
Ich heiße Stefanie (Steff), bin 32 Jahre alt und komme aus BAWÜ.
Angemeldet habe ich mich schon vor 3 Wochen, doch bevor ich mich vorstellen konnte, haben meine Blutwerte mir einen Strich durch die Rechnung gemacht


Konnte nun aber den 5 Zyklus wie geplant mit Dosisreduzierung starten

Doch jetzt zu meiner Krankengeschichte... Alles fing an mit einem unerklärlichen Alkoholschmerz Ende 2010. Ein kl. Schluck reichte um mich heulend flach zu legen. Der Schmerz zog stechend und brennend von der linken Schulter bis runter in die Hand. Mein Hausarzt vermutete eine Schwefelallergie, doch negativ... Hinzu kamen dann ab Januar 2011 starke Kopf-und Nackenschmerzen, Schmerzen in der linken Schulter, Taubheitsgefühl und Kribbeln im linken Arm... Da ich Erzieherin bin, vermutete man durch die Belastung eine Verspannung und verschrieb mir Massage... Die Physio sagte auch ich wäre total verspannt, vor allem linksseitig wäre alles so verhärtet das sie fast nich durchkommen würde. Nach den 6 Behandlungen stellete sich kurzzeitig Besserung ein. Doch nach 2 Wochen begann das ganze Prozedere von vorne

Täglich ging ich mit Schmerzen arbeiten, kam heim und war völlig platt.
Das Ganze zog sich bis Mai, bis dann meine Physio mir riet ein MRT machen zu lassen, da sie denkt ich hätte es an der Bandscheibe.
Und (leider) war es auch so, Bandscheibenvorfall in der HWS C5/6. Mein Arzt schrieb mich sofort krank und der Marathon begann...
Termine beim Neurologen, Neurochirurgen, bei der Schmerztherapie... OP wäre nicht nötig, weiter KG, Akkupunktur, Injektionen, Schmerzmittel, Schohnung, viel Spazieren und Wärme.
Doch die Schmerzen blieben

Im September kam dann hinzu, das ich immer häufiger ein Stechen in der linken Brust verspürte und ich ziemlich kurzatmig wurde. Ich kannte das von etlichen Bronchitis (die ich vermehrt das Jahr zuvor hatte) und ging wieder zum Arzt... Diesmal wies aber nichts darauf hin... Das Herz wurde gecheckt, doch auch da alles in Ordnung...
Ich war echt am verzweifeln, brauchte unbedingt Ablenkung und eine Beschäftigung und so erfüllte ich mir meinen großen Traum und holte Grisu, einen 8 Woche alten Yorki-Maltesermischling im Oktober zu mir. Leider hielt dieses Glück nicht lange, kurze Zeit drauf spuckte ich Blut.
Mit Verdacht auf Lungenentzündung ging ich ich noch relativ entspannt zum Thorax röntgen. Als die Bilder fertig waren, kam die MTA zu mir und eröffnetet mir das ich noch nicht nach Hause könnte, da ihr die Bilder nicht gefallen und ein Arzt drauf sehen müsste und ich wahrscheinlich noch ein CT mit Kontrastmittel machen müsste... So war es dann auch und der Radiologe zeigte mir danach den riesen Schatten der auf meiner linken Lunge zu sehen war. "Es könnte alles sein" war seine Antwort auf meine Frage, ob es ein Tumor wäre, damit ging ich zu meinem Hausarzt. Als der sich die Bilder ansah wurde er ganz nervös und mir schwahnte nichts Gutes.
2 Tage später hatte ich den Termin in der Thoraxklinik. Dort wurde mir anhand der Bilder allein bestätigt das ich einen Tumor (8,3x 5,7cm) und mediastinale Lymphknoten hätte. Ich wurde stationär aufgenommen, wo sie eine Mediastinoskopie und eine Bronchoskopie durchführten, doch beides ohne Befund. Somit erfolgte die Thorakotomie mit offerner Tumorbiopsie, bei der schon im Schnellschnitt feststand das ich einen Morbus Hodgkin habe.
Ulltraschalls, Knochensyntigramm, KopfCT, Knochenmarksbiopsie, CT vom Bauch, Hals und nochmals Thorax, Beratung in der Frauenklinik folgten...
Nachdem feststand, das außer der Lymphkoten und dem Tumor im Thorax keine weiteren befallen waren wurde ich aufgrund der Größe des Tumors in Stadium 4B (Nachtschweiß, leichter Gewichtsverlust, Alkoholschmerz ---> endlich wusste ich woher<---) eingestuft.
Nachdem ich dann am 06.12.2011 den Port gelegt bekommen habe (schönes Nikolausgeschenk) begann am 12.12. der 1.Zyklus BEACOPP esk. im Rahmen der HD18-Studie.
Heute hatte ich Tag 3 des 5. Zyklus. Übelkeit (mit wenig Erbrechen), Gliederschmerzen, Muskelschwäche, Kopfschmerzen, Konzentrationsschwierigkeiten, Vergesslichkeit, Müdigkeit, Probleme mit den Schleimhäuten und Heulattacken (vor allem an den Chemotagen) begleiten mich als Nebenwirkungen.
Ach und die Haare, ja, die Haare sind nicht mehr da...

Zudem hatte ich bis jetzt 2 mal eine Bluttransfusion und 1 mal eine Thrombotransfusion aufgrund der anfangs schon genannten Thrombopenie.
So, das war jetzt eine Menge, aber es hat gut getan, mal alles Revue passieren zu lassen, darüber zu schreiben und den ganzen Mist von sich zu lassen... Kann es keinem verübeln, wenn er es nicht durchliest, gleicht ja schon fast einem Roman

Zum Schluss... Mein kleiner Welpe ist nun 6 Monate alt und musste einiges Ertragen, oft habe ich überlegt ihn wegzugeben, doch er ( neben meiner besten Freundin, die mich bei allem begleitét, unterstützt, mich tröstet und mir Kraft und Halt gibt) gibt mir einen Sinn immer wieder weiter zu machen, mich aufzuraffen... und ich wollte ihn nicht mehr missen!!!
Ich denke das war nun genug, DANKE für das Forum und ich hoffe der ein oder andere nimmt sich die Zeit und liest das hier und antwortet auch

Eure Steff