Spritze zur Stilllegung des Eierstocks

[Sarah]

Hallo zusammen,

bei mir wurde am 6. Dezember festgestellt das ich unter Morbus Hodgkin leide. Die Ärzte im Krankenhaus rieten mir schnellstmöglich ein Stück meines Eierstocks entnehmen zu lassen und dann tiefzugefrieren weil ich nun gerade auch erst 19 Jahre alt bin und die CT wohl auch die Eierstöcke befallen. Gesagt getan, etwa 5 Tage später wurde mir ein kleines Stück entnommen sowie gleichzeitig der Port in die Brust eingebaut.

Trotz der Entnahme muss ich alle 4 Wochen eine Spritze von meinem Gynäkologen spritzen lassen, die dazu führen soll das die noch funktionierende Teile der Eierstöcke "still" gelegt werden. Ich hab jetzt etwas Panik, da nach der ersten Spritze Tage später bei mir Fieber eintrat und ich eine ganze Woche stationär behandelt werden musste im Krankenhaus. Hat vielleicht jemand damit erfahrung? Außerdem sagte man mir, dass meine Regel ausbleiben würde, die aber nach der ersten Spritze wieder auftrat und auch für diesen Monat wieder gekommen ist.

Freue mich über Eure Meinungen,
Lg Sarah

[Linda]

Hallo Sarah!
Du hast Zoladex gespritzt bekommen, das bekommen die meisten jüngeren Frauen zum Schutz der Eierstöcke während der Chema, das hatte ich auch. Dabei wird die Hormonproduktion der Eierstöcke lahmgelegt, so dass Du in die künstlichen Wechseljahre versetzt wirst mit allen typischen Wechseljahrsbescherden- war bei mir sehr unangenehm und ich hatte auch Fieber und auch noch den ersten Monat meine Tage. Nach der 2. Spritze waren die Wecheljahre aber voll da. Nach der letzten Spritze, deren Wirkung etwa 4 Wochen anhält, hat sich mein Hormonhaushalt sofort wieder reguliert und alles ist jetzt - Gott sei Dank - beim Alten.
Du kannst über die Suchfunktion hier im Forum nach "Zoladex" oder "Wechseljahre" weitere Infos finden.
Kannst auch jederzeit weiter und mehr Fragen.
Alles Gute für Dich!!!
Linda

[nicole27]

Hallo Sarah,

mir wurde die Monatsspritze Zoladex auch gespritzt. Nach 2 Tagen hatte ich Hitzewallungen....Hätte mich direkt nackig machen können. Meine Tage habe ich während der ganzen Zeit bekommen. Mein Frauenarzt sagte mir, dass der Körper sich erstmal dran gewöhnen müßte und dass ich meine "Tage" bekomme ist auch normal. Ich habe während der Zeit meine Pille ganz normal weitergenommen.
Hoffe ich konnte Dir ein wenig weiterhelfen.

Übrigens tolles Foto.....

LG Nicole

[Tati]

Hallo Sarah

Toll daß man dich über die Möglichkeit der
Eierstockentnahme aufgeklärt hat!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Mein Onko hat daß verpasst!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Zum Glück hatte ich hier noch rechtzeitig über die Möglichkeit,
sich ZOLADEX spritzen zu lassen, gelesen............

Diese bekam ich während der Chemotherapie und wie schon zuvor beschrieben hatte auch ich alle Anzeichen der " Wechseljahre"!!!!!!!!!!!!!!!!!

Auch noch ca 3 Monate nach der Therapie litt ich unter den Nebenwirkungen................

Zusätzliche Verhütungsmittel nahm ich während der Zeit nicht!

Nach der Therapie bekam ich die 3 Monatsspritze, die ich aber im Moment abgesetzt hab

[sparklingmarc]

Hmm... auch wenn ich als Männchen in diesem Thread eigentlich gar nix zu suchen habe...

Sagt mal, man kann echt ein "Stückchen" vom Eierstock entnehmen und das funktioniert dann später wieder?
(Offensichtlich tut es das ja...)
Ich staune immer wieder, was der Körper doch für ein Wunderwerk der Natur ist...

[nicole27]

@marc:

Ja genau so soll es sein. Aber 100 % belegt ist das noch nicht.
Ich denke mir aber, wenn man es machen lassen kann, dann sollte man dies auf jeden Fall machen. Besser als wenn man sich hinterher ärgert.

[blanche]

Hey Sarah,
vor meiner Chemotherapie wg hodgkin haben sie mir den tip gegeben,von den beiden Eierstöcken einen ganzen komplett zu entnehmen und einzufrieren.
Sie meinten,nach den heutigen Stand der Dinge könne man mit dem eingefrierten Eierstock nicht viel machen,aber sie gehen davon aus,dass der Fortschritt in den nächsten Jahren so weit voran ist,dass man wohl aus meinem gefrierten Eierstock Eizellen heranreifen lassen könne um sie dann einzusetzten.
So wie ichs verstanden habe,kann man meinen Eierstock nich mehr einpflanzen,sondern wie gesagt, man hofft dann später daraus eizellen heranreifen zu lassen,falls ich auf normalem Wege nich mehr schwanger werden kann.
Ich habe diesen Rat auch befolgt,auch wenn ich nich weiß obs was nützt.
Aber die Spritze zum lahmlegen habe ich net bekommen,davon haben sie nie was erzählt,aber ich denke,ich hätte es sowieso nich getan.

lieben Gruß #und wirklich alles Gute für die Therapie,
wann fängst du damit an?

Blanche

[corli28]

hallo sarah
ich hatte das pech zwei mal zu erkranken(nach drei mon früh rezediv)!
beim zweiten mal habe ich eine hochdosis therapie mit eigenstammzellen transplantation bekommen:bin dadurch in die wechseljahre gekommen(ohne medikamente dafür)nach ca vier jahren hatte sich alles wieder eingespielt (fruchtbarkeit) .Mitlerweile ist meine therapie 7 jahre her und ich hoffe ich werde nie wieder eine brauchen !!! ich drücke dir ganz fest die daumen das die zeit schnell um geht und du gaaaanz schnell wieder gesund wirst!!!! lg corli

[Margaretha]

Hallo,

na das ist ja mal wieder ein Thema für mich

Also ich habe mir gleich beim Kaiserschnitt auch einen Eierstock entfernen lassen, der jetzt seinen Winterschlaf in Bonn hält. Die Ärzte haben mir damls auch gesagt, dass das alles bisher nur experimentell wäre und es noch keine Erfahrungen mit dem Nutzen von Eierstockgeweben gebe. Ich wollte für mich einfach die Hoffnung aufrecht erhalten, dass es vielleicht in ein paar Jahren damit möglich wäre noch ein Kind zu bekommen. Wer weiß was die Medizin bis dahin so alles schafft. War auch ganz angenehm sich nicht spontan auch noch vom Kinderwunschthema komplett verabschieden zu müssen. Außerdem war mein Bauch ja eh grad offen, dann durften die Ärzte halt noch nen bißchen mehr in mir rumfummeln Ich denke aber, ich hätte das sonst auch gemacht, trotz einer Narbe mehr.

Neulich habe ich aber in der Glotze so eine BBC-Reportage gesehen. Da wurde einer in der Pubertät unfruchtbar gewordenen Frau ein Teil eines Eierstocks ihrer eineiigen Zwillingsschwester auf den eigenen Eierstock aufgebracht. Der Teil der gesunden Schwester enthielt die Eizellen und wurde dann irgendwie (Näheres sagen die da ja immer nicht) mit dem Eierstock verbunden. Und siehe da die Frau scheint tatsächlich schwanger geworden zu sein und jetzt ein gesundes Kind zu haben. Ich hoffe jetzt mal nicht, dass das nur so ne gefakte Dokusoap war, sondern wie gesagt eine BBC-Reportage. dann wird da ja hoffentlich was dran sein.

Während der Chmeo hab ich dann auch die Zoladex-Inplantate bekommen. An Nebenwirkungen hatte ich recht wenig, wobei die Ursachen für Stimmungschwankungen und ähnliches in Kombination mit der Chemo immer schwierig auszumachen sind. Wobei das endlich mal nen Beipackzettel ist der einem konkret sagt was für Nebenwirkungen man haben wird: 9 von 10 Frauen haben..., das ist doch mal ne Aussage. Da stand glaub ich auch was von Haarausfall und so Während des Zoladex hab ich meine Tage nicht bekommen, aber sofort 4 Wochen nach dem letzten Implantat und dann auch super regelmäßig. Auf meine Fruchtbarkeit hats sich anscheinend positiv ausgewirkt, dass ich da alles mitgemacht hab

Das einzig doofe an dem ganzen Thema war, dass sich weder irgendein Frauenarzt noch Onkologe über so etwas Gedanken gemacht hat. Die hätten gar nichts gemacht wen ich nichts gesagt hätte. Alle Ideen und Impulse musste ich bringen, meist nach Infos aus dem Forum, wobei sie dann ganz offen und hilfsbereit waren und mich dann sogar in die Fruchtbarkeitsklinik geschickt haben, um das alles dort mal zu besprechen.

Also Mädels lange (ganz lange ) Rede kurzer Sinn: Es lohnt sich wirklich das Thema anzugehen, aber man muss sich da wirklich selbst reinhängen.

[frühling06]

Hallo, es gibt einen ausführlichen Austausch zum Thema ...

http://forum.hodgkin-info.de/viewtopic. ... ght=#26169

Es ist egal, ob man ein Stück oder einen ganzen Eierstock entnimmt, der wird eh in Scheiben geschnitten, man kann noch keine menschlichen Organe "als Ganzes" einfrieren. Man näht dann entweder eine von diesen Scheibchen, in denen ganz viele unreife Eizellen sind, auf einen Eierstock drauf und dann fängt der wenn man Glück hat wieder zu arbeiten an. Oder man transplantiert das Scheibchen irgendwo in die Haut (z.B. am Arm), stimuliert das mit Hormonen und entnimmt dann herangereifte Eizellen, die man künstlich befruchtet. Nun ja. Das ganze Verfahren ist noch total experimentell und ich denke, man sollte nicht zu große Hoffnung drauf setzen, weltweit sind (Stand vor 2 Jahren) grad mal 1-2 Kinder auf diese Weise zur Welt gekommen. Daher geben dir die Ärzte auch Zoladex, um quasi zweigleisig zu fahren. Eine weitere Strategie wäre das Einfrieren von ganzen, herangereiften Eizellen, diese ist deutlich besser erprobt. Vielleicht könnte man erwägen, ob man das bei dir noch macht, du scheinst ja noch einen Zyklus zu haben?! Aber das müsstest du mit deinem Arzt besprechen. Oben in dem Beitrag findest du denke ich umfangreiche Infos, was geht.

Übrigens wird empfohlen, zusätzlich zu Zoladex immer auch eine Hormonersatztherapie zu machen. Der Endokrinologe am UKE meinte, das wäre Standard. Das hilft gegen die Wechseljahresbeschwerden und schützt insbesondere die Knochen bei Osteosporose. Gerade wenn der Spaß länger dauert. Bei mir hat man das nicht gemacht, ist auch nie jemandem aufgefallen - was aber daran liegt, dass die Hämatologen das Thema eh nicht so wirklich auf der Pfanne haben. Ich bekomme jetzt zwar kein Zoladex mehr, weil die Therapie ja vorbei ist, bin aber hormonell in den Wechseljahren. Daher krieg ich ein Hormonpflaster, das ich 2x pro Woche aufkleben muss und den Vorteil hat, von der Hormonmenge und Belastung von Leber / Niere minimal zu sein (Estragest TTS). Ich finde das voll unproblematisch, man kann damit problemlos duschen und alles - und wenns hilft ... Aber scheinbar hat sich diese Meinung oder dieses Wissen noch nicht so rumgesprochen.

Ich wünsche dir eine erfolgreiche, unkomplizierte Therapie und dass deine Eierstöcke (und der ganze Rest natürlich auch ) die Sache folgenlos überstehen!

Herzlichen Gruß
Frü*