet
30.07.2013 - Brentuximab Vedotin Nr. 4

22.08.13 Anfang KMT UKM Münster für 29 Tage
Entlassung
Dez. 13 PET CT ---> leuchten am Hals, aber negativ
Feb. 14 PET CT ---> erneutes leuchten am Hals
Sep. 14 PET CT ---> nix leuchtet
Sep. 15 PET CT, Knochenstanze ---> ALLES BESTENS

Ajdida
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Beitragvon Ajdida » 14.08.2014 20:14

Hallo Gueldy,

die Beeinträchtigungen, die du beschreibst kenne ich nur zu gut. Ich bin jetzt 14 Monate nach Ende der Chemo und die Schmerzen sind langsam von den "großen" Gelenken (z.B. Hüften, Wirbelsäule) in die "kleinen" Gelenke (Ellenbogen, Daumen) gewandert. Ich gehe davon aus, dass das irgendwann aufhört - ist schon viel viel besser geworden.
Die Nervenprobleme in Händen und Füssen lassen auch mit der Zeit nach. Ich habe manchmal immer noch gefühllose Kribbelzehen, aber im Alltag macht mir das nicht mehr zu schaffen - ich konnte nach der Chemo kaum noch einen Stift festhalten... Das Wühlen in Erbsen und Bohnen hat prima geholfen, ich kann aber auch regelmässige Fusssprudelbäder sehr emfehlen.

Ich habe von allen Seiten immer zu hören bekommen, ich soll Geduld mit mir und meinem Körper haben und kann dir diesen Rat nur weitergeben - es dauert halt seine Zeit, bis der ganze Mist vom Körper verarbeitet wird.

Du hast schon so viel geschafft - den Rest packst du auch noch...
Bild
Liebe Grüße!!
Erstdiagnose: MH, IIB, 2 RF
großer mediastinaler Tumor
Studie "targeted BEACOPP", Arm B, 6 Zyklen
Chemos 1212 - 04/13
PET negativ 05/13 - JUBEL - keine Bestrahlung erforderlich
Reha 07/08 2013
1. NU in 09/13: Alles prima
2. NU in 12/13: Immernoch alles prima
3. NU 04/14 mit CT: Ein Jahr in Remission
Vorstellung: http://forum.hodgkin-info.de/viewtopic.php?t=5894

nesquicker
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Beitragvon nesquicker » 25.08.2014 21:06

Durch die Chemo werden auch die Blutgefäße angegriffen. Besonders die Kapillargefäße. Deswegen auch das kribbeln in den Händen und Zehen.

Vermehrte Vitamin B Einnahme kann dies eine ende bereiten.
Mein Arzt wollte mir Vitamin B-Tabeletten verschreiben. Die ich aber ab gelenht habe.
vermehrt Vitamin B haben "grünes" Obst und "grünes" Gemüse.
Also Erbsen, Bohnen, Avocado, Kiwi etc.
Mir hat es geholfen.
Ich wollte einfach nicht noch mehr Pillen schlucken. Vielleicht hilft auch der Glaube daran.......

Sun68
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Beitragvon Sun68 » 02.09.2014 12:05

mir gings auch so ähnlich:
anfangs kaum mehr gehen können, nichts mehr richtig greifen können, massive Sehstörungen, Schmerzen, Schweissausbrüche, Herzrasen, Schlaf gestört etc.

Auch mir wird gesagt ich muss Geduld haben, was mir immer wieder schwer fällt, v.a. weil die Beschwerden auch noch schlimmer sind, nachdem ich aktiv war.

Ich mach seit ca. 2 Monaten TCM - Akupunktur.
Ich trainier jeden Tag.
Hochwertige Ernährung ist auch ein Thema.

Fazit: Schmerzen weniger - nur noch in Attacken. Gefühllosigkeit besser. Sehstörungen besser. Herzrasen kaum noch. Gute Tage werden mehr. Tinnitus noch vorhanden.
Trete diesen Freitag die Reha an und hoffe, dass es mir was bringt.

Wünsche allen Betroffenen alles Gute und - ich kann es scho nimma hören ;-) Geduld !
never give up ! :wink2:
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M.Hodgkin Stadium II B mit Risikofaktoren + Mediastinaltumor 10x5cm | Diagn. Nov. 2013
12/2013 - 02/2014: 4x BEACOPP eskaliert
03 - 04/2014: 2x ABVD
Ende Mai: PET-CT: alles okay :-) !
Dez 2014: Lymphknotenultraschall: alles ok


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